Zunächst ist festzuhalten, dass der Terminus „Intelligenz“ in keiner der bekannten Definitionen von Lernen eine Rolle spielt. Weder Zimbardo (1992) „“Lernen [ist ein] Prozeß (…), der zu relativ stabilen Veränderungen im Verhalten oder im Verhaltenspotential führt und auf Erfahrung aufbaut.“ noch das LexiROM (1996) das Lernen als „das Aneignen von Wissen und Kenntnissen bzw.
das Einprägen in das Gedächtnis (…)“ beschreibt, nehmen darauf Bezug. Wenn der Faktor Intelligenz in einer Definition von Lernen keine Rolle spielt, stellt sich nun die Frage, inwieweit er einen Einfluss auf den Lernerfolg hat.
In einer Studie, welche Probanden eine Fußballgeschichte nacherzählen sollen, wird festgestellt, dass das Vorwissen im Bereich Fußball eine größere Rolle spielt, als der Intelligenzquotient. Dies deckt sich mit der Aussage von Ausubel (1968), der meint der wichtigste Faktor das Lernen betreffend sei das Vorwissen des Lernenden. Trotzdem ist es so, dass Wissen alleine nicht den Lernerfolg bestimmen kann, wenn der Lernende nicht über die Intelligenz verfügt, es richtig einzusetzen. Ebenso nützt wie bereits erwähnt, Intelligenz nichts, wenn man nicht das Wissen darüber hat, wie man es nutzen kann. Um einen hohen Lernerfolg zu erzielen, ist es also wichtig über beide Faktoren zu verfügen, da sich diese gegenseitig bedingen, auch wenn das Vorwissen wichtiger ist als die Intelligenz.
Um den Einfluss von Intelligenz und Vorwissen zu untersuchen, bietet es sich an verschiedene Altersgruppen zu untersuchen, wobei diese sich im Alter über 4-5 Jahren befinden müssen, da erst dann die Intelligenz so stabil ist, dass sie messbar ist. Dann sollte mithilfe eines Fragebogens das Vorwissen der Personen zu dem Thema der Befragung erfasst werden und ein Intelligenztest durchgeführt werden. Die Ergebnisse der Befragten zum Thema der Studie werden abschließend danach gegliedert, wer über welches Vorwissen und welche Intelligenz verfügt, wobei man die Altersgruppen getrennt voneinander betrachtet.

In meinem letzten Praktikum wurde mit dem unterschiedlichen Vorwissen der SuS dahingehend umgegangen, indem die Selbstdifferenzierung genutzt wurde. Die SchülerInnen wählten die Aufgaben entsprechend ihrer eignen Einschätzung der eigenen Fähigkeiten. Bevor man die SuS und ihre Kenntnisstände kennt, ist es sicher oft der Fall, dass an „Brennpunktschulen“ Kinder unterschätzt und dementsprechend nicht passend gefördert werden.
Ich bin nicht komplett einverstanden damit, Intelligenz überhaupt zu messen, da ich den Sinn darin nicht sehe. Jedes Kind sollte entsprechend seiner Anlagen individuell gefördert werden und dazu braucht es meiner Meinung nach keine Kategorisierung und damit einhergehend möglicherweise auch eine Diskriminierung. Inwieweit gibt es Fehldiagnosen? Warum wird die Intelligenz gemessen? Welches Denken aktiviert ein bestimmter Intelligenzquotient bei mir? Und das alles obwohl Intelligenz nicht der wichtigste Einfluss auf das Lernen ist. Die Aussage, das pro 2-3 Monate Schule ein Intelligenzpunkt dazugewonnen wird, lenkt zu sehr von unterschiedlichen Bildungsverläufen ab, in denen sich nicht jedes Kind einer Statistik nach entwickelt, sowie davon, dass andere Faktoren ebenfalls eine Rolle spielen.
Besonders der Einfluss den eine Feststellung des Intelligenzquotienten hat würde mich dabei interessieren, was jedoch weitreichende Recherche erfordern würde. Dabei ist es auch unklar, ob dieses Gebiet bereits vielfältig erforscht wurde.