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Abschlussreflexion

1. Aufgabe:

Die Ringvorlesung „Umgang mit Heterogenität“ konnte mir eine grundlegende Einsicht vermitteln, wie vielfältig der Umgang mit Heterogenität im Schulalltag ist und welche Auswirkungen die Heterogenität hat. Mir wurde erst durch die Vorlesungen bewusst, dass unser Schulsystem überdacht und geändert werden muss, um die Vielfalt der Heterogenität abzudecken. Die Gesellschaft ist zu heterogen für „ein“ System. Die Heterogenität der Schulklassen ist eine Problematik, der sich Lehrkräfte im täglichen Leben stellen muss und die es gilt bestmöglich zu fördern und zu fordern. Dazu hat es schon einige grundlegende Änderungen gegeben – wie z.B. die Inklusion. Jedoch steht das Schulsystem erst am Beginn des Wandels.

Die Vorlesung von Dr. Eileen Schwarzenberg mit der Thematik „Meint Inklusion wirklich alle“ lässt sich auf sämtliche Fächer übertragen. Inklusion ist im Allgemeinen ein schwieriges Thema, da es durchaus wünschenswert ist, alle Kinder und Jugendliche in einer Klasse zu vereinen und ein gemeinsames Lernen zu ermöglichen. Gleichzeitig stellt uns dieses Ziel vor personelle Herausforderungen. Meist fehlt den Lehrkräften die nötige Zeit in einer 20-30 Schüler starken Klasse auf einzelne Probleme mit ausreichend Zeit und Geduld zu reagieren. Deshalb folgt meist die Differenzierung und Exklusion auf Sonderschulen. Jedoch wurde ist hier eine Tendenz der Veränderung zu erkennen.

Für meine Fächerkombination war der Vortrag von Prof. Dr. Matthis Kepser über „Heterogenität im Deutschunterricht der Sekundarstufen“ besonders spannend. Thematisiert wurde hierbei vor allem die Ressource der Zweisprachigkeit, die man definitiv nutzen sollte. Kepser ging auch darauf ein, dass die Vermittlung und Reflexion der deutschen Sprache nicht nur Aufgabe des Deutschunterrichtes ist. Deshalb kann man diese Aufgabe auch auf alle anderen Fächer beziehen. Ebenfalls beleuchtete er gendersensible Inhalte.

Zu der Thematik Gender wurde auch ein sehr spannender und aufschlussreicher Vortrag von Dr. Christoph Fatini gehalten, der Ansätze zur Entwicklung einer interkulturellen, gendersensiblen Pädagogik darstellte und zeigte, dass ein Spannungsfeld zwischen der Selbst-Inszenierung und Zuschreibungen von gendersensiblen Eigenschaften existiert.

Die Vorlesung von Bárbara Roviro behandelte das Thema „Sind „andere“ Gesellschaften und Kulturen plausible Lerngegenstände im Fremdsprachenunterricht? Ich studiere Germanistik und Geschichte, aber ihr erläutertes Beispiel mit Fremdsprachenbüchern, die stereotypische Bilder zeigen, war auch mir durch meine Schulzeit noch sehr bekannt. Sie betonte, dass man durch Stereotypen eine Generalisierung der Gesellschaft vornimmt. Besonders wichtig im Fremdsprachenunterricht ist es, ein Verständnis für andere Kulturen aufzubauen.

2. Aufgabe

Besonders der Faktor der Inklusion prägt den Schulalltag besonders. Auch wenn die Inklusion wünschenswert ist und eins der angestrebten Ziele des deutschen Schulsystems, so findet sie trotzdem nicht statt. Es wird stattdessen differenziert und sortiert. Diese Differenzierung beginnt bereits nach Beendigung der Grundschule und einer Einteilung in Gymnasium oder Oberschule. Ich bin der Meinung, dass diese Einteilung zu früh vorgenommen wird und alle Schüler gemeinsam bis zur 10. Klasse in einer Schulform lernen sollten und anschließend entschieden werden kann, wer noch zwei oder drei Jahre weiter zur Schule geht um das Abitur zu absolvieren, oder wer direkt eine Ausbildung beginnt. Ich habe bereits Praxiserfahrungen durch ein BFD an einer inklusiven Waldorfschule sammeln können. Zum Einen wurde dort das System vertreten, dass alle Schüler die Schule bis zur 10. Klasse gemeinsam besuchen, was den Vorteil eines gestärkten Klassenverbandes hatte, da sich die Schüler*innen seit der 1. Klasse oder dem Kindergarten bereits kannten und es förderte zum Anderen auch die Entwicklungs- und Lerngeschwindigkeiten der einzelnen Schüler*innen. Es wird als Befürchtung gegen ein solches System genannt, dass die schwächeren Schüler die leistungsstarken einbremsen und so die Gefahr droht, dass der Lernstoff nicht vermittelt werden kann – jedoch bringt es meiner Meinung nach auch den Vorteil, dass die leistungsstarken Schüler die „schwächeren“ Schüler motivieren und mitziehen. Des Weiteren war die Waldorfschule eine inklusive Schule, die in jeder Klasse ca. 5 Kinder mit speziellem Förderbedarf integrierte. Dafür wurde der Unterricht von zwei Lehrkräften und min. 2 Schulhelfern begleitet. So konnte auf speziell auf die Interessen der Kinder reagiert werden. Diese Art von Schulform bedeutet natürlich ein enormer personeller und finanzieller Aufwand, aber es lohnte sich, da so gleichzeitig ein Verständnis der Schüler untereinander entwickelt wurde, dass es Menschen alle verschieden sind und verschieden lernen und handeln, auch aufgrund von Behinderungen oder psychischen Vorbelastungen. Mich hat vor allem das Miteinander an dieser Schule begeistert.

Die Vorlesung hat das Thema Inklusion unter verschiedensten Gesichtspunkten vorgestellt und thematisiert und auch Probleme offen besprochen.

3. Aufgabe

Besonders interessiert mich tatsächlich die Inklusion und die weiteren Entwicklungen in unserem Schulsystem und wie man die Inklusion am besten zum Schulalltag und nicht zur Seltenheit macht. Des Weiteren finde ich auch die Thematik Deutsch als Fremdsprache sehr wichtig, da diese durch aktuelle politische Entwicklungen, wie die Flüchtlingskrise, immer mehr zum Alltag an deutschen Schulen wird. Vor diesem Hintergrund interessiert mich auch, wie eine mögliche Integration von Schülern mit Migrationshintergrund, die wenig bis gar kein Deutsch sprechen können, aussehen könnte. Denn es kann ja nicht das Ziel sein, dass diese Schüler, nur weil sie kein Deutsch können, auch in allen anderen Unterrichtsfächern nicht einbezogen werden.