Was Hänschen nicht lernt…

…lernt Hans Sonntagabend, kurz vor der Klausur.

 

Okay, das Szenario dürfte jedem bekannt sein: Hans hat noch eine Woche zeit bis er eine umfangreiche Klausur schreiben muss. Was Hans bereits gelernt hat und wieviel ihm noch fehlt ist nicht angegeben, gehen wir aber mal davon aus, dass er bis dato noch „keine Zeit zum lernen gefunden hat“…

Es ist Montag, 7 Uhr. In genau einer Woche schreibt Hans die so wichtige Klausur, für die er das ganze Semester hätte lernen können, dafür jedoch zu viel um die Ohren hatte.(Wie er selbst wahrscheinlich behaupten wird…)  „Eine Woche wird dafür doch locker reichen!“ denkt sich Hans, der wahrscheinlich das Wochenende noch durchgefeiert hat und am Montag Morgen noch relativ „gedamaged“ ist. (Hoch die Hände! und so weiter…). Aber wie das immer so ist, hat genau DIESE Woche die alte Tante Uschi Geburtstag und muss diesen natürlich AUSGERECHNET Samstag Abend in gewohnter Manier zelebrieren. Da man nicht wissen kann, wie viele Geburtstage die alte Tante Uschi noch haben wird … und weil sich Hans den bekloppten Cousin Jochen nicht entgehen lassen will, der nach ein paar Bier nackig auf dem Tisch tanzt und „Ö la palöma blanca“ singt … wird Hans dort wohl oder übel antanzen müssen. Als wenn das nicht genug wäre, hat die ätzende Johanna ihre Schicht umgelegt, sodass er am Mittwoch von 14 bis 17 Uhr im „kotzenden Wasserbüffel“ kellnern muss. Zu allem Übel kommt auch noch, dass er seiner Freundin Ute versprochen hat, dass sie diesen Freitag essen gehen. Wenn er schon wieder absagt wird Ute bestimmt monatelang deswegen rumnerven… Also, was tun Hans? WAS TUN?

 

Montag

Hans muss direkt Morgens um 8 zum Seminar, das wird sich wohl kaum vermeiden lassen. Anschließend zwei Stunden mittagspause, da könnte er sich eine Stunde theoretisch in das, was er lernen muss einlesen um sich schon ein wenig für das lernen vorzubereiten. Danach wieder ein Seminar, eine Stunde entspannen und dann drei Stunden lernen, bevor er dann Abendessen macht und vielleicht noch ein wenig am PC sitzt o.Ä.. Der Montag scheint mir relativ gut geplant zu sein. Sofern er kein Seminar „auslassen“ kann, ist hier wohl nicht mehr Lernzeit rauszuholen.

Dienstag

Von 8 bis 13 Uhr Uni… nicht das schönste, was man sich vorstellen kann. Anschließend mit Freunden treffen. An sich vollkommen okay und gut, da auch sozialer Kontakt wichtig für die Motivation ist. Die Lebensqualität soll schließlich auch in der Klausurvorbereitung erhalten werden. Jedoch nicht vier Stunden lang! Sorry Hans, da hättest du mit dem lernen früher anfangen sollen. Anderthalb Stunden zum Mittagessen und schnacken in der Mensa sollte genügen. Dadurch hat er anschließend auch noch gut sechs Stunden Zeit zum lernen. Die sollte er sich meiner Meinung nach so einteilen, dass er immer so 15-25 Minuten pause machen kann. An die Frische Luft gehen o.Ä. wird ihm bestimmt gut tun. Und in der Uni und an Tante Uschis Geburtstag kriegt er ja noch genügend sozialen Kontakt…

Mittwoch

Den ganzen Morgen frei, bis dann um 14Uhr die Schicht im „kotzenden Wasserbüffel“ anfängt. Die gut fünf Stunden könnte Hans auch deutlich besser nutzen. Zum Beispiel indem er weiterlernt anstatt einfach in seiner Bude zu hocken… Dadurch kann er auch Abends nach dem Sport (den er nicht ausfallen lassen sollte, um den Kopf ein wenig frei zu kriegen zwischen Arbeit, Uni und Lernen) reinen Gewissens entspannen oder sich ggf. nur ein wenig das bereits gelernte anschauen. Ich persönlich halte nicht viel davon nach 8Uhr noch intensiv zu lernen, wenn es nicht unbedingt notwendig ist.

Donnerstag

Nach dem Seminar kann Hans eine Stunde Mittagessen und hätte dann noch Zeit, sich zumindest ein wenig Stoff anzuschauen. Ja Hans, ich weiß doch auch dass das ätzend ist, aber du hast es dir nun mal so ausgesucht! Nach dem Gruppentreffen will Hans also die alte Gammelbude auf Vordermann bringen. An sich gar keine so schlechte Idee, eine hübsche Lernumgebung kann garantiert nicht schaden. Jedoch muss das nicht unbedingt in der letzten Woche vor den Klausuren sein… und schon gar nicht vier Stunden lang. Von 6 bis 8 Uhr ca. könnte er also locker noch ein wenig lernen…

Freitag

…damit er sich den Freitag ein wenig leichter gestalten kann. Denn: Von 8 bis 3pm durchgehend lernen, dann zwei Stunden Essen gehen mit der süßen Ute und anschließend wieder fünf Stunden lernen mag sein Gewissen vielleicht stillen („ich hab doch sooooo viel gelernt!!!“), aber ob es was bringt ist eine andere Frage. Er sollte sich ein paar Pausen nehmen zwischendurch. Die könnte er sich auch leisten, da er ja an den Tagen vorher Abstriche gemacht hat. Wenn er den Stoff nur so in sich reinfrisst auf die letzte Sekunde, wird er (meiner Meinung nach) relativ wenig davon behalten. … nicht, dass ich damit Erfahrung gemacht hätte… 😳

Samstag

Erst arbeiten, arbeiten, arbeiten, der nächste Suff-Abend muss ja auch irgendwie finanziert werden, dann hat er noch genug Zeit um Bundesliga zu schauen und sich dann für Tante Uschis Geburtstag fertig zu machen. Zwischendurch hat er bestimmt dafür Zeit das, was er an seinem „Power-Freitag“ zu Stande gebracht hat zu reflektieren, damit er es sich besser einprägen kann. An Uschis Geburtstag sollte er sich dann nicht unbedingt komplett die Kante geben, auch wenn man die furchtbar langweiligen Geschichten von Onkel Werner nur betrunken ertragen kann. Reicht doch, wenn der verblödete Cousin Jochen wieder irgendeinen Blödsinn macht… Dadurch ist er Sonntag Morgen relativ frisch!

Sonntag

Der letzte Tag vor der, ach so wichtigen Klausur. Sie entscheidet garantiert über Hans´ Zukunft an der Elite-Uni Brunsbüttel. Und Hans hat erst am Montag angefangen zu lernen… Aber Hey! Hans ist frisch in den Sonntag gestartet und voller Motivation für die Klausur! Er kann sich den Tag perfekt einteilen, weil er vorher ja schon Zeit eingespart hat. Nicht den ganzen Stoff in sich hinein pressen, sondern entspannt und mit Pausen vorgehen um das Erlernte auch gut zu verdauen… und um keinen Nervenzusammenbruch zu erleiden. So kann er auch früh und mit relativ gutem Gewissen ins Bett gehen und muss nicht die ganze Nacht durchlernen und am nächsten Tag mit Augenringen bis zum Boden die Klausur antreten.

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Ob Hans bestehen wird ist eine andere Frage die mich aber nicht weiter interessiert. Durch ein paar Terminplanänderungen konnte er seinen Lernplan ein wenig optimieren und hat druch ein paar Vorteile in der Klausur. Und wenn er es nicht schafft, hat er ja vielleicht noch einen zweiten Versuch, bei dem er wieder erst eine Woche vorher mit dem Lernen anfangen kann 🙂

3 Gedanken zu „Was Hänschen nicht lernt…

  1. Hi,
    Gratulation zu deinem Beitrag, die kleine Geschichte ist echt lustig und deine Vorschläge dazu, meiner Meinung nach, noch sehr hilfreich!
    Ich stimme dir mit dem Mittwochmorgen vollkommen zu, ich persönlich lerne dann auch effektiver als abends. Auch die kleinen Pausen in den Lerneinheiten halte ich für sinnvoll und frische Luft tut ja bekanntlich immer gut 😉
    Freunde treffen und Putzen zu reduzieren, finde ich eigentlich auch ok (außer natürlich, Hans wohnt in einer gesundheitsgefährenden Drecksbude…).

    Viele Grüße,

    Tessa

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