Forschungstagebuch

Erste Gedanken (26.01.2021, Janina)

Ich bin gestern fertig geworden die erste Umfrage zur Mediennutzung auszuwerten. Die Antworten von 100 Leuten insgesamt. Es war sehr viel Arbeit, aber es war die Arbeit wert.

Im Nachhinein glaube ich, dass das was mich am meisten berührt hat, wirklich Antworten waren, mit denen ich nicht gerechnet habe. Stalking kann auch innerhalb einer Familie stattfinden und bis ich die Antworten aus der Umfrage gelesen hatte, habe ich immer nur Fremde mit dem Stalking verbunden. Nie hatte ich dabei an Freunde oder Familie gedacht. Vielleicht hattet ihr das ja auch nicht.

 

Unser Weg (03.02.2021, Hannah, Jana, Janina)

Letzte Woche haben wir Feedback bekommen zum Stand unserer Blogs. Dieses war sehr positiv, allerdings müssten wir ein paar Kleinigkeiten noch ändern. Unser Exposé musste ein bisschen überarbeitet werden und die größte Änderung betraf unser Blog-Design. Jetzt sieht unser Blog sehr viel seriöser aus und wir sind damit mehr als zufrieden. Außerdem haben wir im Laufe der Woche angefangen Kontakt mit der Polizei Bremen aufzunehmen. Dies war sehr viel schwerer als gedacht… . Erst einmal wurden wir immer wieder an jemand anderen verwiesen. Zum Schluss konnte uns dann endlich jemand weiterhelfen. Um nämlich mit der Polizei zu reden muss man erst einmal Kontakt zum Innenministerium aufnehmen um sein vorhaben absegnen zu lassen. Dies erforderte eine E-Mail mit einer Aufklärung über unsere Arbeit (Exposé), einem Interviewbogen mit möglichen Fragen und eine Bestätigung unseres Dozenten, der dafür ein Schreiben aufgesetzt hat.

Nun warten wir auf eine Antwort und hoffen, dass alles klappt. Wünscht uns Glück!

 

Hoffentlich bald (01.03.2021, Janina)

Wie schon vorher erwähnt versuchten wir Kontakt mit der Polizei aufzunehmen, um ein Interview über unser Thema zu führen. Wir haben mittlerweile auch eine Kontaktperson zugeteilt bekommen und das erste Telefonat lief auch gut. Wir machten ab, dass wir Ihr unseren Interviewbogen und unser Exposé noch einmal extra per E-Mail zuschicken würden und dann würde sie mit Terminvorschlägen für das Interview antworten. Mittlerweile ist dies schon ein paar Tage her und zumindest ich werde immer nervös, wenn ich nicht sofort eine Antwort kriege… Ich checke dann immer fünfmal (oder öfter), ob ich die richtige E-Mail-Adresse benutzt habe, oder mich vertippt habe, oder ich überlege, ob irgendetwas falsch abgesprochen war. Auch weiß ich nicht genau, was eine angemessene Zeit ist, um noch einmal anzurufen und nachzufragen. Denn man hat zwar nur eine bestimmte Zeit um sein Projekt zu verwirklichen, aber man will ja auch nicht unfreundlich sein und anrufen, obwohl sie vielleicht wirklich einfach noch nicht dazu gekommen sind die jeweilige E-Mail zu beantworten. Dennoch; Wir haben beschlossen, dass wir noch ein paar Tage Geduld haben und uns dann aber spätestens in einer Woche noch einmal bei unserer Kontaktperson melden. Das beste wäre dennoch, wenn die E-Mail von ihr kommt, bevor wir uns entscheiden anzurufen:).

Aber naja, hoffen wir mal, dass dies bald der Fall ist. Bis dahin: Aus Wiedersehen!:)

 

Großes Update (06.04.2021, Janina)

Irgendwie haben wir das Forschungstagebuch immer wieder aufgeschoben, deswegen gibt es jetzt einmal ein großes Update zu unserem Thema.

Wir hatten noch zwei Interviews. Eins tatsächlich mit einem Opfer vom digitalen Stalking und eines mit einer Frau von der Kriminalpolizei in Bremen. Beide Interviews oder die Ergebnisse dieser Interviews stellen wir noch online, bisher haben wir sie jedoch noch nicht fertig bearbeitet. Beide Gespräche durften wir mit unserem Handy aufzeichnen und beide haben uns gewissermaßen schockiert. Die Geschichte des Opfers werdet ihr dann ja noch selbst nachlesen können, aber eine Sache vorweg: Ich glaube nach ihrer Geschichte werde ich auf jeden Fall seeehr viel vorsichtiger auf Social Media sein.

Es ist schon irgendwie komisch: Bevor man mit den Leuten reden, die sowas erlebt haben, hat man zwar eine Vorstellung von dem Thema und findet es schrecklich, aber dennoch kommt es einem so ein bisschen vor, als würde man einen Krimi lesen. Es ist nicht real…. bis man mit Leuten spricht, die es erlebt haben oder von wahren Erlebnissen berichten (die Kriminalkommissarin). Wenn du dir dann überlegst, dass das du hättest sein können in dieser Erzählung sieht es ganz anders aus. Digitales Stalking kann ja jedem passieren. Es muss nur jemand dein Bild sehen und schon will dieser jemand dich vielleicht kennen lernen und wird aufdringlich. Das reicht schon: Schon ist es digitales Stalking. Die Kriminalkommissarin meinte auch, dass man sofort jede Kleinigkeit am besten melden soll, wenn sie einem komisch erscheint. Ich würde mich das glaube ich gar nicht trauen. Nur weil mich jemand online ein bisschen nervt sofort zur Polizei? – Aber es macht Sinn. Die Kommissarin erklärte uns, dass auch viele Täter mehrfach in ihren Akten auftauchen. Es macht also durchaus Sinn „Kleinigkeiten“ zu melden, für den Fall, dass genau so eine Situation vorliegt. Wir können ja nicht wissen, ob eine Person und nur online nervt, oder ob diese schon schlimmere Sachen gemacht hat. Mehr dazu jedoch, sobald wir den Bericht vom Interview fertig haben;).

Wir wollen uns jetzt auch am Donnerstag (08.04.) einmal als Gruppe auf Zoom treffen und bis dahin alles durchgearbeitet haben um dann mit unserem Abschlusstext anzufangen. Unser Dozent hat gesagt wir sollen in diesem beschreiben, warum unser Thema eine „Homestory“ ist und da fallen mir mit der Zeit immer bessere Antworten ein, die ich hier allerdings noch nicht verrate. Ich bin aber schon sehr gespannt auf unseren Abschluss des Themas. Ich glaube auch, wenn wir dann noch einmal Donnerstag alles auseinandernehmen und überdenken müssen für den Text, dass wir Sachen herausstellen, die wir vielleicht jetzt noch nicht im Kopf haben. Beim gemeinsamen Diskutieren hat man finde ich immer die besten Gedanken!

 

Stalke ich? – The black hole (08.04.2021, Janina)

Ich habe mir gerade noch einmal unsere Umfrage angeschaut und da ist mir diese Frage ins Auge gesprungen: Hattest du schon einmal das Gefühl jemanden online zu stalken?

Als ich als AuPair in den USA war hatte ich mit meiner Gastmutter ein Gespräch über Social Media. Sie hatte gerade jemanden befreundet und schaute sich die Beiträge dieser Person an. Ich machte einen Witz darüber, dass sie jetzt stalken würde. Darauf antwortete sie in etwa dies: „Social Media is like a black hole. You see a post of a person, you want to know more about this person. Then you see a picture, where another person stands next to this person and you want to know who this person is, that has contact to the first person.“ (Warte, wo hat das ganze angefangen…?)

Klingt sehr kompliziert, aber ich konnte das sofort nachvollziehen. Social Media ist endlos. Man kann immer weiter scrollen, klicken usw.

„Schwarzes Loch“ finde ich beschreibt dies sehr gut. Bemerkt man wie die Zeit verfliegt, wenn man auf Social Media unterwegs ist? Ich nicht – schwarzes Loch. Will ich mehr wissen, wenn ich erst einmal ein Detail aus dem Leben einer Person weiß? Ja – schwarzes Loch, es zieht mich hinein in das Leben eines anderen Menschen.

Niemand würde jetzt sagen, dass das direkt Stalking ist, aber auf irgendeine Weise ja schon, oder?

Meine Gastmutter und ich redeten danach noch eine Weile und wir beide waren währenddessen im schwarzen Loch namens „Instagram“ unterwegs.

  • Ein Schwarzes Loch ist ein Objekt, dessen Masse auf ein extrem kleines Volumen konzentriert ist und infolge dieser Kompaktheit in ihrer unmittelbaren Umgebung eine so starke Gravitation erzeugt, dass nicht einmal das Licht diesen Bereich verlassen oder durchlaufen kann. – Wikipedia

 

Belästigung und ihre Verharmlosung (11.04.2021, Jana)

Letzte Woche setzte ich mich an die Umfrage, um diese genau auszuwerten.

Die Ergebnisse haben mich wirklich erschrocken. Nie hätte ich gedacht, dass so viele Menschen von Stalking und Belästigung im Internet betroffen sind. Viele reden verständlicherweise auch nicht gerne darüber. Andere empfinden es vielleicht sogar schon als normal. Wir leben in einer Gesellschaft, in der das Benutzen von Social Medias zum Alltag geworden ist, und insbesonders in der momentanen Situation es schon fast unmöglich geworden, ohne auszukommen. Dadurch kann es schon passieren, dass Belästigung auf den Plattformen normalisiert und verharmlost wird. Dann blockiert man die Person eben einfach, ist doch nicht so schlimm… melden brauch man den Account nicht, das bringt ja sowieso nichts. Und so kommt es, dass viele sich vielleicht gar nicht bewusst sind, dass auch Belästigung im Internet strafbar ist und der Polizei gemeldet werden kann.

Einige Antworten zeigen auch auf, wie gefährlich die Belästigung werden kann. Deswegen- sobald man Bedrohungen erhält oder sich belästigt beziehungsweise gestalkt fühlt, unbedingt die Polizei mit einschalten!

Ich wünsche mir wirklich, dass in Zukunft mehr Sensibilität für das Thema geschaffen wird.

Die Umfrage zeigt nochmal auf, was für ein allgegenwärtiges Thema Digitales Stalking ist und das kaum jemand nicht davon betroffen ist.

 

Besprechung (12.04.2021, Janina, Hannah, Jana)

Um unser weiteres Vorgehen und die letzten Schritte zu besprechen, trafen wir uns am Donnerstagvormittag noch einmal über Zoom. Am Anfang besprachen wir unseren aktuellen Arbeitsstand- wer noch was zu tun hatte, wer mit was bereits begonnen hatte oder sogar schon fertig war. Im Anschluss besprachen wir unsere aktuellen Beiträge und gaben einander Tipps für eine abschließende Verbesserung, bevor die Beiträge endgültig auf dem Blog gepostet worden sind. Dann beschlossen wir, auch schon an unseren letzten Beitrag zu arbeiten und unsere Gesamtarbeit, unsere Ergebnisse und unser Projekt im Allgemeinen zu reflektieren. Schließlich haben wir in den letzten Wochen doch einiges dazugelernt und hatten das Glück, Interviews zu führen und Geschichten zu hören, die nicht nur sehr interessant waren, sondern auch unser Projekt weitergebracht haben. Schlussendlich verabschiedeten wir uns, nachdem die 40-Minuten Marke auf Zoom erreicht wurde, und jeder setzte sich wieder an seine eigenen Beiträge.

Kaum zu glauben, dass unser Projekt schon bald vorbei ist-die Zeit rennt!

 

Abschied (12.04.2021, Hannah)

Juhu, wir haben es fast geschafft! Wir haben uns heute ein letztes Mal getroffen, um unser Fazit zu finalisieren und einen schönen Abschluss zu finden. Dabei ist uns aufgefallen, dass wir alle während unserer Arbeit zu vielen neuen Erkenntnissen gekommen sind und das meiste, was wir uns erhofft haben zu schaffen, auch erreicht haben. Das dabei vielleicht einige Dinge nicht ganz umsetzbar waren, ist für fast jede Arbeit typisch. Dennoch hat uns das Miteinander arbeiten und forschen an unserem Thema sehr viel Spaß gemacht und einiges gelehrt! Wir hoffen, dass wir mit unserem Blog ein paar Menschen erreichen konnten und das Thema verständlich genug erklärt haben. Jetzt heißt es erstmal auf Wiedersehen zu sagen und vielleicht bis bald 🙂

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