Elinas Blog

Umgang mit Heterogenität in der Schule

Heterogenität an der Schule – Spannungsfelder und ihre Auswirkungen

Filed under: Allgemein — Elina at 10:40 pm on Donnerstag, April 5, 2018  Tagged

Heterogenität an der Schule ist ein Phänomen, welches die Unterschiede zwischen den einzelnen Personen hinsichtlich bestimmter Kategorien darstellt. Dies spiegelt sich vor allem in der Schule wieder, wo Kinder unterschiedlicher Kulturen, Religionen und anderen Charakteristiken miteinander lernen.

Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke, so habe ich die folgenden Kategorien bzw. Spannungsfelder am stärksten erlebt.

Einerseits war die „Leistung“ ein wesentliches Spannungsfeld, welches sich durch viele verschiedene Arten ausgeprägt hat. An meiner Schule, einer KGS in Niedersachsen, sind drei Schulzweige vorhanden: Hauptschule, Realschule und Gymnasium. Bestimmte Fächer wie Geschichte, Erdkunde oder Musik werden gemeinsam unterrichtet, während Mathe, Deutsch oder Englisch in getrennten Kursen unterrichtet werden. Hierbei hat die Schule versucht, eine gewisse Homogenität im Bereich der jeweiligen Schulzweige herzustellen. Bei den Fächern, die im Klassenverbund unterrichtet werden, sind dementsprechend drei Bewertungssysteme zu verwenden, nach welchen die Schüler ihre jeweiligen Noten erhalten.

Des Weiteren kam ich mit „schwierigen“ Schülern bzw. bestimmten Krankheitsbildern in Kontakt. Ich bin mit einer Frau befreundet, die aufgrund ihrer Krankheit einerseits eine Klassenstufe zurückversetzt wurde und die Schulzeit mit Begleitpersonen überstanden hat. Im Jahr 2007 kam sie in unsere Klasse und blieb bis 2013 mit mir in einer Klasse. Innerhalb von sechs Jahren hat sie es geschafft, sich den „normalen Schülern“ anzupassen. In der Grundschule war es kaum möglich, sich mit ihr zu  unterhalten, was sich innerhalb der Zeit sehr gebessert hat. 

Diese Spannungsfelder haben meine Schulzeit sehr geprägt, unter anderem weil ich täglich mit ihnen in Kontakt getreten bin. Verglichen mit religiöser Heterogenität ist das Krankheitsbild meiner Freundin mir deutlicher aufgefallen, als religiöse Unterschiede. Innerhalb meiner Schulzeit gab es muslimische Kinder, aber sie haben es sich nicht wirklich anmerken lassen durch beispielsweise des Tragen eines Kopftuches. 

 

Für das Praktikum im August möchte ich vor allem Zeuge werden, sofern es mir möglich ist, wie sich ein Krankheitsbild auf den Umgang mit den Mitschülern und die eigene Leistung auswirkt.

 

Maßnahmen bezüglich bestimmter Krankheitsbilder sind relativ schwer zu finden. Meine Freundin wurde in der Grundschule aus dem Raum geschickt, damit sie Zeit hat, um ihre Aggressionen wieder abzubauen. Bei Kindern, bei welchen Asperger diagnostiziert wurde, hat man in der Klasse eine Ecke vorbereitet, in welcher sich das Kind beruhigen konnte, indem es sich beispielsweise auf eine Matte gelegt und sich zugedeckt hat. Solch eine Ecke wird, um dem Kind Zeit zu geben, entsprechend verdunkelt. Andere Schulen wiederum bemühen sich, solche Schüler*innen mit in die Klassen zu integrieren. Problematisch bei diesen Maßnahmen ist, dass die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass diese Kinder ausgegrenzt werden. Allein die Tatsache, dass ein Kind sich nicht konzentrieren kann und dies durch Aggressionen zeigt, ist ein Grund vor allem für jüngere Schüler*innen, sich diesem Kind möglicherweise aus Angst nicht zu nähern. 



Ein Kommentar »

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   Sina

10. April 2018 @ 19:22

Liebe Elina,
ich finde dein erster Beitrag ist dir sehr gut gelungen. Auch ich habe eine Schule in Niedersachsen besucht. Daher könnte man vielleicht noch hinzufügen, dass wir uns im anstehenden Praktikum ein anderes Bild machen können. Schulen in Niedersachsen und Bremen unterscheiden sich voneinander. Sei es das Schulsystem oder die Inklusionsrate. Somit könnten wir im Praktikum einen Unterschied der Schulen bezüglich der Bundesländer erfahren und feststellen, ob es auch einen Unterschied in Bezug auf Heterogenität in der Schule gibt.

Deine erlebten Spannungsfelder sowie die dir bekannten Maßnahmen sind sehr interessant. Ich habe in meiner Schulzeit weniger Erfahrungen mit Heterogenität gemacht. An einer Berufsschule gab es einen Schüler, der querschnittsgelähmt ist. Ich weiß, dass er immer eine Begleitperson hatte, aber wie er in seiner Ausbildung zurecht kommt, kann ich leider nicht beantworten, da er nie in meiner Klasse gewesen ist.

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