living utopia

Den ersten Kontakt zum living utopia Projekt von Tobi und Pia knüpte ich im Kukoon, dort erzählte Tobi von ihrer Vision / Utopie des geldfreien Lebens. Die Veranstaltung nannte sich „Geldfrei(er) Leben“ und weckte schon allein durch den Titel mein Interesse. Pure Inspiration und Optimismus! Mir gefiel Tobis Einstellung, aber der Traum der geldfreien Gesellschaft erschien mir doch zu fern. Das wichtige, was Tobi oft betont, ist jedoch, dass wir anfangen müssen große Träume zu entwickeln, damit wir uns immerhin (auch wenn es nur ein kleiner Schritt ist) auf sie zu bewegen können. Tobis Vortrag hat in mir einiges ausgelöst, vorallem eine noch stärkere Auseinandersetzung mit den Themen Konsum, Nachhaltigkeit und auch Nächstenliebe.

 

Hier eine Beschreibung des Projekts:

https://www.youtube.com/watch?v=oQDlLDlEdyk

Da Tobi sehr viel zu tun hat, in ganz Deutschland Vorträge hält und sich vielfältig engagiert, konnte leider kein persönliches Treffen stattfinden. Tobi beantwortete mir meine Fragen allerdings via Voicemail:

Jolanda: Inwieweit beeinflusst Geld deiner Meinung nach unsere westliche Kultur?
Tobi: Ja, ich glaube, das ist nicht nur meine Einschätzung, sondern die Einschätzung aller, dass es ein unglaublicher! Einflussfaktor. Geld in jeder sozialen Interaktion ist es sowas von fokussiert eine große Rolle spielend, dass wir uns gar nicht davon frei machen können. Im Grunde teilen wir ein in Besitzende und Besitzlose, durch die Macht des Geldes letztendlich. Diejenigen, die darüber verfügen haben die Möglichkeit Teilhabe zu organisieren und vor allem ihre Existenz zu sichern. Diejenigen, die nicht darüber verfügen haben eben Pech gehabt und können sich ihre Mahlzeit für 2,50€ nicht leisten.

Jolanda: Inwieweit schätzt du die geldfreie Gesellschaft als eine realisierbare Alternative zum Konsumismus ein?
Tobi: Nicht von heute auf morgen glaub ich daran, aber auf jeden Fall perspektivisch unbedingt. Dass wir eine geldfreie Gesellschaft erreichen werden, als durchaus nicht nur realistische, sondern durchaus notwendige Alternative. Denn so geht es nicht weiter mit immer schneller, weiter, höher, mehr, überfordern wir nicht nur die Grenzen unseres Planets, sondern auch von uns selbst. Psychische Grenzen sind längst erreicht also da umzudenken, ein bisschen zu entschleunigen, sich die Frage nach der radikalen Suffizienz zu stellen: Was brauche ich eigentlich wirklich? Wir sind als Menschen nicht Individuen, die die ganze Zeit nur miteinander in Tauschhandel treten möchten, sondern eigentlich soziale Gemeinwesen, die nur in Kooperation anstatt in Konkurrenz miteinander sich organisieren möchten. Und Geld im Grunde gar nicht das natürliche, normale und notwendige ist, wie es uns so oft natürlich, durch unsere mentalen Infrastrukturen, darauf vollkommen sozialisiert, vorzuscheinen mag.

 

 


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