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Abschlussreflexion

1. Aufgabe:

Die Ringvorlesung „Umgang mit Heterogenität“ konnte mir eine grundlegende Einsicht vermitteln, wie vielfältig der Umgang mit Heterogenität im Schulalltag ist und welche Auswirkungen die Heterogenität hat. Mir wurde erst durch die Vorlesungen bewusst, dass unser Schulsystem überdacht und geändert werden muss, um die Vielfalt der Heterogenität abzudecken. Die Gesellschaft ist zu heterogen für „ein“ System. Die Heterogenität der Schulklassen ist eine Problematik, der sich Lehrkräfte im täglichen Leben stellen muss und die es gilt bestmöglich zu fördern und zu fordern. Dazu hat es schon einige grundlegende Änderungen gegeben – wie z.B. die Inklusion. Jedoch steht das Schulsystem erst am Beginn des Wandels.

Die Vorlesung von Dr. Eileen Schwarzenberg mit der Thematik „Meint Inklusion wirklich alle“ lässt sich auf sämtliche Fächer übertragen. Inklusion ist im Allgemeinen ein schwieriges Thema, da es durchaus wünschenswert ist, alle Kinder und Jugendliche in einer Klasse zu vereinen und ein gemeinsames Lernen zu ermöglichen. Gleichzeitig stellt uns dieses Ziel vor personelle Herausforderungen. Meist fehlt den Lehrkräften die nötige Zeit in einer 20-30 Schüler starken Klasse auf einzelne Probleme mit ausreichend Zeit und Geduld zu reagieren. Deshalb folgt meist die Differenzierung und Exklusion auf Sonderschulen. Jedoch wurde ist hier eine Tendenz der Veränderung zu erkennen.

Für meine Fächerkombination war der Vortrag von Prof. Dr. Matthis Kepser über „Heterogenität im Deutschunterricht der Sekundarstufen“ besonders spannend. Thematisiert wurde hierbei vor allem die Ressource der Zweisprachigkeit, die man definitiv nutzen sollte. Kepser ging auch darauf ein, dass die Vermittlung und Reflexion der deutschen Sprache nicht nur Aufgabe des Deutschunterrichtes ist. Deshalb kann man diese Aufgabe auch auf alle anderen Fächer beziehen. Ebenfalls beleuchtete er gendersensible Inhalte.

Zu der Thematik Gender wurde auch ein sehr spannender und aufschlussreicher Vortrag von Dr. Christoph Fatini gehalten, der Ansätze zur Entwicklung einer interkulturellen, gendersensiblen Pädagogik darstellte und zeigte, dass ein Spannungsfeld zwischen der Selbst-Inszenierung und Zuschreibungen von gendersensiblen Eigenschaften existiert.

Die Vorlesung von Bárbara Roviro behandelte das Thema „Sind „andere“ Gesellschaften und Kulturen plausible Lerngegenstände im Fremdsprachenunterricht? Ich studiere Germanistik und Geschichte, aber ihr erläutertes Beispiel mit Fremdsprachenbüchern, die stereotypische Bilder zeigen, war auch mir durch meine Schulzeit noch sehr bekannt. Sie betonte, dass man durch Stereotypen eine Generalisierung der Gesellschaft vornimmt. Besonders wichtig im Fremdsprachenunterricht ist es, ein Verständnis für andere Kulturen aufzubauen.

2. Aufgabe

Besonders der Faktor der Inklusion prägt den Schulalltag besonders. Auch wenn die Inklusion wünschenswert ist und eins der angestrebten Ziele des deutschen Schulsystems, so findet sie trotzdem nicht statt. Es wird stattdessen differenziert und sortiert. Diese Differenzierung beginnt bereits nach Beendigung der Grundschule und einer Einteilung in Gymnasium oder Oberschule. Ich bin der Meinung, dass diese Einteilung zu früh vorgenommen wird und alle Schüler gemeinsam bis zur 10. Klasse in einer Schulform lernen sollten und anschließend entschieden werden kann, wer noch zwei oder drei Jahre weiter zur Schule geht um das Abitur zu absolvieren, oder wer direkt eine Ausbildung beginnt. Ich habe bereits Praxiserfahrungen durch ein BFD an einer inklusiven Waldorfschule sammeln können. Zum Einen wurde dort das System vertreten, dass alle Schüler die Schule bis zur 10. Klasse gemeinsam besuchen, was den Vorteil eines gestärkten Klassenverbandes hatte, da sich die Schüler*innen seit der 1. Klasse oder dem Kindergarten bereits kannten und es förderte zum Anderen auch die Entwicklungs- und Lerngeschwindigkeiten der einzelnen Schüler*innen. Es wird als Befürchtung gegen ein solches System genannt, dass die schwächeren Schüler die leistungsstarken einbremsen und so die Gefahr droht, dass der Lernstoff nicht vermittelt werden kann – jedoch bringt es meiner Meinung nach auch den Vorteil, dass die leistungsstarken Schüler die „schwächeren“ Schüler motivieren und mitziehen. Des Weiteren war die Waldorfschule eine inklusive Schule, die in jeder Klasse ca. 5 Kinder mit speziellem Förderbedarf integrierte. Dafür wurde der Unterricht von zwei Lehrkräften und min. 2 Schulhelfern begleitet. So konnte auf speziell auf die Interessen der Kinder reagiert werden. Diese Art von Schulform bedeutet natürlich ein enormer personeller und finanzieller Aufwand, aber es lohnte sich, da so gleichzeitig ein Verständnis der Schüler untereinander entwickelt wurde, dass es Menschen alle verschieden sind und verschieden lernen und handeln, auch aufgrund von Behinderungen oder psychischen Vorbelastungen. Mich hat vor allem das Miteinander an dieser Schule begeistert.

Die Vorlesung hat das Thema Inklusion unter verschiedensten Gesichtspunkten vorgestellt und thematisiert und auch Probleme offen besprochen.

3. Aufgabe

Besonders interessiert mich tatsächlich die Inklusion und die weiteren Entwicklungen in unserem Schulsystem und wie man die Inklusion am besten zum Schulalltag und nicht zur Seltenheit macht. Des Weiteren finde ich auch die Thematik Deutsch als Fremdsprache sehr wichtig, da diese durch aktuelle politische Entwicklungen, wie die Flüchtlingskrise, immer mehr zum Alltag an deutschen Schulen wird. Vor diesem Hintergrund interessiert mich auch, wie eine mögliche Integration von Schülern mit Migrationshintergrund, die wenig bis gar kein Deutsch sprechen können, aussehen könnte. Denn es kann ja nicht das Ziel sein, dass diese Schüler, nur weil sie kein Deutsch können, auch in allen anderen Unterrichtsfächern nicht einbezogen werden.

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Gender – Ansätze zur Entwicklung einer interkulturellen gendersensiblen Pädagogik

1.  Es existiert ein Spannungsfeld zwischen der Selbst-Inszenierung, also wie ich mich selbst darstelle, und Zuschreibungen von genderbedingten Eigenschaften. Diese Eigenschaften werden bewusst oder unbewusst von einer dritten Person zugeschrieben. Diese Eigenschaften können zwar durch die Selbstinszenierung gestützt werden, müssen sie aber nicht. Meistens werden die zugeschriebenen Eigenschaften als allgemeingültige Werte angesehen. Besonders in der Schule kann es so zur Einschränkung von Interessensbildung kommen, wenn es genderbedingte Zuschreibungen gibt, die als allgemeingültig angesehen werden. Deshalb sollte man unterbewusste Interpretationen der Selbstinszenierung hinterfragen und keine voreiligen Schlüsse ziehen. 
2. Besonders im Hinblick auf die Leistung gibt es eine allgemeine Auffassung: Mädchen sind in der Schule meist besser als Jungs. Dafür erreichen im späteren Berufsleben eher Männer die Führungspositionen. Außerdem herrscht die allgemeine Auffassung, dass es Fächer gibt, in denen Mädchen besonders gut sind – dazu zählen v.a. die Sprachen, da dies Fleißarbeit ist. In den Naturwissenschaften ist es häufiger, dass auch Jungen bessere Noten erzielen. Diese Teilung ist bis zum Studium sichtbar. So gibt es mehr Studentinnen im Bereich Germanistik oder Englisch, und mehr Studenten in den Naturwissenschaften. Bei mir wurde dieser Unterschied der Leistungen auch bei der Verteilung des Abiturschnittes sichtbar. Die besten Abiturzeugnisse wurden an Mädchen vergeben, während die Jungen eher das Mittelfeld belegten. Außerdem führten die verschiedenen Anforderungen für Mädchen und Jungen im Sportunterricht immer wieder zu hitzigen Diskussionen, da meist die Ergebnisse, die Jungen für gute Noten erreichen mussten wesentlich höher und strenger waren, als die für Mädchen. 
3.  Auf meine Beobachtungen und Erfahrungen aus Aufgabe 2 gestützt, würde ich auch meine Beobachtungsaufgabe für kommende Praktikas formulieren: 
-> Wie ist die Leistungsverteilung in der Klasse? 
Dazu würde ich beobachten, wer sich aus der Klasse in der Leistungsspitze befindet bzw. ob diese, ähnlich meiner eigenen Schulzeit, aus Mädchen besteht. Außerdem wie die Notenverteilung bei Tests aussieht und ob Unterrichtsbeiträge ebenfalls hauptsächlich von Mädchen stammen und die Jungen, so das Klischee, den Unterricht eher behindern, indem sie stören oder andere Dinge tun. Falls dies nicht so sein sollte, und Unterrichtsbeiträge auch von Jungen stammen, diese aber in den Test und Klausuren schlecht abschneiden, könnte das auch darauf deuten, dass Mädchen in schulischen Belangen mehr Fleiß und Arbeit hineinstecken. 
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Heterogenität und Inklusion im Deutschunterricht

1. Greiner (2019) formuliert verschiedene Dilemmata, die mit der Forderung nach Inklusion an den Schulen verbunden sind. Nehmen Sie zu dreien Ihrer Wahl Stellung.

Inklusion ist wünschenswert, jedoch nicht leicht zu verwirklichen. Mit der Umsetzung der Inklusion verbinden sich verschiedene Dilemmata, auf die ich im folgenden beispielhaft eingehen werde:

  • Das Differenzierungsdilemma: Es betrifft vor allem inklusive Schulen. Dort wird die Heterogenitätswahrnehmung aufgrund der Sichtbarkeit der Differenzen noch verstärkt. In einer inklusiven Schule sind Kinder und Jugendliche mit verschiedenen Förderbedarfen vereinigt. Dies stellt die Lehrkräfte vor die Herausforderung der Differenzierung. Bei der Differenzierung unterscheidet man in Binnendifferenzierung (Maßnahmen zur Differenzierung im Unterricht) und zur äußeren Differenzierung (Maßnahmen zur Einteilung der Schüler in möglichst homogene Gruppen). Differenzierung kann als Individualisierung des Lernens in einer größeren Lerngruppe begriffen werden.
  • Das Zustimmungsdilemma: Die Inklusion erfordert die freie Zustimmung der Akteure, die daran beteiligt sind. Dabei ist zu beachten, dass nicht nur die Gleichheit der Berücksichtigung aller als Objekte der Inklusion, sondern auch die Gleichheit der Beteiligung alles als Subjekte des Entscheidungsprozesses über Inklusion gegeben sein muss, damit eine erfolgreiche Inklusion stattfinden kann. Ein Problem stellt dabei dar, dass in extremen Ausnahmefällen die Beteiligung an der Inklusion die Berücksichtigung der Gleichheit zerstören kann. Als Objekte sind Personen zu bezeichnen, mit denen etwas gemacht wird, die also vor vollendete Tatsachen gestellt werden und nicht aktiv entscheiden können. Subjekte bezeichnen Personen die handeln, also im vorliegenden Fall aktiv an der Entscheidung der Inklusion beteiligt sind. 
  • Individualförderung statt Unterricht-Dilemma: Dieses Dilemma bezeichnet den Fall, dass durch Inklusion auch außerhalb des Unterrichtes ein viel größeres Ausmaß an individualisierter Förderung erfolgen muss, um die Kinder und Jugendlichen mit Förderbedarf ebenfalls zu schulen. Das bewirkt aber die Auflösung des traditionellen Unterrichts in einer Klasse, einem Kollektiv, da dann einige Kinder außerhalb dieser Klasse unterrichtet werden. Der Gedanke des gemeinsamen Lernens und Lebens in einer Klasse ist aber das Grundmotiv der physischen und sozialen Inklusion. 

Vor allem das letzte Dilemma sehe ich als sehr realistisch ein, da die Kinder und Jugendlichen mit inklusivem Förderbedarf eine zusätzliche Förderung erhalten müssen / sollten, dadurch aber auch wieder ausgegrenzt werden. 

 

2. Die Vermittlung und Reflexion der deutschen Sprache ist nicht nur Aufgabe des Deutschunterrichts, sondern fächerübergreifendes Unterrichtsprinzip. Wo sehen Sie in Ihrem (ggf. zweiten) Fach Möglichkeiten, um

  1. Vielsprachigkeit als Ressource zu nutzen

Ich studiere Germanistik und Geschichte auf Lehramt. In meinem zweiten Fach (also Geschichte) wäre es möglich die Vielsprachigkeit zu nutzen, indem die Schüler auch Texte über das Thema auf ihrer Muttersprache lesen bzw. aus ihrem Herkunftsland und man so eine vielfältigere Sichtweise auf das Thema bekommt. Man könnte außerdem auch Vergleiche einbeziehen – z.B. der Darstellung oder Abläufe und Ähnlichkeiten in der Geschichte. Außerdem könnte man auch einen Text auf einer anderen Sprache als Ausgangstext nehmen, und eine Übersetzung und schauen, ob die Übersetzung den Ausgangstext verfälscht darstellt.

  1. gendersensibel Unterrichtsgegenstände auszuwählen und Aufgaben zu konstruieren

In Geschichte bietet immer ein gendersensibles Thema der Unterrichtsgegenstand „Rolle der Frau“. Es bietet sich in Geschichte die Möglichkeit Veränderungen im gender Begriff zu beobachten und Entwicklungen herauszuarbeiten. Man könnte dort z.B. auch die Perspektive ausweiten und die Entwicklung des gender Begriffs in mehreren Ländern untersuchen und Unterschiede und Gemeinsamkeiten herausarbeiten, sowie kritisch untersuchen, welche Länder fortgeschritten mit dem gender Begriff und der Ausweitung auf männlich, weiblich und divers umgehen und in welchen Ländern die Rolle der Frau nicht gleichberechtigt zur Rolle des Mannes ist. 

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Meint Inklusion wirklich alle?

1. Benennen Sie bitte die für Sie zentralen theoretischen Aspekte aus der Vorlesung und begründen Sie die Auswahl.

Inklusion ist mehr als nur dabei sein und mehr als nur das Gleiche für alle!

Der Weg zur Inklusion wird meist in einer Dreiteilung vorgenommen: Exklusion – Integration – Inklusion. Jedoch kann man diese Einteilung noch spezifischer vornehmen: Exklusion – Separation (z.B. in Förderschulen) – Integration (Kinder werden in das System eingepasst, es wird jedoch keine Systemanpassung vorgenommen) – Inklusion (optimierte und erweiterte Inklusion) – Überwindung der Inklusion. Die Forderung die hinter dieser Entwicklung steht ist die Auflösung der Sonder- und Förderschulen. Kinder und Jugendliche mit Behinderung haben einen Rechtsanspruch auf eine Schulbildung, die außerhalb von Förder- und Sonderschulen stattfindet. Das Bundesland Bremen ist dabei ein Vorreiter dieser Entwicklung. Die Vielfalt sollte zur Normalität werden – trotzdem sind immer wieder exklusive Tendenzen zu verzeichnen. Man nennt dies auch: „inkludierende Exklusion“. Diese wird u.a. durch Organisationen wie Sondereinrichtungen oder Sonderlehrer deutlich. Es kommt aber auch zur Exklusion durch Sonderbehandlung (Assistenten als Hilfskräfte), sowie fehlende Unterstützung oder die Separation in Sonderräume. 

Zum Inklusionsverständnis ist es wichtig, dass alle Heterogenitätsdimensionen mit eingebunden und verknüpft werden (z.B. Geschlecht und Religion). Außerdem die Tendenz zu einer systembezogenen Sichtweise – zur Zeit sollen sich die Personen an das System anpassen und Behinderung ist ein persönliches Problem. Ziel ist es, dass sich das System anpasst. Ein Grundstein der Entwicklung ist der Rechtsanspruch. Außerdem sollte es keine gruppenbezogenen Ressourcenzuweisungen geben. 

2. Lesen Sie bitte die Fallbeispiele und beantworten die Fragen.
Reflektieren Sie bitte anschließend Ihre bisherigen Erfahrungen an Schulen:
a) Wie würden Sie ihre Erfahrungen im Hinblick auf die theoretischen Aspekte aus der Vorlesung einordnen? (u.a. Modelle von Behinderung, „inkludierende Exklusion“).
b) Welchen Meinungen sind Ihnen im Praktikum / in Praxiserfahrungen insbesondere zu der Frage der Inklusion von SuS mit sonderpädagogischem Förderbedarf an Oberschulen und Gymnasien begegnet und welche Auffassung vertreten Sie selbst?

Der gemeinsame Schulbesuch ist in den meisten Bundesländern noch die Ausnahme, auch wenn es in den letzten Jahren eine deutliche Verbesserung gegeben hat. Man kann deshalb davon sprechen, dass wir uns auf dem Weg zu einem inklusiven Schulsystem befinden, das Ziel aber noch lange nicht erreicht ist. Vor allem müssen die Rahmenbedingungen angepasst werden, sodass ein inklusives Schulleben möglich ist. Ich bin der Meinung, dass ein inklusives Schulsystem eine gute Möglichkeit bietet die Stärken und Schwächen der verschiedenen Schüler und Schülerinnen miteinander zu verbinden und Toleranz miteinander zu üben. In den Fallbeispielen werden aber auch grundlegende Probleme der Inklusion deutlich – es wird zum Beispiel mehr Personal benötigt – so sollte der Unterricht dann durch mehrere Lehrkräfte begleitet werden, um auf individuelle Probleme der Schüler eingehen zu können. Es besteht aber immer die Gefahr, durch zuviele Maßnahmen in die „inkludierende Exklusion“ zu verfallen. So finde ich beispielsweise es hilfreich den Unterricht durch mehrere Lehrpersonen zu gestalten, jedoch Kindern und Jugendlichen mit Förderbedarf nicht eine Person „zuzuweisen“, die als Assistenz für sie da ist. So werden die Kinder und Jugendlichen mit Förderbedarf bei Bedarf unterstützt, haben aber nicht das Gefühl der Sonderbehandlung oder Abhängigkeit von einer Person. Ich denke ebenso, dass es für eine einzelne Lehrkraft unmöglich ist, eine Klasse alleine zu unterrichten und gleichzeitig auf die Bedürfnisse der Kinder mit Förderbedarf einzugehen. Dies zeigte sich auch in meinen praktischen Erfahrungen an einer inklusiven Waldorfschule, wo der Unterricht von 3-5 Lehrpersonen begleitet wurde und mehrere Differenzierungsräume zur Verfügung standen, um Kinder und Jugendliche mit besonderem Ruhebedrüfnis aus lauten Klassenalltagssituationen zu separieren und später wieder in den Unterricht zu integrieren. So könnte im Fallbeispiel Finn seine Aufgaben in Ruhe erledigen und würde sich nicht provoziert fühlen. 

3. Formulieren Sie bitte eine Beobachtungaufgabe für den inklusiven Unterricht für zukünftige Praktika.

Wie ist der Umgang mit Kindern und Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf? Werden Sie Teil der Inklusion, oder ist eher der Begriff „inkludierende Exklusion“ zutreffend? Wie wird auf spezielle Situationen mit Kindern und Jugendlichen mit Förderbedarf reagiert?

 

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Sind „andere“ Gesellschaften und Kulturen plausible Lerngegenstände im Fremdsprachenunterricht?

1. Aufgabe:

Stereotypen „haften“ an uns. Sie sind die Vorurteile, die wir in uns tragen, wenn wir an andere Kulturen und Gesellschaften denken. Denken wir an Spanien, assoziieren wir damit Urlaub auf Mallorca, den Stierkampf, die Siesta und noch vieles mehr. Diese Vorurteile sind starr und lassen sich nur schwer durchbrechen. Das Problem ist, wir nehmen damit eine Generalisierung der Gesellschaft vor – die wir im Gegenzug auch an unserer Gesellschaft nicht möchten. Leider gibt es auch im Fremdsprachenunterricht vor allem in Lehrbüchern einen großen Anteil an Stereotypen. Quelle: http://goldaspanish.weebly.com/uploads/4/7/0/9/4709551/__1756223.jpg (letzter Zugriff: 05. Mai 2020, 13:25 Uhr)

Das Bild stellt ein Cover von einem Spanischlehrbuch da – schon auf dem Cover wird mit Sterotypen geworben. Das Fallbeispiel betreffend würde ich den Fremdsprachenlehrer darauf hinweisen, dass es richtig und wichtig ist die Schüler mit Stereotypen der jeweiligen Fremdsprachen zu konfrontieren und sich mit diesen auseinander zu setzen – so können die Schüler selbst lernen, dass Vorurteile und Wahrheit meist weit auseinander liegen. Jedoch für die Fremdsprache mit Stereotypen auf einem Elternabend zu „werben“ ist nicht richtig – die Fremdsprachenlehrer sollten sich eher auf das Modell von Byram stützen und den Eltern anhand dieses Modells erklären, wie sie den Unterricht gestalten wollen, damit die Schüler am Ende als Sprecher über interkulturelle, kommunikative Kompetenzen verfügen. Sie sollten den Eltern erläutern, dass das Interesse der Lehrperson darin besteht, die Schüler auch außerhalb des Klassenraums zum Lernen dieser Sprache zu motivieren – auch wenn das Erlernen einer Fremdsprache mit Mühen und Zeit verbunden ist und gerade zu Beginn vor allem viel Fleiß erfordert. 

 

Aufgabe 2:

In meiner 2. Fremdsprache haben wir uns relativ ausführlich mit der Kultur in Frankreich beschäftigt. Dies haben wir unter anderem in Form von Schülervorträgen gemacht. Dadurch, dass mir dieses Wissen durch Vorträge meiner Mitschüler vermittelt wurde, ist auch noch relativ viel Wissen vorhanden, da gerade Mitschüler wissen, wie sie Präsentationen spannend gestalten und die Klasse ganz anders zuhört und dabei ist. Wir haben uns außerdem auch mit Vorurteilen und Klischées auseinandergesetzt und diese widerlegt. Unsere Französischlehrerin hat uns auch immer über aktuelle Feste oder Bräuche zu der jeweiligen Jahreszeit bzw. des jeweiligen Monats informiert oder wir haben typische Rezepte ausprobiert – z.B. den Dreikönigskuchen (La Galette des Rois). Wir hatten auch im Rahmen unseres Französischunterrichtes eine Sprachreise, inder wir die französische Kultur „direkt“ erleben konnten. 

In meiner ersten Fremdsprache haben wir leider nicht soviel zur Kultur behandelt. Es gab einen Schüleraustausch in der 7. Klasse – allerdings waren meist 3-4 Jugendliche in einer Gastfamilie und deshalb war der kulturelle Austausch nicht wirklich gewinnbringend. 

Die Zielsetzung für die Behandlung von kulturellen Bestandteilen im Fremdsprachenunterricht ist definitiv der Aufbau eines Verständnisses für „fremde“ und „andere“ Kulturen, Sichtweisen und Traditionen. Durch die Beschäftigung in der Schule soll dem Schüler eine Transkulturalität vermittelt werden, mit der er dann auch im Alltag anderen Kulturen respektvoll gegenübertritt. Deshalb finde ich eine Beschäftigung mit Vorurteilen und Stereotypen besonders wichtig – die Schüler sollen daraus lernen, dass sie andere Kulturen nicht vorverurteilen und Stereotypen auf alle Menschen der Kultur anwenden – denn nicht alle Spanier*innnen gehen zum Stierkampf und tanzen Flamenco. Die Schüler erhalten durch den Fremdsprachenunterricht einen Einblick in eine andere Kultur und können einen Kulturvergleich ziehen. 

 

3. Aufgabe

Fächerkombination: Germanistik / Geschichte:

Das Corona-Virus ist nicht der erste Erreger, der die Menschen beunruhigt: Immer wieder treten neuartige Krankheiten auf, die uns verunsichern Wir fragen uns: Sind wir in Gefahr? Was können wir tun? Solche Fragen haben sich Menschen schon im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit im Angesicht (unbekannter) Krankheiten gestellt. Aber es war nicht immer nur die berüchtigte Pest, die die Menschen in Angst und Schrecken versetzt hat. Krankheiten, die uns heute dank des medizinischen Fortschritts nicht mehr viel anhaben können, sind für die damaligen Zeitgenossen eine Bedrohung gewesen. Umso mehr, als dass sie nicht wussten, was die Ursache war.

  •  Untersuchen Sie, wie die Menschen früher mit solchen Krankheiten umgegangen sind (wählen Sie sich dazu eine Krankheit aus) und welche Maßnahmen sie ergriffen haben. Vergleichen Sie diese anschließend mit den Maßnahmen, die gegen das Corona Virus ergriffen worden sind.

 

4. Aufgabe:

Ich finde den Einstieg über Stereotypen meist sehr passend. Anhand von Vorurteilen lassen sich Kulturen und Gesellschaften bestmöglich untersuchen – es gibt bereits Anhaltspunkte, an denen man die verschiedenen Kulturen und Gellschaften untersucht und am Ende meist einen neuen Erkenntnisgewinn stehen hat. In einer Klasse sind meist verschiedene Kulturen vertreten und die Kinder und Jugendlichen könnten erläutern, mit welchen Vorurteilen sie meist konfrontiert werden und was der Wahrheitsgehalt daran ist bzw. wie ihre Kultur und Gesellschaft aufgebaut ist – so erleben die Schüler auch an direkten Fallbeispielen, wie es sich anfühlt mit Vorurteilen konfrontiert zu werden (schließlich existieren zu allen Kulturen und Gesellschaften Vorurteile) und sie lernen tolerant und offen gegenüber anderen Sicht- und Denkweisen zu werden. So kann man zum Beispiel in den Spanischunterricht einsteigen, indem man die Schüler nach typischen Stereotypen fragt und anschließend sich thematisch mit diesen auseinandersetzt. So könnte man die Geschichte und Tradition des Stierkampfs erläutern, aber auch auf aktuelle Positionen und Debatten eingehen und die Schüler am Ende ein Urteil darüber fällen lassen, ob es wirklich „typisch spanisch“ ist oder nur aus der Geschichte Spaniens entstanden ist. 

 

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(Welt-)Gesellschaftliche Veränderungen, Migration und die Reaktion von Schule – ein Blick auf schulpoloitische Hintergründe, Strukturen und Konzepte

Lösungen zu den Aufgaben von der 2. Vorlesung am 28. April 2020:

1. Aufgabe:

Unter einer nationalen Orientierung des Bildungssystems versteht man, die Einbindung von Schulen in eine spezifische, nationalstaatlich verfasste Gesellschaft. Migrationsgesellschaftliche Normalitäten und Fakten werden ausgeblendet und nicht beachtet. Die Bereiche sind ausgerichtet auf nationale Begrenztheit. In der Schule zeigt sich dieses Phänomen an der uneingeschränkten Position des Deutsch Unterrichtes. Deutsch wird in den Schulen als 1. Sprache / Muttersprache unterrichtet. Es gibt keine Auswahlmöglichkeit für Kinder- und Jugendliche aus Familien mit Migrationshintergrund. Des Weiteren ist der Geschichtsunterricht hauptsächlich auf die deutsche Geschichte ausgelegt. Ausnahmen bilden im Geschichtsunterricht Exkurse in europäische oder amerikanische Geschichte. Der Unterricht befasst sich also primär mit nationalen Themen. Die Schulpraxis bezieht Migration noch nicht als Normalfall in die Struktur des Unterrichtes ein. Stattdessen kommt es zu einer Selektion von Neu-Zuwanderern in Parallelstrukturen. So wurden zum Beispiel sog. Asylklassen eingerichtet und die Kinder und Jugendlichen nicht in den normalen Schulalltag integriert. Der Grund dafür sind die zeitliche und räumliche Kontinuität, die an den Schulen bevorzugt wird – es soll zu keiner Veränderung der Grundstrukturen kommen.

 

2. Aufgabe:

„Migration als Herausforderung für die Schule“ ist ein Thema, welches in Zukunft einen größeren Stellenwert bekommen wird und muss. Ich habe aus der heutigen Vorlesung einen neuen Blickwinkel auf Unterrichtsinhalte erhalten – ich habe z.B. nie so wirklich reflektiert, dass es keine Alternative zur Deutsch als Erstsprache gibt. Deutsch ist meine Muttersprache und deshalb stellte mich das nicht vor ein Problem – wenn ich mir aber jetzt vorstelle, in ein anderes Land auszuwandern und ich dort keine Möglichkeit hätte, meine Muttersprache auch in der Schule anzuwenden, wäre das sehr schade und nicht schön. Außerdem fand ich die normativen Ansätze des Lehrer/innenhandeln in der Schule der Migrationsgesellschaft richtig und wichtig. Ich finde es sehr gut, dass bereits das Studium eine solche Veranstaltung und Konfrontation mit diesem Thema bietet, da es im späteren Berufsalltag Alltag ist, da auch die Schüler mit Migrationshintergrund die gleichen Chancen haben sollten, wie alle anderen Schüler auch.

 

3. Aufgabe:

Der Begriff „Doing Culture“ wird es verwendet, wenn kulturelle Merkmale dem Verhalten von Personen zugewiesen wird (der typische Deutsche ist demnach blond und blauäugig und trägt eine Lederhose und isst gerne Brezel und Weißwurst mit einem Bier). In dem Fallbeispiel geht es um eine Rückgabe einer Deutsch Klausur mit dem Thema „Romeo und Julia“ und deren nicht erwünschter Beziehung durch die Eltern. Ein Mädchen mit türkischen Wurzeln wurde von der Lehrerin „bemängelt“, weil sie nicht auf die Verhältnisse in der Türkei eingegangen ist, wo es teilweise noch nicht erlaubt ist, die Person zu heiraten oder mit ihr zusammen zu sein, die man liebt. Das Mädchen ist aber in Europa aufgewachsen und erzählt, dass sie auch europäisch denkt und nicht türkisch, nur weil sie aus der Türkei stammt. Ich bin der Meinung, dass dieses Beispiel definitiv als Beispiel für Doing Culture verwendet werden kann. Die Lehrerin schließt automatisch aus dem Verhalten bzw. Aussehen und der Herkunft des Mädchens auf Merkmale und Umstände des Herkunftslandes. Ich finde die Denkweise der Lehrerin äußerst kritisch. Jeder Deutsche muss sich ja auch nicht ständig im Ausland für die Zeit des Nationalsozialismus „verantwortlich“ machen oder gilt direkt als „rechtsextrem“. Ich glaube, dass gerade da der „wunde Punkt“ von vielen Deutschen liegt und wir uns persönlich angegriffen fühlen würden, wenn so etwas von uns gedacht wird. In meiner Schulzeit gab es tatsächlich kein Beispiel von „Doing Culture“. Jedoch in meinem Alltagsleben. Ich stamme aus Deutschland und habe keinen Migrationshintergrund – trotzdem sehe ich nicht „typisch deutsch“ aus. Deshalb wurde ich schon öfters gefragt, wo ich ursprünglich herkomme und wenn ich dann dem Gegenüber keine „zufriedenstellende“ Antwort geben konnte, da ich nun mal aus Deutschland komme, reagierte dieses Gegenüber meist mit Ärger und Hass (warum ich denn meine Heimat verleugne etc.). Mehr Beispiele zu dem Thema „Doing Culture“ fallen mir nicht ein.

 

 

 

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