Abschlussreflexion

1. Benennen Sie die für Sie zentralsten theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret Bezug auf a.) fachdidaktische Aspekte, indem Sie Erkenntnisse auf die Didaktiken ihrer eigenen beiden Fächer beziehen und b.) zwei generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht mit Bezug zu den relevanten Quellen benennen.

Die Ringvorlesung „Umgang mit Heterogenität“ hat uns Studierenden viele Einblicke in verschiedene Bereiche der Fachdidaktik geben können. Neben allgemeinen Aspekten, die viele von uns betreffen werden, wenn wir dieses Studium abschließen und anschließend als LehrerInnen an Schulen unterrichten, gab es auch fachspezifische Vorlesungen, die von verschiedenen Dozenten gehalten worden sind.
a) Für mich war hierbei besonders die Vorlesung „What’s the difference? – Aspekte von Heterogenität im Englischunterricht“ von Mareike Tödter interessant. Meine Studienfächer sind Französisch und Englisch, wodurch die Fremdsprachendidaktik, die uns durch Frau Tödter nähergebracht worden ist, von besonderer Bedeutung für mich ist.
Die Aspekte, die sie in dieser Vorlesung aufgezeigt hat, können auf alle Sprachen im Rahmen des (Fremd)sprachenunterrichts angewendet werden.
Frau Tödter hat uns wichtige Aspekte der Mehrsprachigkeit verdeutlicht, wobei ich besonders die Mehrsprachigkeit, die als Unterstützung/Lernhilfe und etwas Positives angesehen werden kann, statt etwas Negativem, als wichtig erachte. Außerdem hat sie eine Probematik aufgezeigt, die ich vorher nicht als solche angesehen hab, beziehungsweise nicht als wichtig erachtet habe. Da ich persönlich nie gravierende Probleme mit dem Fremdsprachenunterricht gehabt habe und mich immer gerne und oft beteiligt habe, habe ich nie wirklich in Betracht gezogen, dass es für einie Schülerinnen und Schüler unangenehm sein könnte, dass sie in einer Sprache, die sie nicht so gut wie ihre Muttersprache beherrschen, etwas vor anderen sagen sollen. Dieses Gefühl möchte im Rahmen meines Unterrichts natürlich so gering wie möglich halten. Auch die Fragen, die sie uns zur Eigenreflexion stellte, waren sehr hilfreich für mich. Sie haben mir nohcmal vor Augen geführt, warum ich eigentlich Fremdsprachen als meine Studienfächer gewählt habe und was ich für meine eigenen Studienlaufbahn und die spätere Schullaufbahn meiner SchülerInnen erhoffe und welche Erwartungen ich an mich und sie stelle.

b) Wie bereits genannt, wurden uns neben den fachspezifischen Vorlesungen, auch generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse nähergebracht, die uns auf den Alltag in der Schule und im Unterricht vorbereiten sollen. Hierbei sind besonders die Aspekte der Leistungsheterogenität und der Inklusion hervorzuheben, die meiner Meinung nach über eine sehr hohe Relevanz für (zukünftige) Lehrkräfte verfügen und im Laufe meiner Studien- und späteren Lehrlaufbahn sicherlich eine große Rolle spielen werden. Die Vorlesungen zu diesen Themen wurden von Prof. Dr. Till-Sebastian Idel (Leistungsheterogenität) und Dr. Eileen Schwarzenberg (Inklusion) gehalten. Ein aktueller Bezug zu diesen beiden Aspekten der Heterogenität wäre meine Zuteilung in dem bald stattfindenen Orientierungspraktikum. Ich wurde einer Oberschule als Praktikant zugeteilt und innerhalb dieser einer neustartenden fünften Inklusionsklasse mit dem Schwerpunkt Kunst. Da die Schülerinnen und Schüler sich noch nicht kennen und alle zu diesem Schuljahr von den Grundschulen kommen, wird (abgesehen von den eigenen Ausgangsbedingungen) jeder SuS einem anderen Standard und vermutlich einer anderen Unterrichtsweise gewohnt sein. Ich bin gespannt darauf, beispielsweise den Umgang mit der Leistungsheterogenität durch die Umsetzung verschiedener Maßnahmen auf der Schul-, Unterrichts- und Lehrpersonebene (vgl. Idel, 2019) zu beobachten oder auch die Inklusion mitzuerleben und die Unterschiede der verschiedenen Förderbedarfe und den Umgang mit ihnen, wie beispielsweise motorische Entwicklung, emotionale und soziale Entwicklung oder Sprachproblemen festzustellen. Da es in meiner Schulzeit in meinem persönlichem Umfeld keine InklusionsschülerInnen gab, erscheint mir dieses für mich neue Konzept besonders interessant.

3.Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium im Bezug auf das Modulthema UMHET. Bitte begründen Sie Ihre Wahl.

In meinem weiterem Studium würde ich in Bezug auf „Umgang mit Heterogenität“ gerne die bereits in Frage 1 genannten Themen näherkennenlernen und in Bezug auf diese weiter forschen, ob und inwiefern die Individualisierung des Unterrichts zur Anpassung auf Leistungsheterogenität und die Inklusionspädagogik Probleme im Unterricht und im Allgemeinen in den Schulen hervorrufen könnte und herausfinden, wie die bisherigen Lösungsansätze aussehen. Meiner Meinung nach ist es sehr schwierig für eine Lehrkraft allen Anforderungen der indivuellen SchülerInnnen gerecht zu werden und ihnen eine optimale Bildung zu geben. Besonders wenn die Lehrkraft auf sehr viele Unterschiede (nicht nur Leistungsheterogenität, sondern auch beispielsweise Sprachprobleme oder physische Einschränkungen) achten muss, kann ich mir vorstellen, dass es bei einer großen Schüleranzahl in einer Klasse, sehr einschüchternd wirken kann. Um dies möglichst ideal lösen zu können und meinen zukünftigen Schülern helfen zu können, möchte ich mich besonders in diesen Gebieten, aber auch in den anderen Bereichen der Heterogenität weiterbilden und -entwickeln.

4. Welche in den Vorlesungseinheiten von BAUMHET thematisierten Problematiken/Aspekte sehen Sie für sich persönlich als besondere Herausforderung? Wie könnten Sie sich, im Uni-Kontext oder auch darüber hinaus, auf diese Herausforderungen vorbereiten?

Ich denke, dass die größtmöglichste Förderung aller SchülerInnen im Rahmen des Schulunterrichts für mich eine große Herausforderung darstellen wird. Dies betrifft nicht nur SchülerInnen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist und die dadurch Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache und dem Folgen der Unterrichtseinheiten haben könnten, sondern auch SchülerInnen, die durch physische oder psychische Besonderheiten eingeschränkt sind und eine besondere Unterstützung und eventuell auch andere Bedingungen erfüllen müssen, um den Unterrichstinhalten vollständig folgen zu können. Allgemein wird ein Unterricht, der alle Beteiligten idealerweise angepasst an die jeweiligen Lernbedingungen fördern soll, eine Herausforderung darstellen, da jeder Schüler und jede Schülerinnen andere Interessen verfolgt und Schwächen und Stärken in verschiedenen Bereichen hat. Sie alle weisen verschiedene Startbedingungen auf und werden sich im Laufe des Schuljahres/der Schuljahre weiterentwickeln
– sowohl von der Persönlichkeit, als auch vom Wissensstand. Innerhalb des Lehramtsstudiums an der Universität Bremen gibt es einige Möglichkeiten als Praktikant den Unterricht zu beobachten und/oder ihn selbst zu halten. Bei den durchzuführenden Praktika werde ich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf diese Herausforderungen treffen und diese „bezwingen“ müssen. Ich denke, dass Kommunikation ein sehr wichtiges Mittel ist, um alle SchülerInnen fördern zu können. Eine Zusammenarbeit zwischen Lehrern, Eltern und auch Schülern ist hierbei unerlässlich, um die Heterogenität der Schülerschaft bestmöglichst angehen zu können. Außerdem würden weitere Seminare und Vorlesungen, die sich auf die Heterogenität und speziell auf Inklusion fokussieren und dabei auch auf praxisnahe Beispiele eingehen, sehr hilfreich sein, da ich denke, dass nur ein kleiner Teil der Studierenden bereits mit diesem Thema persönlich in Kontakt gekommen ist und somit keine praktische Erfahrung diesbezüglich haben.

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