Hallo liebe Leser und Leserinnen

In meinem heutigen Blogbeitrag geht es um den Literaturunterricht mit Berücksichtigung auf die Genderkompetenzen. Dafür nehme ich Bezug auf vier Fragen und formuliere antworten. 

  1. Erörtern Sie die zentrale Bedeutung der Lektüreauswahl im Kontext der Ansatzpunkte (Vermittler*innen, Rezipient*innen, Kompetenzziele, Lerngegenstände) eines gendersensiblen Literaturunterrichts!

Bei der Auswahl von Lektüren muss man verschiedene Gesichtspunkte reflektieren, da diese eine zentrale Bedeutung für einen gendersensiblen Literaturunterricht haben. Die ausgewählte Lektüre sollte alle Geschlechter ansprechen, damit sich keiner in der Gruppe vernachlässigt fühlt. Es wird das Interesse aller Kinder geweckt und Desinteresse vermieden. Somit könnte man das Klischee „Jungen sind Lesemuffel und Mädchen Leseratten“ durchbrechen. Außerdem sollen die Lektüren den sozialisierten Stereotypen entgegenwirken. Damit wird die Identitätsentwicklung der Kinder gefördert. Die Inhalte der Lektüren sollten sich mit weiblich und männlich geprägten Inhalten auseinandersetzen. Für Jungen könnte es vorteilhaft sein ein männliches Lesevorbild zu haben, das sie motiviert zu lesen. Für den Unterricht wäre es vorteilhaft, bei der Literaturauswahl, Abwechslung rein zu bringen. Sowohl Sachtexte, als auch literarische Texte sollten Teil des Unterrichts sein. 

Erfolgreich für das wecken von Leseinteresse ist Anknüpfung an die Erfahrungen und Lebenswelt der Kinder. Auch die vorhandenen Kompetenzen sind wichtig für die Literaturauswahl. Die Lesekompetenz spielt hierbei eine entscheidende Rolle. 

2. Welche Erfahrungen haben Sie bislang mit den einzelnen Ansatzpunkten gendersensiblen Literaturunterrichts gemacht?

Ich habe mit meinen Neffen und meiner Nichte Erfahrungen mit der gendersensiblen Literaturauswahl gemacht. Mir ist aufgefallen, dass die Jungen sich von mir Bücher über Autos und Fußball wünschen, wohingegen meine Nichte sich Prinzessinnen und Bücher über Tiere (z.B. Pferde, Katzen, etc.) wünscht. Mir fällt jedoch auf, dass meine Neffen viel lieber lesen und vorgelesen bekommen als meine Nichte. Dies kann daran liegen, dass sie von klein auf viel mehr vorgelesen bekommen haben. 

Mir ist außerdem aufgefallen, dass ich mit meinen Freundinnen öfters über unsere gelesenen Bücher austausche, als mein Freund mit seinen Freunden. Auch unabhängig von meinem Freundeskreis ist mir dies aufgefallen. 

Ich habe wahrgenommen, dass Lehrkräfte ihre Lektüren so wählen, dass das Interesse aller in der Klasse gedeckt wird. 

3. Welches Potential bieten implizite vs. explizite Genderkonstruktionen für einen gendersensiblen Literaturunterricht? Entwickeln Sie je 1-2 Forschungsfragen, die Sie beim Einsatz der vorgestellten Beispiele im Unterricht besonders interessieren würden!

Meiner Meinung nach ergänzen sich die implizite und explizite Genderkonstruktionen. Ich denke, dass zum Verständnis von impliziten Genderkonstruktionen ein Vorwissen über Genderstereotypen mitgebracht werden muss. Diese wären nötig, um die impliziten Hinweise verstehen und deuten zu können. Hier liegt der Fokus dabei, sich selbst intensiv mit Klischees auseinanderzusetzen. Bei der expliziten Genderkonstruktion wird zum umdenken und zu Diskussionen angeregt. Welche Genderkonstruktion sich schließlich anbietet hängt von dem Potenzial des Kindes ab. 

Eine Forschungsfrage an dem Beispiel von „tomatenrot“ wäre, ob die Schüler und Schülerinnen ähnlichen Erlebnisse mit Mobbing gemacht haben. Daran anknüpfend wäre interessant zu wissen, ob bei Mobbing den Kindern ein Unterschied zwischen den Geschlechtern auffällt. 

Danke für Lesen!

Ceylan