Aufgabe zum 04. Vorlesungstermin von Katja Baginski

  1. Benennen Sie ausgewählte, für Sie zentrale Aspekte des in der Vorlesung aufgemachten Themas „Deutsch als fremde Bildungssprache im Kontext fachlichen Lernens.“

Zentrale Aspekte in der Vorlesung Frau Baginskis „Deutsch als fremde Bildungssprache im Kontext fachlichen Lernens“ waren zum einen die klare Unterscheidung zwischen der Alltagssprache, der Schulsprache, der Bildungssprache und der Fachsprache. In welchem Kontext sie gebraucht werden und die unterschiedlichen Arten des Lernens, Vermittelns und der Verwendung. Nicht-Muttersprachlern, insbesondere neumigrierten oder geflüchteten Menschen, fällt die Kontextunterscheidung schwer und die Schüler/Schülerinnen sind erheblich dadurch gefordert die Fachsprache zu verstehen und sie anzuwenden. Beispielsweise erschweren es ihnen die vielen Fachbegriffe in Chemiebüchern oder die Operatoren in den Fragstellungen zu verstehen, was von ihnen gefordert wird. Lehrer/innen müssen darauf eingehen und Hilfestellungen bieten, sodass sich die Schüler/innen nicht alleine gelassen fühlen und allmählich rangeführt werden.

Zum anderen wurde durch Frau Baginski darauf aufmerksam gemacht, dass es eine große Zahl an geflüchteten Kindern in Deutschland gibt, die in ihren Heimatländern keine Schule besucht haben oder nur sehr kurz, wodurch ihnen das Lernen und Arbeiten im Kontext Schule mit Schulbüchern und Arbeitsblättern in einer Fremdensprache schwerfällt und man dafür sensibilisiert sein sollte.

Außerdem ging sie auf das Thema des ressourcenorientierten Unterrichts ein, bei dem es um die Integration mitgebrachter fachlicher und sprachlicher Ressourcen der Schüler/innen geht.

  1. Benennen und diskutieren Sie Beispiele für die von Ihnen unter 1 benannten Aspekte und nehmen sie dabei explizit Bezug zu Ihren bisherigen Praktika, Ihrer eigenen Schulzeit oder Diskussionen in den Medien.

In einem meiner Praktika habe ich Einblick in eine Vorklasse bekommen. Ich hatte das Gefühl, dass der Lehrer sehr engagiert war. Die Klassengröße habe ich als zu groß empfunden und den Unterricht als nicht besonders strukturiert. Ich hatte das Gefühl, dass die Schule zu wenig Ressourcen in die Vorklassen steckt, zumal der „Deutschlehrer“ kein Deutschlehrer war und selbst sagt, dass er vorher noch keine Erfahrungen mit Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache gemacht hätte.

Unter den Regelschulklassen der Schule gab es auch Inklusionsklassen. Dort wurde mit differenziertem Material gearbeitet. Beispielsweise gab es den gleichen Text auf „Normalniveau“ und einmal vereinfacht. Ähnlich lief es auch bei den Deutschdiktaten und -arbeiten. Dieses Angebot war nicht nur an Nicht-Muttersprachler, sondern alle. Insgesamt fand ich es dort ganz gut umgesetzt.

  1. Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika zum Thema „Deutsch als fremde Bildungssprache im Kontext fachlichen Lernens“

Als Beobachtungsaufgabe könnte ich mir vorstellen auf den Umgang der Lehrkraft mit Schülern/innen, die sprachliche Defizite aufweisen. Z.B. ob die Schüler/innen aktiv in den Unterricht eingebunden werden oder die Lehrkräfte dazu neigen, diese nicht so oft dranzunehmen.

 

Aufgaben zum 09. Vorlesungstermin am 30.05.17 bei Prof. Dr. Christine Knipping

  1. Sind die Unterschiede in den mathematischen Leistungen von Schülerinnen und Schülern ein Grund zur Sorge?

Generell sind unterschiedliche Leistungen nichts Besorgnis erregendes, sondern ganz normal. Verschiedene Interessen, Fähigkeiten und Motivationen können dazu führen, dass Schüler/innen nicht in allen Fächern auf einem einheitlichen Leitungsniveau stehen.
Schwierig und Besorgnis erregend wird es, wenn die Lücke so weit aufklafft, dass einigen Schülern/innen basale mathematischen Grundkenntnisse fehlen. Dies kann aus verschiedenen Gründen sein, da sollten sich Lehrer/innen und das System Schule Fragen, was Grundlegend schiefläuft, dass hohe Leistungsdifferenzen schon in der Grundschule absehbar sind oder dass zwischen Deutsch als Erstsprachlern und Zweitsprachlern ein nachweisbarer Unterschied besteht. Die Lernkonzepte scheinen nicht zu greifen und müssen dringend überarbeitet werden, da Mathe in unserer Gesellschaft einen hohen Stellenwert einnimmt und man jedem Menschen am Ende seiner Schulzeit ein Gewisses Minimum an mathematischem Grundverständnis vermittelt sein müsste.

  1. Spielen im Mathematikunterricht, kann das angesichts von Leistungsunterschieden ein Ansatz sein? Beziehen und begründen Sie eine Position aus Lehrenden-Sicht, die auch Schülersichtweisen mit einbezieht.

 

Spielen im Matheunterricht ist ein großartiger Ansatz, da dadurch der spielerische und kreative Charakter von Mathe durchkommt und Schüler/innen die Möglichkeit haben ohne Druck verschiedene Methoden auszuprobieren um z.B. mathematische Rätsel oder ähnliches zu lösen. Außerdem kann prima Regeln der Mathematik als Regeln für ein Spiel verpacken, z.B. beim Umgang mit negativen Zahlen, und sie dann, wenn die „Spielregeln“ verinnerlicht sind auf die Theorie und das bloße anwenden und ausrechnen übertagen. Für viele Schüler/innen könnte dies ein neuer Zugang sein bei dem sie ihre Unsicherheiten zur Seite legen könnten, da ja „nur“ gespielt wird und sich auf die Sache konzentrieren und diese dann auch beim herkömmlichen Unterricht anwenden.

3. Formulieren Sie mindestens zwei Beobachtungsaufgaben für kommende Praktika, welche die Tiefenstruktur von Unterricht in den Blick nimmt.

In meinem nächsten Praktikum könnte ich mir gut vorstellen mein Augenmerk darauf zu legen, welche Materialien Lehrer/innen benutzen um ihre Inhalte an die Schüler/innen zu transportieren und sie im Nachhinein zu interviewen, welche didaktischen Überlegungen hinter der jeweiligen Auswahl steckt und wie sie zu dieser Entscheidungsfindung gekommen sind.

Des Weiteren würde mich Interessen, ob Lehrer/innen mit Schülern/innen spielen, und wenn ja ob sie es auch als Lernhilfeerweiterung einsetzen oder als „spielen“ abtun.

Aufgaben zum 05. Vorlesungstermin am 02.05.2017 von Dr. Christoph Kulgemeyer

  1. In einer Konferenz in Ihrem Fachbereich in Ihrem Fach an Ihrer Schule diskutiert das Kollegium über Maßnahmen zum Umgang mit Heterogenität. Sie erinnern sich kurz an diese Vorlesung: nennen Sie zwei empirisch überprüfte Fakten zum Umgang mit Heterogenität, die der Diskussion dienen könnten!

Ein wichtiges Thema, das immer mehr Beachtung bekommt ist Heterogenität in Schulen. Damit es nicht nur ein Schlagwort bleibt und man Lehrern/innen nicht lediglich gut gemeinte Ratschläge im Umgang mit der Heterogenität von Schülern/innen gibt, ist es wichtig wissenschaftliche Daten dazu zu erheben und diese berücksichtigend, Unterricht zu gestalten.

Beispielsweise liefert eine amerikanische Studie aus dem Jahr 1992 Ergebnisse zu leistungshomogenisiertem Unterricht von Schülern/innen. Hoffer vergleicht dabei die Lernentwicklung von Schüler/innen, in den Jahrgangsstufen sieben bis neun in Mathematik und den Naturwissenschaften, bei einer Lerngruppeneinteilung nach Leistungsniveau mit Lerngruppen bei denen es keine Leistungshomogenisierung gibt. Das Ergebnis zeigt, dass leistungsstärkere Schüler/innen sehr geringfügig von der Homogenisierung profitieren, während es für die leistungsschwächeren Schüler/innen sogar eher einen negativen Effekt hat.

Außerdem ist gilt es als Faktum gesichert, dass ein hohes Maß an Individualisierung des Unterrichts sich nicht zwingend positiv auf die Motivation und die Lernerfolge auswirkt. Selbstgesteuertes Lernen kann nur dann gelingen, wenn Strategien dafür bereits erlernt wurden und auch ein Basiswissen bereits vorhanden ist. Außerdem kann dieses Konzept nur erfolgreich laufen, wenn auch die Lehrkraft ausreichend hohe Lerndiagnostische Kompetenzen besitzt. Für einen gelungenen Unterricht, kommt es weniger auf eine Binnendifferenzierung als auf die Unterrichtsqualität an.

  1. Erläutern Sie, welches Unterrichtsmuster Sie in Ihrer bisherigen Erfahrung selbst als das wirkungsvollste erlebt haben! Diskutieren Sie Ihre Beobachtung vor dem Hintergrund der Vorlesung!

Aus meinen Erfahrungen aus meinen bisherigen Praktika habe ich einen durchwachsenen Eindruck vom Umgang der Lehrer/innen mit Heterogenität. Ein anscheinend bewährtes Mittel scheinen die Wochenlernpläne zu sein. Dabei bekommt jeder Schüler/in den selben Lernplan auf dem Aufgaben zu gleichem Lernthema mit unterschiedlichen Anforderungsniveaus zu finden sind. Die Schüler/innen dürfen sich selbst einschätzen und die Aufgaben in ihrem Tempo bearbeiten. Am Ende der Woche schätzen die Schüler/innen ihr können in den verschiedenen Bereichen selbst ein und zeigen ihre Ergebnisse vor und der Lehrer/in gibt dazu ein schriftliches, bzw. mündliches Feedback.

  1. Entwickeln Sie eine kurze Aufgabe mit drei gestuften Lernhilfen, die Sie in Ihrem Fach morgen im Unterricht einsetzen könnten! Erläutern Sie die gestuften Lernhilfen und beschreiben Sie, wie sie im Unterricht erkennen können, ob diese erfolgreich gewählt sind.

Mögliche Aufgabe für mein Fach Deutsch mit einer Lerngruppe mit der man schon das Thema aristotelisches Drama fertig bearbeitet hat und gerade Mitten beim Brechtschen Theater ist.

Kann man  „Der gute Mensch von Sezuan“ als ein Musterbeispiel epischen Lehrtheaters bezeichnen?

  1. Stufe: Welche Dramenformen kennst du bereits?
  2. Stufe: Welche Merkmale hat das epische Theater? (Tipp: Wie Unterscheidet es sich vom aristotelischen Theater?)
  3. Stufe: Welche Merkmale eines epischen Theaters erfüllt „Der gute Mensch von Sezuan“?