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Spannungsfeld von Heterogenität und Homogenität

Besonders relevant für die Schulen in Bremen ist meiner Meinung nach der Aspekt der Spannungsfelder von Heterogenität und Homogenität, welches die Vielfalt der Schulen auszeichnet. An vielen Schulen gibt es einen erheblichen Lehrermangel, was sich durch Überforderung und Reizbarkeit ihrerseits bemerkbar macht. Um dies zu reduzieren oder gar zu vermeiden, wird seitens der Lehrkräfte oft zwischen den Gemeinsamkeiten, Verhaltensweisen der SuS systematisiert und in entsprechende Kategorien eingestuft. Oft geht die Ordnung von Gemeinsamkeiten mit Stereotypen einher, welches im Kern zwar nicht negativ gemeint ist, jedoch oft eine Brücke zur Diskriminierung schafft. Meist wird die Kategorisierung der SuS als Basis für die Unterrichtsplanung genutzt, was viele Risiken mit sich trägt.

Mittlerweile ist es ein gängiges Verfahren, dass die SuS in verschiedene Gruppen, passend zu ihren Eigenschaften eingeordnet werden. Dies erleichtert den Lehrkräften wahrscheinlich ihre Arbeit, da sie somit den SuS abgestimmten den Unterricht organisieren können. Leider habe ich in meiner eigenen Grundschulzeit diese Kategorisierung seitens der Lehrkraft auch erfahren. In der vierten Klasse, kurz bevor man die Schule verlässt und die letzten Gespräche mit der Klassenlehrerin/dem Klassenlehrer hat, fängt es an, nämlich die Empfehlung für die weiterführenden Schulen. Als ich im Gespräch mit meiner Mutter und damaligen Klassenlehrerin war, riet sie meiner Mutter ab, mich auf ein Gymnasium zu schicken. Sie begründete dies damit, dass ich überfordert werden würde und mir keiner in meiner Familie helfen können würde, da meine Eltern kein Deutsch sprachen. Auch nachdem meine Mutter darauf bestand, mich auf ein Gymnasium zu schicken, da meine Noten sehr gut wäre und ich mich sonst auch immer gut anstellte in der Schule, bekam sie keine Unterstützung von meiner Klassenlehrerin sondern nur verurteilende Blicke. Heute kann ich meiner Mutter für diese Entscheidung danken, da ich alles geschafft habe, auch ohne der Unterstützung meiner Klassenlehrerin.  Ich hätte mir gewünscht, nicht in die Kategorie ,,Kind mit Migrationshintergrund“ gesteckt und dadurch stigmatisiert zu werden. Durch dieses Stigma, vertraute meine Klassenlehrerin nicht dadrauf, dass ich es auf einem Gymnasium schaffen könnte. Stattdessen dachte sie sich wahrscheinlich, dass sie mir durch diese Stigmatisierung helfen würde. 

Eine Beobachtungsaufgabe für die kommende Praktika könnte sein, dass ich beobachte, wie die Lehrkräfte mit dem Thema Heterogenität umgehen und ob Stigmatisierungen vorhanden sind. Dazu könnte ich die Lehrkräfte im Umgang mit den SuS beobachten und auch ihre Einteilungen bei Partner-/Gruppenarbeiten analysieren. 

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