Abschlussreflexion

 

  1. Im Verlauf dieser Vorlesung hatten wir die Möglichkeiten detaillierte Einblicke aus unterschiedlichen Bereichen heterogenitärer Anwendungen im Schulsystem erhalten zu können. Deutlich wurden dabei unter anderem die besonderen Herausforderungen, welche sich Lehrkräfte stellen müssen, die Kinder individuell zu bewerten und den eigenen Unterricht entsprechend anzupassen.

Besonders wichtig finde ich auch die Einbeziehung des Vorwissens von Schüler_Innen auf die eigene Unterrichtsgestaltung. Das Vorwissen umfasst die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Kinder, welche sie durch direkte und indirekte Auseinandersetzungen mit unterschiedlichen Bereichen ihrer individuellen Umwelt erlangt haben. Biete ich den Kinder die Möglichkeit diese kognitiven und vielleicht auch physiologische Fähigkeiten mit in den Unterricht zu integrieren, sich mit diesen Fähigkeiten einzubringen, bin ich vielleicht in der Lage, die Begeisterungsfähigkeit für aktuelle Themeninhalte zu steigern und damit aktiv Lernerfolge positiv zu beeinflussen. Das zurückgreifen auf Vorwissen ist dabei nicht nur wichtig für die Motivation, sondern auch elementar für einen weiteren Wissenszuwachs, da neues Wissen meist auf vorheriges aufbaut, bzw. unterschiedliche Wissensbereiche verknüpft, umso neues zu schaffen. „der wichtigste Einzelfaktor, der das Lernen beeinflusst, das [ist], was der Lernende bereits weiß“ (Educational Psychology, A Cognitive View. New York: Holt, Rinehart and Winston (1968)).

 

Diese Erkenntnis lässt sich auf sämtliche Bereiche schulischen Lernens beziehen und ist somit ein universeller Bestandteile des kognitiven Lernens, seien es Bewegungen im Sport oder fachspezifische Inhalte geisteswissenschaftlicher Natur.  Entsprechend auch auf die jeweiligen Fachdidaktiken der Fächer Germanistik und Elementarmathematik.  Im Bereich er Elementarmathematik hat Frau Bönig dazu die zentrale Bedeutung sprachlicher Grundlagen für den weiteren Wissens- und Verständniserwerb dargestellt. Dabei ging sie vor allem auf die zentrale Bedeutung der Kommunikation im mathematischen Unterricht der Grundschule ein. So sollten entsprechende Lehrpersonen sich nicht ausschließlich auf die Vermittlung mathematischer Inhalte fokussieren, sondern auch wie jeweiligen Schüler diese richtig kommunizieren können. So zeigt sich schnell ob ein Kind eine Aufgabe verstanden hat, wenn es die eigene Vorgehensweise bei der Berechnung transparent und für andere Kinder begreifbar darstellen und sich mit diesen über verschiedene Lösungswege austauschen kann. Auch dient eine umfangreiche sprachliche Grundlage dem besseren Verständnis von Textaufgaben. So müssen Kinder lernen mit mathematischen Begriffen umzugehen und diese in entsprechenden Texten auch erkennen. Hier zeigt sich die besondere Bedeutung der Heterogenität, auch im Bezug auf das Vorwissen der Kinder, da ein breit aufgebauter Wortschatz dabei helfen kann neue Worte schneller und effektiver zu speichern und diese mit den entsprechend mathematischen Äquivalenten zu verknüpfen.

 

Die Einbeziehung von Vorwissen ist auch Bereich der Deutschdidaktik entsprechend bedeutsam. Wie in der Mathematik ist die Verwendung von Fachbegriffen im Fach Deutsch ein elementares Lernziel, welches geübt und gefördert werden sollte. Besonders bei Kindern mit Deutsch als Zweitsprache kann es vorkommen, dass diese Verständigungsschwierigkeiten haben, welche sich negativ auf die Bearbeitung unterschiedlicher unterrichtsspezifischer Aufgabengebiete auswirken. Entsprechend muss hier bei einer heterogenen Aufgabengestaltung auf das Vorwissen der Kinder Rücksicht genommen werden, um eventuelle sprachliche Barrieren gezielt zu erkennen und mit dem betroffenen Kind bearbeiten zu können. Bei der einer solchen gezielten Übung kann es auch helfen Kinder mit ähnlichen oder den gleichen sprachlichen Problemen bei Gruppenarbeiten zusammenzusetzen, da diese so auf einer Ebene miteinander kommunizieren und so evtl. zusammen die richtige Lösung finden können. Auch die deutliche Erlaubnis in solchen Situationen zur Verwendung der eigenen Erstsprache als kommunikative Hilfestellung ist eine Möglichkeit den Kindern dabei zu Helfen selbstständig Lösungsstrategien zu finden, mit Hilfe derer sie weiterführende Aufgaben- und Fragestellung selbstständig bearbeiten können.

Das von Frau Hollerweger behandelte Thema der gendersensiblen Lektüreauswahl im Deutschunterricht ist ein weiterer Punkt, welcher die Lernmotivation der Kinder beeinflussen kann. So sollten die „Lesevorbilder“ sowohl weiblich als auch männlich sein um nach Möglichkeit bei allen Kindern eine Affinität zum Lesen zu schaffen, unabhängig von Geschlechtern. Zudem sollten nach Möglichkeit ausschließlich Genderneutrale Lektüren behandelt, oder entsprechende unterschiede gezielt kommuniziert werden. Die dabei erreichten Lesekompetenzen können helfen, die Kinder zum selbstständigen Lesen  zu motivieren und auch ein Grundgerüst an Kompetenzen aufbauen, mit dem sich neues Wissen verknüpfen und auch aufbauen lässt.

 

  1. Mit besonderem Interesse habe ich die Einheiten zu den Themen „Integrierte Förderung von Sprache und Mathematik“ und „Kognitive Dimension von Heterogenität“ verfolgt. Hierbei würde ich mich in zukünftigen seminarspezifischen Einheiten über eine weitere Präzisierung kognitiver Prozesse freuen. Nach meinen bisherigen Erfahrungen in unterschiedlichen Schulen zu urteilen, hat unser Studiengang zu wenig direkt psychologische Inhalte. Denn nicht nur in der Grundschule ist es sinnvoll grundlegend anzufangen, auch in der Universität sollte grundlegendes Wissen zunächst thematisiert werden. Bevor wir also lernen, wie Menschen „lernen“, wäre es interessant zu erfahren, was Lernen überhaupt ist. Wie funktioniert Lernen? Was passiert mit aufgenommenen Informationen in unserem Gehirn? Wie kommen diese dahin? Wie speichert unser Gehirn Informationen? Und wie werden Informationen wieder hervorgeholt? All diese Fragen und noch mehr dienen einem tieferen Verständnis im Bezug auf das Lernen. Erst wenn wir verstehen wie das Gehirn all diese Informationen verwaltet, können wir ganz verstehen, warum bestimmte Lernstrategien sinnvoll sind, und darauf aufbauend neue Strategien entwickeln und unseren Unterricht auf die einzelnen individuellen Bedürfnisse der Kinder anpassen. Auch wäre im Bezug auf den Unterricht grundlegendes Wissen im Bereich der psychologischer und medizinischer Diagnostik hilfreich, um im Umgang mit entsprechend betroffenen Kindern besser reagieren zu können. Zum Beispiel hilft es mir kaum zu wissen, dass ein Kind ADHS hat, vielmehr hilft es ein ungefähres Verständnis dieses kognitiven Verhaltens zu haben und auch ein Verständnis für die physische und psychische Ausprägung, welche symptomatisch für eine solche Diagnose sind. Auch die Einbeziehung solcher auffälligen Kinder in einen heterogenen Unterricht und die Möglichkeiten des Klassenmanagements durch solche oder ähnliche Kinder sind besser zu erkennen, wenn spezifisches Wissen der genauen Umstände vorliegt. Wer wir sind und wie wir sind wird durch verschiedene Bereiche unseres Gehirns bestimmt. Für ein vollwertiges Verständnis aktuellen Wissen diesbezüglich bedarf es auch ein vollwertiges Studium der Psychologie und Neurowissenschaften. Jedoch ist es als zukünftige Lehrperson hilfreich grundlegendes Wissen in diesem Bereich zu haben, das als Grundlage für weites Wissen dienen kann. Auch hilft es zu verstehen, warum bloßes Auswendiglernen oft vergleichsweise wenig bringt und es ratsam ist unterschiedliche Sinne beim lernen einzusetzen.

 

  1. Entsprechend sehe ich in diesen Thematiken eine besondere Herausforderung für meinen Unterricht. Nahezu alles was wir in der Universität diesbezüglich lernen dreht sich um das Thema Didaktik und Unterrichtsgestaltung. Jedoch gibt es kein allgemeines „Kochrezept“ wie dies optimal aussehen kann. So kommen im praktischen Unterricht häufig unvorhergesehene und neue Probleme auf, mit der die Lehrperson umgehen können sollte, die eine „Schule für wirklich alle?“ ermöglichen, bzw. erschweren. So haben wir im Rahmen des Seminars gelernt, dass das gesellschaftliche Umfeld einen Erheblichen Einfluss auf das sprachliche und fachliche Vorwissen der Kinder haben kann und wie die Kinder sich im Verlauf ihrer Schulbahn entwickeln werden. Wir haben aber auch gelernt, dass wir sowohl positiven als auch negativen Einfluss auf diese Entwicklung nehmen können. Dieser positive Einfluss ist, gerade in Bezug auf den potenziellen Einfluss auf zukünftige schulische Entwicklungen eine der kompliziertesten Inhalte eines guten Unterrichts und macht den Unterschied zwischen einer guten und einer sehr guten Lehrperson aus. Dies sehe ich entsprechend als größte Herausforderung an meine zukünftige Unterrichtsgestaltung. Hierbei sehe ich es als meine Aufgabe mich neben Studienspezifischen Inhalten möglichst weitreichend zu bilden und unterschiedliche Thematiken zu berücksichtigen. Auch ist Praxiserfahrung meiner Meinung nach enorm wichtig. So gut man auch theoretisch in eine bestimmte Thematik eingearbeitet ist, so überrascht kann man von seinem eigenen (negativen) Verhalten in der Praxis sein. Dabei hilft es auch sich unterschiedliche Unterrichtsmethoden anzuschauen und auch mal Kollegen zu fragen, diesen in ihren Unterrichtsabläufen zuschauen zu dürfen.

Eine weitere besondere Herausforderung sehe ich für mich in der Anwendung der „Mehrsprachigkeit als Ausgangspunkt und Ziel schulischer Bildung in der Primarstufe“. Ich selbst komme aus einem deutschsprachigen Haushalt und beherrsche außer Englisch keine weitere Sprache auf einem sprachlichen Niveau, dass ich diese aktiv in meinen Unterricht integrieren würde. Auch sehe ich es als besonders spannende Herausforderung mehrsprachige Grundkenntnisse entsprechender Kinder in meinen Unterricht zu integrieren und diese für die gesamte Klasse positiv zu nutzen.

 

VL 03.06.19 Schule für wirklich alle? Ziele Herausforderungen, Beispiele

 

  1. Im Rahmen der Vorlesung habe viele anschlussfähige Inhalte bezüglich meines Studiums finden können. So haben wir im bisherigen Verlauf unseres Studiums, besonders in den Didaktikfächern, mehrfach das Thema aus unterschiedlichen Gesichtspunkten betrachtet und thematisiert. In Bezug auf Frau Korffs vorgestellter Studie, haben wir unter anderem bei Herr Bahr die Bedeutung und die Möglichkeiten von speziell ausgerichteten Förderschulen umfangreich diskutiert. Für mich selber schlussfolgere ich daraus, dass das Thema immer wehr Relevanz im modernen Unterricht hat.
  2. Im Verlauf meiner schulischen Tätigkeiten habe ich unterschiedliche Erfahrungen in dem Bereich sammeln können. Unter anderem in der Klasse, in der ich zurzeit arbeite. So haben wir in der Klasse 2 Kinder mit besonderen Aufmerksamkeitsschwierigkeiten. Die eine mit implantierten Hörgeräten und der andere mit ADHS. Beide Kinder haben eigene Betreuungspersonen, die ihnen bei der unterschiedlichen Unterrichtsbewältigung helfen. Zudem ist die Lehrperson angehalten, für ein besseres akustisches Verständnis des ersteren Kindes ein spezielles Aufnahmegerät um den Hals zu tragen.
  3. Besonders für eine bessere Unterrichtsvorbereitung würde ich die Arbeitszeiten von Lehrkräften im Unterricht reduzieren, um mehr Zeit zu haben, diese zu gestalten. Auch würde ich kleinere Klassen vorschlagen, um die jeweiligen individuellen Bedürfnisse der Kinder besser mit einbeziehen zu können. Auch sollten die Lehrkräfte die mehr Möglichkeiten bei der Gestaltung des Unterrichts bekommen können, lediglich unterstützt durch Zielerreichungsmaßnahmen.

VL7 27.05.2019 Englischunterricht zwischen Selektion und Inklusion

 

  1. Wenn ich heute Englisch rede, dann mehr nach Gefühl. Ich habe mit dem Englischen bereits in der dritten Klasse angefangen. damals noch als rein freiwilliger Kurs, in dem wir englische Wörter nachsagen und auch mal leichtere Lieder singen sollten. In der 5 Klasse ging es dann „richtig“ los. Wir sollten zunächst viel Vokabeln lernen und haben auch gleich mit Grammatik angefangen. Alle zwei Wochen gab es dann auch einen Vokabeltest. Rückblickend muss ich sagen, dass mir diese Art des Unterrichts sehr geholfen hat. Die Regelmäßigkeit, gab mir eine Struktur, an die ich mich beim Lernen halten konnte, vor allem, da ich damals schon ein eher fauler Lerner war. Ab der 7. Klasse kam ich den Fortgeschrittenenkurs. Hier ging es gleich damit los, dass uns die neue Lehrerin auf Englisch mitteilte, dass sie nur noch englisch mit uns sprechen würde und wir nur in absoluten Ausnahmefällen auf Deutsch zurückgreifen sollen. Dennoch sollten wir weiter Vokabeln pauken, nur das wir nur noch selten Vokabeltest geschrieben haben und die Arbeiten Grammatik und freies Schreiben beinhalteten. Auch habe ich zu der Zeit mein erstes englisches Buch (fast) gelesen. Im Kursverbund sollten/ haben wir Jumanji gelesen, reihum und zuhause. Fand ich damals ok. Heute muss ich sagen, dass mir das mehr geholfen hätte, wenn ein spannenderes Buch ausgewählt worden wäre.
  2. Eine gute Lehrkraft sollte in der Lage sein individuell auf die heterogenen Unterschiede einer Klasse eingehen zu können. Gleichzeitig aber auch die funktionales Aspekte dieser Sprache nicht aus den Augen verlieren, sodass die funktionalen und formalen Aspekte des Fremdsprachenunterrichts möglichst motivierend vermittelt werden können. Besonders wichtig finde dabei genaue Kenntnisse im Bereich der genauen Aussprache, da die Kinder in der Grundschule noch eine sehr gute Aufnahmefähigkeit haben und falsche oder ungenaue Informationen schnell falsch memoriert werden können.
  3. In meiner aktuellen Klasse habe ich einen Schüler, der durch eine desinteressierte und störende Weise im Unterricht auffällt. Dieses Kind hate einen Migrationshintergrund und spricht eine Sprache, die keine der verantwortlichen in der Schule spricht. Das Kind fällt auf, da es extrem viel Hilfe bei der Erledigung seiner Aufgaben braucht. Auch ist es sehr schwierig seine aktuellen Stand bezüglich des Erlernens der deutschen Sprache festzustellen, da das Kind hier in unterschiedlichen Situationen widersprüchliche Ergebnisse liefert. Nach Rücksprache mit der verantwortlichen Sozialpädagogin und den verschiedenen Lehrer kam auch nur raus, dass es bezüglich des Kindes keine Sicherheiten gibt, auf welchem sprachlichen Level es sich befindet. Entsprechend haben wir damit angefangen, sofern die zeitlichen Rahmenbedingungen dies ermöglichen, mit dem Kind speziell Vokabeln zu üben, bzw. selbst zu schauen, welche Wörter es bereits kann und welche eben nicht. Dies gestaltet sich jedoch auch durch die personelle Situation an der Schule oftmals als schwierig und auch von den Eltern kommt dabei keine Hilfe.
  4. – Welche Möglichkeiten gibt es bei einem Kind das genaue Level seiner sprachlichen Fähigkeiten zu bestimmen, wenn nicht klar erkennbar ist, woher die sprachlichen Defizite kommen?

– Wie kann ich ein Kind mit einer diagnostizierten Lernschwäche optimal fördern?

– Wie verhalte ich mich am besten bei Kindern mit diagnostizierter ADHS, welche aktiv durch ihr Verhalten andere Kinder ablenken und auch den Unterricht stören, jedoch Intellektuell auf einem guten bis sehr guten Level im vergleich der restlichen Klasse sind?

 

 

 

 

VL vom 20.05.19 Mehrsprachigkeit als Ausgangspunkt und Ziel schulischer Bildung in der Primarstufe

 

  1. Ob der Schüler eine Empfehlung für das Gymnasium erhalten sollte erscheint mir vor dem Hintergrund der, in der Aufgabenstellung beschriebenen Situation, als durchaus vorstellbar.

Der Wortlaut der Situationsbeschreibung suggeriert bereits ausreichende Leistungen in den übrigen Fächern, was nach nur zwei Jahren eine respektable Leistung ist. Hier wäre eine genaue Begründung der verantwortlichen Lehrperson im Fach Deutsch hilfreich für eine differenziertere Diskussion. Die Leistungen in den übrigen Fächern lassen jedoch darauf schließen, dass das betroffene Kind durchaus in der Lage sein sollte, auch im sprachlich, sehr spezifischen Fach Deutsch, zukünftig seine Leistungen an ein ausreichendes Niveau anzupassen. Entsprechend wäre eine Vorenthaltung möglicher, angemessener Bildungs- und Fördermöglichkeiten ein Missbrauch der hegemonialen Machtebene. Des Weiteren kann damit gerechnet werden, dass eine sich entwickelnde Zweisprachigkeit eine genauere Auseinandersetzung mit der jeweiligen Grammatik erleichtert und so das Verständnis für die (deutsche) Syntax noch einmal erweitert. Zudem kann das Kind sein bisheriges Wissen nutzen und dieses auf das Erlernen weiterer Sprachen anwenden und auch, für eine tiefergreifende Auseinandersetzung mit Sprachen, in den Unterricht einbringen, um so einen allgemeinen Lernzuwachs zu erreichen.

 

  1. Vor dem Beginn meines Studiums habe ich in einem Kindergarten gearbeitet, in dem Kinder aus unterschiedlichen Ländern zusammen waren, mit dem Ziel Deutsch als Zweit-, Drit, oder Mehrsprache zu erlernen. Dabei konnte ich beobachten, dass die Kinder keine gleichmäßigen Fortschritte in ihrer Sprachentwicklung machten, sondern dies eher Stufenweise erfolgte. Zudem wurde die eigenen Sprache häufig auch an andere Kinder teilweise weitergegeben, so dass nicht nur allgemein Deutch erlernt, sondern auch ein Gespür für andere Sprachen vermittelt wurde. Auch, und das merke ich auch häufig an mir selbst, schien mir das Verstehen, also die Verarbeitung auditiver Informationen leichter, als die Formulierung eigener Worte in der jeweiligen Sprache. So konnten die Kinder häufig verstehen, was ich auch deutsch sagte, jedoch Fehlten ihnen die Worte, wenn sie diese Informationen von sich aus erbringen wollten.

 

  1. In Zukunft möchte ich in meiner aktuellen Klasse noch mehr auf die individuellen Schwierigkeiten der Kinder bezüglich kommunikativer Schwierigkeiten eingehen und darauf achten, dass ich mir ein möglichst neutrales Bild von ihnen mache. Dabei werde ich noch stärker versuchen, das Bild, welches ich mir von ihnen mache von der Gesamtleistung und den unterschiedlichen Potenzialen in den jeweiligen Fächern abhängig zu machen, um so ein möglichst umfangreiches Verständnis der Gesamtsituation erhalten zu können.

 

  1. Die Schulen sollten in der Lage sein, die unterschiedlichen Kompetenzen der Kinder korrekt zu erkennen, diese fördern und die möglichen Defizite gezielt ausbessern können. Auch sollte die Mehrsprachigkeit als Chance gesehen werden, den eigenen Unterricht zu verbessern und den Kinder ein möglichst umfassendes Bild einer Sprachengemeinschaft vermitteln zu können. Zudem sollte weiter berücksichtigt werden, dass die Lernentwicklung der Kinder nicht gleichmäßig verläuft, also etwaige Differenzen in Zukunft durch weitere Entwicklungssteigerungen ausgeglichen werden können. Dennoch sollte auch darauf geachtet werden mögliche Nachteile früh zu erkennen und diese individuell mit den Kindern und den Eltern zu besprechen und so mögliche, individuelle Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten

 

 

 

 

 

VL 13.05.19 Leistung wahrnehmen, rückmelden und beureilen!

U1: Besonders deutlich ist mir noch einmal geworden, wie wichtig eine kooperative Zusammenarbeit von Schüler_Innen und Leher_Innen für eine erfolgreiche und transparente Beurteilung ist. Die Lehrkraft hat nach aktuellen Forschungsergebnissen einen Einfluss von ca. 25% an der schulischen Leistung der Kinder. So sind die Lehrkräfte aufgefordert einen Grad an Mitgestaltung zuzulassen. Auf diese Weisen haben die Schüler_Innen die Möglichkeit aktiv bei der Bewertung der eigenen Leistung mitzugestalten, auch durch gegenseitige Absprache mit dem Lehrpersonal. Durch Transparenz bei den Bewertungskriterien und der, auch damit einhergehenden Leistungswürdigung, haben die Lehrer_Innen die Möglichkeit, die Kinder individuell zu bewerten und die so die jeweilige Leistung im Zusammenhang mit der möglichen Leistung der Kinder zu kommunizieren.

U2: Eine Art der Leistungswahrnehmung, die ich im Schulalltag wahrgenommen habe, war ein System zur Beurteilung von negativen und positiven Auffälligkeiten innerhalb eines Tages. Bei diesem „Ampelsystem“ wurde, für alle gut sichtbar, eine ein großes Blatt, in den Farben Grün, Gelb und Rot aufgehangen, wobei Grün oben und Rot unten war. Alle Kinder begannen den Tag auf der grünen Ampelfarbe. Sollte in Kind negativ auffallen, durfte die Lehrperson den Namen des Kindes stück für stück, oder direkt auf die darunterliegende Farbe kleben. Die Kinder hatten jedoch auch die Möglichkeit durch positives Verhalten und eine gute Beteiligung den eigenen Namen wieder hochsetzen zu können.

Eine andere Herausforderung, welche ich mitbekommen habe, war eine intensive Auseinandersetzung bezüglich der Leistungsmöglichkeiten eines Schülers mit der Mutter. Dabei wurde gleich zu Beginn der ersten Klasse deutlich, dass die Eltern eine sehr intensive Förderung des eigenen Kindes vornahmen. Auch, aufgrund der Meinung, dass das eigene Kind hochbegabt sei. Die tatsächliche Leistung und auch die Art der Beteiligung im Unterricht spiegelte dies jedoch nur bedingt wider. So war das Kind zwar weiter als die anderen Kinder, jedoch wurde bei der Einsicht seiner Unterlagen deutlich, dass es euch viel mehr machte. So sollten die Kinder zuhause Zahlen üben und diese in 2 Reihen in ihr dafür vorgesehenes Heft schreiben. Das beschriebene Kind sollte dann von zuhause aus alle neun Zahlen schreiben, nicht nur über zwei Reihen, sondern jeweils eine ganze Seite voll. Auch übte das Kind zuhause mit den Eltern Inhalte, die noch nicht im Unterricht behandelt wurden. Die Schwierigkeit war dabei die Wünsche der Mutter nach einer stärkeren individuellen Förderung nachzukommen, da die Lehrkräfte, auch aufgrund stärkerer zwischenmenschlicher Auffälligkeiten, die dem erhöhten Leistungszwang zugesprochen wurden, dem Kind nicht noch mehr zumuten wollten.

U3: Inwieweit unterscheidet sich die Leistungswahrnehmung von Schüler_In und Lehrer_In im Sinne des KompoLei-Modells?

U4: Fend bezeichnet die Leistungswahrnehmung als ein Werkzeug zur Aufrechterhaltung von Ungleichheiten. So werden Schüler_Innen durch ihre jeweils erbrachte Leistung individuell verglichen und entsprechend bewertet.  Dabei wird jedoch nicht auf die äußerlichen Umstände eingegangen, sondern nur die tatsächliche Leistung miteinander verglichen. Das Kinder jedoch mitunter gänzlich unterschiedliche Leistungsniveaus in den Unterschiedlichen Fächern haben, auch aufgrund individueller Unterschiede im Lernverhalten wird dabei nicht berücksichtigt. Auch die familiären Hintergründe und damit Möglichkeiten zur Bildung kommen nicht zum Tragen. So trägt ein bloßer Vergleich der Leistungen durch Noten etc. nicht zu einer gerechten, sondern zu einer ungleichen Beurteilung der tatsächlich erbrachten Leistung bei. Kinder, deren Zugang zur Bildung von zuhause aus weniger intensiv ist, haben womöglich  höhere Anstrengungen bei der Erreichung der gewünschten Ziele, als Kinder aus bildungsstärkeren Haushalten.

VL4 6.5.19 Integrierte (Früh-)Förderung von Sprache und Mathematik

Im Rahmen der letzten Vorlesung wurde der Fokus auf die Möglichkeiten einer Förderung von Sprache und Mathematik gelegt. Speziell wurde dazu das Projekt „Enter“ vorgestellt, welches Kinder aus dem Elementarbereich fördern soll.

Das Projekt besteht aus sechs verschiedenen Elementen, welche sich gegenseitig beeinflussen und so eine umfangreiche Förderung zu erreichen. Im ersten Bereich werden die Erzieher_Innen allgemein informiert. In einer Praktischen Anwendung könnte durch einfache Schulungen oder Infoveranstaltungen geschehen, bei welche die Lehrer_Innen und Erzieher_Innen entsprechende Informationen auch auf mögliche Rückfragen erhalten können. Auf diese Weisen können Schule und Kita weitere Informationen austauschen und evtl. eine künftige engere Zusammenarbeit besprechen.

Im zweiten Teil geht es um die Projektintegration der Eltern. Die Eltern sollen hier dazu angeregt werden, sich aktiv an dem Projekt zu beteiligen. Durch gemeinsame Nachmittage mit dem Schulpersonal und entsprechende (auch mehrsprachige) Informationsunterlagen kann ein reger Austausch zwischen allen Beteiligten erreicht werden. Dies ist besonders wichtig, da die Beteiligung der Eltern wichtig für den Erfolg des Projektes ist. Dennoch kann sich gerade dieser Bereich in einigen Schulen als schwierig erweisen, da gerade die Eltern in problematischen Schulbezirken oft nicht die Beteiligung und auch das Interesse für schulische Aktivitäten zeigen, wie es etwa in besser betuchten Stadtteilen ist. Entsprechend liegt die Verantwortung der Schule in einer umfangreiche und, wenn möglich, auch in einer persönlichen Beratung möglichst aller Eltern.

Ein weiterer Bestandteil des Projektes ist die Konzeptentwicklung zur sprachlichen und mathematischen Förderung. Ich denke, dass eine enge Zusammenarbeit zwischen Schulen und Kitas hier dabei hilft optimale Ergebnisse zu schaffen und die Ergebnisse individuell auf die Bedürfnisse der Kinder abzustimmen. Doch genau darin liegt auch die Herausforderung. Durch einen zunehmenden Fokus auf die Heterogenität der Kinder müssen die Materialien auf den individuellen Wissensstand angepasst werden und dabei auch auf die jeweiligen Stärken und Schwächen eingehen.

Im vierten Bereich sollen die Materialien über ein Ausleihsystem den Kindern zur Verfügung gestellt werden. Hier ist zu beachten, dass Kinder aus einer Kita eine andere Nachmittagsgestaltung haben, als Schulkinder. Auch hat eine Nachmittagsbetreuung weiteren Einfluss auf die zeitlichen Ressourcen, welche den Kindern nachmittags zur Verfügung stehen.

Im fünften Bereich geht es um einen regelmäßigen, wöchentlichen Austausch, bei dem die Kinder über Umgang, Schwierigkeiten und Erfolge mit den jeweils ausgeliehenen Materialien berichten. Da sowohl im Schulalltag als auch in der Kita bereits Morgenrituale integriert sein sollten, müsste sich dieser Bereich relativ einfach in den Schulalltag integrieren lassen, ohne extra Zeit von anderen schulrelevanten Inhalten abziehen zu müssen. Da besonders der Austausch zwischen den Schüler_Innen untereinander und mit den Lehrpersonen eine entscheidende, motivationale Aufgabe hat ist der fünfte Punkt für einen bleibenden Erfolg des Projektes besonders wichtig.

Im sechsten Punkt geht es um Abschlussarbeiten von Studierenden, welche sich mit der Materie weiter auseinandersetzen. Auf diese Weise können Stärken und Schwächen des Projekts genauer untersucht werden. Zudem biete es den Studierenden die Möglichkeit sich tiefer mit der Materie zu befassen und ein tiefgreifendes Verständnis der Thematik zu erhalten. Dennoch sollten die Arbeiten auf freiwilliger Basis vorgenommen werden, da die Thematik eine zeitlich anspruchsvolle Einarbeitung voraussetzt, welche evtl. nicht allen Studierenden zur Verfügung steht. Dennoch ist es gerade aufgrund der Größe des Studiengangs möglich ein solches Projekt durchzuführen und bei entsprechenden Informationsangeboten motivierte Studierende für das Projekt zu begeistern.

Funktionen der Sprache:

Bei der Einführung neuer Aufgabenformate sollte darauf geachtet werden, dass besonders Fachwörter, welche für ein nötiges Verständnis zur Aufgabenbewältigung gehören, vorher entsprechend umfangreich geklärt werden, um so Lesehürden gezielt abzubauen und zu vermeiden. Besonders Wörter, wie etwa „Summe“ sind häufig für ein nötiges Verständnis einer Aufgabe unabdingbar zu kennen. Gerade an solchen Wörtern wird deutlich, dass das eine Fachsprache auch fächerübergreifend aufgebaut werden kann und sollte. Gerade der Austausch innerhalb einer Gruppe kann die kommunikativen Funktionen einer Sprache verdeutlichen und es den Schüler_Innen ermöglichen, auch untereinander, eine fachliche Sprache als Mittel zur kommunikativen Verständigung zu benutzen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass nicht alle Kinder gleich schnell lernen und auch eine ähnliche Auffassungsgabe haben. Dabei kann jedoch eine gemeinsame Besprechung der schwierigen Inhalte helfen, die kognitiven Funktionen der Sprache zu fördern und so die Sprache als Werkzeug mathematischen Denkens in den Unterricht integrieren.

Während meiner wöchentlichen Arbeit in der Schule, in einer ersten Klasse, werde ich in Zukunft darauf achten, welche mathematischen Fachbegriffe die Kinder bereits kennen. Dazu habe ich mir überlegt gezielt schwierige Wörter bei eigenen Formulierungen zu verwenden und die Kinder anschließend nach deren Bedeutung fragen, um einen allgemeinen Wissensstand zu überprüfen.

Als zweiten würde mich interessieren, inwieweit bestimmte Fachbegriffe fächerübergreifend von dem Lehrpersonal aufgegriffen und mir den Schüler_Innen besprochen werden.

VL vom 29.4.19 Kognitive Dimensionen von Heterogenität

VL vom 29.4.19 Kognitive Dimensionen von Heterogenität

  1. Wenn es um den Erwerb neuen Wissens und dessen Weiterentwicklung geht, ist der Lernerfolg, gerade im Bezug weiterführender motivationaler Aspekte, von entscheidender Bedeutung. Der Begriff ist dabei eine Verbindung aus den Wörtern Lernen und Erfolg und steht so für einen nachweisbaren erfolgreichen Erwerb von Fähigkeiten und Wissen. Dieser Lernerfolg ist jedoch nicht bei allen Organismen gleich und wird durch unterschiedliche Faktoren beeinflusst. So dachte man noch bis vor ca. 30 Jahren, dass Anlage und Umwelt in einem Verhältnis von 30/70 Einfluss auf den Lernerfolg haben. Heute geht man dagegen von einem ausgeglichenen Verhältnis von 50/50 diesbezüglich aus.                                                      Die Intelligenz beschreibt die kognitiven Begabungen Fähigkeiten zur Erschließung von Konflikt- und Problemlösungsstrategien, auch durch „Herumprobieren“ und durch das Erfassen größerer Zusammenhänge, zu entwickeln. Die komplexe und teils miteinander interagierende Umwelt eines Menschen wird dabei z.B. durch Familie, Schule, Freundeskreise und Gruppen, sowie ökonomische Bedingungen uvm. gestaltet. Eine genaue Erforschung gestaltet sich jedoch schwierig, da unzählige Faktoren Einfluss auf die Intelligenzentwicklung eines Kindes haben. Aus diesem Grund ist für eine repräsentative Studie eine möglichst hohe Anzahl an vergleichbaren Studienteilnehmern nötig, um möglichst viele Merkmalsausprägungen einer heterogenen Grundgesamtheit in der beobachteten Stichprobe mit beachten zu können. Im Falle der Frage, welchen Einfluss Intelligenz und Vorwissen auf den Lernerfolg haben, muss zudem die zu beobachtende Grundgesamtheit über einen längeren Zeitraum genau beobachtet werden, um die zeitliche Entwicklung des Lernerfolges besser erfassen zu können. Auch das Vorwissen der jeweiligen Teilnehmer muss hierbei berücksichtigt werden, denn dieses hat einen weit höheren Einfluss auf den Lernerfolg, als noch vor 20 Jahren angenommen wurde. So lernen Schüler_Innen, die viel Vorwissen haben nachweißbar schneller. Schüler_Innen mit einer erhöhten Intelligenz, jedoch einem weniger ausgeprägten Vorwissen lernen dagegen langsamer. Prof. Dr. Schmidt-Borcherding hat in seiner Forschung eine Versuchsanordnung vorgestellt, in der Fragen zu einer Fußballgeschichte bearbeitet werden sollten. In dieser kamen Fehler vor und es wurde geprüft wie gut die Schülerinnen den Text wiedergeben konnten.
  2. Bisher habe ich mich nicht explizit mit dem Vorwissen meiner Schüler_Innen auseinandergesetzt. Jedoch ist dieses bei nahezu jeder Unterrichtseinheit merkbar. So lernen Kinder, welche bereits kontakt mit dem Lesen und/oder Schreiben hatten dieses scheinbar schneller. Auch scheint das reine Wissen über bestimmte Unterrichtsinhalte die Schüler_Innen zu motivieren sich stärker in den Unterricht mit einzubinden, sowie die Inhalte bewusster wahrzunehmen. Dennoch kann die Differenz der Informationsverteilung innerhalb der Klasse zu einem Regen Austausch, auch zwischen den Schüler_Innen zu führen. Entsprechend versuche ich, besonders in Gruppenarbeiten Schüler_Innen mit unterschiedlichen Vorwissensniveaus zusammenzusetzen. Ich glaube jeder hat in irgendeiner Form bereits Erfahrung mit Un- und Halbwissen innerhalb seiner Klasse gemacht. Besondern im Hinblick auf Gerüchte und Differenzen zwischen den Schüler_Innen kann es schnell zu falschen Annahmen kommen.
  3. Das Thema Intelligenz beschäftigt mich schon länger. Die unterschiede in der jeweiligen Aufnahmefähigkeit der Sus kann dabei sowohl motivierend als auch demotivierend für den Lernerfolg sein. Zudem habe ich den Eindruck, dass gerade in Bereichen der Sprachenerlernung und der Mathematik eine schnelle Aufnahmefähigkeit und Speicherung neuer Informationen einen erheblichen Einfluss auf die weitere Motivation bezüglich des Lernens haben kann. Eine Person, welche sehr schnell Vokabeln und /oder Formeln und Daten lernt kann so womöglich mehr Interesse diesbezüglich entwickeln, als jemand der wesentlich mehr dabei Probleme hat. So werden allen großen Wissenschaftlern und Poeten in der Geschichte ein hoher IQ nachgesagt. Für mich selber war jedoch ein Befund besonders interessant in der letzten Sitzung: die unterschiedliche Entwicklung der kognitiven Fähigkeiten bis zum 8. Lebensjahr. Für meinen weiteren Unterricht werde ich möglichst versuchen dieses, teilweise versteckte Potential in den Kindern zu entfalten und die Entwicklung der Intelligenz und damit einem erleichterten Lernerfolg zu bewirken.
  4. Adaptionsmodelle:
  1. Reaktionsformen:

1.1 passiv: alle bekommen die gleichen Arbeitsblätter und sollen diese       individuell bearbeiten.

1.2substitutiv: unterschiedliche Arbeitsblätter mit unterschiedlichem Aufgabenniveau, sowie evtl. Zusatzaufgaben für schnellere SuS

1.3aktiv: Schüler_Innen übernehmen nach Absprache kleine Unterrichtsphasen der Erklärung, Auswertung, Vermittlung, usw

1.4proaktiv: das Hinzuziehen speziell ausgebildeter Fachkräfte für die spezielle Förderung von Kindern mit besonderen Lernbedürfnissen

  1. Zweck vs Umsetzung:

2.1 Förderung: Kinder mit „besonderem Potential besonders Fördern, auch auf Rücksprache mit den                   jeweiligen Erziehungsberechtigten

2.2 Kompensation: Durch geziehltes Wiederholen unterschiedlicher Kenntnisstände ausgleichen und besonders Leistungsstarke SuS durch herausforderne Aufgabenstellung fördern

2.3 Präferenz: gucken, wo die jeweiligen Präferenzen bezüglich einer bestimmten Aufgabenstellung liegen und diese entsprechend öfter in den Unterricht mit einfließen lassen

  1. Umsetzung durch Anpassen:

3.1 Individuelle Lernziele mit den Schülern vereinbaren  

3.2 Die Lehrmethode den Bedürfnissen der Schüler_Innen anpassen, evtl. falls nötig den Unterricht umgestalten

3.2 z.B. bei Kindern mit ADHS die Aufmerksamkeitsspanne erfassen und versuchen wichtige Unterrichtsinhalte auf diesen Zeitraum zu Fokussieren

 

 

 

 

  

Soziokulturelle Heterogenität in SA

Migration und der Umgang damit sind zentrale Themen unserer Zeit. Dank moderner Technologien im Informations- und Transportsektor sind die Menschen weltweit vernetzt und erreichbar, wie nie zuvor. Moderne Güter werden nicht mehr an nur einem Standort produziert, sondern enthalten Bauteile und Materialien aus mehreren Ländern. Und wie auch die Produktion, so finden auch Menschen unterschiedlichster Herkunft und Kultur zueinander. Ein Zusammentreffen, dass nicht bei allen Beteiligten Zustimmung findet. Kritik diesbezüglich kommt vor allem aus der rechtspolitischen Ebene, jedoch stimmen auch vereinzelt Vertreter von Parteien des politischen Mittels diesen Ideologien zu. So etabliert sich ein künstliches Feindbild in der Gesellschaft, welches zusätzlich eine erfolgreiche Integration von Menschen erschwert, indem es die Kontroversen um die Gestaltung der Einwanderungsgesellschaft für unterschiedliche politische Positionen versucht zu legitimieren. Doch ist es eben diese Integration, welche ein Zusammenleben von Menschen verschiedener Herkunft erleichtern kann. Dabei geht es nicht um bestimmte Bevölkerungsgruppen, sondern um eine weltweite Bewegung von Menschen mit unterschiedlichen Motivationen und Wünschen. Doch anstatt diese Bewegung als Gefahr zu proklamieren, sollte man sie eher als Chance auf eine Zukunft sehen, in welcher alle Menschen zusammen leben können. Und dieses Zusammenleben beginnt bereits im Kindesalter.

Meine ersten gezielten Erfahrungen mit Integration von Kindern mit Migrationserfahrung erfuhr ich im Rahmen eines Praktikums, in einem Kindergarten in Südafrika. In diesem privaten Kindergarten waren Kinder aus unterschiedlichen Herkunftsländern. Auch Kinder von deutschen Lehrern oder Diplomaten gingen dahin. Die gemeinsamen Sprachen waren Deutsch und Englisch. Das Ziel dabei war möglichst allen Kindern die deutsche Sprache erlernen zu lassen, um die Anforderungen für die DSK (Deutsche Schule Kapstadt) zu erfüllen. Oder auf Wunsch der Eltern Deutsch als Zweitsprache zu erlernen.

Bei dem Umgang mit den Kindern war die Heterogenität der Gruppe von Bedeutung.  Es gab Kinder, die schon Deutsch sprechen konnten, die meisten sprachen jedoch Afrikaans, Englisch oder etwas Anderes. Dabei galt die Regel, sofern es möglich ist, sich auf Deutsch zu unterhalten. Auf diese Weise lernten die Kinder schnell die Grundlagen für die deutsche Sprache und entwickelten diese weiter. Kinder, die keine oder nur geringe Kenntnisse der deutschen Sprache hatten, erhielten in kleinen Gruppen Förderunterricht, in denen sie wesentliche Grundlagen erlernten. Der Kulturpluralismus förderte dabei das Interesse der Kinder am Erlernen einer gemeinsamen Sprache, da diese sich so untereinander besser verständigen konnten. Das nicht alle Kinder gleich gut Deutsch sprechen konnten galt als Selbstverständlichkeit, auch unter den Kindern. Entsprechend waren sprachliche Differenzen kein Hindernis für Freundschaften, sondern dienten, neben dem Erlernen der deutschen Sprache auch der Erweiterung der Fremdsprachkenntnisse aller Kinder. Die Förderung der Kinder lässt sich entsprechend der „Ausländerpädagogik“ einordnen, wobei es nicht speziell um „Ausländer“, sondern um „Fremdsprachliche“ Kinder ging, entsprechend war in den gemeinsamen Gruppenstunden auch das Ziel unterschiedliche Kulturen kennenzulernen. So durften die Kinder, wenn sie ein bestimmtes Wort nicht kannten dieses in ihrer Sprache sagen. Auch wurde gefragt wie bestimmte Wörter in der jeweils eigenen Sprache heißen. Auch bestimmte, individuelle kulturelle Merkmale, Begrüßungsrituale, Mahlzeiten uvm. wurden besprochen. So konnten die Kinder im Rahmen dieser Sitzungen ihre eigenen Erfahrungen und Fragen untereinander und mit den Betreuern besprechen. Gerade für die neu zugezogenen Kinder war dies oft hilfreich, da dieser Austausch half in dem neuen Land besser zurechtzukommen.

Auffällig dabei war, dass die Kinder sich untereinander nicht systematisch aufgrund von Äußerlichkeiten ausgrenzten. Vielmehr herrsche ein allgemeines Verständnis für die Unterschiede. Und Themen, wie unterschiedliche Hautfarben wurden mit Neugierde und ohne Ablehnung aufgenommen.

Für kommende Praktika kann ich dabei darauf achten, auf die Gemeinsamkeiten der Kinder achten und diese zu fördern. Auch kann ich unterschiedliche Kulturen als Chance betrachten, den Kindern ein besseres Verständnis für andere Kulturen näher zu bringen und so die Empathie gegenüber Fremden Kindern zu fördern.

Entsprechend hat die Integrationspädagogik das Ziel einer erfolgreichen Entfaltung jugendlicher Entwicklungsfähigkeit. Um auf diese Weise möglichst allen Kindern die Chance auf eine selbstbestimmte Zukunft, ungeachtet soziodemographischer Unterschiede, ermöglichen zu können. Damit dies gelingen kann gilt es den Schüler_Innen interkulturelle Kompetenzen zu vermitteln, um Vorurteile zu vermeiden und ein Verständnis für die Heterogenität der Gesellschaft zu schaffen. Entscheidend dabei ist auch die Kommunikation dieser Themen. Ohne Fokussierung auf die Differenzen und vielmehr auf Gemeinsamkeiten, bzw. die Schaffung eines Bewusstseins für die Einflüsse unterschiedlicher Voraussetzungen, können Kinder früh lernen mit Vorurteilen kritisch umzugehen und diese entsprechend hinterfragen.

Wenn man sich internationale diplomatische Zwischenfälle anguckt, hat man häufig das Gefühl, dass diese Menschen sich „wie Kinder“ verhalten. Dabei sind Kinder überraschend erstaunliche Menschen mit viel Besseren Fähigkeiten sich in und mit neuen Situationen schnell zurechtzufinden, als es die meisten Erwachsenen können. In meiner Zeit an dem ausländischen Kindergarten habe ich viel über zwischenmenschliches Verhalten gelernt. Die Hautfarbe war kein Thema mehr und wenn doch, dann nur aus reinem Interesse. Dieser Umstand hat mir verdeutlicht, wie mein eigenes Denken bezüglich dieser Thematiken von meiner Umwelt geprägt wurde. Wenn wir den Kindern also beibringen können möglichst vorbehaltlos und mit Rücksicht auf das Gegenüber neuen Menschen in ihrem Leben eine Chance zu geben, könnten wir vielleicht erreichen, dass die Welt als solche zusammenwächst und das Einflüsse unterschiedlicher Kulturen und ethnischer Herkünfte unser Zusammenleben fördern, anstatt es zu Differenzieren.

Entsprechend ist das Konzept der Vermittlung von Gemeinsamkeiten entscheidend bei der Umsetzung eines Gemeinschaftsgefühls in einer heterogenen Klasse, welche durch ihre Unterschiede aneinander näher kommt, anstatt sich darüber zu differenzieren.

 

Hallo Welt!

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