von Fadri Bischoff — Bild: jannoon028 / Designed by Freepik, www.freepik.com
Mit der digitalen Plattform „p:ier“ steht an der Uni Bremen für alle ein flexibles Werkzeug für die Arbeit mit E-Portfolios zur Verfügung.
Was sind E-Portfolios?
Ein E-Portfolio ist eine digitale Zusammenstellung verschiedener Materialien als ‚Sammelmappe‘. Studierende sammeln ‚Artefakte‘ über einen festgelegten Zeitraum. Artefakte können Arbeitsergebnisse, aber auch Materialien sein, die einen Prozess im Lernen und/oder Forschen dokumentieren. Viele verschiedene Inhaltstypen sind dabei zu verwenden, zum Beispiel Texte, Bilder, Audiodateien, PDFs, Daten etc.
Die Anwendung von Portfolios ist besonders sinnvoll, wenn eigenständiges und reflektiertes Arbeiten von Studierenden angestrebt ist. Beispielsweise in der Lehramtsausbildung an der Uni Bremen wird der Schulunterricht in Portfolios entworfen und die Arbeit an den Konzepten reflektiert.
Lehrende können für ihre Studierenden einheitliche Portfolios als Vorlage erstellen und bereitstellen und somit vorgeben, welche Fragen oder Aufgaben in welchem Umgang bearbeitet werden sollen.

Der Zeitraum des Sammelns kann unterschiedlich angelegt sein: von einem Semester bis zur Modulebene oder über das gesamte Studium und darüber hinaus als Präsentationsportfolio/Bewerbungsportfolio.
Portfolios können dabei auch als Prüfungsform verwendet werden.
Was ist p:ier?
p:ier ist eine für alle mit einem Uni-Account zugängliche Webseite, mit der Seiten („Ansichten“) und Sammelmappen („Portfolios“, auch z. T. noch als „Sammlung“ bezeichnet) erstellt und verwaltet werden können. Man kann dabei einzeln für sich oder in Gruppen (z. B. in Veranstaltungen) arbeiten. p:ier ist im Wesentlichen ein digitaler Baukasten, der insbesondere für die Arbeit mit E-Portfolios in Gruppen entwickelt wurde. Die Bearbeitung der Seiten ist sehr flexibel. Verschiedene Elemente eines Portfolios können individuell zusammengesetzt und kombiniert werden.
Funktionen von p:ier
p:ier bietet folgende wesentliche Funktionen:
- Portfolios erstellen
- beliebig viele Portfolios und darin Ansichten (Seiten) anlegen
- verschiedene Inhaltsblöcke wie Texte, Bilder, PDFs etc. anlegen
- Blöcke flexibel auf der Seite anordnen (Inhalte können auch eingeklappt werden)
- Portfolios verwalten und teilen
- Portfolios oder Ansichten kopieren
- Zeitleisten-Funktion: Zwischenstände von Ansichten sichern
- Teilen: Ansichten oder Portfolios mit in p:ier angemeldeten Personen oder Gruppen oder auch weltweit öffentlich teilen (auch zeitlich gesteuert)
- eine Gruppenverwaltung (eine ‚Gruppe‘ kann einer Veranstaltung entsprechen)
Weitere ausgewählte Funktionen:
- ein Aufgabenwerkzeug (Pläne) für eigene oder vorgegebene To-do-/Aufgabenlisten, die abgehakt werden können
- eine Kommentarfunktion auf Ebene einzelner Artefakte für Feedback (ob durch Peers, Tutor*innen oder Lehrpersonen)
- ein Portfolio zur Beurteilung einreichen (einen Portfolio-Zustand zur Bewertung bestanden/nicht bestanden/… versenden)
- eine Export-Funktion, um Inhalte außerhalb von p:ier zu sichern (HTML, PDF oder Leap2A-Format)
Portfolios sind zunächst grundsätzlich nicht für andere sichtbar. So ist ein privates, geschütztes Arbeiten möglich. Über eine Freigabe oder einen geheimen Link kann eine Ansicht oder ein gesamtes Portfolio mit anderen geteilt werden oder weltweit veröffentlicht werden.
Über die Funktion „geheimer Link“ können auch vorbereitete Portfolios als Vorlage bereitgestellt werden. Diese Vorlage kopieren Anwendende in ihren eigenen Bereich und können diese bearbeiten.
Wichtiger Hinweis: p:ier kann aktuell nach dem Studium an der Uni Bremen nicht mehr genutzt werden. Die Daten sollten vorher über die Export-Funktion gesichert werden.
Wie kann ich mir p:ier aneignen?
p:ier erschließt sich nicht unmittelbar intuitiv. Es gibt jedoch verschiedene Materialien, die Ihnen den Einstieg schnell ermöglichen:
p:ier-Tutorials
Die erste Anlaufstelle sind die umfangreichen Tutorials mit kurzen Videos im Support-Bereich von p:ier. Die Seiten sind selber in p:ier angelegt. So sehen Sie bereits, wie E‑Portfolios in p:ier aussehen können.
FAQ
Einige konkrete Fragen beantworten die FAQs von p:ier.
Das Team ist für weitere Fragen per E-Mail zu erreichen.
Mahara-Manual
Die Software, mit der p:ier betrieben wird, nennt sich „Mahara“. Das Mahara-Manual unterscheidet sich in den geschilderten Funktionen und Vorgehensweise z. T. von p:ier, kann jedoch bei gezielten Fragen hilfreich sein.
Videoplattformen wie YouTube bieten ebenfalls Erläuterungen und Tutorials zu Mahara. Oft sind die Videos jedoch auf die Besonderheiten der jeweiligen Bildungseinrichtungen ausgerichtet (z. B. für das Projekt „Feedback-Portfolio“ der Johannes Gutenberg-Universität Mainz).
Portfolio-Vorlage zum Forschungsprozess
Wenn Sie einmal kurz reinschauen möchten, wie eine Portfolio-Vorlage aussehen und bearbeitet werden kann, ohne ein eigenes Portfolio zu erstellen, empfehlen wir, die Vorlage zum Forschungsprozess anzuschauen.
Kopieren Sie diese und probieren Sie sich darin aus. Auf der ersten Seite der Vorlage ist u. a. eine Anleitung zum Kopieren zu finden, mit der Sie sofort loslegen können.
Über den Kurz-Link geht es zur Vorlage:
Hintergrund
p:ier wurde ursprünglich für die Lehramtsausbildung an der Uni Bremen im Rahmen des Projektes „Schnittstellen gestalten“ entwickelt und steht seit einigen Jahren zur Verfügung. Das Ziel ist, Studierenden die Ausbildung von Reflexionskompetenzen im Sinne eines „Reflective Practitioner“ über das gesamte Studium zu ermöglichen.
Im Rahmen des Projektes SKILL-UB wurde in einem Innovation Lab ergänzend u. a. die Vorlage für den Forschungsprozess entwickeln.
Hinter p:ier steckt die weit verbreitete E-Portfolio-Software „Mahara“, welche ursprünglich als Verbundprojekt im Hochschulkontext entwickelt wurde und nun kommerziell betrieben wird.
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