1. Meiner Meinung nach, ist es nicht fair, ihn aufgrund dessen von einer gymnasialen Schullaufbahn abzuhalten. Die Schule sollte seine Mehrsprachigkeit anerkennen und ihn dabei unterstützen sich das benötigte sprachliche Register (formelles Register) anzueignen, da er vermutlich nicht die Möglichkeit hat, es aus seiner Erstsprache abzuleiten. Der Erwerb der Bildungssprache ist dabei jedoch abhängig davon, inwieweit seine bildungssprachlichen Kompetenzen in seiner Erstsprache ausgebildet sind. Es ergibt sich zwar ein größerer Lernaufwand, der aber durchaus zu bewältigen ist, wenn ihm Möglichkeiten gegeben werden, mit denen er Zugang zu komplexeren Sprachstrukturen erhalten kann. Besonders wichtig ist dies bei dem Erlernen der konzeptuellen Schriftlichkeit, da dort komplexere Strukturen gebraucht werden, sowie eine hohe Anzahl nicht umgangssprachlich gebrauchter Wörter.
  2. Ich habe in meinen Praktika und bei anderen Gelegenheiten oft mehrsprachige Kinder in der Schule kennengelernt. Sprachsensibler Fachunterricht fand meiner Erfahrung nach jedoch nicht statt, genau sowenig habe ich ein Bewusstsein für den Wert von Mehrsprachigkeit bei den Lehrer*innen wahrgenommen. Kinder mit DaZ wurden dabei häufig separiert in Vorklassen oder Förderunterricht.
  3. Mir fehlt didaktisches Wissen darüber, wie Kinder mit und ohne DaZ gefördert werden können. Das Bewusstsein dafür DaZ- Kinder nicht zu stigmatisieren, sowie Grundwissen über mögliche Lernhürden besteht bei mir bereits. Es ist wichtig, die Erstsprachen der Kinder einzubeziehen.
  4. Die Schule müsste sich strukturell hin zu einer offenen inklusiven Schule entwickeln. Dazu müssten genug Pädagogische Fachkräfte an den Schulen sein, es müsste gutes, ausreichendes Material vorhanden sein und die räumlichen Bedingungen stimmen.