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  1. Versuchen Sie Maßnahmen, Projekte oder Initiativen, die Sie im schulischen Umfeld zum Umgang mit soziokultureller Heterogenität, inklusive der Vielfalt von Weltanschauungen und sozialen Lebenslagen, kennen gelernt haben (in Praktika, Arbeit, eigener Schulzeit o.ä.) zu charakterisieren, entsprechend dem theoretischen Vergleichsmodel aus der Vorlesung (Ausländerpädagogik/Interkulturelle Bildung/Antirassistische Pädagogik/Diversity Education). Begründen Sie die Einordnung und bewerten Sie die jeweilige Wirkung.
  2. Welche Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika könnte man aus dieser durch Theorie geleiteten Reflexion zu 1. ableiten?
  3. Sehen Sie durch die Reflexion dieser Maßnahmen und Projekte Ansatzpunkte für mögliche Programme zur grundsätzlichen Weiterentwicklung von Schule und/oder Unterricht?

Ich selbst bin mit sechs Jahren nach Deutschland ausgewandert. Da ich schon im schulfähigen Alter war, wurde ich in die erste Klasse geschickt. Ich kann mich nicht mehr an alle Einzelheiten erinnern, jedoch weiß ich noch, dass ich bevor ich in die „richtige“ erste Klasse kam, in einer Klasse mit anderen Kindern, die kein Deutsch sprechen konnten, war. Dort befand ich mich ca. 3 Monate bis ich schließlich in die „richtige“ erste Klasse integriert wurde. Ab diesem Moment habe ich mich sehr wohl in der neuen Klasse gefühlt und wurde auch gut von den anderen Kindern aufgenommen. Mir persönlich hat also der zusätzliche Sprachkurs sehr gut getan. In diesem Fall war die Maßnahme gelungen.

Zudem würde ich diese Maßnahme der Ausländerpädagogik zuordnen. Ich hatte ein deutliches Sprachdefizit, da ich gar kein Deutsch sprechen konnte. Dieses Defizit war jedoch zeitlich begrenzt, konnte also aufgehoben werden. Als Adressaten gelten die ausländischen Schüler/innen, zu denen ich auch gehörte. Die Ausländerpädagogik sieht Sprachförderung und Sonderklassen vor, was bei mir der Fall war.

Allgemein würde ich sagen, dass es wichtig ist die Kinder nicht allein zu lassen. Man sollte sie mit ihren Problemen nicht alleine lassen und nicht hoffen, dass sie von alleine weg gehen. Ebenso ist die Unterstützung bzw. Einbeziehung der Eltern ein wichtiger Punkt. Als ich in dem Sprachkurs war, standen meine Eltern im Kontakt mit der Lehrkraft. Auch wenn ich nicht in der Schule war haben sie versucht mich zu unterstützen und meine Deutschkenntnisse zu erweitern. Als Beispiel hierfür kann ich nennen, dass meine Eltern auf Spaziergängen mit mir Spiele gespielt haben, bei denen ich die Namen der Gegenstände nennen musste.

Als Forschungsfrage würde mich daher interessieren, welche Rolle die Eltern bei der sprachlichen Entwicklung von ausländischen Schüler/innen spielen.