Elinas Blog

Umgang mit Heterogenität in der Schule

Genderspezifische Motivation im Fremdsprachenunterricht

Filed under: Allgemein — Elina at 10:35 am on Freitag, Juni 15, 2018  Tagged

Frau Dr. Roviró hat in der letzten Vorlesung über genderspezifische Motivation im Unterricht gesprochen und hat angegeben, dass vor allem im Fremdsprachenunterricht hauptsächlich Mädchen vorhanden sind.

 

Bezüglich meiner Schulzeit ist anzugeben, dass mein Französischunterricht überwiegend aus jungen Frauen bestand, es waren lediglich etwa fünf junge Männer bei insgesamt 16 Schülerinnen und Schülern. Allerdings gab es zwei Französischkurse, aber auch der andere bestand überwiegend aus Mädchen. Allerdings war bei den Jungen die Fremdsprache Spanisch deutlich attraktiver, weil sie auch einfacher sein soll, anfangs zumindest. Allerdings kenne ich keine genauen Zahlen, vermutlich waren aber mehr Jungen als Mädchen vorhanden, minimal. Der Physikunterricht hingegen war im Abitur nahezu ausgeglichen, da wir sechs Frauen und zehn Männer waren.

Dieses Bild hat sich bisher nicht verändert. Im Physikstudium sind wir inzwischen ähnlich aufgestellt, gestartet sind wir aber mit mehreren Männern, aber auch mehrere Frauen haben aufgehört. Auch im Französischstudium befinden sich deutlich mehr Frauen als Männer.

 

Diesbezüglich gibt es motivationstheoretische Ansätze, die seit den 1990-er Jahren versuchen, genderunabhängige Motivationen herauszufiltern, da keine klaren genderspezifischen Motivationsprofile feststellbar sind.

Eine dieser Ansätze ist das Rubikon-Modell. Dieses gibt an, dass ein Schüler/eine Schülerin bei der Wahl einer Fremdsprache sich etwas erhofft, bzw. etwas erwartet. Damit gehen Schüler ein gewisses Risiko ein, da ihre Erwartungen eventuell nicht erfüllt werden können. Sie befinden sich in einer sogenannten „prädezisionalen Phase“. Darauf folgt die präaktionale Physe, in welcher sich die Schüler ein Ziel setzen, nachdem sie diese Sprache gewählt haben. Des Weiteren folgt die aktionale Phase, die den Unterricht darstellt, durch welchen die Schüler also erfahren, was es mit dieser Sprache auf sich hat. In der postaktionalen Phase reflektieren sie dann, ob Erwartungen erfüllt wurden und ob die Wahl die richtige gewesen ist.

 

Um gendersensible Stereotype filtern und analysieren zu können, sollte zunächst geeignetes Lehrmaterial vorliegen, welches durchgearbeitet wird. Über praxisorientierte Beobachtungen im Unterricht selbst und Interviews mit Schülerinnen und Schülern, bei welchen ihre Motivationen verdeutlicht werden sollen, lässt sich gut analysieren, inwiefern diese einer gendersensible Stereotype entsprechen. Ebenso sollten Interviews mit Schülerinnen und Schülern durchgeführt werden, die eine andere Fremdsprache oder gar keine gewählt haben und deren Gründe erfassen, warum dies nicht der Fall ist.

 
Zur Werkzeugleiste springen