Inklusive Pädagogik
1.
Ein zentraler Teil der Vorlesung behandelte die Begriffsdefinition von Inklusion.
Die Inklusion beabsichtigt, die Vorherrschende Separation zwischen Schülern und Schülerinnen zu beenden und das Schulsystem zu verändern, indem Barrieren für Zugehörigkeit und für das Lernen abgebaut werden. Inklusion ist nicht nur relevant für Schulen, sondern ein Prozess der innerhalb der gesamten Gesellschaft notwendig ist.
Eine Hürde ist jedoch die Umsetzung der Inklusion, da sämtliche Lehrkräfte fortgebildet werden müssen und dies auch für einige SuS eine Neuheit darstellt.
Eine weitere wichtige Zielsetzung der inklusiven Pädagogik ist es, den Unterricht zieldifferent zu gestalten. Dabei muss darauf geachtet werden, dass die Fähigkeiten einzelner SuS individuell gefördert werden, sodass am Ende einer Klassenstufe alle SuS auf einem gleichen Stand sind.
Zurzeit ist die konkrete Umsetzung der Inklusion jedoch noch nicht vollständig mögliche, da es an qualifizierten Fachkräften mangelt.
2.
Fallbeschreibung zum Schüler:
Nergin ist in diesem Schuljahr nach Bremen gezogen. Er ist neu in Ihrer Klasse. Ihm wurde ein Förderbedarf im Schwerpunkt Geistige Entwicklung zugewiesen. Er kann gut sprechen und das meiste in leichter Sprache verstehen. Oftmals traut er sich aber nicht, etwas im Unterricht zu sagen. Nergin kann seinen eigenen Namen erkennen und schreiben. Auch die Namen der meisten anderen Kinder und zentrale Begriffe des Stundenplanes kann er am Schriftbild erkennen. Er hat schon alle Buchstaben kennengelernt, kann sie sich aber nicht zuverlässig merken. Er kennt die Ziffern von 1-9, eine Mengenzuordnung fällt ihm aber sehr schwer, genauso wie Lagebeziehungen. So sind ihm die Begriffe oben, unten, links und rechts bekannt, er kann sie aber nur manchmal richtig zuordnen. Besonders auffallend ist sein gutes Gedächtnis. Er spielt gern und ausdauernd Memory und kann sich aktuelle Liedtexte merken und wiedergeben. (Nergins Alter spielt keine Rolle. Ein Schüler mit diesen Fähigkeiten kann Ihnen in jeder Klassenstufe begegnen)
In meiner Grundschulzeit hatten wir einen Inklusionschüler in der Klasse, der immer eine persönliche Begleitperson dabei hatte. Durch die individuelle Förderung, welche er durch die Einzelförderung erhielt, war es ihm mögliche auf dem selben Stand wie der Rest der Klasse zu bleiben.
Hätte Nergin die Möglichkeit eine Einzelförderung zu erhalten, wäre es ihm gut möglich mit dem Rest der Klasse mitzuhalten. Leider ist es aufgrund des Mangels an passenden Lehrkräften oder Freiwilligen nicht möglich solch eine gezielte Einzelförderung nicht in allen Fällen zu ermöglichen.
3.
1) Kooperationsstunden vs. Integrationsklassen: Welchen Vorteil bringen Kooperationsstunden oder gehen die Inklusionsschüler unter?
2) Entdeckendes Lernen: wie geht ein Schüler wie Nergin mit Aufgabenstellungen um, die etwas mit Entdecken zu tun haben?
3) Offene Unterrichtsformen: Bringen offene Unterrichtsformen etwas für Schüler wie Nergin oder sorgt diese Unterrichtsform eher für Unsicherheit?