Auf dem Weg zu einer Schule

Das Thema der Inklusion wurde in dieser Woche erneut von Prof. Dr. Frank Müller behandelt. Es wurde betont, dass es kein Rezept gäbe, was das Problem für den Umgang mit Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf löst. Außerdem kamen wir auf die möglichen Konsequenzen von „Aussonderung“ bei Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf. Um sich das ganze einmal vorstellen zu können, nahmen wir als Beispiel eine sogenannte „Restklasse.“ Dort nehmen Schülerinnen und Schüler teil, die körperliche Beeinträchtigungen haben. Allerdings besteht das Problem, dass die Förderschüler und Förderschülerinnen sich nicht mit anderen SuS austauschen können, keine Vorbilder haben und aus dem Grund keine Entwicklungen durchlaufen können, sowohl motorisch als auch sprachlich nicht. Jedoch ist es genauso wenig sinnvoll SuS mit Förderbedarf in eine Regelklasse zu schicken, sie aber in der hintersten Ecke alleine mit einer Sonderpädagogin zu lassen, da die SuS so erneut getrennt und somit isoliert werden, was mit einem Comic deutlich dargestellt wurde. Zudem muss man den Punkt, dass jeder Mensch auf seine eigene Art und Weise anders ist auch aufnehmen, deshalb muss man versuchen, für jeden Menschen einen Zugang zu finden.

Es ist ein schwieriger Job, wenn man auf sich alleine gestellt ist, aber das muss  gar nicht sein. Die Lehrkräfte sind in dieser Situation nicht allein und können sich jederzeit eine zweite Meinung dazu holen. Vor allem ist es wichtig zu wissen, was die förderbedürftigen Schüler möglicherweise für eine Meinung vertreten und auch ihre Eltern. Die Eltern wollen meistens schließlich das Beste für ihr Kind und ihr Wohlbefinden, weshalb es wichtig ist, mit Ihnen zu arbeiten. Hilfreich sind auch Sozialpädagogen und Lehrkräfte, die die SuS schon kennen und vorher mit ihnen in Kontakt standen.

Meint Inklusive wirklich alle?

In der siebten Vorlesung haben wir mit Dr. Eileen Schwarzenberg das Thema Inklusion behandelt.

Ein sonderpädagogischer Förderbedarf wird diagnostiziert/festgestellt. Dabei ist es allerdings keine Eigenschaft einer Person sondern eine „administrative Vereinbarung.“

Zudem haben wir zwei verschiedene Modelle kennengelernt, die jeweils eine Behinderung unterscheidet. Zum einen ist es das „medizinische Modell“ und zum anderen das „soziale Modell.“ Ersteres bezieht sich auf Menschen, die körperliche Beeinträchtigungen haben und somit eine Benachteiligung und sozialer Abschluss folgt =>Person IST behindert. Das soziale Modell hingegen, bezieht sich auf die soziale Benachteiligung, also besteht eine Barriere in der eigenen Umgebung => Person WIRD behindert. Drei weitere Modelle („full inclusive“, „two track approach“ und „twin track approach“) helfen bei der Unterscheidung des jeweiligen Schulsystems. Das erste Modell bezieht sich darauf, dass alle Schülerinnen und Schüler, mit und ohne Förderbedarf  zusammen in einer Klasse unterrichtet werden. Bei dem zweiten Modell, können die Eltern entscheiden, ob ihr Kind an einer Regelschule oder einer Förderschule unterrichtet werden soll. Und beim letzteren Modell wird auf sonderpädagogischen Förderbedarf und auf die speziellen Bedürfnisse der SuS eingegangen.

In meiner Klasse, an einem Gymnasium, gab es einen Schüler, der an Autismus litt. Dabei gab es im laufe des Unterrichts häufiger Schwierigkeiten und Unterrichtsverweigerungen. Um zu versuchen dieses Problem besser in den Griff zu bekommen, bekam der Schüler eine sonderpädagogische Kraft, die in täglich mit in den Unterrichtet begleitet hat. Ich bin der Meinung, dass es sich zwar gebessert hat, jedoch gab es weiterhin „Vorfälle“, wenn die Pädagogin mal nicht neben ihm saß und das hat den Unterricht leider ziemlich gestört und abgelenkt.

In meinem Praktikum würde ich beobachten, wie die Lehrkräfte mit den Schülerinnen und Schüler umgehen werden, wie sie sich möglicherweise umstellen für SuS mit Förderbedarf und wie Mobbing verhindert wird zwischen den SuS. Ich würde einen Blick darauf werfen, ob es wirklich ein Problem geben kann, wenn eine Inklusion stattfindet und wie das Verhältnis zwischen den SuS ist.

 

Interreligiöse Konflikte

  1. Das aufgeführte Beispiel von Dr. Eva Maria Kenngott mit dem interkulturellen Frühstück, wobei jeder Schüler und jede Schülerin etwas für ein gemeinsames Frühstück mitbringen soll, was für ihn/sie typisch ist, ist ein gutes Beispiel dafür, dass Probleme auftauchen können, wie die Fragestellung was denn überhaupt „typisch“ für das Herkunftsland der SuS ist oder ob sie sich damit identifizieren können. Außerdem besteht das Risiko das dadurch Stereotypen und Gruppierungen gebildet werden.  Des Weiteren sind viele Schülerinnen und Schüler in Deutschland geboren und nur die Eltern bzw. Großeltern sind in einem anderen Land aufgewachsen, somit ist es für viele SuS überhaupt schwierig zu beantworten, was denn ihr Herkunftsland ist.

2. Wenn ich mich an meinen Religionsunterricht der 13. Klasse in der Schule zurück erinnere, wobei alle drei Weltreligionen zum Thema standen, kann ich sagen, dass sich alle SuS, so wie auch der Lehrer respektvoll verhalten haben und  alle irgendwo ein Interesse an der jeweils anderen Religion entwickelt haben.

3. Bei dem anstehendem Praktikum, möchte ich beobachten, inwiefern die Lehrkräfte mit dem religiösen Pluralismus umgehen, wie die Schülerinnen und Schüler gegenseitig mit einander umgehen und ob mit jeglicher Meinung neutral umgegangen wird oder nicht, was bei dem heutigen Ausmaß an Vorurteilen leider nicht selbstverständlich ist.

4. Es wird immer eine Herausforderung sein, mit vielen Religionen in einer Schule zu agieren. Wobei ich mir allerdings sicher bin ist, dass wir in Deutschland sehr tolerant sind, was dies angeht. An meiner Schule zum Beispiel, gab es immer ein separates Menü in der Mensa, was ohne Schweinefleisch zubereitet wurde, oder aber war es immer möglich für muslimische SuS entschuldigt die Schule für einen Tag nicht zu besuchen (am Tag des Zuckerfests), während andere an dem Tag in die Schule gegangen sind. Die Schule ist ein Ort zum Weiterbilden für alle Schülerinnen und Schüler und die Religion hat daher eher mehr Platz in der Freizeit, am Nachmittag, nach der Schule. Da hätte jeder einzelne die Gelegenheit, seine Religion auszuleben, der eine mehr und der andere weniger. Daher sind beispielsweise Gebetsräume oder ähnliches mir persönlich zu viel für eine Schule. Niemand zwingt einen dazu, alles mitzumachen, aber man erwartet, dass man eine gewisse Akzeptanz zeigt, was beispielsweise auch die Vorweihnachtszeit betrifft oder das Singen von Weihnachtsliedern. Man erwartet eben auch eine Toleranz von denjenigen, die nach Deutschland gekommen sind und/oder eine andere Kultur/Religion ausleben, da es eben ein christlich geprägtes Land ist. Schließlich stelle ich mich auch darauf ein, mich anzupassen sobald ich vorhabe, in ein anderes Land zu ziehen und weiß, dass es dort nach anderen „Richtlinien“ zugeht.

Mehrsprachigkeit und Deutschunterricht

Im Folgenden werde ich mich auf die heutige Vorlesung „Mehrsprachigkeit und Deutschunterricht“ bei Prof. Nicole Marx und Christian Gill beziehen.

1.

Zuerst möchte ich darauf eingehen, welche Besonderheiten auftreten bei Schülerinnen und Schüler, die einen Seiteneinstieg auf sich nehmen und anschließend inwiefern sich das Bundesland Bremen der schulischen und sprachlichen Integration neu zugewanderter Schülerinnen und Schüler orientiert. 

Unter Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteigern versteht man Schülerinnen und Schüler, die zugewandert und schulpflichtig sind.

Wie wir heute erfahren haben sprechen von den 15-jährigen Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund „51% vorwiegend Deutsch im Alltag und weitere 31% Deutsch und die Herkunftssprache gleichermaßen.“ (Quelle: Pisa 2003)
Dabei lässt sich ein klarer Unterschied feststellen in Bezug zu den neu zugewanderten. Dabei gibt es zum einen diejenigen, die bisher noch nicht viel in Kontakt getreten sind mit der deutschen Sprache („ – literalisiert“), wo dementsprechend eine Heranführung an die deutsche Schriftlichkeit und Alphabetisierung notwendig ist, und zum anderen diejenigen, die schon etwas „erfahrener“ diesbezüglich sind und sich dementsprechend schon eher der Alphabetisierung im deutschen Schriftsystem widmen. Beide Typen erlernen dann den Auf- und Ausbau allgemeinsprachlicher Kompetenzen und ergänzend den Auf- und Ausbau der bildungssprachlicher Kompetenzen. An Bremer Schulen gibt es Vorkurse für Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger, die Konzeption der Vorklassen bezieht sich auf die Alphabetisierung und den Übergang in den Regelunterricht, der normalerweise nach einem Jahr erfolgt. Die Sprachförderung von Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger sind sowohl im Vorkurs als auch im Regelunterricht demnach langfristig von großer Bedeutung in Bremen. 

2.

Da Intensivkurse allerdings eher selten sind deutschlandweit, und ich nach eigenen Erfahrungen an meiner Schule berichte, würde ich eher behaupten, dass manche zugewanderte Schülerinnern und Schüler die Vorkurse (sogenannte „DaZ-Klassen“) als zu „gelassen“ wahrnehmen und manchmal vielleicht nicht die Möglichkeit nutzen, wie es im Regelunterricht womöglich der Fall gewesen wäre, mit Mitschülerinnen und Mitschülern ausschließlich auf deutsch zu sprechen, was dazu führt, dass man sich mit einer Fremdsprache vertraut macht und sich an sie herantraut. Außerdem besteht nicht die Möglichkeit, sich einen Überblick zu verschaffen wie so ein regulärer Stundenplan aussieht mit den verschiedensten Fächern. 

Nach dem Übergang in den Regelunterricht haben sich die Schülerinnen und Schüler dem Regelunterricht nichtsdestotrotz sehr gut angepasst. Die Tatsache, dass es eine Binnendifferenzierung gibt, die beispielsweise Anfänger und Fortgeschrittene grob in verschiedene Vorklassen teilt, ist eine gute Maßnahme, um die SuS an ihr persönliches Ziel zu bringen. Ein weiterer Pluspunkt ist auch, dass bei Vorklassen jederzeit die Möglichkeit besteht zum Regelunterricht zu wechseln, sobald die Lernenden gute Fortschritte machen. 

3.

In meinem Familienkreis habe ich zwei Lehrkräfte einer Hauptschule in Niedersachsen befragt und erfahren, dass die Schülerinnen und Schüler, wie wir bereits in der Vorlesung schon feststellen konnten, große Schwierigkeiten bei der Leseentwicklung vorweisen.