Hallo, liebe Leser und Leserinnen!
In diesem Beitrag stelle ich euch meine abschließende Reflexion für die Vorlesung „Umgang mit Heterogenität in der Schule“ vor. Während der Vorlesung gab es für mich viele interessante Erkenntnisse. Ich konnte vieles aus der Vorlesung mitnehmen und meinen Blickwinkel zur Thematik „Heterogenität“ vertiefen. An Schulen lernen viele verschiedene Menschen gemeinsam, wodurch eine große Heterogenität aufgewiesen wird. Als angehende Lehrkraft ist es deshalb wichtig, sich mit dieser Thematik zu beschäftigen.
Meine zentralsten Erkenntnisse aus der Vorlesung sind zu der soziokulturellen Heterogenität und der gendersensiblen Pädagogik. Die soziokulturelle Heterogenität ist ein großes Thema zur heutigen Zeit. Viele Kinder mit verschiedenen Muttersprachen, finanziellen und kulturellen Situationen lernen miteinander an einer Schule. Deshalb ist die interkulturelle Bildung im Unterricht wichtig. Die Kinder sollen von anderen Kulturen oder der sozialen Lage anderer Kinder nicht abgeschreckt, sondern mit ihnen vertraut gemacht werden. Für die Lehrkräfte ist dies eine große Herausforderung, da durch die Gesellschaft Diskriminierungen geprägt werden, welche die Kinder selber auch mitbekommen. Medien unterstützen diese Vorurteile und konstruieren ein Feindbild (Vorlesung: RV02, Folie 22). Es ist wichtig, dass die Lehrkräfte die Kinder nicht in Gruppen, sondern sie aus neutraler Sicht betrachten. Dabei ist wichtig, dass die verschiedenen Lehrkräfte, aber auch Eltern miteinander kooperieren und zusammenarbeiten. Die Heterogenität war auch schon Thema in meinen Sachunterricht – Studium. Die Wichtigkeit auch für den Sachunterricht ist hierbei für mich klar geworden. Ein gendersensibler und – gerechter Umgang ist in der Grundschule aber auch allgemein in unserer Gesellschaft sehr wichtig. Den Schüler und Schülerinnen sollte der gendergerechte Umgang sensibilisiert werden. Gesellschaftlich geprägte Vorurteile und Rollenzuweisungen sollten vermieden und aufgeklärt werden, damit niemand in der Gesellschaft benachteiligt wird. Eine pädagogische Aufklärung ist vor allem in der Schule wichtig, da viele verschiedene Menschen aufeinandertreffen. Um Rollenzuweisungen in z. B. männlich und weiblich zu vermeiden, könnte man geschlechtsneutrale Geschichten im Deutschunterricht oder auch geschlechtsneutrale Bilder im Sachunterricht verwenden.
Die Beziehungsarbeit an der Schule wird durch die große Sprachvielfalt erschwert. Viele Eltern, aber auch Kinder, sprechen kein Deutsch, wodurch es ihnen schwerfällt, sich an dem Schul – aber auch Sozialleben zu beteiligen. Dadurch kommt es an der Schule, also auch im Unterricht, zu Schwierigkeiten bei z. B. der Kommunikation. Auch die große Unklarheit über die verschiedenen Kulturen führen zu Kommunikationsschwierigkeiten. Viele Kinder sind durch Vorurteile geprägt und abgeschrägt. Es wäre pädagogisch sinnvoll, die verschiedenen Sprachen und kulturellen mit in den Unterricht einzubauen. Zum Beispiel könnte man gemeinsam mit den Kindern sich verschiedene Lieder oder Gedichte in einer anderen Sprache als die Deutschesprache anschauen. Dies könnte man in die Lernzeit oder morgens zum Einstieg mit einbauen. Eine morgendliche Begrüßung auf verschiedenen Sprachen wäre auch interessant und würde die sprachliche Vielfalt mit einbringen.
Nennenswerte Literatur in Bezug auf meine zentralen Erkenntnisse wären:
- Buchwald, Petra; Göbel, Kerstin (2017): Interkulturalität und Schule, Verlag: Ferdinand Schöningh, Paderborn.
- Groskreutz, Angela (2016): Kinder sprechen über (ihre) Mehrsprachigkeit, Verlag: Peter Lang Edition, Frankfurt am Main.
Während meiner eigenen Schulzeit konnte ich feststellen, dass viele Lehrkräfte Vorurteile gegenüber Kinder haben, deren Eltern z. B. kein Deutsch sprechen können. Unbewusst haben die Lehrkräfte diesen Kindern viel weniger zugetraut. Während meiner Praktikumszeit konnte ich diese Situation nicht beobachten. Die Lehrkräfte haben die Kinder motiviert und sie alles machen lassen. Es wurde keinem Kind etwas abgeschlagen und sie konnten selber entschieden, ob sie in der Lage dazu sind, bestimmte Aufgaben zu erledigen. Dabei wurde bei Bedarf individuelle Unterstützung geboten. In einer Klasse sind mehrere Lehrkräfte und manchmal auch Erzieher/innen, die die Kinder unterstützen können. Dadurch kam es zu einer Individuellen Forder – und Förderung. Die Mehrsprachigkeit war in meiner Praxiszeit ein großes Thema. Die Zusammenarbeit der Eltern war mangelhaft, was die Lehrkräfte stark belastete. Elternsprechtage wurden von den Eltern vermieden, was vor allem bei Kindern die besondere Unterstützung brauchten, ärgerlich und kontraproduktiv war. Die Heterogenität wird hier für beide Seiten zu einer Herausforderung. Die Vorlesungsinhalte helfen mir, bestimmter Situationen einzuordnen und mich damit noch weiter auseinanderzusetzen. Ich denke, dass es wichtig ist, sich mit diesen Themen im Studium auseinanderzusetzen und diese Erkenntnisse für die Arbeit an der Grundschule mitzunehmen.
Während meines Studiums möchte ich gerne mehr über die individuelle Lernförderung in Bezug auf Heterogenität in der Grundschule erfahren. Ich denke, dass es zum jetzigen Zeitpunkt ein Thema ist, wozu es eine vielfältige Auseinandersetzung gibt, jedoch die Umsetzung noch nicht produktiv gestaltet wurden ist. Die Ansätze werden vermerkt, jedoch gibt es keinen geregelten oder fortschreitenden Ablauf. Außerdem würde ich mit Bezug auf die Gendersensibilität gerne mehr über die Neutralisierung von Geschlechtern erfahren. Die Einteilung von Kindern in „Junge“ und „Mädchen“ ist etwas, was viele Menschen zurzeit beschäftigt. Solche aktuellen Ansätze würden mich sehr interessieren.
Vielen Dank fürs Lesen!
Ceylan
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