Der kleine Durchschnittsfachangestellte für Medien-und Informationsdienste (FaMI) steht morgens zwischen 7:30 und 8:00 am Bahnhof und quetscht sich in die Straßenbahnlinie 10 in Richtung Gröpelingen. Der kleine Durchschnittsfami verliert dabei völlig seine sonst so berühmte Freundlichkeit und Geduld, schließlich gilt es pünktlich zu sein zum Unterrichtsbeginn um 8:10.

An der Haltestelle Haferkamp darf der kleine Durchschnittsfami dann endlich diesen ekelhaften Moloch von einer Straßenbahn verlassen und geht doch erstmal zu Penny. Der ist schließlich günstiger als der Schulkiosk und eigentlich ist der kleine Durchschnittsfami mal wieder viel zu früh.

Nachdem er sich je nach Religion mit Kaffee und Croissant bzw. Smoothie und Salat bewaffnet hat, kann er den ersten Gegner des Tages in Angriff nehmen, Heidi. Hört sich harmlos an, ist aber ein garstiges Biest von einem Schulhund, dem der furchtlose FaMI nicht eines Blickes würdigt.

Innendrin wird erst einmal der Vertretungsplan angeguckt und es muss mit Bedauern festgestellt werden, dass noch der vom Vortag hängt. Der Vertretungsplan hängt meistens auf Papier ausgedruckt auf dem hochmodernen, nicht funktionierenden Vertretungsplanmonitor. Nachdem der erste Tiefschlag des Tages verwunden wurde, geht der kleine Durchschnittsfami zur „Aula“ und setzt sich zu seinen Kollegen. Da FaMIs wie schon gesagt zur Pünktlichkeit neigen, nehmen die FaMIs die besten Plätze auf der Heizung ein. Steuerfachangestellte, Fachinformatiker und Wirtschaftsassistenten müssen sich als Vorbereitung für den Rest ihres Lebens mit den billigen Plätzen auf dem Boden begnügen.

Zum Unterrichtsbeginn dürfen die kleinen FaMIs in „ihren“ Raum 003, den sie rein theoretisch nach ihrem Gusto gestalten dürfen, in der Praxis aber keine Zeit dafür haben, schließlich gilt es Unterricht zu machen.

Leider kann der kleine Durchschnittsfami nicht die ganze Zeit im Raum 003 bleiben, sondern wird häufig von Raum zu Raum geschickt. Zum Glück gibt es seit einigen Monaten sogar Wegweiser, wo welche Räume liegen.

Da FaMI-Klassen manchmal etwas klein sind, kommen sie auch an so exotische Räume wie das Konferenzzimmer der Lehrer oder den Nebenraum von Sanitäterraum und weniger exotische Räumlichkeiten wie den Wintergarten der Schulbibliothek.

Allgemein macht der Unterricht dem kleinen Durchschnittsfami Spaß, weil er sich mit anderen Azubis austauschen kann und öfters auch interessante Projekte im Unterricht bearbeiten kann.

Ganz besonders freut sich der kleine Durchschnittsfami auf den alle zweiwöchentlichen Sportunterricht, indem er seine geballte Unsportlichkeit ausleben darf.

Der Sportunterricht in der überaus großzügig bemessenen Turnhalle gehört mit zu den Dingen, die der kleine Durchschnittsfami in der Berufsschule nicht so toll findet, ebenso wie die Parkplatzsitaution in der Nachbarschaft der Schule. Toll finden wir die gute Erreichbarkeit und die Nähe zur Innenstadt.

Die Lehrer sind nett und manche sogar lustig und manche sogar klug und wir wollen an dieser Stelle auch nichts Böses sagen und verbleiben mit herzlichen Grüßen

die FaMIs