Vielsprachigkeit und Gender als Herausforderung

1) In dieser Vorlesung wurde die Vielfalt der Schüler innerhalb einer Klasse dargestellt. Hierbei gibt es verschiedene Vielfaltsgebiete. Zum einen die körperliche sowie geistige und soziale Entwicklung, zum anderen die Kulturen und Muttersprachen der Schüler und ihre individuellen Interessen und Attributionen. Heterogenität soll dazu dienen allen vielfältigen Interessen und Herkünften der Schüler gerecht zu werden und alle Schüler auf ein ähnliches Leistungsniveau zu bringen. Der Leistungsbegriff bringt jedoch oft auch Probleme für die Heterogenität mit sich. Die Vielsprachigkeit der Schüler beispielsweise kann als Defizit aber auch als Ressource für den Unterricht gesehen werden. Ansatz hierbei ist die sprachaufmerksamkeit, diese betont, dass sprachenvielfalt in deutschen Schulklassen der Normalfall ist. Sie verweist auch auf die Vielfalt von sprachen und sieht die Sprache nicht auf die Schriftsprache beschränkt. Durch einen sprachenvergleich kann man die Schüler beispielsweise spielerisch an andere sprachen heranführen und versuchen mit Ihnen eine Systematik in der Wortbildung zu erkennen. Zu der kulturellen Vielfalt kommen weiterhin Vorurteile hinzu, wie beispielsweise, dass Mädchen mehr lesen als jungen. Dieses Phänomen findet sich auch in buchläden und bücherhallen wieder, in denen sich immer wieder Mädchenbücher als eigene Kategorien finden lassen, es jedoch keine eigene Kategorie für jungenbücher gäbe. Weiterhin werde laut Studien in den Schullektüren mehr auf die Interessen der Mädchen eingegangen, da die Lehrer davon ausgehen, dass diese sich mehr mit dem lesen beschäftigen und diese somit bevorzugt fördern. Das Fazit der Vorlesung war, dass es Not tut umzudenken und beispielsweise Schullektüren alle Gender ansprechen sollten. Gendersprache solle weiterhin nicht nur in den Mint-Fächern vorgenommen werden, sondern ebenso in den geisteswissenschaftlichen Fächern.

2)

In meiner Schulzeit habe ich die oben genannten Kritikpunkte nur sehr gering wahrgenommen. Unsere Lehrer waren meist sehr vielfältig in ihren unterrichtsstrukturen, sodass wir in der 5. klasse beispielsweise eine Leseliste hatten, aus der wir uns selbst Bücher zum lesen auswählen dürften und nach dem lesen der Lehrerin kurz den Inhalt wiedergeben sollten und dann einen Stern pro gelesenes Buch bekamen. Wer am Ende des Schuljahres am meisten Bücher gelesen hatte bekam einen Preis, was uns zusätzlich anspornte. Es wurden dabei sowohl ein Mädchen als auch ein Junge mit den meist gelesenen Büchern ausgezeichnet, sodass sich keiner benachteiligt fühlte. Die Schullektüren die wir gelesen hatten waren weiterhin auch alles andere als auf mädchenthemen bezogen. Es gab viele Abenteuer und Vorallem nationalsozialistische Geschichten, was mich immer eher gestört und gelangweilt als interessiert hatte. Ich kann somit die in der genannten Vorlesung angesprochenen Kritikpunkte nicht bestätigen.

3)

Ich würde im Praktikum gerne beobachten, wie die Deutschlehrer heute den Unterricht gestalten und ob es wirklich stimmt, dass Lehrer noch Mädchen bevorzugt fördern und die Bücher nur nach ihren Interessen auswählen. Ich würde mich über dieses Thema auch gerne einmal mit Lehrern austauschen und sie nach ihrer Meinung fragen, da für mich die einzelnen Aussagen, die in der Vorlesung aufgeführt wurden garkeine Überzeugung hatten und meiner Meinung nach eher zur Unterstützung der Meinung des Dozenten dienen sollten.

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