Abschlussreflexion

1. Benennen Sie die für Sie zentralsten theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret Bezug auf a.) fachdidaktische Aspekte, indem Sie Erkenntnisse auf die Didaktiken ihrer eigenen beiden Fächer beziehen und b.) zwei generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht mit Bezug zu den relevanten Quellen benennen.

Durch mein IP Studium habe ich bereits viele allgemeine Einblicke zum Thema Heterogenität erhalten. In der Ringvorlesung war der direkte Bezug zu den einzelnen Fächern daher sehr spannend.
Besonders der Vortrag von Frau Hollerweger war für mich von Interesse. Bei ihr ging es um das Thema „Erlesene Geschlechter- Literarisches Lernen am Beispiel Genderkonstruktion“, wobei sie zu dem Schluss kommt, dass man einerseits die thematischen Interessen der Kinder berücksichtigen soll, um an ihre Interessen anzuknüpfen, andererseits jedoch auch ihren Erfahrungshorizont erweitern soll.
Eine besonders zentrale Erkenntnis aus ihrem Vortrag war für mich auch, darauf zu achten, bestehende explizite und implizite Konstruktionen von Gender reflektiert zu hinterfragen, um keine Reproduktion von Klischees zu vollziehen und der Konstruktion von neuen Klischees vorzubeugen.
Im Deutschunterricht ist dies beispielsweise bei der Lektüreauswahl zu beachten, bei der häufig in bestehenden klischeehaften Rollenvorstellungen gedacht und dementsprechend ausgewählt wird. Man sollte dabei die eigene Auswahl immer wieder hinterfragen, um möglicherweise unbemerkte, bestehende Vorstellung aufzubrechen, damit diese nicht auf die Schüler*innen übertragen werden. Dabei sollten auch eigene Präferenzen beiseite gelassen werden, so dass die Kinder eine umfassende literarische Kompetenz, Lesekompetenz und Genderkompetenz erlernen können. Dazu gehört auch, ihnen die Vielfalt von Gender- und Identitätsentwürfen über die Literatur näher zu bringen, damit sie für verschiedene Lebensweisen, in einer heterogenen Gesellschaft, sensibilisiert werden.
Die oben genannten Punkte sind natürlich auch für den Kunstunterricht von großer Bedeutung, genau wie für jedes andere Unterrichtsfach auch.
Allgemein erziehungswissenschaftlich bedeutsam waren für mich auch die Erkenntnisse bezüglich Lernen, Intelligenz und Vorwissen. In einer Studie (Schneider, Körkel & Weinert, 1989), in welcher Probanden eine Fußballgeschichte nacherzählen sollen, wird festgestellt, dass das Vorwissen im Bereich Fußball eine größere Rolle spielt, als der Intelligenzquotient. Dies deckt sich mit der Aussage von Ausubel (1968), der meint der wichtigste Faktor das Lernen betreffend sei das Vorwissen des Lernenden. Trotzdem ist es so, dass Wissen alleine nicht den Lernerfolg bestimmen kann, wenn der Lernende nicht über die Intelligenz verfügt, es richtig einzusetzen. Ebenso nützt wie bereits erwähnt, Intelligenz nichts, wenn man nicht das Wissen darüber hat, wie man es nutzen kann.
Um einen hohen Lernerfolg zu erzielen, ist es also wichtig über beide Faktoren zu verfügen, da sich diese gegenseitig bedingen, auch wenn das Vorwissen wichtiger ist als die Intelligenz.
Eine weitere wichtige Erkenntnis habe ich aus Herrn Trostmanns Vortrag zum Thema „Leistungsheterogenität“ mitgenommen. Er referierte dabei unter anderem darüber, dass Bildungsstandarts nicht für alle festlegbar sind, da es zum Beispiel Unterschiedlichkeit von Vorerfahrungen und Leistung beim Schuleinstieg, Unterschiedlichkeit in der u.a. finanziellen Ausstattung von Schule, Unterschiedlichkeit zwischen den Bildungsregionen (Stadt-Land) und Unterschiedlichkeit der Bedingungen der Zusammensetzung der Lerngruppe gibt, welche alle die Leistungsheterogenität beeinflussen, gibt (Vgl. Brügelmann 2004, S. 15). Dies führe dazu, dass leistungsschwächere Schüler*innen zurückgelassen werden würden und sich Disparitäten bilden (Klieme, E. et.al. 2003). Um diese abzubauen, fordern Experten Mindeststandards und keine Regelstandards. Für den Unterricht und die dazugehörige Leistungsbeurteilung bedeutet dies, die Partizipation der Kinder zu ermöglichen, individuelle und gemeinschaftliche Absprachen durchzuführen, eine Zieltransparenz der Anforderungen und Erwartungen herzustellen und eine Leistungswürdigung-Leistungsanerkennung unabhängig des Ergebnisses zu schaffen (Vgl. u.a. Bartnitzky/Speck-Hamdan, 2004).

2. Welche Faktoren zum schulischen Umgang mit Heterogenität (z.B. Unterrichtsformen, Schulformen, schulstrukturelle Fragen, schulkulturelle Aspekte), die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, prägen in Ihrer Wahrnehmung aus eigenen Praxiserfahrungen (eigene Schulzeit, Praktika, Berichte aus der Praxis) den Schulalltag besonders stark – und warum? An welcher Stelle könnten Sie einzelne der unter 1 genannten Erkenntnisse zur Erklärung heranziehen?

In meiner eigenen Praxiserfahrung konnte ich bereits eine wünschenswerte Öffnung des Unterrichts bemerken, da ich an einer Schule mit jahrgangsübergreifendem Konzept war. Die Kinder waren in sehr leistungsheterogene Gruppe vom Jahrgang 1-4 zusammengesetzt, in dem sie relativ frei ihre Wochenpläne gestalten und sich um ihre Zeiteinteilung selbst kümmern konnten. Dadurch war es möglich, auf die unterschiedlichen Leistungsniveaus einzugehen und außerdem das soziale Lernen anzuregen. Wochenpläne eigenen sich außerdem dazu, einen individuellen Lernerfolg oder Entwicklung zu honorieren, da jede*r Schüler*in eine persönliche Zielsetzung hat.
Es wurde jedoch auch hier teilweise selektiert, da einige Kinder außerhalb des normalen Unterrichts, Förderstunden erhielten, getrennt von den anderen Kindern. Dies war zum Beispiel bei der Förderung der Lese- und Schreibkompetenz der Fall. Problematisch ist dabei unter anderem zu sehen, dass von der Abgrenzung eine Gefahr der Stigmatisierung ausgeht.

3. Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium im Bezug auf das Modulthema BAUMHET. Bitte begründen Sie Ihre Wahl?

Mich persönlich würde es interessieren, noch mehr über das Thema erlesene Geschlechter zu erfahren. Dazu würde insbesondere gehören, wie man die Eltern mit in dieses Thema einbeziehen kann, um ein gesellschaftliches Umdenken zu erzielen. Ich würde mir wünschen, dass jedem Kind alles zugetraut werden würde, wozu auch gehört, dass jedes Kind sich frei nach seinen Interessen entfalten kann.
Als weiteren Punkt würde ich das Gebiet der soziokulturelle/ sozioökologischer Heterogenität nennen. Ich denke in den nächsten Jahren wird die soziokulturelle Heterogenität noch steigen und ist daher ein Punkt für den man sich und die Schüler*innen sensibilisieren sollte. Die sozioökologische Heterogenität wird sich sicherlich nur unzureichend durch die Schule ändern lassen, sondern nur durch Veränderungen auf höheren Ebenen. Es ist eine Problematik, die in den nächsten Jahren noch bestehen bleiben wird, wodurch es wichtig wäre zu wissen, was man konkret zur Veränderung auf schulischer Ebene beitragen kann, um jedem Kind gerecht zu werden.

4. Welche in den Vorlesungseinheiten von BAUMHET thematisierten Problematiken/Aspekte sehen Sie für sich persönlich als besondere Herausforderung? Wie könnten Sie sich, im Uni-Kontext oder auch darüber hinaus, auf diese Herausforderungen vorbereiten?
Ich persönlich empfinde die sozioökonomische Heterogenität als besondere Herausforderung, da mir nicht bewusst ist, inwieweit ich für eine gute Förderung sorgen kann, damit diese Kinder ihr volles Potential erreichen. Es spielen so viele verschiedene Faktoren eine Rolle, wobei man auf viele davon keinen Einfluss hat. Eine Möglichkeit wäre, eine gute Beziehung zu den Eltern aufzubauen, damit sich diese bei Problemen bereit sind sich an mich zu wenden, damit wir gemeinsam die beste Lösung für das Kind finden können.

01.07.19 – Dr. Christoph Fantini – Heterogenitätskategorie Geschlecht in Schule und Ansätze zur Entwicklung einer interkulturellen geschlechtersensiblen Pädagogik

Lehrkräfte haben einen hohen Einfluss auf die Entwicklung ihrer SuS. Stereotypische Rollenbilder werden jedoch nicht nur über die Schule über gegendertes Schulmaterial oder ähnliches vermittelt, sondern auch von den Eltern und ihrer Umwelt im Allgemeinen. Um einen Beitrag dazu zu leisten, wäre es wichtig mehr männliche Lehrkräfte an den Grundschulen zu haben,  damit das (Vor-)Bild das Jungen von Männern vermittelt wird, um andere als gesellschaftlich „unmännlich“ betrachtete Aspekte zu erweitern. Es ist besonders wichtig, die SuS bei ihrer persönlichen Entfaltung zu unterstützen, ohne sie dabei in Rollenvorstellungen zu drängen. Das eigene Handeln sollte im Bezug darauf immer wieder hinterfragt werden.

In meinen Praktika ist mir häufig augefallen, wie genderstereotyp vor allem die Kleidung der Kinder ist. Jungen trugen Blau und Superhelden, Mädchen rosa und Prinzessinnen. Vor allem viele junge Mädchen wurden häufig sehr aufwändig in rosa Tüll angezogen. Mit höherem Alter trugen die Kinder dann auch mehr andere Farben.

Interessant für mein kommendes Praktikum wäre zu beobachten, wie die Kinder die ihnen zugeschrieben Rollen selbst wahrnehmen. Was ist für sie typisch Junge/ Mädchen? Wie nehmen sie sich selbst wahr?

 

Welche Heterogenitätsdimensionen spielen im naturwissenschaftlich-technischen Unterricht eine besondere Rolle?“

1. Deci und Ryan (1993) gehen davon aus, dass die Entscheidung für ein bestimmtes Verhalten davon abhängt, inwieweit die drei psychologischen Grundbedüfnisse nach Autonomie, sozialer Eingebundenheit und und Kompetenz erfüllt werden können.

Man könnte zunächst davon ausgehen, dass Sandra das Projekt nicht nicht wählt weil die meisten anderen Mädchen das Mandala vorziehen. Diese Information wird also zunächst als unwichtig betrachtet, wenn man davon ausgeht, dass Sandra ihre Kompetenz das Mandala entsprechend zu gestalten als höher erachtet. Sie hat möglicherweise bereits Erfahrungen damit. Andererseits kann auch die Vorbildfunktion der anderen Mädchen dazu beitragen, dass Sandra eine Kompetenz bei anderen sieht, bezüglich der Aufgabe und dahingehend den Schluss zieht, sie sei ebenfalls kompetenter in diesem Bereich. Außerdem schließt sie durch die Wahl der anderen Mädchen vielleicht auch darauf, dass sie eher sozial akzeptiert werden würde, würde sie als Mädchen auch das Mandala Projekt wählen. Dieser Punkt lässt sich der sozialen EIngebundenheit zuschreiben. Dem Grundbedüfniss der Autonomie nach, sollte Sandra bei der Auswahl des Projekts ein Gefühl von Freiwilligkeit haben wenn es befriedigt werden würde.

2. Die Förderung vielfältiger Interessen wird dadurch durchkreuzt, dass es den SuS nur möglich ist eins der Projekte zu wählen. Vielfältige Möglichkeiten verschiedenen Interessen nachzugehen werden dementsprechend nicht geboten.

3.  Die Planung der Lehrkraft zeigt, wie wenig gendersensibel sie arbeitet. Während das Selbstkonzept der Jungen bezüglich Naturwissenschaft- und Technikkompetenz vermutlich ihr Leben lang eher gefördert wurde, ist dieses bei Mädchen eher nicht der Fall. Statt von der Annahme auszugehen, Jungen könnten im Werkunterricht mehr als Mädchen, sollte den Schülerinnen ein positiveres Selbstkonzept im Bezug auf naturwissenschaftlich-technische Themen vermittelt und ihr Interesse gefördert werden. Ist Interesse vorhanden, steigt auch die Kompetenz in einem Bereich an. Es ist außerdem davon auszugehen, dass weder Jungen noch Mädchen über beim Werken nötige Kompetenzen verfügen.

4. Welche Auswirkungen hat ein positives Selbstkonzept im Bereich Naturwissenschaft und Technik einer weiblichen Lehrkraft auf ihre Schüler*innen?

Dabei könnte beobachtet werden, wie sich das Verhalten der  Schüler und Schülerinnen in einem bestimmten Zeitraum ändert, in dem sie viel Kontakt zu der beschriebenen Lehrkraft haben. Es könnten Befragungen durchgeführt werden bevor und nachdem genannten Zeitraum um einen möglicherweise positiven Einfluss festzustellen und diesen dann für das gesamte System nutzbar zu machen.

Englischunterricht zwischen Selektion und Inklusion

1. In meinem Englischunterricht habe ich mich vor allem in den höheren Klassenstufen viel mit funktionale Aspekten der Sprache beschäftigt. Es sollte viel gesprochen werden, wobei dafür das szenische Spiel genutzt wurde. Auch kleine, über verschiedene Themen oder aus behandelten Büchern entwickelte Dialoge waren oft Teil des Unterrichts. Es wurde an das Interesse und an die Lebensumwelt der Schüler*innen angeknüpft indem Berichte über persönliche Themen geschrieben werden sollten.

In den Schuljahren davor kamen auch viele formale Aspekte zum tragen. Sehr viel Auswendiglernen und Grammatik, wobei beides auch später ab und an wiederholt wurde.

Mein Französischunterricht bestand hauptsächlich aus funktionalen Aspekten. Es ging hauptsächlich um Grammatik und das Auswendiglernen von Vokabeln.

2. Ein guter Fremdsprachenlehrer sollte meiner Meinung nach den Schüler*innen Spaß an Sprache zu vermitteln. Dazu gehört, verschiedene Methoden einzusetzen und Themen schülernah zu präsentieren. Es sollte ihnen die Chance gegeben werden sich selbstständig mit der Sprache auseinanderzusetzen und von Anfang an ins Sprechen zu kommen. Die Fehlerkultur sollte sich ändern und es sollte nicht verpönt sein Aussprache- oder Grammatikfehler zu machen, denn die aktive Nutzung von Sprache führt zu einer positiven Entwicklung der Sprachfähigkeit. Grammatik und Vokabeln sollten dabei dennoch nicht vernachlässigt werden, da auch diese im Curriculum stehen.

Fragen bzgl. der kommenden Vorlesung von Prof. Korff

3. Ich bin in meinem letzten Praktikum einem Jungen begegnet, der einen undiagnostizierten Förderschwerpunkt hat. Ihm konnte dadurch keine direkte Förderung durch eine sonderpädagogische Förderkraft zukommen. Er hatte Probleme damit, Aufgaben zu verstehen und war vor allem im Deutschunterricht oft überfordert, auch wenn er im jahrgangsübergreifenden Unterricht mit den jüngeren Schülern arbeitet. Ich hätte mit gewünscht mehr direkte Hilfestellungen zu kennen, um ihn unterstützen zu können.

4. Welche Möglichkeiten gibt es für Lehrer ohne sonderpädagogische Förderkraft individuell auf jede/n Schüler*inn einzugehen?

Welche direkten Möglichkeiten gibt es zur sprachlichen Förderung im Regelunterricht?

Mehrsprachigkeit als Ausgangspunkt und Ziel schulischer Bildung in der Primarstufe

 

  1. Meiner Meinung nach, ist es nicht fair, ihn aufgrund dessen von einer gymnasialen Schullaufbahn abzuhalten. Die Schule sollte seine Mehrsprachigkeit anerkennen und ihn dabei unterstützen sich das benötigte sprachliche Register (formelles Register) anzueignen, da er vermutlich nicht die Möglichkeit hat, es aus seiner Erstsprache abzuleiten. Der Erwerb der Bildungssprache ist dabei jedoch abhängig davon, inwieweit seine bildungssprachlichen Kompetenzen in seiner Erstsprache ausgebildet sind. Es ergibt sich zwar ein größerer Lernaufwand, der aber durchaus zu bewältigen ist, wenn ihm Möglichkeiten gegeben werden, mit denen er Zugang zu komplexeren Sprachstrukturen erhalten kann. Besonders wichtig ist dies bei dem Erlernen der konzeptuellen Schriftlichkeit, da dort komplexere Strukturen gebraucht werden, sowie eine hohe Anzahl nicht umgangssprachlich gebrauchter Wörter.
  2. Ich habe in meinen Praktika und bei anderen Gelegenheiten oft mehrsprachige Kinder in der Schule kennengelernt. Sprachsensibler Fachunterricht fand meiner Erfahrung nach jedoch nicht statt, genau sowenig habe ich ein Bewusstsein für den Wert von Mehrsprachigkeit bei den Lehrer*innen wahrgenommen. Kinder mit DaZ wurden dabei häufig separiert in Vorklassen oder Förderunterricht.
  3. Mir fehlt didaktisches Wissen darüber, wie Kinder mit und ohne DaZ gefördert werden können. Das Bewusstsein dafür DaZ- Kinder nicht zu stigmatisieren, sowie Grundwissen über mögliche Lernhürden besteht bei mir bereits. Es ist wichtig, die Erstsprachen der Kinder einzubeziehen.
  4. Die Schule müsste sich strukturell hin zu einer offenen inklusiven Schule entwickeln. Dazu müssten genug Pädagogische Fachkräfte an den Schulen sein, es müsste gutes, ausreichendes Material vorhanden sein und die räumlichen Bedingungen stimmen.

Integrierte Frühförderung von Sprache und Mathematik

06.05.19: Prof. Dr. Dagmar Bönig: Integrierte Frühförderung von Sprache und Mathematik

Bei dem Förderkonzept Enter, welches für die Kita erstellt wurde, könnte es zu Problemen kommen, wenn das Konzept auf die Schule übertragen wird. Eines dieser Probleme liegt darin, dass die Interessen von Schulkindern, sich von den Kindern in der Kita unterscheiden. Dem könnte man begegnen, indem man die Materialien anpasst. Beispielsweise die Bücher in Absprache mit den SuS auswählen, je nach Interessenlage der Klasse. Dahingehend ist es auch relevant, das Niveau an die Teilnehmer*innen anzupassen, so dass die Schüler*innen nicht unterfordert sind, mit dem Material der Kindergartenkinder.
Möglicherweise werden Spiele auch von einigen Eltern nicht als Lernen wahrgenommen, weshalb es wichtig ist, den Eltern das Konzept auf einem Elternabend näher zu bringen.

Sprache hat im Unterricht drei Funktionen. Zum ersten wird Sprache genutzt um etwas darzustellen
Sie dient außerdem zur Kommunikation. So sollen SuS im Kunst Unterricht erklären, warum sie etwas und auf welche Weise sie etwas gemacht haben oder tauschen sich mit ihren Mitschüler*innen über Unterrichtsthemen aus. Die kognitive Funktion kann unter anderem dazu genutzt werden, um Rechtschreibregeln im Unterricht immer wieder zu wiederholen und damit zu festigen.

Beobachtungsfragen:

Inwiefern wird die Sprachkompetenz an der Schule X fächerübergreifend gefördert?

Inwiefern werden leistungsschwächere Schüler*innen bezüglich ihrer Sprachkompetenz gefördert?

Kognitive Dimensionen von Heterogenität

Zunächst ist festzuhalten, dass der Terminus „Intelligenz“ in keiner der bekannten Definitionen von Lernen eine Rolle spielt. Weder Zimbardo (1992) „“Lernen [ist ein] Prozeß (…), der zu relativ stabilen Veränderungen im Verhalten oder im Verhaltenspotential führt und auf Erfahrung aufbaut.“ noch das LexiROM (1996) das Lernen als „das Aneignen von Wissen und Kenntnissen bzw.
das Einprägen in das Gedächtnis (…)“ beschreibt, nehmen darauf Bezug. Wenn der Faktor Intelligenz in einer Definition von Lernen keine Rolle spielt, stellt sich nun die Frage, inwieweit er einen Einfluss auf den Lernerfolg hat.
In einer Studie, welche Probanden eine Fußballgeschichte nacherzählen sollen, wird festgestellt, dass das Vorwissen im Bereich Fußball eine größere Rolle spielt, als der Intelligenzquotient. Dies deckt sich mit der Aussage von Ausubel (1968), der meint der wichtigste Faktor das Lernen betreffend sei das Vorwissen des Lernenden. Trotzdem ist es so, dass Wissen alleine nicht den Lernerfolg bestimmen kann, wenn der Lernende nicht über die Intelligenz verfügt, es richtig einzusetzen. Ebenso nützt wie bereits erwähnt, Intelligenz nichts, wenn man nicht das Wissen darüber hat, wie man es nutzen kann. Um einen hohen Lernerfolg zu erzielen, ist es also wichtig über beide Faktoren zu verfügen, da sich diese gegenseitig bedingen, auch wenn das Vorwissen wichtiger ist als die Intelligenz.
Um den Einfluss von Intelligenz und Vorwissen zu untersuchen, bietet es sich an verschiedene Altersgruppen zu untersuchen, wobei diese sich im Alter über 4-5 Jahren befinden müssen, da erst dann die Intelligenz so stabil ist, dass sie messbar ist. Dann sollte mithilfe eines Fragebogens das Vorwissen der Personen zu dem Thema der Befragung erfasst werden und ein Intelligenztest durchgeführt werden. Die Ergebnisse der Befragten zum Thema der Studie werden abschließend danach gegliedert, wer über welches Vorwissen und welche Intelligenz verfügt, wobei man die Altersgruppen getrennt voneinander betrachtet.

In meinem letzten Praktikum wurde mit dem unterschiedlichen Vorwissen der SuS dahingehend umgegangen, indem die Selbstdifferenzierung genutzt wurde. Die SchülerInnen wählten die Aufgaben entsprechend ihrer eignen Einschätzung der eigenen Fähigkeiten. Bevor man die SuS und ihre Kenntnisstände kennt, ist es sicher oft der Fall, dass an „Brennpunktschulen“ Kinder unterschätzt und dementsprechend nicht passend gefördert werden.
Ich bin nicht komplett einverstanden damit, Intelligenz überhaupt zu messen, da ich den Sinn darin nicht sehe. Jedes Kind sollte entsprechend seiner Anlagen individuell gefördert werden und dazu braucht es meiner Meinung nach keine Kategorisierung und damit einhergehend möglicherweise auch eine Diskriminierung. Inwieweit gibt es Fehldiagnosen? Warum wird die Intelligenz gemessen? Welches Denken aktiviert ein bestimmter Intelligenzquotient bei mir? Und das alles obwohl Intelligenz nicht der wichtigste Einfluss auf das Lernen ist. Die Aussage, das pro 2-3 Monate Schule ein Intelligenzpunkt dazugewonnen wird, lenkt zu sehr von unterschiedlichen Bildungsverläufen ab, in denen sich nicht jedes Kind einer Statistik nach entwickelt, sowie davon, dass andere Faktoren ebenfalls eine Rolle spielen.
Besonders der Einfluss den eine Feststellung des Intelligenzquotienten hat würde mich dabei interessieren, was jedoch weitreichende Recherche erfordern würde. Dabei ist es auch unklar, ob dieses Gebiet bereits vielfältig erforscht wurde.

Soziokulturelle Heterogenität

In der Schule, in der ich mein letztes POE- Praktikum absolviert habe, wurde ich bereits am ersten Tag mit verschiedenen Maßnahmen bekannt gemacht, durch die es allen Kindern ermöglicht werden sollte, entsprechend ihrer Interessen gefördert zu werden. Im Allgemeinen verfügte die Schule, die sich in einem „Problemstadtteil“ befindet, über viele Ressourcen, die eine weitgefächerte Förderung ermöglichen sollen. Diese werden den Eltern leicht zugänglich gemacht und es wird vermittelt, dass eine Teilnahme völlig normal und wichtig sei. Dazu gehören zunächst einige Außerschulische Projekte wie Sportkurse, die von der Schule kostenlos mit der Blauen Karte, die viele Familien dort haben oder gegen einen geringen Beitrag angeboten werden. Durch die Verortung in der soziokulturellen Heterogenität, lässt sich dieses Angebot nicht in eine der Eine Modelle der migrationsbedingten Heterogenität einordnen. Stattdessen findet sie sich auf der Handlungsebene III wieder. Weitere Maßnahme sind Sprachförderstunden, die innerhalb der Schulzeit stattfinden und von angestellten Lehrern und Sonderpädagogen durchgeführt werden. Diese lässt sich durch ihre Defizitorientiertheit in das Konzept der Ausländerpädagogik einordnen. Die additive Sprachförderung soll nicht zeitlich unbegrenzt stattfinden, sondern hat die sprachliche „Homogenität“ der SuS zum Ziel. Hierbei kann es leicht zur Stigmatisierung oder zu dem Gefühl von Ausgrenzung kommen.

Das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, soll zu Zivilcourage motivieren und steht gegen Diskriminierung aller Art. Sie wollen dabei ein positives Schulklima und Achtung vor Individualität fördern und bietet dafür Material, Tagungen und Seminare an. Durch diesen Ansatz lässt sich das Projekt in das Konzept der „Diversity Education“ einordnen, welche die Heterogenitätsdimensionen erweitert und auf Anerkennung von Verschiedenheit und Anti-Diskriminierung abzielt.

In kommenden Praktika könnte man beobachten, wie die Schüler*innen auf die Angebote reagieren. Man könnte außerdem beobachten, ob und wie die Schule, den Eltern die Angebote kommuniziert.

Da die Schule einen Lebensraum der Kinder darstellt, sollte es möglich sein, Schüler*innen noch vielfältiger zu fördern und vor allem auf ihrem kommenden Lebensweg zu unterstützen. Dazu sollte es mehr Kooperation zu weiterführenden Schulen geben und auch die Eltern sollten mit einbezogen werden. Schule sollte aber auch Spaß machen. Diesen Spaß am Lernen zu vermitteln betrifft auch das Elternhaus. Es sollte daher auch mit den Eltern enger zusammengearbeitet werden. Es muss auf nationaler Ebene vermittelt werden, dass jeder alles erreichen kann und das dann auch ermöglicht werden.

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