Diese Inszenierung hat dazu geführt, dass mir noch einmal direkt vor Augen geführt wurden ist, in welch großem Widerspruch mein Bild von „der“ Frau im Verhältnis zu der deutschen Gesellschaft und der damit einhergehenden Sozialisation steht.
Meine Vorstellung von „der“ Frau orientiert sich eher an die, der subsaharischen Mythen. Frauen wurden in diesen Uhrkulturen respektiert und wertgeschätzt, sie waren selbstbestimmt und gleichberechtigt. So wird in vielen Schöpfungsmythen “die“ Frau auf Grund ihrer Fähigkeit Leben zu gebären, anders als in den monotheistischen Religionen, als erstes geschaffen. Des Weiteren wurden ihr Attribute, wie etwa ein einfühlsames Gemüt und eine hohe Affinität zur Spiritualität zugesprochen. Durch das hohe Ansehen, dass sie in der Gesellschaft genoss, bekleidete sie in vielen Tribes eine Führungsposition, auf Grund der oben genannten Eigenschaften, war dies oft, die des Ratgebers.
Diese Stellung hat sich jedoch drastisch geändert und die Position, die Frauen heute in dieser Region Afrikas haben, steht ganz im Gegensatz zu der eben Beschriebenen. Mit der Ankunft der Europäer und der damit einhergehenden Kolonialisierung, hatte dieses harmonische nebeneinander ein Ende. Die Konquistadoren haben den Kontinent eingenommen, den Uhrvölkern ihre Kultur weggenommen und diese gezwungen ihre eigene patriarchisch geprägte Kultur zu übernehmen.
Und auch Jahrzehnte nach Beginn der Emanzipation der Frau, leben wir in einer männerdominiert Welt, die gewisse Geschlechterrollen diktiert. Dort so wie hier bei uns in Deutschland.
Die Inszenierung hat mit ihrem Stück 3 Stereotypen von Frauen dargestellt. Zum einen die oberflächliche, selbstbewusste, weibliche, die fürsorgliche, eher zurückhaltende, ordentliche und zu guter Letzt, die burschikose, trotzig, entschlossene Frau.
Geschlechterrollen sind zwar nur Schablonen, diese werden aber schon im Kindesalter, an die Kinder angelegt und sie werden so besonders in der Grund- und Mittelstufe geprägt.
Und sich als Lehrkraft dieser Tatsachen bewusst zu sein, ist für den Umgang mit den jungen Mädchen und Jungen sehr entscheidend.
Meines Erachtens nach muss man die jungen Mädchen befähigen, vorgegebene Rollen nicht einfach als unveränderbar nicht nur hin- sondern sogar für sich anzunehmen. Denn die von der Gesellschaft vorgezeichneten Verhaltensmuster und Charaktereigenschaften sind nicht naturgegeben. Sie müssen also wissen, dass sie diesen nicht entsprechen müssen, um “fraulich“ zu sein. Sie müssen wissen, dass sie, so sein dürfen wie sie sind!