Heterogenität


Inklusion=Zugehörigkeit
4. Juni 2015, 11:01
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Das Thema „Inklusion“ ist zurzeit in aller Munde. Nicht nur bei Studenten, die sich auf den Lehrberuf vorbereiten und Lehrkräften an Schulen, sondern auch bei Eltern und Schülern. Die Meinungen gehen auseinander.

Innerhalb meines Freundeskreises habe ich das Thema „Inklusion“ mit zwei Freunden, die den Lehrberuf bereits ausüben, auch bereits diskutiert.

Eine von ihnen meint, dass sie einen hohen Anteil an Inklusions-SuS in ihrer Klasse unterrichtet und sie sich mit den zusätzlichen Anforderungen überfordert fühlt.

Zweimal in der Woche werden ihre SuS von einem Betreuungslehrer begleitet, was ihrer Meinung nach, viel zu wenig ist. Sie sagt, dass der Unterricht noch mehr den Inklusions- SuS angepasst und das Tempo noch mehr gedrosselt werden müsste, womit sie die anderen SuS wiederum unterfordern würde.

Meine andere Freundin, die Lehrerin ist, hält Inklusion für eine wichtige und überfällige Aufgabe des Schulsystems. Sie meint, dass die SuS, die sie unterrichtet, glücklich sind, auch anspruchsvollere Aufgaben zu bekommen, da es vorkommt, dass sie aufgrund ihrer, in dem Fall, körperlichen Behinderung, oft unterschätzt werden und so ihre vollen Ressourcen nicht ausschöpfen können.

Dies halte ich für einen sehr wichtigen Aspekt.

Ich glaube, dass Lehrer sich von äußerlichen Aspekten wie körperlichen Behinderungen, Verhaltensauffälligkeiten oder sogar auch sprachlichen Barrieren zu schnell verleiten lassen, die jeweiligen SuS falsch einzuschätzen, beziehungsweise, diese SuS in eine Schublade zu stecken und sie als eine „Störung“ des Unterrichtsflusses wahrnehmen. Diese Vorurteile gilt es abzubauen, indem man sich mit den Vorurteilen, die man eventuell auch selbst hat, auseinandersetzt und den Ursprung dieser Vorurteile erkennt und sich vor weiteren bewahrt.

Weiterhin muss man bedenken, dass man, indem man SuS der Förder- oder Sonderschule zuweist, diese schon früh vom „normalen“ Alltag ausgrenzt. Ich frage mich wie SuS in ihrem späteren Leben einen Alltag, wie „jeder andere“ führen sollen, wenn ihm oder ihr schon am Anfang ihrer Ausbildung gezeigt wird, dass sie eine Sonderposition in der Gesellschaft einnehmen.

Sich gegen Inklusion auszusprechen, bedeutet auch, dass man sich für ein Bildungssystem ausspricht, das sich auf homogene Lerngruppen bezieht und die unterschiedlichen Bildungsziele der SuS ausblendet. Jeder SuS einer Lerngruppe hat eigene Fähigkeiten und Hintergründe, das gilt nicht nur für Inklusions-SuS. Deswegen denke ich, auch wenn ich die Mehrbelastung der Lehrkräfte nachvollziehen kann, dass man Inklusion in den Schule weiter vorantreiben und durchsetzen sollte.

 




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