Das 1. Fotorätsel ist aufgelöst (siehe Kommentare zum Beitrag). Mit dem 2. Rätsel gehen wir nun, passend zur nächsten Lerneinheit über die Hafengeschichte, zeitlich und räumlich weit zurück zu den Ursprüngen der Bremischen Häfen: Was zeigt dieses Bild? Wo wurde es aufgenommen? Was hat es mit dem dargestellten Begriff auf sich? Vörschläge gerne wieder in die Kommentare, die ich aber erst in einigen Tagen freigebe, damit alle eine Chance haben mitzumachen. Wer den Text von Heidbrink für Lerneinheit 2 aufmerksam liest, sollte mit diesem Rätsel keine Schwierigkeiten haben. Jede*r Seminarteilnehmer*in kann gerne auch eigene Rätsel posten!
Den Flecken Erde gibt es an der Domsheide auf höhe Parkhaus/St. Johannes Schule zu bestaunen
Tatsächliche gibt es den Flecken fast identisch nochmal im Bereich der Böttcherstraße zu entdecken. 😉
stimmt beides, aber worum handelt es sich?
Die Balge war ein Seitenarm der Weser, für weitere Fakten müsste ich jetzt Wikipedia zitieren
oder Heidbrink 2005 🙂
AUFLÖSUNG: Stimmt natürlich alles. Es handelt sich um die Markierung des Verlaufs der Balge, eines Seitenarms der Weser, an dem der Bremische Siedlungskern spätestens im 8. Jh. entstand. Die Balge floss genau am heutigen Markt entlang (auf Höhe des heutigen Schütting) und nahm dann etwa den Verlauf der heutingen Langenstraße, in der sich mit dem Kontorhaus und der Stadtwaage zwei wichtige Spuren der Bremischen Handelsgeschichte befinden. Sie umfloss das Tiefer-und das Martiniviertel (die eingschlossen von Balge und Weser zur Balgeinsel wurden).
Auf der Balge konnten die Koggen bis etwa Mitte des 13.Jh. die Waren direkt an den Markt bringen, wo sich ein vermutlich unbefsetigter Uferhafen befand, der 1. Hafen Bremens. Die Balge wurde dann aber schnell zu eng für die rasch wachsenden Schiffe (auch hier machte sich das aus der Weser bekannte Problem der Versandung bemerkbar), sodass das Hafengeschehen schrittweise an die damals noch außerhalb der Stadtmauer liegende Schlachte verlagert wurde. Ab dem 17. Jh. wurde die Balge als Abwasserkanal genutzt. Im 19. Jh. wurde die Balge schließlich zugeschüttet und überbaut.
Das Foto entstand in unmittelbarer Nähe der Domsheide, Höhe Schnoortreppe. Die Verbindungsstarße zwischen Domsheide und Wilhelm-Kaisen-Brücke heißt übrigens Balgenbrückenstraße und erinnert an eine frühere Brück über die Balge, die sich auf dieser Höhe nach einem Durchstich zur Weser in 2 Arme teilte. Daher findet sich auf einer Bronzetafel auch die Bezeichung „Klosterbalge“ für den Seitenarm, der weiter in Richtung Schnoor lief.