Heterogenität und Inklusion im Deutschunterricht // Vielsprachigkeit und Gender als Herausforderungen

 

1. Greiner (2019) formuliert verschiedene Dilemmata, die mit der Forderung nach Inklusion an den Schulen verbunden sind. Nehmen Sie zu dreien Ihrer Wahl Stellung.

Lehrer und Lehrerinnen werden vor eine große Herausforderung gestellt. Der Unterricht soll so gestaltet werden, dass jeder Schüler, jede Schülerin individuell nach seinen/ ihren Konstruktionen, Interessen und der Motivationslage gefördert wird, gleichzeitig muss aber das Miteinander und der Bezug zu allen Schüler*innen nicht verloren gehen (vgl. Folie 4).

Differenzstärkungsdilemma:

Durch das Differenzieren der Schüler*innen nach Leistung und Verhalten, wird denen, welche eben nicht so Leistungsstark sind, eventuell noch der große Unterschied zu den Leistungsstärkeren, oder Leistungsstarken Mitschüler*innen verdeutlicht. Dies kann dazu führen, dass die Motivation zum Lernen nachlässt. Darin steckt das Problem. Passt man die Aufgaben an die Leistungen der Schüler*innen an, um diese bestmöglich zu motivieren, durch Erfolg gekröntes Arbeiten, könnte genau diese Differenzierung zum genauen Gegenteil führen, die Schüler*innen schämen sich und die Motivation schwindet. Ich denke hier liegt eine große Verantwortung bei den lehrenden Personen. Geben sie den Schüler*innen das Gefühl etwas geleistet zu haben? Bekommen alle Schüler*innen ein positives Feedback für ihre erbrachten Leistungen? Wie wird mit dieser individualisierten Förderung umgegangen?

Autonomiedilemmata:

Ein Eigenständiges Arbeiten setzt voraus, dass die Schüler*innen bereits eine gewisse Grunderfahrung mit diesem haben, sowie „erhöhte Selbstregulationsfähigkeiten“ (Folie 9) besitzen.

Auch hier stimme ich Greiner zu. Leistungsstarke Schüler*innen können eventuell ohne weiteres autonom arbeiten und profitieren von dieser Autonomie beim Lernen. Dahingegen werden die Schülerinnen und Schüler, welche kaum, oder keine Selbstregulationsfähigkeiten besitzen mit dieser Art des Lernens mit großer Wahrscheinlichkeit Probleme bekommen.

Individualförderung-statt-Unterricht-Dilemma:

Schüler*innen sollten individueller gefördert werden. Viele dieser Förderungsmaßnahmen finden jedoch nicht in der Schule, im gemeinsamen Unterricht statt. Somit fehlt es an physischer und sozialer Inklusion (Folie 9). Ich denke durch das Einsetzen von geschulten Pädagogen im Unterricht, welche sich der Individuen, welche diese Förderung benötigen annehmen, wäre es möglich die Schüler*innen auch im Unterricht individuell zu fördern.

2. Die Vermittlung und Reflexion der deutschen Sprache ist nicht nur Aufgabe des Deutschunterrichts, sondern fächerübergreifendes Unterrichtsprinzip. Wo sehen Sie in Ihrem (ggf. zweiten) Fach Möglichkeiten, um

a) Vielsprachigkeit als Ressource zu nutzen

In meinem Zweitfach Biologie sind andere Sprachen allgegenwärtig. So findet man immer wieder Englische Begriffe, Diagramme oder Tabellen in der Schulliteratur. Auch Latein ist in der Biologie, unter Andrem bei der Benennung von Tier-und Artengattungen vertreten. Gerade im naturwissenschaftlichem Bereich ist Vielsprachigkeit von großem Nutzen. Überall in der Welt wird geforscht, entdeckt und gelehrt, neue Erkenntnisse untereinander ausgetauscht und diskutiert.

Es wäre Möglich die ein oder anderen z.B. englischen oder lateinischen Vokabeln in den Unterricht zu integrieren. Dies würde den Schüler*innen eventuell auch für ihren zukünftigen Werdegang von Nutzen sein.

b) gendersensibel Unterrichtsgegenstände auszuwählen und Aufgaben zu konstruieren. (ACHTUNG! Ein * genügt dafür nicht!)

Gendersensible Unterrichtsgegenstände lassen sich in den Biologieunterricht recht gut einbauen. Ich denke nicht, dass im Sexualunterricht, auch heutzutage, viel über Homosexualität gesprochen wird. Die Schüler*innen über die Vielfalt der Geschlechterwahrnehmung zu unterrichten und ihnen bewusst zu machen, dass diese natürlich sind, halte ich für sehr sinnvoll.

Abgesehen vom eigentlichen Unterrichtsstoff, ist es meiner Meinung nach die Aufgabe der Lehrer*innen, sich über die jeweiligen Interessen der Schüler*innen zu informieren und nach Möglichkeit die Aufgaben so zu gestalten, dass jedes Individuum berücksichtigt wird.

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