04 – eTEACHR2016 KW22

17. Juni 2016

In der heutigen Folge meines Blogs möchte ich mich in zwei Teilaufgaben mit den medialen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler, insbesondere an meiner Praktikumsschule, beschäftigen und Überlegungen anstellen, wie diese durch gezielten Medieneinsatz im Rahmen meines Unterrichts gefördert werden können.
Ich orientiere mich dabei an sechs von der KMK vorgeschlagenen Kompetenzbereichen.

Teilaufgabe 1:
Auf welchem Kompetenzniveau bzgl. der sechs Bereiche erleben sie die SuS in der von ihnen besuchten Unterrichtspraxis? Wo sehen sie deutliche Lücken? Wo besondere Stärken? Gerne können sie die Aufgabe nutzen, um mit SuS über das Modell zu diskutieren. Welche Aspekte fehlen den SuS? Welche finden sie überflüssig? Was meinen Sie selbst dazu?

  • Suchen und Verarbeiten

Insbesondere der Bereich des Suchens und Verarbeitens bereitet meiner Erfahrung nach vielen Schülerinnen und Schülern, gerade in den jüngeren Klassenstufen, noch enorme Probleme.
Dies könnte damit zusammenhängen, dass die gezielte Suche nach Informationen beim freizeitlichen Surfen zumeist keine große Rolle spielt und auf einfache Alltagsfragen ohne mühsame Recherche eine hilfreiche Antwort gefunden werden kann.In der Schule konnte ich hingegen beobachten, dass den Lernenden in der Regel neben Google keine weitere Suchmaschine bekannt ist, was grundsätzlich kein Problem darstellt, jedoch auch dort oftmals mit wenig zielführenden Suchbegriffen hantiert wird und in der Regel Wikipedia als erstes Suchergebnis zu Rate gezogen wird. Während diese Seite noch vor wenigen Jahren in der Schule nicht erwünscht war, da sie noch viele Fehler enthielt, sind die Texte mittlerweile vielfach von einer solchen Länge und Komplexität, dass die Lernenden diese kaum noch zur Nutzung für die Schule einsetzen können. Andere Seiten, die deutlich anschaulicher und schülerfreundlicher geschrieben sind, werden hingegen oftmals aufgrund der kaum vorhandenen Suchstrategie nicht gefunden. Dies könnte auch damit zusammenhängen, dass eine gute Literaturrecherche auch im Internet Zeit benötigt, die die Lernenden aufgrund ihrer hohen schulischen Belastung regelmäßig nicht aufbringen können und bei Desinteresse am Thema möglicherweise auch nicht wollen.
Auch bei der Informationsverarbeitung besteht meiner Meinung nach durchaus noch die Möglichkeit, die Schülerinnen und Schüler mehr zu fördern. Regelmäßig konnte ich beobachten, dass die Lernenden durch lange und detaillierte Texte überfordert werden und nicht in der Lage sind, die für sie wichtigen Passagen herauszuarbeiten und zu nutzen. Vielmehr wird sich auf Hilfeforen u.ä. verlassen, in denen die Antwort auf verschiedene Fragen ohne Quellenangabe bereits komprimiert vorliegt. In diesem Zusammenhang herrscht oftmals noch die Meinung „Was im Internet steht, muss auch richtig sein“, was selbst bei vergleichsweise einfachem Schulstoff in vielen Fällen nicht zutrifft. Dies stellt in jedem Fall einen Kopetenzbereich dar, der durch den Unterricht noch weiter gefördert werden kann und sollte.

  • Kommunizieren und Kooperieren

Der Bereich des Kommunizierens uns Kooperierens ist hingegen bei den Lernenden deutlich stärker ausgeprägt und weiter entwickelt. Viele der Schülerinnen und Schüler sind bereits früh in den Kontakt mit Kommunikationsmedien gekommen und bereits von Kindheit an gewohnt die Vorteile von Kommunikation zu nutzen. Dies wird auch auf die Schule übertragen und durch Lehrkräfte gefördert.
Die Kooperation findet dabei über verschiedene Medien statt. Besonders in den Fokus ist hierbei die App WhatsApp gerückt, die genutzt wird, um sich über Hausaufgaben, Unterrichtsinhalte u.ä. auszutauschen oder Fotos und andere Dokumente zu versenden. Während vor wenigen Jahren oftmals die mangende Kommunikation zwischen den Schülern noch als großes Problem galt, ist dieses zuletzt aufgrund der technischen Entwicklung etwas in den Hintergrund gerückt. Die Handyapps werden dabei des Weiteren beispielsweise durch Facebook und ähnliche Seiten ergänzt, über die auf einfachem Wege Informationen, Links usw. ausgetauscht werden können oder noch offene Fragen gestellt werden können.
In einigen Fällen könnte das Wissen und die vielen Möglichkeiten, die die Lernenden auf diesem Gebiet besitzen jedoch noch effizienter für den Unterricht und dessen Vorbereitung eingesetzt werden, was nicht immer der Fall ist, da die Medien natürlich auch zu außerunterrichtlicher Kommunikation verleiten. Außerdem sollte in einigen Fällen der Umgang mit anderen auch in sozialen Netzwerken noch einmal überdacht werden. Nicht selten kommt es vor, dass das Internet auf den ersten Blick wie ein rechtsfreier Raum wirkt und dort ein Umgangston angeschlagen wird, der in der realen Konfrontation vermieden würde. Dies ist jedoch auch ein Aspekt der nicht nur unter Schülerinnen und Schülern ein Problem darstellt und der auch in den Bereich Schützen hineinfällt.

  • Produzieren

Im Bereich Produzieren gehen die Kompetenzen zwischen den Schülerinnen und Schülern nach meiner Erfarung sehr weit auseinander. Grundsätzlich die Lernenden oftmals durchaus sehr Medienerfahren und können mit verschiedener Software gut umgehen bzw. sind in der Lage die Verwendung intuitiv schnell zu erlernen. So kamen in einer meiner Klassen die Lernenden sowohl mit Bildbearbeitungs- als auch mit Präsentationssoftware sehr schnell zurecht, obwohl sie diese noch nicht zuvor genutzt hatten.
Dennoch sind in diesem Bereich deutliche Unterschiede ersichtlich, da beispielweise Schülerinnen und Schüler, die sich hobbymäßig mit Bildbearbeitung beschäftigen, über Erfahrungen im Umgang mit solchen Angeboten verfügen, die durch andere nicht so schnell aufgeholt werden können.
Solche Vorerfahrungen im Umgang mit hilfreicher Software sind jedoch gerade in den jüngeren Klassen nur wenig zu beobachten und eine Einführung findet oftmals erst durch die Schule statt. Während viele der Lernenden bereits mit dem grundlegenden Umgang einer Schreibsoftware wie Microsoft Word vertraut sind, sieht dies bei Tabellenkalkulations-Programmen oder Präsentationssoftware oftmals anders aus. Wie bereits beschrieben ist das Erlernen dieser jedoch in der Regel kein Problem und die vielen verschiedenen Möglichkeiten der Nutzung können durchaus begeistern. Dennoch ist als Fazit festzuhalten, dass das Erlernen solcher Programme und die sinnvolle Nutzung zur Produktion ansehnlicher Ergebnisse nur dann funktioniert, wenn die Schülerinnen und Schüler die dafür notwendige Motivation mitbringen und bereit sind etwas Arbeit und Zeit für die Erstellung zu investieren.

  • Schützen

Auch wenn Schülerinnen und Schüler heutzutage in der Regel bereits früh dafür sensibilisiert werden, dass das Internet auch Gefahren birgt, gehen viele von ihnen noch viel zu gutgläubig mit dem Medium und den eigenen Daten um. Als primärer Grund dafür kann die zu große Neugier genannt werden, neue Dinge zu entdecken und ein gleichzeitig noch nicht vorhandenes Gefahrenbewusstsein.
Hierfür gibt es verschiedene Beispiele: Während der Nutzen von Antivirensoftware auf Computern und selbst vielen Handys mittlerweise anerkannt ist und diese daher auch installiert werden, drohen Gefahren von vielen weiteren Seiten. So machen sich einige Lernende nur wenig Gedanken darüber, welche Internetseiten sie besuchen und welche Links sie anklicken. Kommen Fenster ins Bild, deren Bedeutung nicht deutlich wird, so wird dieses oftmals einfach mit einem Klick auf eine beliebige Schaltfläche geschlossen. Auf diesem Wege kann Schadsoftware auf den Geräten landen, die anschließend große Schwierigkeiten bereiten kann.
Ein weiterer Punkt ist die Datenweitergabe und -sicherheit. Einige Schülerinnen und Schüler nehmen oftmals unbedacht an bestimmten Aktionen wie Gewinnspielen o.ä. teil, Fotos und Videos werden hochgeladen und geteilt, ohne sich Gedanken darüber zu machen, welche Folgen das Handeln haben kann. Ebenso sind Passwörter zu Online-Zugängen vielfach sehr unsicher gewählt und nicht selten wird in jedem Falle das gleiche Passwort verwendet.
Dies sind Punkte, die auch im schulischen Unterricht in jedem Falle angesprochen werden und einen hohen Stellenwert einnehmen sollten.
Als noch wichtiger sehe ich hingegen den weitergehenden Schutz der Lernenden im Netz an. So drohen im Netz neben den genannten Gefahren auch viele jugendgefährdende Inhalte und Angebote mit einem hohen Suchtpotential, was in jedem Falle auch im Unterricht seinen Platz finden sollte. Hier sind alle Fächer gefragt, sich daran zu beteiligen.

  • Problemlösen

Der Punkt des Problemlösens überschneidet sich bereits vielfach mit bereits beschriebenen Aspekten der anderen Kompetenzkategorien. Meiner Meinung nach sind die Schülerinnen und Schüler bei Interesse und der Bereitschaft etwas Mühe zu investieren sehr kreativ und finden viele Wege, mit Schwierigkeiten umzugehen. Insbesondere das Internet bietet etliche Möglichkeiten wie Hilfeforen und Tutorials um technische Probleme zu beheben sowie Anleitungen, wie verschiedene Programme und Angebote vielfältig genutzt werden können. Diese werden von den Lernenden anschließend auch dankbar angenommen und für die eigenen Zwecke genutzt.

  • Analysieren und Reflektieren

Meiner Erfahrung nach bringen die Lernenden in diesem Bereich oftmals bereits viel Erfahrung mit. In einer bereits länger zurückliegenden Einheit zum Thema Werbung war ich erstaunt, wie sehr die Schülerinnen und Schüler in der Lage waren, die dort verwendeten Mittel herauszuarbeiten, mit denen der Kunde zum Kauf bewegt werden sollte.
Dennoch muss festgehalten werden, dass der Einfluss der Medien auf die Schülerinnen und Schüler sehr groß ist. Dies könnte damit zusammenhängen, dass es bereits immer bestimmte auftretende Erscheinungen gab, von denen sich Kinder und Jugendliche angezogen fühlten und an denen alle teilhaben wollten. Während die vor einigen Jahren noch oftmals Sammelkarten o.ä. waren, verlagern sich solche Trends zunehmend ins Internet. Viele Lernenden nutzen das Netz gezielt, um sich über neue Produkte zu informieren, sich zu präsentieren und mit anderen zu vergleichen und durch die Möglichkeiten, die Smartphones und Computer mit sich bringen, ist es viel einfacher geworden, schnell viele Informationen zu erhalten und ebenso freizugeben. Viele Kinder und Jugendliche haben gar ihre Idole im Internet wie Blogger oder Youtube-Stars und neue Trends verbreiten sich auf diesem Wege rasant. Selbst wenn viele Schülerinnen und Schüler diese Entwicklung möglicherweise gar nicht gutheißen, erzeugt die ständige Anwesenheit der Medien einen enormen Druck und man wird schnell zum Außenseiter oder zumindest von Informationen abgeschottet, wenn man sich diesem nicht anpasst.
Diesen Punkt halte ich für enorm wichtig, in der Schule zu thematisieren. Die Schülerinnen und Schüler haben die Vorteile der Mediennutzung längst erkannt und wissen auch, dass diese nicht nur Vorteile mit sich bringt. Dennoch ist ihnen vielfach nicht bewusst, welche Rolle sie selbst in diesem Gebilde spielen und welche Möglichkeiten es gibt, nicht in eine Mediensucht zu verfallen, sondern das Handy möglicherweise auch mal für einen Tag wegzulegen. Eine solche Einbindung in den Unterricht kann helfen, bei den Lernenden den Stress zu reduzieren und eine erste Maßnahme zur Suchtvorbeugung sein.

Alles in allem lässt sich zusammenfassen, dass Schülerinnen und Schüler in vielen Bereichen bereits sehr medienerfahren sind und sich im Netz sehr gut zu helfen wissen. Diese Kompetenzen decken jedoch nur einige der Bereiche ab, die die KMK als elementar für den Unterricht ansieht.
Insbesondere wenn es um die Nutzung des Netztes für die Schule geht und wenn es um sicherheitsrelevante Aspekte und den Schutz der Schülerinnen und Schüler geht, besteht noch weiterer Handlungsbedarf im Rahmen aller schulischen Unterrichtfächer.

Teilaufgabe 2:
Nehmen Sie sich eines ihrer Fächer und formulieren Sie, wie Sie aus fachdidaktischer Sicht besonders sinnvoll Medien einsetzen können, um die sechs oben genannten Kompetenzbereiche zu fördern.

Im Folgenden Abschnitt möchte ich einige Punkte nennen, wie durch gezielten Medieneinsatz im Chemieunterricht die genannten Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler verbessert werden können.

Leider ist gerade in den naturwissenschaftlichen Fächern oftmals wenig bis keine Zeit, um sich in einer ganzen Unterrichtseinheit beispielsweise mit den Gefahren des Internets zu beschäftigen oder die Anwendung bestimmter Computersoftware Schritt für Schritt zu erarbeiten. Diese Aufgaben ließen sich besonders gut im Rahmen eines möglicherweise vorhandenen ITG- oder Informatikunterrichts oder auch in einer Art Klassenstunde oder Methodenunterricht behandeln.
Nichtsdestotrotz ist eine Förderung der Medienkompetenzen auch im Chemieunterricht selbstverständlich möglich, wenn man diese geschickt in die vorgegebenen Unterrichtsinhalte integriert.

Zunächst ist das Fach Chemie ein solches, in dem viele neue und unbekannte Inhalte gelernt werden, die sich die Schülerinnen und Schüler auch durch eine gezielte Internetrecherche erarbeiten könnten. Es wäre daher durchaus möglich den Unterricht mit einem regelmäßigen Gang in den Computerraum zu unterstützen und die Lernenden an Beispielen sehr gezielt zu instruieren, wie man an sinnvolle Informationen gelangt und diese aufbereitet. Hierbei würden insbesondere die Kompetenzen im Bereich Suchen und Verarbeiten gefördert werden

Besonder sinnvoll wäre es, in diesem Zusammenhang einen fächerübergreifenden Unterricht zu gestalten, sodass möglicherweise Themen ausgewählt werden, an denen auch in anderen Fächern weitergearbeitet werden kann, damit die Lernenden häufiger und über einen längeren Zeitraum die Möglichkeiten der Computernutzung erfahren können.
Eventuell wäre an dieser Stelle sogar ein ganzes Projekt möglich, bei dem die Schülerinnen und Schüler in verschiedenen Fächern über Internetrecherche Informationen zusammentragen und strukturieren, diese mit bestimmter Software aufbereiten und anschließend präsentieren, wobei regelmäßig neue Inputs durch die Lehrkräfte geliefert werden, die für die Umsetzung hilfreich sein könnten.

Auch ansonsten spielen verschiedene Programme für den Chemieunterricht eine große Rolle, die ebenfalls Schritt für Schritt eingeführt werden können und für die nicht einmal ein besuch des Computerraumes notwendig erscheint. Dies beginnt mit grundlegenden Programmen wie Microsoft Powerpoint (oder vergleichbaren Gratis-Alternativen), ebenso wie Software mit der chemische Strukturformeln und Versuchsaufbauten erstellt werden können, wie beispielsweise ChemSketch. Die Programme können auch durch eine Lehrerpräsentation im Unterricht eingeführt werden und anschließend am Beispiel kleiner Aufgaben von den Lernenden, zum Beispiel zu Hause, durchgeführt werden. An dieser Stelle würde vor allem der Bereich Produzieren gefördert.

Ebenfalls in den Bereich Produzieren fallen Online-Angebote, bei denen sogenannte „Webquests“ erstellt werden sollen, also kleine Online-Angebote, bei denen die Schülerinnen und Schüler sich bestimmte Inhalte durch geleitete Online-Recherche bestimmte Inhalte erarbeiten sollen. Erstellen die Lernenden solche Seiten selbst, ist viel Kreativität gefragt und sie müssen sich zuvor intensiv mit den jeweiligen Recherche-Seiten auseinandergesetzt haben. Selbstverständlich existieren auch bereits zahlreiche vorgefertigte Webquests zu verschiedensten Themen, an denen sich die Schülerinnen und Schüler entlangarbeiten müssen.

Schließlich möchte ich noch eine Variante des Unterrichtes vorstellen, der insbesondere den Bereich der Kommunikation fördert. Diese besteht daraus, dass die Schülerinnen und Schüler einen chemischen Prozess in Form vieler kleiner Bilder (zum Beispiel Fotos, die mit dem Smartphone gemacht wurden) darstellen sollen, in Form einer Übersichtskarte zusammengefügt werden. Hierbei wird die Klasse in mehrere Gruppengeteilt, wobei jede Gruppe sich einen Teil des Prozesses vornimmt. Beispiel: Es sollen die drei Aggregatzustände erarbeitet werden und dargestellt werden, wie diese ineinander übergehen. Es werden die Gruppen „fest“, „flüssig“ und „gasförmig“ gebildet und jede widmet sich ihren Bildern. Für eine gelungene Übersichtskarte müssen diese Bilder jedoch ausgetauscht und aufeinader abgestimmt werden, was hervorragend mithilfe der technischen Möglichkeiten funktioniert. Die Lernenden können sich ihre Bilder gegenseitig schicken und möglicherweise über soziale Netzwerke austauschen, wie sich diese verknüpfen lassen.

Die übrigen Kompetenzbereiche lassen sich etwas schwieriger in den Chemieunterricht integrieren. In der Kategorie Analysieren und Reflektieren könnten beispielweise eigene Werbeplakate zu chemischen Produkten entworfen werden und die eingesetzten Stilmittel analysiert werden. Anschließend könnte dann eine Übertragung auf das Internet erfolgen und geschaut werden, wie dort eine Beeinflussung stattfindet.

Der Bereich des Schützens ließe sich sehr gut in das Thema „Sucht“ integrieren, das im naturwissenschaftlichen Unterricht in der Schule eine große Rolle spielt. Hier könnte neben den ansonsten behandelten Süchten auch die Onlinesucht tiefergehend behandelt werden und in diesem Zusammenhang auf weitere Gefahren des Internet eingegangen werden. Besonders anschaulich fände ich es in diesem Fall, Fallbeispiele herauszusuchen, die im Internet vielfach zu finden sind und zu präsentieren.

Alles in allem lässt sich zusammenfassen, dass digitale Medien noch besser in den Unterricht eingebunden werden könnten und sollten, wobei auch hier die Abwechslung von entscheidender Bedeutung ist. Bei der Stärkung der Medienkompetenz sollten sich alle Lehrkräfte gleichermaßen beteiligen und eine gemeinsame Erarbeitung über die Fächer hinweg kann bestmögliche Ergebnisse erzielen.

03 – eTEACHR2016 KW19

22. Mai 2016

Digitale Werkzeuge sorgen oftmals nicht nur für eine gesteigerte Motivation unter den Schülerinnen und Schülern sondern stellen außerdem wertvolle Hilfsmittel dar, um die gängigen Unterrichtsmethoden weitergehend zu unterstützen.

In dieser Woche möchte ich mich daher damit beschäftigen, wie dies an einem konkreten Beispiel umgesetzt werden kann. In diesem Zusammenhang habe ich mich für die zweite Wahlaufgabe entschieden:

(b) Ideen zu entwickeln, wie Sie ein spezielles Methoden-Werkzeug mit verschiedenen (3) digitalen Werkzeugen unterstützten können.

Passend zu meiner Fächerkombination Biologie und Chemie möchte ich die Unterrichtsmethode des Experimentierens an Stationen genauer beleuchten.
Das Experimentieren besitzt insbesondere im Rahmen des Chemieunterrichts einen hohen Stellenwert, nimmt jedoch auch eine hohe Vorbereitungs- und Nachbereitungszeit in Anspruch, sodass einige Lehrkräfte es vermeiden, diese häufiger einzusetzen.
Meiner Meinung nach lässt sich das Eperimentieren sehr gut durch digitale Werkzeuge unterstützen, insbesondere wenn es um die Auswertung geht.

Bei der von mir vorgestellten Methode werden verschiedene Experimente an Stationen aufgebaut und die Schülerinnen und Schüler bearbeiten in Gruppen jeweils eine dieser Stationen. Sobald alle Gruppen ihren Versuch abgeschlossen haben, wird entweder die Station gewechselt oder die Lernenden stellen sich gegenseitig ihre Experimente vor.

Zunächst möchte ich in diesem Zusammenhang die Nutzungsmöglichkeiten des Online-Werkzeugs „Youtube“ vorstellen:

Meiner Erfahrung wirkt es auf Schülerinnen und Schüler begeisternd, wenn sie ihr Experiment nicht nur durchführen, sondern auch als Video aufbereiten dürfen. Aus dem Internet sind ihnen in der Regel bereits viele Tutorial-Seiten o.ä. bekannt, sodass sich dieses Konzept auch auf chemische Versuche anwenden lässt.
Natürlich ist das Filmen und anschließende Bearbeiten der Werke mit einem erhöhten Arbeitsaufwand verbunden, sorgt jedoch oftmals auch dafür, dass die Versuche mit einer erhöhten Ernsthaftigkeit und einer Spur von Perfektionismus durchgeführt werden.

Darüber hinaus gibt es verschiedenste Möglichkeiten, wie genau ein solches Video gestaltet werden könnte, wobei der Kreativität kaum Grenzen gesetzt sind.
Im folgenden möchte ich zwei Beispiele vorstellen, welche Umsetzungsmöglichkeiten bestehen:

1. Zunächst ist es natürlich möglich, den Schulversuche mit seinem Aufbau, Durchführung und Auswertung in Form einer Art Lehrvideo darzustellen. Im Folgenden habe ich in einem Bildausschnitt dargestellt, wie dies aussehen könnte:

Unbenannt

 

Ein solches Video lässt sich, sofern es als gelungen bezeichnet werden kann, auch sehr gut bei Youtube hochladen. Wenn man auf der entsprechenden Seite nach Videos zu chemischen Experimenten sucht, findet man schnell eine Vielzahl von Ergebnissen, wobei noch längst nicht alle Versuche zu finden sind.

2. Eine andere Möglichkeit einen Kurzfilm zu erstellen ist mit einer Stop-Motion ähnlichen Variante, bei der Fotos gemacht werden, wobei sich die Position der dargestellten Gegenstände auf jedem Bild minimal ändert. Durch Aneinanderreihung der einzelnen Bilder ergibt sich ein Bewegtbild-Effekt. Besonders interessant wird eine solche Animation, wenn nicht nur Bilder gemacht werden, sondern die entsprechenden Figuren und Gegenstände beispielsweise mit Knete zunächst selbst erstellt werden. Mit diesem Hilfsmittel könnten die Schülerinnen und Schüler möglicherweise Sicherheitshinweise im Labor oder die Vorgehensweise eines chemischen Versuchs darstellen. Wie eine solche Animation aussehen könnte, ist auch auf der nachfolgenden Abbildung erkennbar:

1

Eine Darstellung in Form eines Videos hat insbeondere den Vorteil, dass die Lernenden sich die durchgeführten Experimente auch später zu jeder Zeit noch einmal anschauen können. Dies kann durch die Lehrkraft zur Auswertung im Rahmen des Unterrichts genutzt werden oder durch die Schülerinnen und Schüler zu Hause zur Vorbereitung auf anstehende Klassenarbeiten. Ebenso kann den bei der beschriebenen Gruppenarbeit jede einzelne Gruppe ihr durchgeführtes Experiment der gesamten Klasse präsentieren, sodass unter Umständen nicht jeder Versuch von jeder Person durchgeführt werden muss.

Als Nachteil muss jedoch genannt werden, dass neben dem erhöhten zeitlichen Aufwand auch die entsprechende technische Ausstattung und das Wissen vorhanden sein müssen. So ist eine Kamera von Vorteil, da das Filmen mit dem Händy häufig noch minderwertiges Videomaterial produziert und auch das Bearbeiten und Schneiden von kurzen Filmen bedarf einer entsprechenden Software sowie zumindest grundlegender Kenntnisse, die nicht bei jedem Lernenden vorhanden sein dürften.

Eine zweite Möglichkeit der Unterstützung des Experimentierens durch digitale Hilfen ist die Nutzung von Powerpoint oder des Online-Programms Prezi.
Chemische Versuchsanleitungen wirken auf Schülerinnen und Schüler oftmals wie ein kompliziertes und unbebildertes Kochrezept, das im Rahmen des Versuchs abgearbeitet werden muss. Auch wenn es zweifelsohne zu den Kompetenzen eines jeden Schülers gehört, eine solche Anleitung zu verstehen und fachgerecht umzusetzen, kann es gerade in der Kennlernphase des Experimentierens enorm hilfreich sein, den Versuchsaufbau und die Vorgehensweise in Form einer anschaulichen Präsentation darzustellen. Zusatzsoftware wie das Gratis-Programm „ChemSketch“ ermöglichen in diesem Zusammenhang sogar die Erstellung von Strukturformeln und chemischen Versuchsaufbauten. (Siehe Abbildung unten)

Eine andere Variante ist wiederum, dass die Schülerinnen und Schüler eigenständig das von ihnen durchgeführte Experiment in einer Präsentation darstellen und anschließend der Klasse vorstellen, wobei gleichzeitig ihre Präsentationskompetenz und ihr Umgang mit den entsprechenden Programmen gefördert werden.

Unser Versuchsaufbau

Auch in diesem Fall muss der enorme Vorteil hervorgebhoben werden, dass alle durchgeführten Versuche in digitaler Form anschaulich festgehalten werden und für weitere Unterrichtszwecke erneut eingesetzt werden können.
Problematisch könnte hingegen die Durchführung sein, da für die Erstellung von Präsentationen zwangsläufig mehrere Computer oder Tablet-PCs vorhanden sein müssen, was gerade an Bremer Schulen die Seltenheit sein dürfte. Darüber hinaus ist es immer mit Schwierigkeiten verbunden, als Gruppe gemeinsam an einer Präsentation zu arbeiten, da häufig einige wenige Schülerinnen und Schüler das Heft des Handelns in die Hand nehmen und die anderen nicht an der Arbeit beteiligt werden. Dies steht dem eigentlichen Ziel des gemeinschaftlichen Experimentierens unter Umständen entgegen und sollte vorwiegend in kooperativen und leistungsstarken Klassen eingesetzt werden.

Ein abschließendes und auch in anderen Zusammenhängen sehr gut nutzbares Online-Werkzeug ist die gemeinsame Erstellung von Mindmaps. Hierzu bieten sich beispielsweise Internetseiten wie Mindmeister (www.mindmeister.com) oder ähnliche Angebote an.
Bei diesen handelt es sich um eine Möglichkeit, in Echtzeit gemeinsam an Mindmaps zu arbeiten, wobei sich jede Person, die einen kostenlosen Account besitzt, einloggen und an den entsprechenden Projekten mitarbeiten kann.
Auch beim Experimentieren kann dies sehr nützlich sein. Zum einen können auf diese Weise im Vorfeld des Experiments Vermutungen geäußert, festgehalten und strukturiert werden, auf die nach der Durchführung erneut eingegangen werden kann und Verbesserungen vorgenommen werden können. Auf der anderen Seite ist es auch möglich, während des Experiments seine Gedanken und Beobachtungen schnell niederzuschreiben und gleichzeitig mit anderen zu teilen.Eine beispielhafte Mindmap kann der nachstehenden Abbildung entnommen werden:

Unbenannt

Auch in diesem Fall kann als Nachteil gesehen werden, dass das entsprechende technische Equpiment für die Methode zur Verfügung stehen muss und auch die Verwendung des Programms zumindest eine kleine Einarbeitungszeit benötigt. Ebenfalls muss man kritisch darauf schauen, ob es sinnvoll ist, während des Experimentierens parallel mit technischen Geräten am Arbeitsplatz zu hantieren. Dies sollte allerdings sicherlich von der Situation, der Klasse und dem Experiment abhängig gemacht werden. Auch ansonsten ist eine Mindmap natürlich nicht in jedem Fall gut geeignet, um beispielsweise komplexe Beobachtungen zu schildern, sich kann jedoch durchaus hilfreich sein, um kurze Gedanken zu erfassen und diese mit denen anderer Schülerinnen und Schüler zu verknüpfen. Aus dem Grunde eignet sich dieses Hilfsmittel auch hervorragend für andere oder ähnliche Methoden im Unterricht, vorausgesetzt die Lehrkraft ist dazu bereit, sich die Arbeit zu machen, dafür die entsprechenden Geräte zu beschaffen und zu nutzen.
Schließlich ist noch anzumerken, dass eine solche Methode wie die der gemeinsamen Mindmap-Erstellung insbesondere in Kombination mit einem potentiell vorhandenen Smartboard sehr sinnvoll ist und gut genutzt werden kann.

02 – eTEACHR2016 KW16

1. Mai 2016

Und weiter geht’s mit der zweiten Runde…

1)

Die von Seifried et al. formulierten Erwartungen bezüglich des vorherrschenden schulischen Unterrichts sollten meiner Meinung nach zunächst in zwei Teilthesen untergliedert werden.

Auf der einen Seite beschreiben die Bildungsforscher ihre Vermutung, dass der Unterricht durch Gleichförmigkeit und Methodenmonismus geprägt ist. Dieser Annahme kann ich mit Einschränkungen zustimmen. Gerade in Anbetracht der hohen Belastung, der Lehrkräfte in ihrem Arbeitsalltag ausgesetzt sind, erscheint es sehr wahrscheinlich, dass sie sich bei der Planung ihres Unterrichts auf die ihnen bekannten und bewährten Methoden beschränken, um so ihren Vorbereitungsaufwand zu minimieren, der allein durch die Zusammenstellung von Arbeitsmaterialien häufig schon sehr hoch ausfällt.

Dies wird besonders dann deutlich, wenn man sich vor Augen führt, dass beispielsweise Lehrkräfte mit zwei Nebenfächern als Kombination häufig bis zu 10 Lerngruppen mit jeweils wenigen Wochenstunden gleichzeitig betreuen, sodass unter anderem der Arbeitsaufwand für die Erstellung von Unterrichtseinheiten und für die Korrektur von Klassenarbeiten enorm wird.

Dennoch sehe ich die Verwendung des Begriffes „Methodenmonismus“ etwas kritisch, da dieser meiner Meinung nach schnell negative Assoziationen hervorruft und es nicht immer einfach ist, ähnliche Methoden klar voneinander zu trennen.

So ist ein regelmäßiger Methodenwechsel in der Schule zwar unbedingt zu empfehlen, dennoch kann es auch innerhalb einer Methode verschiedenste kleinere Variationen geben, die das Interesse der Schülerinnen und Schüler aufrechterhalten.

Seifried et al. vermuten als häufigste verwendete Unterrichtsmethode den fragend-entwickelnden und durch die Lehrkraft dominierten Unterricht. Mit dieser Ansicht stimme ich vollständig überein, da auch meine eigenen Unterrichtsbeobachtungen in der Schule ein vergleichbares Bild gezeigt haben. Der fragend-entwickelnde Unterricht ist offensichtlich noch sehr weit verbreitet, jedoch meiner Einschätzung nach nicht auf eine solch lehrerdominierte Art und Weise wie von den Bildungsforschern dargestellt wird. Häufig konnte ich beobachten, dass diese Methode durch Fragen von Schülerinnen und Schülern eingeleitet wurde und die Lehrkraft auf dieser Grundlage versucht hat, die Lernenden durch gezielte Steuerung zum Weiterdenken anzuregen.

Des Weiteren wurde in den von mir beobachteten Stunden der fragend-entwickelnde Unterricht außerdem häufig durch Hereingabe von Arbeitsmaterial unterstützt, die dann in Einzel- oder Partnerarbeit gelöst werden sollte, sodass auch diese Sozialformen bei der Betrachtung nicht vernachlässigt werden dürfen.

2)

Zusammenfassen stimmten die Ergebnisse der durchgeführten Untersuchung weitestgehend mit meinen Erwartungen überein. Einige Punkte möchte ich dennoch hervorheben, da ich diese besonders bemerkenswert fand.
Zunächst hat mich erstaunt, dass Seifried et al. betonen, dass bereits nur wenige Studien zu dem von ihm untersuchten Themengebiet existieren. Dies ist verwunderlich, da die Mediennutzung in der Schule einen elementaren Punkt der Unterrichtsgestaltung darstellt und daher mit besonderer Beachtung gewürdigt werden sollte. Ein Grund hierfür könnte sein, dass gerade zuletzt mit der schlagartigen Weiterentwicklung neuer Medien wie Smartboards, diese erst für den Unterricht entdeckt wurden und somit eine Debatte über besonders sinnvolle Mediennutzung in der Schule entfacht haben.
Als zweiten Punkt möchte ich hervorheben, dass dem Artikel laut der TIMSS-Studie ein Frontalunterricht-Anteil von 73% zu entnehmen ist, der mir meinen persönlichen Erfahrungen nach sehr hoch vorkommt. Zwar sehe ich den forschend-entwickelnden Unterricht, wie bereits beschrieben, durchaus als Kernmethode vieler Unterrichtsstunden an, dennoch hätte ich mit einer Einnahme von beinahe 3/4 der Unterrichtszeit nicht gerechnet.
Besonders interessant, aber nicht weiter verwunderlich erschien mir das veröffentlichte Ergebnis, dass in unterschiedlichen Unterrichtsfächern die Methoden und Medien verschiedene Anteile einnehmen. Dies ist insofern logisch, dass verschiedene Fächer selbstverständlich grundsätzlich verschiedene Inhalte vermitteln wollen, wobei sich unterschiedliche Methoden anbieten. So wird im Chemieunterricht idealerweise viel experimentiert, in darstellendem Spiel viele praktische Übungen gemacht und im Deutschunterricht eher mit Textmaterial gearbeitet. Hieraus ergeben sich natürlich auch beispielsweise unterschiedliche Anteile an Frontalunterricht. Möglicherweise ist somit auch meine Fächerkombination aus zwei Naturwissenschaften ursächlich für die Abweichung zwischen meinen Erwartungen und den Studienergebnissen. Schließlich habe ich noch die Herausstellung der Bildungsforscher als unerwartet empfunden, dass es in puncto Methoden- und Medienwahl Unterschiede zwischen Männern und Frauen, jedoch kaum welche zwischen Lehrkräften verschiedenen Alters gibt. So hätte ich zwischen den Geschlechtern kaum Differenzen erwartet, wohl aber zwischen Lehrerinnen und Lehrern, die eine unterschiedliche Ausbildung genossen haben. Ursächlich hierfür könnte sein, dass junge und ältere Lehrkräfte voneinander lernen und junge Lehrerinnen und Lehrer oftmals auch bewährte Unterrichtsmethoden der älteren übernehmen. Bei den Geschlechtern scheint es wie auch in vielen anderen Punkten Unterschiede zwischen den Rollen im Unterricht zu geben sowie ihren Vorstellungen, wie dieser optimal gestaltet werden sollte. Möglicherweise investieren viele Lehrerinnen auch einfach mehr Zeit, um sich Gedanken über alternative Lehrmethoden zu machen, während Männer mehr im Mittelpunkt stehen und den Schülerinnen und Schülern den Stoff frontal erklären möchten.

3)

Auf der Seite des deutschen Bildungsservers ist eine interessante Dissertation zu finden, die sich mit der Kompetenzentwicklung durch multimediale Arbeitstechniken im Biologieunterricht beschäftigt.
Hierbei werden somit sowohl verschiedene Medien als auch Methoden und ihre Wirkung auf die Schülerinnen und Schüler beachtet.

Link zum Artikel: http://sundoc.bibliothek.uni-halle.de/diss-online/08/09H035/prom.pdf
Insbesondere experimentelle Kompetenzen sind im naturwissenschaftlichen Unterricht stark gefragt und in den Lehrplänen festgehalten. Dennoch gibt es lt. der Autorin Anja Grimmer eine gesellschaftliche Diskussion, dass viele Schulexperimente einen zu geringen Anspruch besitzen.
Aus diesem Grunde wurden im Rahmen der vorliegenden Dissertation bei 80 Probanden die Entwicklungen der naturwissenschaftlich-experimentellen Denkweisen und Handlungsmöglichkeiten untersucht.
Hierzu sollten die Schülerinnen und Schüler Experimente durchführen, wobei schrittweise die Eigenständigkeit bei der Planung und Auswertung erhöht wurde. Dies wurde durch den Einsatz verschiedener multimedialer Arbeitstechniken erreicht. Anschließend wurde das experimentelle Können der Voruntersuchung mit dem der Nachuntersuchung mithilfe des Wilxocon-Tests verglichen.

Die Experimente konnten zeigen, dass eine problemorientierte Herangehensweise insbesondere die Kompetenzen im Anforderungsbereich III fördern und die Beachtung der multimedialen Komponente insbesondere auch zu einem gesteigerten Kenntnisgewinn beiträgt.

Diese Studie rief bei mir sofort eine Assoziation mit dem bereits diskutierten Artikel von Seifried et al. und auch mit anderen bekannten Studien hervor.
Sie zeigt auf der einen Seite, wie sehr die Methodenwahl für den Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler verantwortlich ist und auf der anderen Seite, dass auch oftmals vernachlässigte Kompetenzen, wie die experimentelle Kompetenz, dadurch eindrucksvoll gefördert werden können.
Die Aussage, dass mehr Eigenständigkeit bei Planung und Auswertung zu besseren Entwicklungen der Schülerinnen und Schüler führt, stimmt weitestgehend mit der Aussage des behandelten Artikels überein, der Frontalunterricht nicht als ideale Methode für eine breite Entwicklung von Kompetenzen bei Lernenden sieht.

4)

Hier geht es zu den von mir gemachten Beobachtungen:

Beobachtungsbogen Biologie
Beobachtungsbogen Chemie

5)

Damit man sich etwas mehr unter den untersuchten Stunden vorstellen kann, beschreibe ich diese nun etwas genauer:

Im Biologieunterricht wurde das Thema Ökologie behandelt, wobei der Aufbau eines Ökosystems und seiner Nahrungsnetze systematisch erarbeitet werden sollte.
Zunächst einmal startete die Lehrkraft wie auch sonst üblich mit einigen einleitenden Worten, in denen die Planung der Stunde erklärt und Organisatorisches abgearbeitet wurde. Hier wurden selbstverständlich keine Medien benötigt.
Anschließend folgte eine Evaluation der vorherigen Unterrichtsstunden in Form eines anonymen, kurzen Fragebogens. Diese Vorgehensweise wird von der Lehrkraft häufiger gewählt und kommt bei den Schülerinnen und Schülern sehr gut an, da sie so eigenständig an der Verbesserung des Unterrichts teilhaben können.
Nachfolgend führte die Lehrkraft eine Art Gruppenarbeit durch, wobei es sich jedoch vielmehr um eine aktive Übung im Klassenraum handelte, bei der jede Schülerin / jeder Schüler eine Karte mit einem Tier darauf erhielt und diese in gemeinsamer Kommunikation mit anderen ihren jeweiligen Nahrungsbeziehungen zuordnen sollte. Anschließend wurden die Ergebnisse gemeinsam diskutiert und Veränderungen vorgenommen. Dieser Unterrichtspart fand an dafür vorbereiteten Plakaten an der Wand statt, die ich als sonstiges Medium in der vorliegenden Tabelle verzeichnet habe. Die Lernenden erfreuten sich an dieser Unterrichtsmethode, da sie mit einer eigenen Aktivität und nicht nur bloßem Sitzen einherging.
Nachdem diese kurze Übung durchgeführt worden war, wurde die Hausaufgabe der letzten Stunde verglichen, was in Form eines lehrergesteuerten Unterrichtsgespräches stattfand. Den Schülerinnen und Schülern wurden dabei weiterführende Fragen gestellt, die zum Denken anregen sollten, sodass ich diesen Teil des Unterrichts dem fragend-entwickelnden Unterricht zugeordnet habe. Als Unterstützung wurde die Hausaufgabe am OHP an die Wand geworfen und Lösungen mittels eines Folienstiftes in die vorliegenden Abbildungen eingezeichnet.
Nachfolgend leitete die Lehrkraft wiederum in einem kurzen Gespräch zum nächsten Unterrichtsteil über.
Es folgte ebenfalls auf dem OHP die Betrachtung einer Abbildung, die als Einleitung für die nächste Unterrichtsphase dienen sollte. Diese Abbildung zeigte eine Karikatur, die ein Problem aufwarf, dass zur Diskussion anregte, sodass für die Besprechung ein vergleichsweise langer Zeitraum verwendet wurde. Anschließend folgte die Erarbeitung der entsprechenden Inhalte in Form einer Partnerarbeit unter Einbezug eines hilfreichen Arbeitsblattes. Die Schülerinnen und Schüler ließen dabei ihre Eindrücke von der zuvor besprochenen OHP-Folie in der Erarbeitung miteinfließen. Schließlich wurden die letzten Minuten bis zum Stundenende dazu genutzt, um die erarbeiteten Inhalte gemeinsam an der Tafel zusammenzutragen und zu besprechen. Dabei nutzte die Lehrkraft außerdem das Arbeitsblatt, ebenfalls am OHP, um sinnvolle Ergänzungen und Lösungsvorschläge hinzuzufügen.

Der Chemieunterricht, den ich untersucht habe, befasste sich mit dem Thema polare und unpolare Atombindungen, die am Beispiel eines „magischen Sandes“ erarbeitet werden sollten, der die Fähigkeit besitzt, Wasser abzustoßen.
Die ersten 5 min der Stunde wurden hingegen verwendet, um am OHP die Ergebnisse der letzten Klassenarbeit darzustellen, wobei keine Schülerinnen- und Schüleraktivität zu verzeichnen war.
Im Anschluss führte die Lehrkraft einen Rückblick auf die letzte Stunde durch, indem das dort behandelte Thema anhand einer Abbildung auf ein Plakat gedruckt worden war und den Schülerinnen und Schülern für eine Unterrichtsgespräch bereitgestellt wurde. Die gestellten Aufgaben konnten in diesem Zusammenhang bedingt gut gelöst werden und wurden durch eine Experimentalphase abgelöst, in der die Schülerinnen und Schüler sich in kleinen Gruppen zusammensetzten und den bereits beschriebenen Sand erhielten. Als Ergänzung wurde ihnen ein Arbeitsblatt ausgeteilt, auf dem sie ein Versuchsprotokoll anfertigen sollten. Die Experimentierphase führte zu großer Begeisterung unter den Lernenden, was auch mit dem eindrucksvollen Phänomen des wasserabweisenden Sandes zusammenhing. Es wurden viele Beobachtungen und Lösungsansätze notiert, wie sich in der nachfolgenden Phase eindrucksvoll herausstellte. In dieser wurden die erzielten Ergebnisse zunächst präsentiert, wobei die Schülerinnen und Schüler nur vortrugen, während die Lehrkraft die Aussagen an der Tafel stichpunktartig zusammenfasste, damit sie später abgeschrieben werden konnten.
Nachdem alle Beobachtungen detailliert festgehalten worden waren, gab es eine Besprechungsphase in Partnerarbeit, in der die Lernenden eine Erklärungsmöglichkeit für das beobachtete Phänomen entwickeln bzw. weiter herausarbeiten sollten. Hierbei halfen wiederum die auf dem Arbeitsblatt zusammengefassten Informationen.
Schließlich wurden die Ergebnisse in einer finalen Sicherungsphase von der Lehrkraft zusammengetragen und in Form eines Unterrichtsgespräches diskutiert. Hierbei wurde wiederum die Tafel als Medium genutzt, um eine Aussage zu formulieren, die die Schülerinnen und Schüler schließlich in ihre Mappe übernehmen sollten, was weniger gut bei diesen ankam, jedoch problemlos funktionierte.

6)

Schließlich sollen natürlich die gemachten Beobachtungen vor dem Hintergrund der bereits bearbeiteten Aufgaben und einiger Leitfragen ausgewertet werden.
Zu den Stunden lässt sich zunächst festhalten, dass es sicher meiner Meinung nach um vergleichsweise gewöhnliche Unterrichtsstunden ohne besonders hervorstechende Elemente handelte.
In beiden Fällen wurde den Schülerinnen und Schülern zunächst ein Problem präsentiert (einmal in Form einer Karikatur, einmal in Form eines Experimentes), wobei anschließend in Gruppen- oder Partnerarbeit unter Mitwirkung der Lehrkraft eine Lösung für dieses Problem gefunden werden sollte. Diese Vorgehensweise konnten ich im NW-Unterricht bereits häufig beobachten und stellt auch eine der in der Literatur empfohlenen Ansätze dar, um Unterricht interessanter und motivierender zu gestalten. Erstaunlich fand ich dabei dennoch, welch große Redeanteile die Lehrkraft in beiden Fällen dennoch noch besaß, auch wenn durchaus ein regelmäßiger Methodenwechsel im Unterricht zu verzeichnen war.
Dass vielfach nur der OHP oder die Tafel als Medien zum Einsatz kamen hängt mit der schlechten Ausstattung der Räume zusammen, die häufig nicht einmal einen Beamer beinhalten, wie ich bereits in der ersten Woche beschrieben habe.
Zwar konnte ein reiner Frontalunterricht mit einem Anteil von 73% an der Gesamtzeit nicht bestätigt werden, aber dennoch handelte es sich bei den Stunden um sehr lehrerzentrierte Einheiten, was natürlich noch weiter zurückgefahren werden könnte.
Insbesondere an den Beispielen der Übung im Klassenraum und des Experiments im Chemieunterricht, die beide eine große Begeisterung hervorriefen, zeigte sich, wie wichtig es doch ist, die Schülerinnen und Schüler auch aktiv werden zu lassen und nicht nur mit Fachinhalten ein einem Lehrervortrag zu konfrontieren.
Probleme beim Medieneinsatz gab es in den beobachteten Stunden nicht, ich konnte jedoch in anderen Stunden schon häufiger das Problem feststellen, dass beispielsweise alle OHP-Folien verbraucht worden waren, sodass die Lehrkräfte vollständig auf die Tafel ausweichen mussten.
Die Verwendung von Plakaten und Postern, um ein wenig Abwechslung mit einzubringen, zeigte sich als sehr gut und brachte eine gesteigerte Teilnahme der Schülerinnen und Schüler am Unterricht mit sich.
Auch ansonsten könnte ich mir gut vorstellen, dass der in den beiden Fällen vorgestellte Unterricht durchaus noch steigerungsfähig wäre. So könnte beispielsweise ein fahrbarer Beamer aus der Sammlung organisiert werden und somit auch Animationen / Videos / Clips u.ä. in den Unterricht einbezogen werden.
Außerdem sollte es als besonderes Ziel betrachtet werden, die vielen Unterrichtsgespräche durch Schülerinnen- und Schüleraktivität zu ersetzen. Dies wäre ganz einfach möglich, indem die erzielten Ergebnisse jeweils von den Lernenden selbst präsentiert werden müssen und nicht durch die Lehrkraft eintönig zusammengefasst werden. Es gibt auch viele weitere Methoden, um eine solche Besprechung interessant zu machen. So könnten die Schülerinnen und Schüler eine Werbung entwickeln, ein kurzes Rollenspiel machen, ihre Ergebnisse graphisch darstellen, Poster kreieren usw., was noch deutlich mehr Freude und Begeisterung in den Unterricht bringen würde.

Dennoch würde ich auch sagen, dass meine Beobachtungen gezeigt haben, dass frontal ausgerichteter Unterricht, wie auch unter Aufgabe 1 beschrieben, nicht zwangsläufig schlecht sein muss. So ist es auch in diesem Fall so, dass die richtige „Dosis“ einer jeden Unterrichtsmethode gefunden werden muss und sie dadurch durchaus für die Schülerinnen und Schüler interessant und abwechslungsreich sein kann. So sagten mir einige der Lernenden in der Schule selbst, dass auch sie einen gelegentlichen Frontalunterricht sehr begrüßen, da Gruppenarbeit etc. auch sehr langatmig sein kann und ebenfalls auf Dauer zu Eintönigkeit führen kann.

01 – eTEACHR2016 KW14

6. April 2016

Moin und herzlichen willkommen zu meinem Blog!

Bevor es richtig los geht, wie gewünscht ein paar Informationen zum Einstieg:

1) Meine Kombination ist Biologie und Chemie, also die geballte Ladung an Naturwissenschaften und natürlich auch meine späteren Unterrichtsfächer. Hinzu wird wahrscheinlich noch ein wenig Physik kommen, da dies im Schulfach „Naturwissenschaften“ integriert ist und somit fachfremd unterrichtet werden muss.

2) Ich hatte einige Lehrerinnen und Lehrer, die ich gerne mochte und möchte mich auf keine bestimmte Person festlegen. Besonders gut gefallen hat es mir tatsächlich immer dann, wenn die Lehrkräfte keinen besonders innovativen Unterricht gemacht haben, sondern einfach natürlich aufgetreten sind und es geschafft haben, ihre Begeisterung an die Schülerinnen und Schüler herüberzubringen. Dabei hatte ich das Gefühl, dass auch diese Aufgabe für viele bereits eine große Herausforderung dargestellt hat.
So gab es in meiner Schullaufbahn einige Lehrer, die sich einfach vor die Klasse gesetzt und frei erzählt haben und es mit dieser Art und Weise vielmehr geschafft haben, die Schülerinnen und Schüler zu fesseln, als andere, die sich zwanghaft versucht haben, an einem neuen Unterrichtskonzept entlangzuhangeln, das sie zuvor ausgearbeitet hatten. Als angenehm haben wir es nichtsdestotrotz auf jeden Fall empfunden, wenn ab und an ein Methoden- und Medienwechsel im Unterricht eingebaut war, da somit keine Langeweile entstehen konnte.

3) Was die Medien angeht, war meine Schule eher altmodisch ausgestattet. Neben der natürlich vorhandenen Tafel und den klassischen Schulbüchern gab es in den meisten Räumen OHP-Projektoren und später (kurz vor dem Abi) wurde in den Naturwissenschafts-Räumen auch der eine oder andere Beamer eingeführt.
Ansonsten wurde noch auf den guten alten Fernsehwagen zurückgegriffen, wenn ein Film geschaut werden sollte und ein mobiler CD-Player mit in den Unterricht gebracht, falls Musik / ein Hörspiel Abwechslung in den Unterricht bringen sollte.
Smartboards gab es bei uns nur ein einziges, wobei einige Lehrkräfte damit so wenig anfangen konnten, dass sie es zum Beschreiben mit Folienstiften genutzt haben.
Wie auch bei den Unterrichtsmethoden gibt es kein spezielles Medium, das ich als Universallösung für die Schule betrachten würde, sondern auch hier ist die Abwechslung besonders attraktiv.
Als Beispiel lässt sich in diesem Zusammenhang der Biologieunterricht nennen, der einen großen Nutzen erfahren hat, wenn komplizierte Vorgänge, wie die Verdopplung der DNA zunächst im Buch erarbeitet und anschließend als Animation vorgespielt wurde, um eine bildliche Vorstellung davon zu ermöglichen. Auch die gemeinsame und langsame Erarbeitung eines gut strukturierten Tafelbildes mit anschließender Übertragung ins Heft sehe ich als sehr hilfreich an und ermöglicht häufig ein mindestens genauso gutes Verständnis kompexer Vorgänge wie die Erarbeitung am Smartboard mittels aufwändig gestalteter Lernprogramme o.ä. An der Schule, an der ich momenten mein Praxissemester mache, existieren sogar überhaupt keine Smartboards oder Beamer in den Räumen, sodass fast ausschließlich mit dem OHP-Projektor gearbeitet wird.

4) Ich kann mich sehr für Technik begeistern und habe sie auch vielfach in meinen Alltag integriert. So schaue ich ab und an Fernsehen / höre Radio, besitzen ein Smartphone, einen Laptop und nutze auch Facebook und hilfreiche Apps wie Whatsapp und viele weitere für verschiedenste Anwendungen. Dennoch habe ich mich nicht von elektronischen Medien so abhängig gemacht, dass ich mir ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen kann. So bin ich vollständig ohne Handy aufgewachsen und habe auch erst spät erstmalig Zugriff auf das Internet gehabt, weiß also sehr wohl, dass es auch ohne ständige Online-Aktivität funktionieren kann. Trotzdem stellen solche Geräte natürlich eine enorme Hilfe im Alltag dar, haben die Konnektivität unter den Menschen verbessert und sind auch ansonsten oftmals unterhaltsame Mittel zum Zeitvertreib. Dennoch kann es auch sehr störend sein, wenn man ständig erreichbar sein muss und auch um einen herum die Menschen ständig mit ihren Smartphones oder Tabletts beschäftigt sind. Von daher bin ich der Ansicht, dass eine maßvolle Nutzung dieser Geräte sinnvoll ist und es nicht schadet, das Handy ab und an auf stumm zu schalten.

5) Das Internet macht das Leben als Lehrerin/Lehrer leichter, weil er viel schneller auf nützliches Arbeitsmaterial zugreifen kann und zusätzliche Medien für den Unterricht ermöglicht.

Digitale Medien wie z.B. Interactive Whiteboards, Tablets oder das Internet werden für die Schule der Zukunft eine sinvolle Hilfe im Unterricht sein, sollten jedoch die klassischen Medien nicht vollständig ablösen.

Smartphones in der Schule können kaum mehr unterbunden werden, sollten jedoch im Unterricht abgeschaltet werden, da sie vielfach den Lernprozess der Schülerinnen und Schüler behindern können.

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