Fragestellung 2

Ich denke, dass die Lehrerin vielleicht die Heterogenität der Klasse „falsch“ verstanden hat. Sie versucht die verschiedenen Kulturellen Hintergründe, die anscheinend in der Klasse vorhanden sind, in den Unterricht und die Thematik der Klassenarbeit einzubringen. Ich glaube nicht, dass sie dabei „böse“ oder diskriminierende Gedanken hat. Sie hat lediglich  schon eine eigene Vorstellung davon, was sie gerne von den Schülerinnen und Schülern hören möchte, bzw. welche Antworten ihr logisch erscheinen. Sie bringt also ihre eigenen Vorstellungen von „anderen“ Kulturen mit in den Unterricht und vergisst dabei sich selber und ihre Einstellung zu reflektieren und zu hinterfragen. Das führt dazu, dass sich die Schüler unverstanden und stigmatisiert fühlen. Die Lehrerin geht also mit der Heterogenität in der Klasse nicht so um, wie sie eigentlich sollte.

Meiner Meinung nach sollte der Lehrer aber versuchen möglichst neutral zu bleiben und nicht von vornherein etwas in die Schüler „hineinzuinterpretieren“. Das gilt für mich nicht nur für Schüler deren Eltern aus dem Ausland kommen, sondern auch für bestimmte Namen, die bewiesener Maßen bei vielen Lehrern bestimmte Vorstellungen von Kindern zur Folge haben, oder soziale Schichten.

Ich kann mir aber vorstellen, dass es einem Lehrer sicherlich sehr schwer fallen kann und eine enorme Selbstkontrolle erfordert, sich immer wieder bewusst zu machen, dass jeder (vorallen er selbst) bestimmte Vorstellungen und Denkweisen in sich trägt und auch über seine Erziehung und Erfahrungen erworben hat, und diese dann „abzustellen“. Aber ich glaube auch dass es die Aufgabe eines jeden Lehrers ist das zu tun, vor allem in Bezug auf die Heterogenität in Schulklassen.

Ein Gedanke zu „Fragestellung 2

  1. Ich finde es sehr interessant wie du dich mit der Aufgabe auseinandergesetzt hast. Ich bin auch deiner Meinung, die Lehrerin hat die Heterogenität wirklich falsch verstanden und das ohne Absicht. Aber wenn man sich das objektiv ansieht, weist die Lehrerin einen Hang zu Intoleranz auf. Dies zeigt sich an ihrer Haltung gegenüber der für sie nicht richtigen Meinung. Als kompetente Lehrkraft sollte sie hier vermittelnd wirken und den Schülern Toleranz nahe legen und nicht die Quelle des Problems sein. Zum letzten Absatz kann ich noch hinzufügen, dass das Aneignen interkultureller Bildung ein Lernprozess auch für die Lehrerin ist. Während des Studiums lernt man mit solchen Problemen umzugehen, aber das Umsetzten ist ein Lernfortschritt für sich.

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