09.07.19 Abschlussreflexion

1) Der zentralste theoretische Aspekt, den ich aus der Vorlesung mitnehmen konnte, ist, dass Schule ein System ist, welches im ständigen Prozess ist. Die Menschen rücken immer näher zusammen, sei es in der Wirtschaft, Medien, oder wie hier, in der Schule. Durch dieses zusammenkommen verschiedener Kulturen, Religionen, Sprachen und mentale, sowie körperliche Diversität, sollten wir als Lehrer es uns zur Aufgabe machen diese Diversität zu verstehen, sowie daraus zu lernen, um so das System der Heterogenität anzupassen und somit für Chancengleichheit zu sorgen.

Hierbei gilt es als Lehrer eine gewisse Sensibilität zu entwickeln, um zu verstehen, dass Heterogenität erst einmal nicht bedeutet, dass Schüler mit unterschiedlichen Hintergründen oder körperlichen Fähigkeiten Leistungsschwächer sind als jene, die diese Merkmale nicht aufweisen. Es muss verstanden werden, dass diese Unterschiede wahrgenommen werden sollten, um so den Unterricht vielfältiger zu gestalten, sodass jeder die Möglichkeit hat uneingeschränkt zu lernen.

Eine Realisation dieser Aufgabe könnte demnach sein, dass man zum Beispiel in meinem Fall, im Englisch- Unterricht den Schülern zeigt, dass Sprachen wie Englisch, Einflüsse aus aller Welt haben. Hierbei können die Schüler ihre ihnen bekannten Sprachen mit der englischen Sprache vergleichen und Gemeinsamkeiten suchen. Diese Realisation würde dann verdeutlichen, dass Mehrsprachigkeit und Multikulturalität viel eher eine Bereicherung ist, als dass sie ein Nachteil darstellt.  Die Schüler würden sich durch diese Verbundenheit sicherer fühlen und eine aktivere Teilnahme aufweisen, denn sie lernen, anders als vielleicht im Alltag, ihre Vielsprachigkeit als eine Erweiterung ihres Wissens wahrzunehmen.

Die Lehrer sollten Mehrsprachigkeit begrüßen und darauf aufbauend anfangen den Schülern ein gewisses Basis Vokabular näher zu bringen, sodass auch hier, das Ziel der Chancengleichheit unterstützt wird.

Eine generelle Erziehungswissenschaftliche Erkenntnis, die ich aus der vierten Vorlesungen entnehmen konnte, welche von Prof. Dr. Till Sebastian Idel durchgeführt worden ist, ist, dass die Unterrichtsform wie sie einst war und auch heute noch an einigen Schulen ist, nämlich die des Frontalunterrichts, nicht zu dem Ziel der Heterogenität passt. Wie auch schon in den Vorlesungen gelernt, sorgt Gleichheit nicht für Gerechtigkeit. Es sollte auf die Bedürfnisse der Schüler eingegangen werden und ihnen auf ihren jeweils individuellen Wegen zum gemeinsamen Ziel verholfen werden. Sei es nun in Form von Unterricht mit zwei Lehrern, sodass sich einer von ihnen auf einzelne Schüler konzentrieren kann, oder dass sich Schüler gegenseitig unterstützen.

Die zweite Erziehungswissenschaftliche Erkenntnis führte Prof. Dr. Andreas Klee in der achten Vorlesung an. Hierbei ging es darum wie man es hinkriegt, den Schülern ein gemeinsames Verständnis für bestimmte Begrifflichkeiten aufzuweisen. Da ich mich selbst mit der Thematik auch oft auseinandergesetzt habe und es recht schwierig fand eine hilfreiche Lösung dahingehend zu finden, konnte mir die Vorlesung einen guten und  hilfreichen Weg zeigen, wie man mit dem Verständnis von Begriffen umgeht und dieses Verständnis an die Schüler bringen kann.

3) Daran schließend sind auch die Fragen, die zu den Vorher erwähnten Vorlesungen gehören, wichtig. In der Vorlesung von Prof. Dr. Till Sebastian Idel war es demnach wichtig zu klären was zum Beispiel die Herausforderungen eines Individualisierten Unterrichtes sein könnten. Hierbei wird uns Studenten klar gemacht, dass nicht immer alles nach Plan laufen wird, da wir immer mit Menschen zutun haben werden und wir zwar aus Erfahrungen lernen können, jeder einzelne Mensch jedoch eine weitere Erfahrung an sich ist, die vielleicht nicht immer in das schon bekannte Schema passt. Demnach sollte man immer mit diesem Bewusstsein an die Sache gehen und versuchen dem Individualisierten Unterricht gerecht zu werden, aber sich immer im Klaren sein, dass es auch einige Herausforderungen mit sich bringt mit denen man sich auseinandersetzen sollte. Ich würde gerne noch zu dieser Fragestellung mehr erfahren, um so noch besser für die spätere Praxis eine gewisse Basis zu schaffen auf die ich meine Erfahrungen aufbauen kann.

In der achten Vorlesung, welche von Prof. Dr. Andreas Klee geleitet worden ist, war ein Fokus der Vorlesung wie wichtig das Wahrnehmen der „doppelte Heterogenität“ ist. Lehrer sollten hierbei sich im Klaren sein das verschiedene Lebensbedingungen und Erfahrungen zu einem unterschiedlichen Verständnis von Begrifflichkeiten führt und dieses Verständnis wahrgenommen werden muss. Nach der Wahrnehmung folgt dann ein aufarbeiten zu einem gemeinsamen Verständnis. Hierbei wird versucht eine Balance zu dem Individuum, sowie zur tatsächlichen Begrifflichkeit gefunden zu werden. Mit dieser Thematik würde ich mich gerne intensiver auseinandersetzen, da Begriffe und ihr Verständnis ein sehr wichtiger Entwicklungsfaktor der Schüler sein kann, denn dieses Verständnis bildet auch gleichzeitig ein bestimmtes Verständnis seiner Umgebung und Ideale. Vor allem dann, wenn Begriffsverständnisse in die extreme driften, sollten sich Lehrer dem Bewusst sein und frühzeitig für Aufklärung sorgen. Hierbei würde mich weiterhin interessieren wie genau die Umsetzung stattfinden sollte und wie weit man mit diesen Erklärungen gehen kann, mit Beibehaltung der Neutralität von Seiten des Lehrers.

4) Eine große Herausforderung wird für mich sein, meine eigenen Grenzen wahrzunehmen. Oft realisiere ich, dass ich Probleme anderer Menschen zu meinen eigenen mache, was zum einen vielleicht auch eine Stärke sein könnte, zum anderen aber auch sehr problematisch sein kann. In meinem Nebenjob als schulische Assistenz, realisiere ich oft, dass sich Lehrer nicht oft mit den einzelnen Problemen der Schüler auseinandersetzen. Um dem zu kompensieren versuche ich mich dann damit auseinanderzusetzen und Problemlösungen zu suchen, da ich oft merke, dass genau diese Probleme dafür sorgen, dass die Schüler sich letztendlich nicht auf den Unterricht konzentrieren können. Hierbei denke ich auch immer darüber nach wann genau ich noch helfen sollte und wann bestimmte Probleme meine Aufgaben des „Lehrer- seins“ überschreiten. Ich selber habe mich für das Studium entschieden um den Schülern zu zeigen dass jeder etwas erreichen kann, egal welche Hintergründe und Lebenserfahrungen man aufweist, hierbei war ich auch immer der Meinung dass ich dieses Ziel nur dann erreichen kann, wenn ich mich intensiv mit den einzelnen Schülern auseinandersetze und dort helfe wo Hilfe benötigt wird.

Aber inwieweit kann ich helfen und wann sollte ich nicht mehr eingreifen und wie genau setze ich die Unterstützung um? Im Laufe meines Studiums möchte ich mich mit dieser Thematik befassen und vielleicht dann auch eine Antwort darauf finden.

RV10- Mehrsprachigkeit als Ausgangspunkt und Ziel schulischer Bildung in Gymnasium und Oberschule

  1. Den Fokus auf die Sprachkenntnisse der SuS zu legen und aus diesen folglich zu entscheiden wie der Bildungsweg weitergeht ist eine einsträngige Aufnahmebedingung die entscheidendere Faktoren, wie die Lernfähigkeiten oder auch die Vorbildung, außer acht lässt. Des weiteren besitzt auch nicht jeder SuS die/ der der deutschen Sprache aufgrund des Muttersprachler sein mächtig ist, die Fähigkeit sich in der Bildungssprache in vollständiger Richtigkeit und mit vollständigem Verständnis auszudrücken. Es sollte nach Leistung und nicht nach Ausdruck entschlossen werden ob und inwiefern die SuS auf dem Gymnasium ihren Bildungsweg fortführen, denn die Sprache haben die Seiteneinsteiger bis zu jenem Zeitpunkt gelernt und verbessert und werden dies auch weiterhin tun, nach dem gleichen Schema wie es auch alle anderen SuS tun, denn auch bei ihnen wird es immer Verbesserungsbedarf geben.
  2. Mehrsprachigkeit war zu meiner Schulzeit eher ein Vorteil als dass es ein Nachteil war, denn durch diese Bilingualität ist es mir einfacher gefallen auch andere Sprachen zu lernen, da ich viele Ähnlichkeiten zu meiner Muttersprache finden konnte, sei es das Vokabular, oder aber auch die Grammatik. Dennoch gibt es auch Schwierigkeiten die bewältigt werden müssen. Wenn ein Schüler der erst in einem späteren Lebensabschnitt die deutsche Sprache lernt mit Fachbegriffen Lerninhalte erklärt bekommt, kann dies sein Verständnis einschränken und folglich zu Leistungsschwankungen  führen, selbst wenn dieser Schüler diese Aufgaben eigentlich hätte bewältigen können. Genauso aber könnte auch ein Muttersprachler diese Verständnisprobleme aufweisen, wenn das Bildungsvokabular stark von seinem alltäglich gebrauchtem Vokabular abweicht. Demnach sollte der Lehrende versuchen erst einmal Inhalte mit Worten des alltäglichen Sprachgebrauches zu erklären und dann Schritt für Schritt in die Bildungssprache überzugehen, sodass eine sprachliche Symmetrie innerhalb des Klassenverbandes gemeinsam angestrebt werden kann.
  3.  In meiner zukünftigen Unterrichtsgestaltung möchte ich darauf achten dass auch jeder SuS den Inhalt versteht und folgen kann. Dies versuch ich indem ich mir sprachlich erst einmal ein Bild der einzelnen SuS mache um dann zu versuchen Inhalte so zu erklären sodass erst-einmal der bildungssprachlich „schwächste“ die Inhalte. Desweiteren würde ich versuchen mit dem anwenden von ihrem alltäglichen Sprachgebrauch eine gewisse wohl fühl- Atmosphäre zu gestalten, demnach könnten auch Vokabeln aus anderen Sprachen, die Ähnlichkeiten oder gar sprachliche Verwandtschaft  zu den geforderten Begriffen aufweisen, für ein besseres Inhaltsverständnis sorgen.Wenn mir dies gelingt werde ich dann versuchen den SuS die geforderte Bildungssprache näher zu bringen, sodass auch jeder das dafür geforderte Vokabular besitzt. Hierbei werde ich immer darauf achten dass sich jeder so wohl fühlt, dass Fragen gestellt werden können ohne ein Gefühl von aufweisen von  Leistungsschwäche aufzuzeigen.
  4.   Sprachliche Vielfalt sollte als eine Bereicherung des Unterrichtes gesehen werden und nicht als Hindernis, denn durch diese Vielfalt könnten im Unterricht viele unterschiedliche Ansätze gefunden werden, vor allem in Unterrichtsfächern wie Englisch, Französisch, Spanisch, Russisch und auch Deutsch. Jede Sprache hat einen Ursprung, demnach hat auch jede Sprache eine Gemeinsamkeit. Mit dieser Gemeinsamkeit sollte gearbeitet werden, denn sie ist eine Stärke die die Heterogenität aufweist, keine Schwäche.

Vorstellungen und politisches Bewusstsein als Ausgangspunkt sozialwissenschaftlichen Lernens

 

Doppelte Heterogenität ist immer dann aufzufinden, wenn Menschen aufeinander treffen dessen Lebenserfahrung, Sprache und Verständnis auf Vielfältige Bereiche, wie die Schule, einen Einfluss auf das Verständnis bestimmter Unterrichtsinhalte ausübt. So kann es zum Beispiel sein, dass wenn im Religionsunterricht darüber diskutiert wird wann etwas als Religion bezeichnet werden kann und was genau Religion ist, die SuS durch genau diese Einflüsse unterschiedliche Verständnisse unter dem Begriff „Religion“ aufweisen. So kann es sein das für einige das glauben an eine höhere Macht, ohne jegliche Zugehörigkeit einer Konfession schon unter dem Begriff „Religion“ fällt. Gegenteilig kann es dann sein, dass eine Person seine eigene Konfession als „Religion“ betitelt und gleichzeitig andere Konfessionen von dieser Begrifflichkeit ausschließt. Aufgabe der LuL ist es dann, diese Verständnisse, oder vielleicht sogar Missverständnisse zu sammeln, um so gemeinsam ein aufgeklärtes Verständnis zum Begriff „Religion“ zu entwickeln.

Dies sollte bestmöglich dann wie folgt ablaufen. Zunächst schreiben sich die Schüler in der Phase der „selbst-reflektierenden Begegnung“ in Einzelarbeit ihr jeweils eigenes Verständnis der Begrifflichkeit „Religion“ und die dazugehörigen Charakteristiken aufschreiben. In der zweiten Phase dann, die „Kommunikative Begegnung“ sammeln sie dann in Gruppenarbeit ihre jeweiligen Auffassungen des Begriffs „Religion“, um dann ein Verständnis der unterschiedlichen Definitionen vorzustellen. Zuletzt werden dann die Antworten überarbeitet um darauffolgend, gemeinsam mit dem Lehrer eine Definition zu erstellen, welche dann niedergeschrieben wird. Dies ist dann auch schon die letzte Phase, nämlich die Phase der „differenzierten Begegnung“.

Mögliche Beobachtungsaufgaben in Bezug auf die unterschiedlichen Sprachwirklichkeiten der SuS könnten dann wie folgt lauten.

  1. Nimmt der Lehrer die unterschiedlichen Sprachwirklichkeiten wahr?
  2. Wenn dies der Fall sein sollte, wie genau geht der Lehrer dann auf die Begriffswahrnemungen ein?
  3. Bewertet der Lehrer von vornerein die unterschiedlichen Definitionen?, wenn ja, nehmen die Schüler dies wahr?
  4. Setzt der Lehrer sich gemeinsam mit den Schülern intensiv genug damit auseinander den SuS ein richtiges Verständnis der Begrifflichkeiten zu vermitteln.

RV07- Auf dem Weg zu einer Schule für alle

Mit der Aussonderung von Schüler/innen mit Förderbedarf, folgt auch ein Aussondern dieser Schüler aus der Gesellschaft, denn durch die Isolierung wird den Kindern soziales interagieren erschwert. Diese Schüler werden meist außerhalb des Klassengeschehens von freiwilligen Helfern, wie zum Beispiel Eltern andere Schüler, unterrichtet/ gefördert. Dies jedoch ist vielleicht eine gut gemeinte Unterstützung, schadet aber dem Schüler mehr, als dass es ihm zu Nutzen wird. Mit der räumlichen Trennung folgt dann auch das Isolieren der Mitschüler gegenüber des Schülers mit Förderbedarf. Da dieser keine gemeinsamen Erlebnisse mit seinen Mitschülern vorweisen kann, entfremden diese sich von ihm. Ergänzend dazu kann es dazu kommen dass sich der Schüler mit Förderbedarf nicht mehr wohl fühlt, da er sich durch diese spezifisch für ihn erstellten Förderpläne als unzureichend und eine Last empfinden kann. Somit wird es ihm erschwert soziale Kompetenzen und ein Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln. Diese fehlende Entwicklung kann sich dann folglich auch in späteren Altersabschnitten bemerkbar machen.

Aus der Diagnose „Förderschwerpunkt Wahrnehmung & Entwicklung“, sowie „Förderschwerpunkt Lernen“ kann zunächst nicht viel entnommen werden, da diese Diagnose meist sehr oberflächlich innerhalb eines kurzen Zeitraumes erfasst wird. Hierbei könnte es sein dass der/ die Schüler/in parse keine Lern oder Wahrnehmungsproblematiken vorweist, sondern am Tage der Diagnose einfach einen schlechten Tag hatte. Diese Erfahrung konnte ich bei einer mir bekannten Person machen. Ein weiteres Verständnisproblem ist hierbei dass mit der Begrifflichkeit „Förderschwerpunkt“ darauf hingewiesen wird dass der/die Schüler/in eine „Schwäche“ aufzeigt, welche behoben werden muss, hierbei wird nicht darauf acht genommen dass wir es mit einem Individuum zutun haben, dass möglicherweise der Schüler über andere Sinne intensiver lernen und Dinge aufnehmen kann. Und genau an diesem Punkt sollte man ansetzen um den Unterricht dementsprechend anzupassen.

Um der Vielfalt der Schüler gerecht zu werden muss auf vorher erwähnte Schwerpunkte eingegangen werden. Demnach sollte die Isolierung aufgehoben und auf verschiedene Lerntypen eingegangen werden und dementsprechend auch Materialien zur Verfügung gestellt werden. Verbündete könnten ergänzend Sonderpädagogen, welche innerhalb der Klassenverbände agieren und unterstützen, sein.

Mit der Entwicklung der Sonderschulen wurde erstmals ein Fokus auf Kinder mit Förderbedarf legt, wenn auch erst einmal die Umsetzung nicht zu Gunsten der sozialen Entwicklung erfolgte. Dies war jedoch Grundbaustein der heutigen Inklusiven Schulformen, welche viel mehr Wert  auf Gemeinschaft und Gleichwertigkeit legt.

RV06- Meint Inklusion wirklich alle?

Die zentralen theoretischen Aspekte der Vorlesungen sind die Begrifflichkeiten Exklusion, Segregation, Integration und Inklusion, nach Sander und wie mit diesen umgegangen wird. Die Exklusion beschreibt hierbei die vollkommene Ausschließung der Schüler mit Behinderung . Mit der Segregation werden die Kinder nun gefördert, dies geschieht jedoch in separaten Einrichtungen. Erst mit der Integration werden Kinder mit Behinderung in die Regelschulen mit einbezogen, hierbei wird die sonderpädagogische Unterstützung weiterhin fortgesetzt. Mit der Inklusion erfolgt dann die optimale Durchsetzung der Integration, in der nicht nur wert darauf gelegt wird, dass alle Kinder dieselben Schulen besuchen, sondern auch alle in dieselbe Klasse integriert werden, sodass ein Absonderung der Schüler mit Behinderung ausgeschlossen werden kann. Diese Schritte spiegeln sich auch in der Entwicklung des Bildungssystems in Deutschland wieder, dennoch gibt es auch hier noch einige Punkte die sich noch nicht vollständig im Bildungssystem etabliert haben und demnach sollte das hiesige Bildungssystem weiterhin in der Frage der Inklusion eine Steigerung und Verbesserung anstreben.

Die Erfahrungen die ich bislang im gemeinsamen Unterricht gemacht habe, während meiner Arbeit an einer Stadtteil-Schule in Hamburg, sind im Vergleich zu meiner eigenen Schulzeit definitiv gestiegen. Wenn ich heute an der Schule bin kann ich entnehmen dass jegliche Schüler mit Behinderung, sei es in Form eines Down-Sydrom, kleinwüchsigkeit, oder Asperger, gemeinsam in einer Klasse unterrichtet werden, meist wird hierbei sogar versucht auf Untersützung zu verzichten, wenn dies den Möglichkeiten entspricht, um den Kindern das Gefühl von Gleich-sein zu vermitteln. Dies gelingt derzeitig meist mit Erfolg. Verglichen mit meiner Schulzeit kann ich drastische, positive Veränderungen wahrnehmen, da zu meiner Zeit meist nur Einzelfälle in Regelklassen inkludiert wurden. Demnach kann ich sagen dass wir heute, vor allem an der Stadtteil-schule eine erfolgreiche Inklusion vorfinden können.  Dennoch streiten sich Meinungen. So habe ich von einigen Lehrern erfahren dass einige Schüler bei denen eine Behinderung vorliegt, zu einer Herausforderung werden kann mit der sie sich noch nicht in der Lage fühlen, diese zu bewältigen, so konnte ich beobachten wie eine Schüler nicht mit Materialien versorgt wurden sind, sodass sie sich selbst aussuchen sollten was sie jetzt machen wollen, auch wenn dies nicht dem Fach entsprach welches unterrichtet wurde. Andere sehen die Inklusion als keine zu bewältigende Schwierigkeit, sondern viel eher als eine Erweiterung, die ihnen selbst auch mehr Erfahrung im Gegenzug schenkt. Hierbei ist der Förderbedarf in Form eines weiteren Lehrers innerhalb der Klasse gedeckt. Dieser ist für alle da und unterstützt die Kinder, wenn diese es wollen. Auch hier steht an erster Stelle, dass sich kein Kind als „Sonderfall “ wahrnehmen soll. Ich selber bin der Meinung dass diese Art von Inklusion sehr erfolgreich sein kann. Denn so lernen nicht nur Lehrer, wie mit unterschiedlichen Menschen umgegangen werden soll und kann, sondern auch die Schüler untereinander. Des weiteren kann durch die Integrierung in der Klasse dafür gesorgt werden dass die Schüler mit Behinderungen nicht ausgegrenzt werden, weil ihr Wissenstand nicht dem der Mitschüler entspricht. Auch das die Förderung innerhalb der Klassen stattfindet finde ich richtig, mit dieser Durchsetzung kann verhindert werden dass sich der Schüler sich selbst wie vorher schon erwähnt, als ein „Sonderfall“ empfindet. Eine große Chance die sich hierbei ergibt, ist dass Behinderung, nicht mehr als eine Einschränkung empfunden wird, sei es nun seitens der Lehrer, Mitschüler, oder Schüler mit Behinderung selbst, sondern nun als eine Bereicherung gesehen werden kann, welche verschiedene Sichtweisen und Auffassungen auf verschiedenste Bereiche, seien es Aufgaben im Mathe unterricht, Kunst, oder gar das Kommunizieren miteinander zum Vorschein bringen kann. Eine Herausforderung wird es erst dann, wenn sich Lehrer oder Mitschüler nicht gründlich mit dieser Thematik auseinandersetzen und lediglich verlangen dass sich der/die Schüler/in mit Behinderung dem Klassenverband und ihrem Stand anpassen muss. Dieses Verständnis dass Menschen mit Unterschieden nicht gleich schlechter sind aufzuweisen, könnte demnach dann eine Herausforderung werden.

Eine Beobachtungsaufgabe könnte in diesem Zusammenhang sein, inwieweit ein Verständnis für Schüler mit Behinderung, von Seitens der Lehrer, aber auch Mitschüler besteht und worin genau dieses Verständnis besteht, versteht man demnach Behinderung als ein Problem oder als eine Bereicherung und wie genau macht sich dieses Verständnis bemerkbar?

RV04-Individualisierung von Unterricht als schulpädagogische Antwort auf Leistungsheterogenität

Vieles auf der Welt entwickelt und verbessert sich innerhalb kürzester Zeiträume, die Schule und ihr System jedoch hat auch heute noch viel Entwicklungs- und Verbesserungsbedarf. So wird der Individualisierende Unterricht als eine besondere Art des unterrichten angesehen, nicht etwa als das übliche. Dabei sollte es als selbstverständlich angesehen werden dass Schüler mit größerem Hilfebedarf diesen auch bekommen und Schüler die gut alleine zurechtkommen auch mehr oder gar schwieriges machen können, um so gefördert zu werden, denn klar ist, dass eine Leistungsheterogenität ständig dann herrscht, wenn Menschen aufeinander treffen, seien es zwei, oder gar zwanzig. Demnach sollte der Individualisierende Unterricht eine Standardform des Lehrens sein und keine Sonderheit zum normalen Frontalunterricht, welcher nur zu Barrieren führt indem versucht wird durch eine homogenisierte Lernatmosphäre, zu Gunsten des Lehrenden, unterschiedliche Lernstände, als Fehler und nicht als individuell und verständlich zu betrachtet zu werden.

Dennoch könnte der individualisierende Unterricht herausfordernd wirken. Diese Form von Unterricht verlangt nämlich ein intensiveres Auseinandersetzen mit den einzelnen Schülern und eine breitgefächertes Vorhandensein von Unterrichtsmaterialien. Dies bedeutet dass zum einen, mehr Lehrkräfte benötigt werden, diese aber auch gleichzeitig sich intensiver mit dem Lehren selbst auseinandersetzen müssen, da sie an den Punkten ansetzen, an denen der einzelne Schüler nicht vollkommen in der Lage ist selbständig zu agieren. Hierbei könnte zum Beispiel eine Lese-schwäche nur dann erfolgreich behoben werden, wenn ihre Ursache geklärt werden kann, welches bedeutet dass ein Versäumtes Alphabet lernen in der Grundschule Grund für heutige Lese-Probleme eines Schülers sein könnten. Genauso aber kann auch ein Bilingualer Hintergrund für Verwirrungen des Lernenden sorgen. Diese Probleme sollte ein Lehrer erkennen und versuchen zu beheben, hier hilft nicht ein einfaches berufen auf Erfahrung, da jedes Individuum mit unterschiedlichen Charakteristiken und Problemen oder Schwächen bestickt ist. Demnach wären die Herausforderungen das benötigen von mehr Lehrern im Unterricht und zum anderen auch eine intensivere Auseinandersetzung der Lehrer mit den jeweiligen Individuen.

  1. Frage: Kann individualisierender Unterricht unter der Leitung eines einzelnen Lehrenden funktionieren?
  2. Frage: Kann mit dem individualisierenden Unterricht und der Förderung von Leistungsheterogenität dennoch ein zentraler Abschluss mit identischen Aufgaben und Forderungen gefordert werden?
  3. In wiefern befasst sich individualisierender Unterricht mit sozialem Interagieren unter den Schülern?

 

Gesellschaftliche Veränderung und die Reaktion von Schule

Eine „nationale Orientierung des Bildungssystems“ meint die geforderten Erwartungen, in Bezug auf den Lernstand, mit Beachtung der Altersgruppe, an die Lernenden (Schüler). Hierbei sollte es ein fortlaufender Prozess sein, in der man jede einzelne altersspezifische Lernstufe nacheinander durchläuft. Demnach wird erwartet, das Länderübergreifend, jede Altersgruppe auf dem selben Wissensstand ist, sodass seitens des Schülers in einem anderen Land genauso gelernt werden kann wie im eigenen. Problematisch ist jedoch, dass der Lerninhalt, trotz gleicher Altersgruppe, variiert. Demnach wird im Geschichtsunterricht in Deutschland nicht das gleiche gelehrt wie in Afghanistan. Auch das Alter sagt nur wenig über den Lernstand der einzelnen Individuen aus. Die Begründung hierfür ist, dass ein mehrjähriges nicht- besuchen der Schule aufgrund von gesamtgesellschaftlicher Umstrukturierung und darauffolgende Notsituationen ein auslassen des Schulbesuches hervorrufen können. Ein weiterer Grund für unterschiedliche Lernstände trotz gleichen Alters, kann eine langsamere Wissensaufnahme seitens des Schülers (Paragraph 12- Kind), oder auch ein ganz einfaches fokussieren auf bestimmte Fächer und Desinteresse gegenüber anderen Fächern sein. Dennoch wird letztlich seitens der Bildungseinrichtung erwartet, dass allein das Alter der wichtigste Faktor ist und auch demnach Schüler in bestimmte Lernstände kategorisiert werden sollten und somit in Klassen eingeteilt werden, die nicht zu ihrem Lernstand passen.

Aus dem öffentlichen Diskurs kann entnommen werden, dass auch heute noch Bildungseinrichtungen nicht wirklich erfassen können, wie mit Schülern die einen „Migrationshintergrund“ aufweisen,vor allem dann wenn diese erst seit einigen Jahren in Deutschland leben, umgegangen werden soll. Auch heute noch kann man sehen dass ein ungleicher Umgang im Vergleich zu den „deutschen“ Schülern besteht. Beispielhaft ist hierbei eine Erfahrung die ich machen „durfte“. Als damaliges Mitglied des Projekts „Schülermentoren“haben wir uns als Gruppe oft mit dem Thema Flucht beschäftigt und auch eine Schulung absolviert. Hierbei machten unsere Lehrer, immer darauf aufmerksam dass es schön sei, dass gerade Schüler unseresgleichen an so ein Projekt teilnehmen, obwohl sie im Bewusstsein waren, dass wir hier in Deutschland geboren sind und uns auch als Deutsche ausweisen konnten. Dennoch wurden wir nicht als einfache Deutsche wahrgenommen. Ein weiteres Projekt kam dann Monate später dazu. in diesem Projekt haben wir versucht das Siegel „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“, zu gewinnen. Auch Hier wurde uns verdeutlicht dass es besonders sei, dass gerade wir uns dafür einsetzen. Als wir dann angesprochen haben, dass wir nicht immer über geflüchtete Mitschüler sprechen wollten, sondern auch einfach mal mit Ihnen, wurde dem zwar belächelnd zugestimmt, jedoch nie wahrgenommen. Hierbei wurde uns bewusst, dass trotz dass wir gemeinsam in einer Schule lernen und unsere Pausen verbrachten, die IVK Klassen, immer ihre eigenen Gebäude zugeschrieben bekamen und nicht mit uns in gemeinsamen Gebäuden Unterricht hatten. Nach einem Besuch in einer der IVK Klassen, mussten wir dann feststellen dass die Lehrer willkürlich und nach belieben mit ihren Schülern umgegangen sind, indem die Schüler beleidigt und ihnen Perspektivlosigkeit zugeschrieben wurden ist. Demnach kann ich mit großer Zustimmung sagen dass der Umgang mit jeglichen Schülern aus nicht- deutschem Kulturkreis eine große Herausforderung ist, die jedoch einen noch größeren und intensiveren Diskurs innerhalb der Gesellschaft braucht. Die Vorlesung hat mir insofern neue Perspektiven geöffnet indem sie erstmals das Problem angesprochen haben und als zweites auch unterschiedliche Wege zum Erkennen und möglicherweise Lösen dieser Herausforderung gezeigt hat.

Das Fallbeispiel Betül/Bilgül, setzt genau an die vorher erwähnte Problematik an. Auch hier wird seitens der Lehrerin davon ausgegangen dass aufgrund der äußeren Erscheinung auch ihr Lebensstil sich von dem des „Bio- Deutschen“ unterscheidet. Dabei werden Stigmas und Charakteristiken erstellt, die nicht einmal auf zwei Individuen zutreffen könnten die denselben Migrationshintergrund haben, im selben Umfeld aufwachsen und denselben Freundschaftskreis haben.  Sie werden sich dennoch unterscheiden und die Lebensstile werden ungleich sein. Dies beruht einzig und allein darauf dass jeder einzelne Mensch eine eigene und andere Sicht auf Dinge hat, sei es Kultur, Religion, oder gar Tradition. Demnach kann und darf die Leherin keine bestimmte Erwartung gegenüber das Gedankengut einzelner Individuen haben, aufgrund ihrer biologischen Konstellation.

1. Vorlesung

  1. Heterogenität beschreibt das Zusammenleben in Vielfalt, welche akzeptiert. respektiert, sowie realisiert werden sollte. Innerhalb dieser Vielfalt sollte demnach nicht unbedingt gleich, sondern viel eher gerecht gehandelt und umgegangen werden. Hierbei sind die wichtigsten Faktoren, Migration, körperliche, sowie geistige Einschränkungen, sozialer Hintergrund, als auch die Sexualität. diese sorgen für eine Vielfalt und müssen als diese auch wahrgenommen werden. Hier entsteht jedoch das Problem. wird nun die Schule angeführt, kann entnommen werden, dass durch Durchmischungen der Klassen mit Kindern aus all den Bereichen, zwar versucht wird Vielfalt zu akzeptieren, dennoch aber zeigen sich durch Unterrichtsgestaltung, sowie prüfen des Wissensstandes auf, dass immer noch das Streben nach Einheit, ohne Berücksichtigung der Unterschiede, eine signifikante Rolle im Schulsystem spielt. Dadurch dass die Unterrichtsgestaltung nicht alle Sinne auffordert, könnte es beispielsweise dazu kommen, dass ein Kind mit  bestimmten geistigen oder physischen Einschränkungen, diese explizite Art von Lehren nicht genauso aufnehmen kann, wie eines das diese Einschränkung nicht aufweist. Dies wird von Seiten des Lehrenden jedoch meist nicht beachtet, oder sogar als negatives Verhalten Seiten des Schülers wahrgenommen. Es beschreibt jedoch nicht, dass das Kind mit den Einschränkungen, weniger Leistung erbringen kann, viel eher kann es auf einer anderen Art und Weise dieselbe Leistung erbringen, wenn der Lehrende dies erst einmal wahrnimmt. Da das aber ein komplizierter Prozess ist und auch bedeutet dass für die Durchführung das Schulsystem verändert werden muss, wird versucht den Kindern innerhalb des vorhanden Systems Unterstützung zu bieten, obwohl es meist nicht ausreichend ist und aufgrund des nicht-Auffassen aller Besonderheiten der einzelnen Kinder, wieder einmal zur Exklusion führen kann. demnach wird weiterhin versucht vorhanden Stigmas und Systeme Kindern zuzuschreiben, die diesen nicht gerecht werden können und es auch nicht sollten, da das Unbekannte nicht kategorisiert und gefasst werden kann und demnach eine komplexe und lange Auseinandersetzung fordert, für die das Schulsystem nicht vorbereitet ist.

 

2. Mit dem Konstruktionscharakter der Heterogenität ist gemeint, dass sich der Zustand der Heterogenität durch unterschiedliche soziale Einflüsse verändert, die Heterogenität selbst aber auch die Gesellschaft beeinflusst. Hierbei ist der Wandel meist bereichernd, da Ideale verändert und geformt werden können und nicht zugeschrieben werden. Jenes wird unter Konstruktionscharakter verstanden.

 

3. Meine Erfahrungen und Beobachtungen mit dem Umgang unterschiedlicher Dimensionen seitens der Lehrer waren größtenteils negativ. Ein Beispiel hierfür ist ein kürzlich vorgefallenes Ereignis auf meiner damaligen Schule, in der ich seit Beendigung meines Abiturs in einer fünften Klasse Betreuung gebe. In den ersten beiden Stunden entfiel der normale Unterricht, da es eine Vertretungsstunde gab. Während dieser besagten Stunde betreute ich eine andere Klasse. In der Pause kamen dann 4 Mädchen, die die Vertretungsstunde hatten zu mir zugelaufen. Eine von ihnen war am weinen. Bevor ich fragen konnte was vorgefallen ist, haben sie mir berichtet, dass der Vertretungslehrer das am weinende Mädchen mit “Schwarzafrikanerin” bezeichnet hätte, woraufhin sie gefragt habe, wieso er sie so oberflächlich beschreibt. Seine Antwort darauf war, dass es auch Nordafrikaner gebe, welche nicht so dunkelhäutig seien wie sie selbst. Daraufhin fingen die anderen Schüler an einzuschreiten. Mit erhobener Stimme erwiderte der Vertretungslehrer,  dass er auch die Möglichkeit hätte sie noch schlimmer zu betiteln, nämlich als “N*****”. In diesem Moment fing die 10 Jährige Schülerin an zu weinen, woraufhin er sie raus schickte. Nachdem mir die Schülerinnen davon berichteten ging ich zusammen mit ihnen zu einer Vertrauenslehrerin, mit der die Schüler zufälliger Weise auch zur nächsten Stunde Unterricht hatten. An diesem Tag behandelten sie das Thema Diversität, Akzeptanz und Courage innerhalb des Klassenverbandes. Wir sprachen mit ihr über den Vorfall und ironischer Weise war ihre einzige Antwort darauf, dass der Vertretungslehrer es vielleicht nicht so gemeint hätte und sich nicht ganz richtig ausgedrückt hätte. Nach dieser Aussage der Vertrauenslehrerin wollte die Schülerin nicht mehr über den Vorfall sprechen, da das Ansprechen ihr schon viel Kraft gekostet hatte und diese Aussage seitens der Lehrerin ein Rückschlag war.

Ich habe viele solcher Erfahrungen gemacht und enttäuschender Weise auch immer dieselbe Reaktion wahrnehmen können. Meiner Meinung nach ist dies ein großes Problem, welches als solches nicht angesehen wird. Hierbei wird oft vergessen dass Lehrer nicht nur Lehrende, sondern auch Pädagogen sind, welche mit solchen Problematiken ernster und respektvoller umgehen sollten.

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