RV10 – Vielfachsensbibles Lernen an außerschulischen Lernorten

RV10 – Vielfachsensbibles Lernen an außerschulischen Lernorten

 

Prof. Dr. Baar sprach in der letzten Vorlesung über das Thema „außerschulische Lernorte“.

In dieser sprach er über verschiedene Begründungstheorien in den Bildungswissenschaften, die den SuS bei der Erfahrung der Welt hilfreich zur Seite stehen sollen.

 

Die bildungstheoretische, schultheoretische und fachdidaktischen Theorien bilden die ersten drei, die sozialisations – theoretische Begründung bildet nach Prof. Dr. Baar die wichtigste ab.

Dies liegt an dem Ziel der Theorie, welches ist, dass Kinder mit schlechteren, auf gesellschaftlichen Dingen basierenden, Bildungschancen die Vielfalt der Welt dennoch erfahren können. Die schultheoretische Begründung jedoch zielt auf einen offenen, inklusiven Unterricht ab, weswegen dieses ebenfalls nicht außer Acht zu lassen ist.

 

Während meines BFD´s in der Schule an der Marcusallee haben wir oft den anliegenden Rhododendronpark besucht, um Naturerfahrungen zu sammeln. Hier viel oft auf, dass manchen Kinder  in Kontakt mit der Natur komplett Neues erfahren haben. Tiere, die über die Wiesen liefen und Schmetterlinge weckten viel Begeisterung, anscheinend deswegen, weil dies den Kindern bis dato fremd geblieben war. Daraus ließ sich für mich schlussfolgern, dass es von Bedeutung ist, Kindern die Natur auch schulisch nahe zu bringen, da dies in ihrem familiären Umfeld anscheinend nicht immer geschieht und keine Selbstverständlichkeit zu sein scheint.

 

Als Fragestellung für mich habe ich daraus entwickelt, untersuchen zu wollen, inwiefern außerschulische Lernorte ein höheres Maß an Lernerfolgen mit sich bringen.

Herkunft, Gender und soziale Lage im Zusammenhang mit Literalität

Herkunft, Gender und soziale Lage im Zusammenhang mit Literalität

Einerseits nimmt die soziale Lage, einhergehend mit Lesen und Schreiben, eine gravierende Rolle ein, andererseits tut dies jedoch auch die Sprachkompetenz. Diese stehen oftmals in einem Verhältnis zueinander und nehmen deswegen eine große Bedeutung in Bezug auf den sprachlichen Unterricht und die Bildungschancen der Kinder ein.

Bewiesen ist, dass Kinder, bei denen zuhause mindestens 100 Bücher vorhanden sind, einen Leistungsvorsprung in die Schule mitbringen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass ihnen mit hoher Wahrscheinlichkeit oftmals vorgelesen wurde und die Kinder dadurch einen Hang und eine Beziehung zum Lesen entwickeln. Aufgrund dessen weisen sie oftmals einen hohen Wortschatz vor. Des Weiteren sind ihre grammatikalischen Fähigkeiten weiter entwickelt und die Sprachkompetenz ist weiter fortgeschritten.

Kinder aus Familien mit akademischem Hintergrund haben oftmals einen hohen Bildungsvorsprung, weil sie aufgrund des bildungsbewussten Umfelds der Kinder diese Kultur der Bildung gelebt wird. Dies bezieht sich auf Besuche von Museen, Theater, Musikschulen oder sonstigen Bildungsinstitutionen. Die Eltern besitzen oftmals bessere und mehr Möglichkeiten, die Kinder zu fördern. Dies z.B. lässt sich am Beispiel der Nachhilfe verstehen, die man sich schließlich erstmal leisten können muss.

In meinen Praktika hat sich dies teils bestätigt. Kinder aus sozial schlechter gestellten Familien haben oftmals einen gravierenden Rückstand in den Kompetenzen und werden außerhalb der Schule diesbezüglich wenig bis gar nicht gefördert. Besonders Kinder mit Eltern, die Fremdsprachen sprechen, stehen hier im Nachteil. Sie nutzen die Fremdsprache der Eltern öfter, müssen in der Schule jedoch in einer ungeübten Sprache arbeiten. Die Eltern können dementsprechend schlecht bei den Hausaufgaben helfen, da sie der Sprache nicht mächtig sind.

Aufgrund dessen stellt sich die Beobachtungsaufgabe, wie mit solchen Sprachbarrieren umgegangen wird innerhalb der Schule, auch in Bezug auf die Einbeziehung der Eltern in den Bildungsprozess des Kindes.