Innere und äußere Differenzierung

Jeder Schüler und jede Schülerin weist eine eigene Lerngeschwindigkeit, aber auch Motivation etc. auf. Oftmals variieren diese Aspekte zudem zwischen einzelnen Fächern. So kann Schülerin X im Deutschunterricht sehr lernstark sein und ein hohes Lerntempo aufweisen, dafür aber im Matheunterricht das Gegenteil aufweisen. Zum einen könnte im Unterricht ein Bezug zu der Praxis gezogen werden: sei es bezogen auf die berufliche Zukunft oder das alltägliche Leben. Gerade in naturwissenschaftlichen Fächern erleichtert dieses Vorgehen das Lernen für Mädchen, für Jungs hat es hingegen keinen Einfluss, sprich auch keinen negativen.

Dieser Aspekt ist eine Art der Differenzierung. In der Vorlesung wurde von innerer und äußerer Differenzierung gesprochen. Während es sich bei der inneren Differenzierung um die Gliederung des Unterrichts für Schüler, die ein hohes aber auch für Schüler,  die ein niedriges Lerntempo aufweisen, in Schüler die motiviert sind, aber auch in Schüler die unmotiviert sind uvm. Lehrer und Lehrerinnen sollten demnach auf unterschiedliche Aufgaben in Bezug auf den Schwierigkeitsgrad achten, aber auch auf Aspekte wie den Wirklichkeitsbezug, der bereits erwähnt wurde. All das stets ohne eine Gruppe: seien es die Mädchen oder Jungs, eher stärkere oder eher schwächere Schüler, etc. nicht zu benachteiligen.

Während innere Differenzierung sich also im Klassenzimmer abspielt, findet die sogenannte äußere Differenzierung außerhalb statt. Dabei handelt es sich um die Differenzierung der Schulformen etc.

 

In meiner eigenen Schulzeit hätte ich sehr gerne erlebt, wie es ist zB in einer Inklusionsklasse o.Ä. zu lernen. Jedoch habe ich seit der 7. Klasse eine reine Gymnasiumklasse besucht und konnte demnach solche Erfahrungen nicht machen. Trotzdem gab es in unterschiedlichen Fächern Schüler, die darin auch unterschiedlich stark oder schwach waren. Daher gab es stets innere Differenzierung. Besonders sinnvoll erschien mir immer die Gruppenarbeit.

Oft haben wir Schüler darum gebeten mit den Freunden in eine Gruppe zu kommen, aber zB mein Geschichtslehrer hat immer seine eigene Gruppenzusammenstellung gehabt. Später verstand ich wieso: er mischte Jungs und Mädchen, sowie starke und schwache Schüler, damit wir voneinander lernen. Und es hat funktioniert. Das wäre definitiv auch mein Vorgehen in Gruppenarbeiten.

 

Wenn ich zB morgen im Matheunterricht wäre, so würde ich ein Arbeitsblatt erstellen, das mit leichten Aufgaben für jeden beginnt und dann immer schwieriger wird, sodass eher schnelle Schüler das komplette Arbeitsblatt schaffen ohne sich zu langweilen, die langsameren Schüler jedoch die wichtigen Basics lernen. Es wäre dabei wichtig zu betonen, dass nur die Basics zB Aufg 1-3 Pflicht sind, damit die langsameren Schüler nicht an sich zweifeln.

Ein Gedanke zu „Innere und äußere Differenzierung“

  1. Hallo Emilia,
    die innere und äußere Differenzierung in Schulklassen hast du in der ersten Aufgabe deines Beitrages sehr gut dargestellt. Dazu habe ich nichts zu ergänzen!
    Mit deinen Praxiserfahrungen geht es mir ähnlich. Nachdem ich die Grundschule verlassen habe, habe ich durchgehend das Gymnasium besucht, sodass mit die Erfahrung der Inklusionsklasse leider ergangen ist. Schade im übrigen, denn ich finde das Prinzip der Inklusionsklasse eine schöne Möglichkeit, Förderkindern ein Gefühl der „Normalität“ zu vermitteln, sodass ich später gerne so welche Klassen unterrichten wollen würde. Das Prinzip deines Lehrers, die Gruppen selber nach Leistungsniveaus bzw. Stärken und Schwächen einzuteilen, habe ich selber auch schon erlebt. Dazu ist jedoch Grundvoraussetzung, dass man sich über den Leistungsstand der jeweiligen Schüler bewusst ist. Dementsprechend sollte man diese Vorgehensweise erst nach einer gewissen Kennlernphase anwenden. Mir hat diese Weise der Gruppenarbeit auch immer viel mehr zugesagt, als willkürlich zusammengestellte Gruppen. Meistens habe ich im Laufe der Gruppenarbeit nicht nur viel von dem jeweiligen Fach gelernt, sondern auch von den unterschiedlichen Lernmethoden, die andere Mitschüler zum Erfolg führten.
    Deine erdachte Aufgabe mit den gestuften Lernhilfen finde ich an sich sehr gut überlegt. Jedoch ist hier die Frage, ob die schnellen Schüler in der Realität auch freiwillig mehr arbeiten würden, wenn dies sich eigentlich für sie nicht auszahlt. Hier wäre zu überlegen, ob diese Schüler dann eine Art „Belohnung“ bekommen, wobei man dann wieder aufpassen müsste, lernschwache Schüler nicht allzu sehr zuvernachlässigen.

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