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KZ- Gedenkstätte Neuengamme

Wenn ich das Wort Gedenkstätte höre, ist das Konzentrationslager in Auschwitz das Erste woran ich denke. Es ist ein wesentlicher Ausschnitt der deutschen Geschichte, welches SchülerInnen in den Schulen im Rahmen des Geschichtsunterrichts behandeln. Für diesen Blogbeitrag habe ich mich für das die KZ-Gedenkstätte Neuengamme in Hamburg entschieden.

 

(Quelle:https://www.abendblatt.de/hamburg/article216822059/KZ- Gedenkstaette-Neuengamme-wird-Stiftung-das-aendert-sich.html)

Das KZ in Neuengamme wurde 1938 gegründet und galt bis 1945 als größtes Konzentrationslager Nordwestdeutschlands. Insgesamt wurden hier mehr als 100.000 Menschen aus ganz Europa inhaftiert. Nach Kriegsende wurde aus dem Konzentrationslager bis 1948 ein Internierungslager, welches von der britischen Besatzungsbehörde eingerichtet wurde. Ab 1948 baute die Stadt Hamburg dort zwei Gefängnisse, welche 2003 und 2006 wieder geschlossen wurden. Seitdem wurde die Gedenkstätte zu einem Ausstellungszentrum erweitert. Das Lager hat die Größe von 57 Hektar mit 17 Gebäuden, die aus der KZ-Zeit erhalten blieben. Sie gilt in Deutschland als eine der größten Lern,- und Gedenkorten, die die Erinnerung an die Opfer des Holocausts bewahrt und zudem mehrere Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit den Ursachen und Folgen der NS-Herrschaft bietet (vgl. KZ- Gedenkstätte Neuengamme). 

Ausstellungen, die angeboten werden:

  • Hauptausstellung „Zeitspuren“ (wird für Schulklassen empfohlen, da es am umfangreichsten ist)
  • Studienausstellung zur Lager-SS
  • KZ- Zwangsarbeit in der Ziegelproduktion
  • KZ- Zwangsarbeit in der Rüstungsproduktion
  • Gefängnisse und Gedenkstätte
  • Haus des Gedenkens 
  • Sonderausstellungen
  • Wanderausstellungen 

Das historische Museum lässt sich in Bezug auf Literatur als sekundärer Lernort beschreiben, da   es primär außenpädagogischen Zwecken dient „und erst durch den Einbezug in den Unterricht zu Lernorten werden“  (Baar & Schönknecht 2018: S. 16). Zudem gilt das Museum als ein Lernort mit Bildungsauftrag, da unter Anderem Themen aus dem Bildungsplan behandelt werden (vgl. ebd.: S. 18). Des Weiteren kann man das Museum zu schulkomplementären Lernorten einstufen, da es um ein außerschulisches Angebot, welches die Schule selbst in dieser Form nicht anbieten kann (vgl. Ebd.: S. 19). Identisch zum KZ-Lager in Auschwitz werden in der Durchführung mehrere Möglichkeiten für einen kompetenzorientierten und nachhaltigen Geschichtsunterricht angeboten, weshalb sich die Ausstellung als außerschulischen Lernort sehr gut eignet, insbesondere im Fachbereich Geschichte und Politik (vgl. Klein 2015: S. 144). Themenbereiche wie Holocaust, zweiter Weltkrieg, Antisemitismus, Nationalsozialismus, Diskriminierung etc. können im Rahmen eines Projektes oder aber auch des jeweiligen Themas im Geschichte,- oder Politikunterricht behandelt werden. Die Ausstellung dient als Erweiterung des politischen und historischen Wissens.

Auf die KZ- Gedenkstätte Neuengamme wurde ich durch meine jüngere Schwester aufmerksam, da sie Anfang dieses Jahres die Hauptausstellung gemeinsam mit ihrer Schulklasse besuchte (10. Klasse). Viele aus ihrer Klasse berichteten, dass die Ausstellung sie emotional berührt und geprägt hat. Jedoch ist die Ausstellung nichts für schwache Nerven. Die Ausstellung besteht aus acht Bereichen.  

(Quelle: https://www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de/ausstellungen/neuengamme/hauptausstellung/)

Nach dem fünften Bereich wurde meiner Schwester beispielsweise sehr übel, da über Mord und Vernichtung gesprochen wurde, sodass ihr schwindelig wurde und für kurze Zeit in Ohnmacht fiel. Sie musste demnach den Rest der Ausstellung aussetzen. Aus diesem Grund eignet sich die Ausstellung nicht für eine Grundschulklasse. Auch das Museum empfehlt den Besuch der Ausstellungen nicht für Kinder unter 12 Jahren. 

Die Ausstellung ist sehr leicht zu erreichen, da es sich an einer Bushaltestelle befindet. 

Die Haupttexte der Ausstellung werden in vier Sprachen (deutsch, englisch, französisch und russisch) angeboten. Sowohl das Gelände als auch die Ausstellungen sind größtenteils barrierefrei zugänglich. Der Eintritt ist frei, welches ein sehr positiver Aspekt ist. Allerdings müsste man die Busfahrt bezahlen, welches bei meiner Schwester beispielsweiser 20 Euro gekostet hat. Alternativ könnte man einen Teil von der Klassenkasse begleichen. Bewohner Hamburgs wären diesbezüglich deutlich im Vorteil.  

Mehr könnt auf der Homepage erfahren:

https://www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de

Literatur:

Baar, Robert; Schönknecht, Gudrun (2018): Außerschulische Lernorte didaktische und methodische Grundlagen. Weinheim: Beltz.

Klein, Hans-Peter (2015): „Wir sind in Oswiecim gewesen und haben Auschwitz gesehen – Lernort Auschwitz“ in: Karpa, Dietrch; Overwien, Bernd; Plessow, Oliver (Hrsg.). Kassel: Prolog. S. 142-151