Inklusive Pädagogik 20.6.17

1)

Zwei zentrale Aspekte in der inklusive Pädagogik sind zum einen der Abbau von Barrieren zwischen Schülern mit Behinderung und Schülern ohne Behinderung, sowie das Ziel des differenten Lernens, wobei eine innere Differenzierung innerhalb des Unterrichts stattfinden soll und offene Unterrichtsformen das gemeinsame Lernen ermöglicht. Das Prinzip heisst Partizipation und Archievement , was bedeutet, dass die Schüler alle die Möglichkeit an der Beteiligung am Unterricht erhalten sollen und versucht werden soll, dass am Ende des Schuljahres sich alle auf dem gleichen Lernstand befinden. Es wird versucht zwei Klassen zu bestimmten Unterrichtsstunden zusammen zu führen und sie gemeinsam zu unterrichten und den Austausch zwischen Schülern mit und ohne Behinderung zu ermöglichen. Dies klappt jedoch nur, wenn sich die Lehrer der beiden Klassen austauschen und gemeinsam die gemeinsamen Unterrichtsstunden gestalten und beide überzeugt von diesem Konzept des Lernens sind. Auf Seiten des Lehrers der Klasse mit Schülern mit Behinderung gibt es meist keine Bedenken, da er es als wichtig empfindet, dass die Schüler die Möglichkeit haben mit Schülern ohne Behinderung gemeinsam zu lernen und sich dadurch nicht ausgeschlossen und als spezielle Gruppe behandelt sehen, nur weil sie eine Behinderung haben. Auf Seiten des Lehrers der Klasse ohne Behinderung gibt es dafür um so mehr Bedenken, wie in der Vorlesung durch Aussage eines Mathematik Lehrers gezeigt wurde. Für diese Lehrer ist es schwer ihren Unterrichtsstoff so zu reduzieren,dass auch die Schüler mit Einschränkungen mitkommen. Sie sind es gewöhnt schnell voranzukommen und mit den Schülern Unterrichtsstoff schnell erarbeiten zu können, eine plötzliche Verlangsamung und ständiges Wiederholen des Stoffes kann daher eine unangenehme anstrengende Umstellung bedeuten, die auch nicht immer erfolgreich abläuft, grade in den Hauptfächern kann sich der Leistungsunterschied sehr stark zeigen und man muss daher meiner Meinung nach die Grenze ziehen, in welchem Fach es Sinn macht zu versuchen alle auf einen Leistungsstand zu bringen und in welchem Fach getrennt unterrichtet werden muss, da es sonst zu ständigem Unverständnis oder Langeweile kommt was die Schüler aus beiden Klassen nur frustrieren würde.

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In der Vorlesung habe ich als gelungenen Unterricht meinen Leistungskurs Darstellendes Spiel gewählt, da der Lehrer in diesem Fach meist sehr entspannt war und den Unterricht ganz spontan und unkompliziert gestaltet hat und eine gute entspannte Umgangsart mit uns hatte. Das vorgegebene Beispiel mit dem Schüler Nergin ist hier sehr schwierig einzugliedern. Ich habe selbst so wenig Erfahrung mit Schülern mit Behinderung, dass ich nicht einmal wüsste, ob Nergin in der Lage wäre schauspielerische Rollen zu übernehmen innerhalb eines Theaterstückes, oder ob man ihn damit bereits überfordern würde. Wir haben damals auch einige schauspielerische Übungen gemacht, z.B. Reaktionsspiele und Emotionsverhalten, hierbei könnte man Nergin integrieren und schauen, wie er sich verhält und ob er die Spiele versteht und mitmachen kann. Ich persönlich denke aber, dass man ihn in anderen Fächern besser integrieren kann, da ich wie erwähnt nicht sicher bin, ob er durch seine geistige Einschränkung in der Lage ist schauspielerisch zu agieren, oder die Vorgehensweise und das was von ihm verlangt wird gar nicht versteht.

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  1. Ich würde gerne beobachten was Nergin genau kann und wo er seine Einschränkungen im Unterricht zeigt, aus dem gegebenen Beispiel kann ich nicht besonders viel über Nergin ableiten, da ich Mathematik nicht als Fach habe und sich die Beschreibung überwiegend auf Merken, Zahlen und Sprechen bezieht, nicht auf künstlerische Fähigkeiten, oder kommunikative und kreative Fähigkeiten.
  2. Weiterhin würde ich gerne noch mehr Meinungen von Lehrern der Klassen ohne und der Klassen mit Behinderung hören und von ihnen wissen wollen, ob sie glauben, dass das Modell des gemeinsamen Unterrichts gut funktioniert, hierbei würde ich genau darauf achten, ob sich meine Annahme bestätigt, dass Lehrer der Klassen mit Behinderung oft dafür sind und meinen alles würde aufjedenfall problemlos funktionieren und ob die Lehrer der Klasse ohne Behinderung der gegenteiligen Meinung sind.
  3. Ich würde auch gerne beobachten, wie solche gemeinsamen Unterrichtsstunden ablaufen und ob sich die einen Schüler langweilen oder die anderen Schüler den Stoff nicht auf anhieb verstehen können. Natürlich kann es auch anders ablaufen, indem beide Gruppen gut zusammen lernen und sich unterstützen können, hier würde ich gerne verschiedene Erfahrungen mit unterschiedlichen Klassen sammeln.

Vorlesung 11 Doppelte Heterogenität

1)

Die letzten Vorlesung von Prof. Dr. Klee handelte von der „doppelten Heterogenität“, welche beschreibt,dass viele Worte, von denen der Lehrer im Vorfeld annimmt es gäbe unter den Schülern hierfür eine einheitliche Assoziation, oftmals ganz unterschiedlich interpretiert und gedeutet werden. In der Vorlesung wurden Beispielbegriffe wie Tisch und Gerechtigkeit angeführt, wobei das Wort Tisch von vielen ähnlich assoziiert wurde, während für Gerechtigkeit jeder seine eigene Definition hatte. Dies zeigt, dass man oft mit Schülern im Vorfeld Begriffsdefinitionen klären sollte, bevor man in die Diskussion, oder Bearbeitung einer Aufgabe, in der bestimmte Begriffe von Bedeutung sind, einsteigt. 

Ich habe die Fächerkombination Musik und Religion. In Musik gibt es eher wenig Begriffe, die man unterschiedlich deuten kann und oftmals spielen Begriffe keine große Rolle für eine Aufgabe, nur bei einigen Fremdwörtern die in Musikstücken auftauchen können sollte man die korrekte Übersetzung im Vorfeld klären, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen. Im Fach Religion hingegen stößt man auf genau das oben beschriebene Problem, da man mit vielen Begriffen konfrontiert wird, die im Vorfeld nicht einseitig und unumstritten zu deuten sind. Es kann hierbei sehr spannend sein, in eine Diskussion mit den Schülern einzusteigen, um zu erfahren, was sie mit bestimmten religiösen Begriffen assoziieren und wie sie ihr Wissen gegenseitig erweitern können. 

2)

Man könnte im Fach Religion eine Diskussionsrunde mit allen Schülern starten, in dem man z.B. jeden Schüler der Reihe nach fragt, was er/sie zu einem bestimmten Begriff denkt. Hierbei kann es vorkommen, dass der eine sehr viel zu dem Begriff sagen kann, während ein anderer nicht weiss, was er zu dem Begriff sagen soll, oder nur antwortet, dass alles schon gesagt wurde. Hierbei können sich die Schüler gegenseitig im Lernen unterstützen und es können neue Begriffsassoziationen aufkommen, die einen neuen Blickwinkel auf bestimmte Worte zeigen. Weiterhin könnte man eine Gruppenarbeit durchführen, in der bestimmte Begriffe gegeben werden zu denen sich die Schüler austauschen sollen und letztendlich eine gemeinsame Definition für diese Begriffe finden sollen. Dies stärkt die Gemeinschaft der Schüler untereinander und fördert ihr Diskussions- und Austauschverhalten. Man könnte weiterhin im Fach Religion eine religiöse Geschichte z.B. aus der Bibel vorlesen und darüber diskutieren, ob es in der Geschichte gerecht zugeht,oder ob z.B. eine Verurteilung innerhalb der Geschichte rechtens ist, bzw. ob man selber in der Situation genauso handeln würde, oder andere Vorschläge hat.

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Klärt die Lehrkraft im Vorfeld unklare Begriffe, wenn ja wie? Lässt sie die Schüler zu Wort kommen wenn es um die Assoziation bestimmter Begriffe geht? Wie verhält sie sich dabei, wertet sie Assoziationen ab, die für sie nicht mit dem Begriff übereinstimmen? Lässt sie eine Diskussion über Definitionen eines Begriffs zu, oder gibt sie die Definition direkt selber vor?

Mathematische Leistungsunterschiede

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Ich finde schon,dass die Unterschiede in den mathematischen Leistungen ein Problem darstellen. In kaum einem Fach gibt es Leistungsunterschiede in diesen Dimensionen und oft können die Lehrer nicht auf die leistungsschwachen und leistungsstarken Schüler gleichzeitig eingehen. Dies hat zur Folge, dass entweder die leistungsschwachen Schüler komplett die Motivation verlieren und die schlechten Noten hinnehmen, oder die leistungsstarken Schüler sich langweilen, da sie sich unterfordert fühlen. Die inklusion trägt ihren entscheidenden Teil zu diesen Leistungsunterschiede bei, da es so für Lehrer noch um einiges erschwert wird, leistungsschwachen Schülern, sowie geistig oder körperlich eingeschränkten Schülern zu helfen und gleichzeitig leistungsstarke Schüler zu beschäftigen, eine Aufgabe der der Lehrer kaum gerecht werden kann. Hier muss meiner Meinung nach vor allem mit kleinen Gruppen leistungsschwächer Schüler außerhalb des Unterrichts der Stoff nocheinmal besprochen und nachgeholt werden, damit diese eine Chance haben dem Leistungsstand zu folgen.

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Spielen kann im Mathematik Unterricht meiner Meinung nach aufjedenfall ein Ansatz sein. Dadurch wird jeder Schüler persönlich angesprochen und kann optimal beschäftigt werden. Auch kann die Klasse in gemischten Gruppen spielen, da es hier nicht um Leistung sondern auch um lernen mit Spaß und spielerisches verstehen geht. Ein leistungsstarker Schüler kann hier gegen einen leistungsschwachen Schüler antreten, ohne, dass sich der leistungsschwache Schüler schlechter fühlt, oder der leistungsstarke Schüler nur eine erklärfunktion bekommt. Die Schüler lernen spielerisch mathematische Prinzipien, dabei wird jeder Schüler motiviert mitzuspielen, egal ob ihm das Fach Mathe liegt oder nicht. In der Vorlesung haben wir selbst ein Würfelspiel ausprobiert und hatten trotz kurzer Einführung sehr viel Spaß am ankreuzen der Differenzen den Augenzahl der Würfel. Gerne hätte sicher über die Hälfte weiter gespielt, wenn genug Zeit gewesen wäre. Dies zeigt, dass auch Erwachsene egal welchen Alters noch gerne spiele ausprobieren und sich mit den anderen messen. Somit kann man mathematische Spiele sozusagen egal in welcher Altersstufe einsetzen, wobei dies oft vorallem in der Oberstufe zu kurz kommt, da es ab da nur noch um Leistung geht, was meiner Meinung nach sehr stark zu Leistungsdifferenzen führt, da der Druck oft von den Lehrern im Hinblick auf das Abitur viel zu stark erhöht wird und viele Schüler schon aus Sorge nicht mitzukommen wenig konzentration für die gestellten Aufgaben aufbringen können.

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Ich würde gerne beobachten, wie die Lehrer gerade in der Oberstufe die Schüler auf das Abitur vorbereiten, ob sie nur ihren Stoff durchziehen und nicht auf die leistungsschwachen Schüler eingehen nach dem Motto jeder muss selbst sehen wie er mithalten kann, oder ob sie Sachen auch gerne mehrmals erklären und versuchen vorallem den leistungsschwachen Schülern zu helfen und nicht mit ihrem Frust dem Fach gegenüber allein zu lassen. Weiterhin würde ich gerne beobachten, ob Lehrer verschiedene Methoden im Unterricht einsetzen, gerade in trockenen Fächern wie Mathe oder auch Physik wäre dies sehr interessant, da dadurch auch leistungsschwachen Schüler mehr Chance haben sich aktiv zu beteiligen und eventuell ihre Note zu verbessern wenn sie beispielsweise einen Schaltkreis richtig aufbauen können. Gerade in solchen Fächern ist es meiner Meinung nach wichtig auf Abwechslung zu achten und nicht nur Aufgaben zu rechnen und darauf zu achten, wer den richtigen Rechenweg und das richtige Ergebnis hat.

Individualisierter Unterricht

1)

Die letzte Vorlesung handelte von schultheoretischen Perspektiven zum individualisierten Unterricht. Der Dozent stellte sich als Ethnograf die Frage, was in der Schule passiert und versucht die Vorgänge zu beschreiben. Hierfür zeigte er das Beispiel verschiedener Klassenräume, zu erst Klassenräume aus verschiedenen Ländern mit jedoch immer gleicher Anordnung der Tische und Schüler die immer den geraden Blick zur Tafel und zur Lehrkraft haben sollten. Danach wurden andere Modelle zur klassenzimmergestaltung gezeigt, die gruppentische zeigten und durch Bücher, Pflanzen und Bastelarbeiten belebter wirkten. Weiterhin wurde das Modell der planarbeit zur Unterrichtsgestaltung vorgestellt, welches in vielen Schulen angewendet wird, um die Schüler an das eigenständige arbeiten und lernen heranzuführen. Es werden häufig gruppentische für die planarbeit verwendet, damit die Schüler sich bei der Arbeit gegenseitig unterstützen können.

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Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass ich das Modell der anders gestalteten Klassenräume bedingt als gut empfinde. In der Grundschule ist es für Kinder sehr wichtig, dass die Unterrichtsräume schön gestaltet sind und eine eher wohnliche Atmosphäre entsteht, damit die Schüler sich entfalten können und sich wohlfühlen. Wir haben sogar damals im Klassenraum Hausschuhe getragen, was sowohl zur dreck Vermeidung dienlich war, als auch zum Wohlfühlen beitrug. Ab der 5. Klasse finde ich dies jedoch garnicht mehr angebracht, da die Schüler ab da an in den Richtigen Schulalltag eingeführt werden sollten, in der Uni und im Job kann schließlich auch nicht auf die Bedürfnisse jedes einzelnen bezüglich der Raumgestaltung als besonders wohnlich eingegangen werden. Kühl und heruntergekommen sollte der Klassenraum natürlich auch nicht wirken, bei uns war es damals so, dass die Klassen der Unterstufe noch in sauberen hellen Räumen untergebracht waren, während das Haus für die Mittel- und Oberstufe eher zweckmäßig mit Smart Boards gestaltet war. Ich muss sagen, dass mich persönlich die Raumgestaltung eines klassenzimmers egal war, solange es einigermaßen sauber und Vorallem nicht zu kalt oder zu warm war hatte ich kein Problem. Gruppentische habe ich nur in schlechter Erinnerung, entweder saß man mit seinen Freunden an einem Tisch und hat dann nur versucht ständig im Unterricht zu quatschen, oder es war genau das Gegenteil, dass man mit anderen an einem gruppentische saß und diese garkeine Lust auf lernen und arbeiten hatten und man ständig die Gruppenleitung übernehmen musste. Auch die sogenannte planarbeit ist meiner Meinung nach nicht wirklich effektiv. Ich hatte eine Freundin im Gymnasium in meiner Klasse, die auf einer Grundschule war wo dieses Modell ausschließlich angewendet wurde und sie hatte dadurch sehr große Probleme in der 5. klasse mit den anderen Mitschülern mit zu halten, da die Schüler oftmals kaum die Aufgaben bearbeiteten ,bzw. nur halbherzig korrigierten und dadurch kaum etwas lernten. Ich habe in der 5. klasse sehr stark gemerkt, dass, obwohl ich immer dachte, dasss unsere Grundschullehrerin uns extrem fordert, ich in vielen Fächern gut mitkam und mich sehr schnell auf das Leistungsniveau des Gymnasiums einlassen konnte. Und das eben nur, weil unsere Lehrerin immer alle Aufgaben mit uns zusammen korrigiert hat und bei jedem Schüler nachgesehen hat, in welchem Bereich er Probleme hat und wie sie ihn unterstützen kann. Auch von sogenannten LEB s halte ich wenig, da sie in der Grundschule vielleicht noch sinnvoll sein mögen, da die Schüler dort noch jünger sind und Noten vielleicht noch nicht ganz verstehen, ab dem Gymnasium jedoch macht es meiner Meinung nach garkeinen sinn, da die Schüler durchaus begreifen können, was Noten bedeuten und sich meiner Meinung nach mehr anstrengen, wenn sie Noten erhalten und vor allem angespornt werden sich zu verbessern wenn sie zB eine 2+ auf eine 1- verbessern möchten. Man sollte die Schüler nicht zu sehr verweichlichen und jegliche leistungsnachweise von ihnen fern halten, da sie später im Berufs- bzw. Unileben sowieso damit konfrontiert werden und dann erst zu lernen mit Noten umzugehen ist zu spät und kann zu Frustration und Unverständnis sowie im schlimmsten Falle Leistungsverweigerung führen.

3)

Ich bin gespannt, welche dieser Perspektiven an der Schule an der ich Praktikum machen werde angewendet werden. Ich werde vorallem beobachten, wie solche Methoden umgesetzt werden und mir die Frage stellen, ob sich meine Perspektive von früher aus meiner Schulzeit nun wiederum bestätigt, oder ob es sich nun verbessert hat und die schüler mit diesen Methoden nun besser lernen.

Vielsprachigkeit und Gender als Herausforderung

1) In dieser Vorlesung wurde die Vielfalt der Schüler innerhalb einer Klasse dargestellt. Hierbei gibt es verschiedene Vielfaltsgebiete. Zum einen die körperliche sowie geistige und soziale Entwicklung, zum anderen die Kulturen und Muttersprachen der Schüler und ihre individuellen Interessen und Attributionen. Heterogenität soll dazu dienen allen vielfältigen Interessen und Herkünften der Schüler gerecht zu werden und alle Schüler auf ein ähnliches Leistungsniveau zu bringen. Der Leistungsbegriff bringt jedoch oft auch Probleme für die Heterogenität mit sich. Die Vielsprachigkeit der Schüler beispielsweise kann als Defizit aber auch als Ressource für den Unterricht gesehen werden. Ansatz hierbei ist die sprachaufmerksamkeit, diese betont, dass sprachenvielfalt in deutschen Schulklassen der Normalfall ist. Sie verweist auch auf die Vielfalt von sprachen und sieht die Sprache nicht auf die Schriftsprache beschränkt. Durch einen sprachenvergleich kann man die Schüler beispielsweise spielerisch an andere sprachen heranführen und versuchen mit Ihnen eine Systematik in der Wortbildung zu erkennen. Zu der kulturellen Vielfalt kommen weiterhin Vorurteile hinzu, wie beispielsweise, dass Mädchen mehr lesen als jungen. Dieses Phänomen findet sich auch in buchläden und bücherhallen wieder, in denen sich immer wieder Mädchenbücher als eigene Kategorien finden lassen, es jedoch keine eigene Kategorie für jungenbücher gäbe. Weiterhin werde laut Studien in den Schullektüren mehr auf die Interessen der Mädchen eingegangen, da die Lehrer davon ausgehen, dass diese sich mehr mit dem lesen beschäftigen und diese somit bevorzugt fördern. Das Fazit der Vorlesung war, dass es Not tut umzudenken und beispielsweise Schullektüren alle Gender ansprechen sollten. Gendersprache solle weiterhin nicht nur in den Mint-Fächern vorgenommen werden, sondern ebenso in den geisteswissenschaftlichen Fächern.

2)

In meiner Schulzeit habe ich die oben genannten Kritikpunkte nur sehr gering wahrgenommen. Unsere Lehrer waren meist sehr vielfältig in ihren unterrichtsstrukturen, sodass wir in der 5. klasse beispielsweise eine Leseliste hatten, aus der wir uns selbst Bücher zum lesen auswählen dürften und nach dem lesen der Lehrerin kurz den Inhalt wiedergeben sollten und dann einen Stern pro gelesenes Buch bekamen. Wer am Ende des Schuljahres am meisten Bücher gelesen hatte bekam einen Preis, was uns zusätzlich anspornte. Es wurden dabei sowohl ein Mädchen als auch ein Junge mit den meist gelesenen Büchern ausgezeichnet, sodass sich keiner benachteiligt fühlte. Die Schullektüren die wir gelesen hatten waren weiterhin auch alles andere als auf mädchenthemen bezogen. Es gab viele Abenteuer und Vorallem nationalsozialistische Geschichten, was mich immer eher gestört und gelangweilt als interessiert hatte. Ich kann somit die in der genannten Vorlesung angesprochenen Kritikpunkte nicht bestätigen.

3)

Ich würde im Praktikum gerne beobachten, wie die Deutschlehrer heute den Unterricht gestalten und ob es wirklich stimmt, dass Lehrer noch Mädchen bevorzugt fördern und die Bücher nur nach ihren Interessen auswählen. Ich würde mich über dieses Thema auch gerne einmal mit Lehrern austauschen und sie nach ihrer Meinung fragen, da für mich die einzelnen Aussagen, die in der Vorlesung aufgeführt wurden garkeine Überzeugung hatten und meiner Meinung nach eher zur Unterstützung der Meinung des Dozenten dienen sollten.

Heterogenität in den NaturwissenschaftenLler

1.Fokussierung des Vorlesungsthemas

Heterogenität lässt sich nicht auf eine einzige Kategorie beschränken. Es gibt verschiedene Formen der Heterogenitätsdimensionen. Hierbei unterscheidet man zwischen verschiedenen Dimensionen der inneren Differenzierung und der äußeren Differenzierung. Die äußere Differenzierung zeigt sich als suboptimal für leistungsschwache Schüler,da sie dadurch wenig in die Klassengemeinschaft integriert werden und das Gefühl erhalten, schlechter als ihre Mitschüler zu sein. Auch für Leistungsstarke Schüler zeigt dieses Modell wenig Erfolg. Die innere Differenzierung lässt sich im Unterricht flexibler einsetzen,da die Schüler sich gegenseitig unterstützen können, zeigt jedoch ebenso keinen ausschlaggebenden Erfolg. Um allen Schülern gerecht zu werden sollte man daher eine Kombination aus beiden Differenzierungsarten wählen. Weiterhin zu beachten ist der Aspekt der Affektion. Die Affektion setzt sich zusammen aus Motivation,Lernlust und Interessengebiet der einzelnen Schüler und ist bei jedem Schüler individuell. Durch diese Erkenntnis ist es sinnvoll als Lehrer die Interessengebiete der Kinder zu beobachten und verschiedene Themen darauf aufbauend, wie beispielsweise praktische Versuche und Vergleiche zu andere Fächern,in den Unterricht zu integrieren.

2. Anwendung und theoriegeleitete Reflexion bisheriger Praxiserfahrungen

Ich kann bis jetzt nur aus meiner Schulzeit sprechen, da ich noch kein Praktikum in einer Schule absolviert habe. In meiner Schulzeit haben die Lehrer unterschiedliche differenzierungsmethoden angewendet. Es gab einzelne kleine förderkurse für Schüler die in einem Fach Probleme hatten. Sie könnten in den kleinen Gruppen nocheinmal den Lernstoff wiederholen, fragen stellen und extra Aufgaben bearbeiten die für das Verständnis halfen. Da ich selbst an ein paar dieser Kurse teilgenommen hatte kann ich aus eigener erfahrung sagen, dass sie sehr hilfreich waren und mir immer sehr geholfen haben, ich habe an einem in der Grundschule als auch in der Oberstufe teilgenommen und fühlte mich beide Male nicht schlecht oder ausgeschlossen, sondern war sehr froh Hilfe und unterstützung für ein Fach zu erhalten das mir schwer fiel. Hierbei kommt es aber oft meiner Meinung nach auf das Alter und die Schulformen drauf an. Weiterhin gab es Stationen lernen wo jeder nach seiner eigenen Geschwindigkeit die arbeitsblätter bearbeiten konnte. Dies empfand ich als weniger hilfreich, da einige die langsamer lernten einen Großteil zuhause bearbeiten mussten während andere alles in der Unterrichtsstunde erledigen konnten.

3. Anwendung und theoriegeleitete Reflexion zukünftiger Praxiserfahrungen:

Thema: Quintenzirkel

Klasse: 8-10

1. Die Stunde beginnt mit Frontalunterricht. Die Lehrerin zeichnet den Quintenzirkel an die Tafel und beschreibt und erklärt ihn. Eventuelle Fragen werden geklärt. Die Funktion und Einsatz in der Musik wird detailreich erklärt.

2. Die Klasse wird in Gruppen zu 2-4 Leuten aufgeteilt. Jede Gruppe erhält einen großen Zettel/Plakat. Nun sollen die Gruppen aus dem Gedächtnis noch einmal den Quintenzirkel aufschreiben und die vorher wichtigsten Funktionen notieren. Sie dürfen das Plakat dabei so gestalten, wie sie es als hilfreich empfinden und sich die Funktionen gut merken können. An den Fragen der Schüler an den Lehrer kann man beobachten welche Gruppe welche Aspekte des Unterrichtes verstanden hat und welche noch Unterstützung benötigt.

3. Die Plakate werden für die nächste Stunde aufbewahrt und in der nächsten Stunde werden die Plakate von den Gruppen vorgestellt. Ergänzend dazu kann man jeder Gruppe ein Plakat der anderen Gruppe zuordnen, welches sie spontan vorstellen sollen. Hierbei kann man beobachten, wie produktiv die Gruppen gearbeitet haben und welche Gruppe welche Funktionen auch über eine Woche hinaus behalten hat und richtig wiedergeben kann. Die Aufgabe verbindet somit Lernen mit Kreativität und Integration in den einzelnen Gruppen.

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Englisch kann jeder,oder?

Fokussierung des Vorlesungsthemas:

Die letzte Vorlesung behandelte die Heterogenität im Fach Englisch. Professorin Frau Dr. Doff der Fremdsprachendidaktik Englisch sprach hierbei über die Stärkung von Maßnahmen zum Umgang mit Heterogenität. Sie teilte die bestehende Heterogenität im Unterricht in 3 Kategorien ein. Die erste Kategorie beschreibt den Englischunterricht in Bezug auf Leistungsheterogenität. Sie erfordert ein differenziertes Lernangebot, da die Schüler im Unterricht sich auf dem Level X+1 befinden sollen, welches impliziert,dass Schüler das Level x haben und der Lehrer das Level x+1. Durch zu starke Leistungsheterogenität kann dieses jedoch nicht für alle Schüler ohne zusätzliche Lernangebote und innere Differenzierung erfolgen. Die zweite Kategorie bezieht sich auf den Englischunterricht mit sprachlicher Heterogenität.Hierbei führte Frau Dr. Doff an, dass es wichtig sei, die Muttersprachen der anderen Schüler miteinzubeziehen und den Unterricht im Hinblick auf beispielsweise dem Vergleich der Grammatik der verschiedenen Sprachen zu gestalten. Die dritte Kategorie bezog sich auf den Englischunterricht mit kultureller Heterogenität. Hierbei treffen unterschiedliche Lebenswelten und Lebensbedingungen aufeinander. Diese kann man im Unterricht ebenfalls als Vergleich zum Unterrichtsinhalt heranziehen,da somit die anderen Schüler wertvolle Einblicke in andere Lebenswelten Erlangen und die Integration untereinander gefördert wird. Weiterhin sprach Frau Dr. Doff über die Sprache als Inhalt, Medium und Ziel des Englischunterrichtes zugleich, was eine Input-Phase am Anfang jeder Stunde zum einstellen auf die Sprache unerlässlich mache. Sie schilderte auch, wie man im Hinblick auf die erste Kategorie der Heterogenität eine Differenzierung vornehmen könne. Eine Differenzierung innerhalb des Unterrichtes ist möglich im Hinblick auf Ziele, Methoden, Sozialformen, Aufgaben etc. Zum Schluss führte Frau Dr. Doff an, wie Englisch als Chance für Heterogenität genutzt werden kann, indem man das Fach als Fremdsprache für alle einordnen kann und die Mehrsprachigkeit im Unterricht für die Schülergemeinschaft förderlich ist und eine weitere Verständigungsform durch die Sprache ermöglicht wird. Englisch kann aber ebenso als Gefahr für Heterogenität gesehen werden, indem Englisch auf einen Werkzeug-Charakter reduziert wird und somit die Sprache falsch angewendet wird und die Mehrsprachigkeit auch hinderlich für den Unterricht sein kann.

Anwendung und theoriegeleitete Reflexion:

In meiner Schulzeit habe ich eine innere Differenzierung vor allem in der Oberstufe erfahren, da ich mich durch einen Schulwechsel in einer neuen Klasse zurechtfinden musste, auf dessen Wissenslevel ich mich nicht befand. Ich habe dies damals vor allem im Fach Musik bemerkt, da dies mein Hauptleistungsfach war und ich dort am meisten Probleme hatte. Der Lehrer gab sich von Anfang an sehr viel Mühe mich und ein paar andere neue Schüler in den Unterricht zu integrieren und gab uns außerhalb des Unterrichtes in den Schulräumen in der Mittagspause kleine Übungs- bzw. Nachhilfestunden. Man könnte argumentieren, dass wir uns dadurch schlecht und weniger intelligent als die anderen fühlen könnten und von den anderen abgeschieden Aufgaben nachholen mussten, dem war aber nicht so. Im Gegenteil hat uns dies sehr geholfen und wir haben schnell den Anschluss an die anderen Schüler gefunden und konnten produktiv mitarbeiten. Daher war dieser Ansatz der Differenzierung bzw. Unterstützung des Erreichen des Leistungsniveaus aus meiner Sicht durchaus gelungen. Der Lehrer differenzierte innerhalb des Unterrichtes auch im Hinblick auf Unterrichtsgespräche, indem er uns immer ermutigte daran teilzunehmen, obwohl wir weniger qualitative Aussagen beizutragen hatten, als die anderen Schüler, die diese Schule seit der 5.Klasse besuchten. Weiterhin gab er uns auch Aufgabenzettel, die wir zuhause bearbeiten konnten und bei gutem Ergebnis unsere Note damit verbessern konnten. Ich war damals sehr froh einen engagierten Lehrer zu haben, denn andere Lehrer wiederum machten mir das Lernen an dieser Schule durch ihr fordern nach sofortigem Einstieg auf dem Leistungslevel der Schule, welches ich noch nicht hatte, sehr schwer und unangenehm.

Anwendung und Reflexion zukünftiger Praxiserfahrungen:

In meinem zukünftigen Praktikum würde ich gerne beobachten, wie die Lehrer mit der ersten Kategorie, der Leistungsheterogenität der Schüler umgehen. Ich finde gerade diesen Bereich sehr interessant, da er sich auch auf alle anderen Unterrichtsfächer in der Schule anwenden lässt. Sprachliche Heterogenität und kulturelle Unterschiede finden in Fächern wie Sport, Kunst oder Mathe wenig Aufmerksamkeit, da sie nichts mit dem Unterrichtsthema zu tun haben und bei solchen Fächern jeder Schüler mit den anderen, egal welcher Nationalität gleichgestellt wird bzw. Werden sollte. Die Leistungsheterogenität lässt daher ein breiteres Spektrum an Beobachtung und Lernangeboten zu, da in jedem Fach verschiedene Schüler davon betroffen sind und es kein Fach gibt, indem alle Schüler von Anfang an das gleiche Leistungslevel haben. In jedem Fach würde sich daher der Umgang mit der Leistungsheterogenität und die innere Differenzierung durch den Lehrer beobachten und bewerten lassen.

Anwendung und Theoriegeleitete Reflexion:

Eine Maßnahme wäre beispielsweise wie oben erläutert, Schülern denen zB. das Fach Englisch schwerfällt Nachhilfestunden anzubieten, dort können sie Fragen stellen und das gelernte ohne Zeitdruck reflektieren. Man könnte ebenfalls in diesen Nachhilfestunden gute Schüler bzw. Englisch-Muttersprachler hinzuziehen und diese den Schülern den Unterrichtsstoff erneut erklären lassen, dies fördert den Zusammenhalt der Klassengemeinschaft und die Unterstützung untereinander. Weiterhin sollte man den weniger guten Schülern extra Angebote zum verbessern ihrer Note anbieten, wie zB ein Referat zu einem Ihnen bekannten Thema, oder eine Textabgabe, oder eine mündliche Reflexion eines von Ihnen gelesenen Buches. Dies stärkt das Selbstvertrauen der Schüler und zeigt Ihnen, dass sie trotz ihrer Probleme das Fach nicht mit einer schlechten Note abschließen müssen, sondern es immer Möglichkeiten zur Verbesserung gibt die sie nutzen können.

 

 

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