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RV11: Dr. Tim Giesler – Englischunterricht zwischen Selektion und Integration

Reflektieren Sie, inwiefern Ihr eigener Englisch- (bzw. Fremdsprachen-)Unterricht funktionale und formale Aspekte beinhaltete.

Rückblickend auf den Englischunterricht aus meiner damaligen Grundschulzeit, erinnere ich mich größtenteils an einer frontalen Unterrichtsform. In dieser frontalen Lernsituation wurden auch Partner- und Gruppenarbeiten integriert. Dadurch wurden die Unterrichtsphasen teilweise aufgelockert, sodass auch wir, Schülerinnen und Schüler, die Möglichkeit bekamen, sich aktiv am Unterricht zu beteiligen. Trotz alle dem, bestand der Unterricht vielmehr aus Vorträgen, diese durch die Lehrperson vermittelt wurden.

Auf der weiterführenden Schule (Gymnasium, 6. Klasse) wurden wir von einem Englischlehrer unterrichtet, der sich mit uns grundsätzlich Englisch unterhalten hatte. Zu Anfang war diese Umstellung für mich und meine Klassenkameraden/innen eine kleine Überforderung. Zu dem, war es für uns ziemlich ungewohnt, durchgehend Englisch zu sprechen. Mit der Zeit stellten wir jedoch fest, dass wir durch das öftere Kommunizieren auf Englisch, viel mehr Vertraut- und Sicherheit gewonnen haben.  Beim Sprechen erweiterten wir nicht nur unseren Wortschatz, parallel waren wir bereit dazu, uns mit der Grammatik auseinanderzusetzen.

Diskutieren Sie davon ausgehende, welche Fähigkeiten ein „guter Fremdsprachenlerner“ in Ihrer Schulzeit mitbringen musste und inwiefern dies den curricularen Vorgaben für die Grundschule (funktionaler Fokus: „Entwicklung der Sprachfähigkeit“) entsprechen würde.

Grundsätzlich war und ist Mut das Schlüsselwort zum Erfolg. Wer den Mut zur Teilhabe nicht zeigt, bekommt demnach nicht die Chance, Fehler zu machen, um daraus zu lernen oder sogar sein Gekonntes zu zeigen, um Bestätigung dafür zu erlangen. Ebenso kann dies mit Risikobereitschaft einhergehen. Sie wollen was lernen und riskieren es, Fehler zu machen, um sich zu steigern. Aufgrund dessen, hängt der eigene Erfolg vom individuellen Sprachverhalten ab. In Anbetracht dessen, dass sich dadurch die Aufmerksamkeitsspanne erhöhen kann, können auch die curricularen Vorgaben wie „Hör- und Sehverstehen“ und „Sprechen und Schreiben“ getroffen werden.

In Hinblick auf meine persönlichen Erfahrungen, hatte ich in der Grundschulzeit nicht den Mut mich zu beteiligen. Ich erfuhr wenig Unterstützung von außen, welches meine Beteiligung hätte positiv beeinflussen können. Dies änderte sich jedoch auf der weiterführenden Schule, wo die Lehrperson die Schülerinnen und Schüler dazu animierten, sich zu beteiligen bzw. Englisch zu sprechen.

 

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RV10: Mehrsprachigkeit als Ausgangspunkt und Ziel schulischer Bildung in der Primarstufe   

1.Grundsätzlich sollte betont werden, dass die sprachlichen Defizite nicht allein über den Werdegang eines Schülers entscheiden sollten. Durchaus kann es vorkommen, dass der Schüler mit mangelnden Deutschkenntnissen, Verständnisschwierigkeiten bei den gymnasialen Aufgaben aufzeigt. Zudem, kann der Schüler, im Vergleich zu seinen künftigen Mitschülerinnen und Mitschülern, im höchsten Fall, viel Zeit für die Bewältigung einer Aufgabe in Anspruch nehmen. Aufgrund der Tatsache, dass alle Institutionen nach Chancengleichheit streben, sollte demnach der Besuch aufs Gymnasium in diesem Kontext definitiv nicht verwehrt werden. Wenn ein Schüler oder eine Schülerin sprachliche Defizite aufweisen sollte, ist demgemäß professionelle Hilfe seitens der Schule zu erwarten, sei es in den Grund- oder weiterführenden Schulen.

2. Mein letztes Praktikum absolvierte ich in einer vierten Klasse einer Grundschule. Besonders auffällig an dieser Grundschule, ist vor allem der hohe Anteil an Schüler*innen mit Migrationshintergrund. Aus diesen Faktoren heraus, lässt sich das erhebliche Maß an Heterogenität erklären. Dabei kommt es bei einer durchschnittlichen Klasse zu schätzungsweise 60 bis 70% der Schüler*innen, die einen linguistischen oder kulturellen Migrationshintergrund aufweisen. Grundsätzlich ist mir aufgefallen, dass die Schülerinnen und Schüler in der vierten Klasse, immer noch sprachliche Defizite zeigten. Teilweise konnten einige Schülerinnen und Schüler noch gar nicht fließend lesen. Dabei ist zu betrachten, dass sie zum Sommer hin die Grundschule verlassen und die weiterführenden Schulen besuchen werden. Ich konnte beobachten, dass die Lehrkräfte Schwierigkeiten hatten, den Schülerinnen und Schüler die richtige sprachliche Förderung zu geben. Außerdem bemerkte ich, dass die Schülerinnen und Schüler beim Sprechen, von den Lehrkräften wenig bis gar nicht korrigiert wurden. Selbstverständlich wird auch versucht, den/der jeweiligen Schüler/in aussprechen zu lassen, trotz dessen sollten die sprachlichen Fehler nicht ignoriert, sondern korrigiert werden.

3. In Hinblick auf die zweite Aufgabe, stellt sich demnach mir die Frage, inwieweit ich als angehende Lehrperson, die richtige Förderung anbieten kann. Es ist gut vorstellbar, dass eine Klasse mit einer hohen Rate an Schülerinnen und Schüler mit Mehrsprachigkeit „schwer“ zu betreuen ist, zumal auch mir die Grundlagen verschiedener Sprachen fehlen, um die richtige Förderung anzusetzen. Dies führt auch zur Folge, richtige Aufgaben zu erstellen um auf ihre Barrieren direkt anzusprechen.

 

4. Wie auch in der dritten Aufgabe bereits erwähnt wurde, ist es wichtig Kenntnisse über die Grundlagen verschiedener Sprachen zu verfügen. Des Weiteren, sollte direkt reagiert werden, wenn man sprachliche Defizite erkennt. Sei es das Korrigieren beim direkten Austausch, oder die richtige Förderung, durch auf die Schülerinnen und Schüler angepassten Aufgaben.