Sind Unterschiede in den mathematischen Leistungen von Schülerinnen und Schülern ein Grund zur Sorge?
Meiner Meinung nach sind die Unterscheide in den o.g. Leistungen nicht Grund zur Sorge, sondern vielmehr ein altbekanntes Faktum. Die Mathematik hat seit Menschengedenken einen Zwiespalt in jeder Klasse verursacht – auf der einen Seite die Schüler mit einer Affinität zur Mathematik und auf der anderen die ohne ein ausgeprägtes Zahlenverständnis. Kaum ein Fach wird so gehasst und so geliebt, stellt also so eine Ambivalenz dar wie dieses. Diese Hassliebe erwächst aber nicht aus mangelndem Intellekt seitens der Schüler, sondern aus einem fast schon naturgegebenen Interesse bzw. der o.g. Affinität für dieses Fach. Trotzdem darf es der Lehrende nicht bei dieser Feststellung bewenden lassen, sondern muss hier intervenieren. Wenn wir ein durch und durch heterogenes Schulsystem anstreben wollen, so müssen wir Leistungesunterschiede und Vorlieben für gewisse Fächer nicht nur hinnehmen und tolerieren sondern hier pädagogisch ansetzen und fördern/fordern. Es muss auf der einen Seite möglich sein ein gewisses Grundverständnis der Mathematik zu schaffen, ohne von jedem Schüler zu erwarten, dass er ein Genie auf diesem Feld wird. Diejenigen Schüler jedoch, die überdurchschnittliche Leistungen erbringen und erbringen wollen, MÜSSEN weiter gefördert werden, über ein Grundverständnis hinaus. Schon im Hinblick auf die Vielfalt der zu erlernenden Berufe braucht unsere Gesellschaft Mathematiker und solche, die sich mit diesem Themenfelt verstärkt beschäftigen. Statt also einen homogenen Leistungsdurchschnitt zu erstreben und sich bei kleinen wie großen Leistungsdifferezen Sorgen zu machen ist genau diese Heterogenität von Vorteil für unsere Gesellschaft.