Abschlussreflexion

 

1.Benennen Sie die für Sie zentralsten theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret Bezug auf a.) fachdidaktische Aspekte, indem Sie Erkenntnisse auf die Didaktiken ihrer eigenen beiden Fächer beziehen und b.) zwei generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht mit Bezug zu den relevanten Quellen benennen.

a) Derzeit sind meine beiden Fächer noch Chemie und Mathe, allerdings ändert sich dies ab dem Wintersemester zu Chemie und Kunst. Ich werde mich hier dennoch auf das Fach Mathematik beziehen, da es keine eigene Veranstaltung bezüglich Kunst gab. Chemie wurde teilweise in der Vorlesung „Empirische Forschung zu Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht: Felder und Maßnahmen“ von Dr. Christoph Kulgemeyer in der es im Allgemeinen um Naturwissenschaften ging, thematisiert. Erkenntnisse die ich für Chemie aus dieser Vorlesung gewinnen konnte, waren, dass laut PISA Schüler bessere Ergebnisse in Physik und Chemie erreichen als Mädchen, sich in Biologie dieses aber umkehrt. Dafür gibt es viele Ursachen, wie beispielsweise das „Zwei-Drittel-Aufmerksamkeitsgesetz“ oder die allgemeine Lobkultur. Eine weitere für mich sehr interessante Erkenntnis war, dass Mädchen und Jungen unterschiedliche Kontexte interessant finden und somit ein möglicher Lösungsansatz ist, die für Mädchen interessanten Kontexte zu versuchen mehr zu berücksichtigen. Dies hat zur Folge, dass die Mädchen den Unterricht interessanter finden und somit bessere Ergebnisse erzielt werden können, die Jungen werden dabei auch nicht benachteiligt, weshalb es meiner Meinung nach eine sinnvolle Strategie ist. Des Weiteren wurde auch erwähnt, dass die SuS mit unterschiedlichen Vorwissen und auch verschiedenem Verständnis bzgl. gewisser Themen in den Unterricht kommen und man als Lehrkraft dies berücksichtigen sollte und versuchen sollte alle SuS auf den gleichen Stand zu bringen, damit jeder die gleichen Chancen und Möglichkeiten hat. Eine weitere für mich wichtige Erkenntnis war, dass Schülerexperimente nicht viel förderlicher als Demonstrationsexperimente sind und man somit als Lehrkraft versuchen sollte im Chemieunterricht ein ausgewogenes Mittelmaß zu finden. Das Fach Mathematik wurde in der Vorlesung „Mathematische Leistungsunterschiede – empirische Befunde und Konsequenzen für das mathematische Lernen“ von Prof. Dr. Christine Knipping thematisiert. Eine sehr interessante und teilweise auch etwas erschreckende Erkenntnis bezüglich des Fachs Mathematik für mich ist, dass laut PISA 2000 weniger als die Hälfte der SuS Aufgaben die zum curricularen Standard gehören, mit ausreichender Sicherheit lösen können und dass die Unterschiede sich schon ab der ersten Klasse zeigen und während der Grundschule noch weiter zunehmen. Sehr interessant fand ich auch, dass Spielen im Unterricht es den SuS leichter macht bestimmte Themen zu erlernen und dass sie durch das Spielen nicht nur abgelenkt werden, sondern dabei wirklich gewisse Themen der Mathematik besser erlernen können. Für den Mathematikunterricht ist es ebenfalls wichtig, nicht nur verschiedene Anforderungsstufungen einzubauen, also leichte und schwere Aufgaben, sondern auch Lernstufungen, da diese auch die Verstehensgrundlagen berücksichtigen, die essentiell für das Weiterlernen sind. Dazu bedarf es fachdidaktisches Wissen über langfristige Lernpfade. Somit ist es sehr wichtig zu differenzieren, um auf die individuellen Bedürfnisse der SuS gut eingehen zu können und ihnen das vorgesehene Wissen zu vermitteln.

b) Zwei für mich besonders interessante, generelle Erkenntnisse zu Schule und Unterricht fand ich in der Vorlesung „Auf dem Weg zu einer Schule für alle – gemeinsames Lernen am gemeinsamen Gegenstand oder gemeinsame Lernsituationen?“ von Prof. Dr. Frank J. Müller. Eine Erkenntnis ist, dass Restschulen die Bildungsmöglichkeiten ihrer SuS in besonderem Maße negieren können, da Kinder und Jugendliche Vorbilder für die motorische, emotionale-geistige, Sprach- und Lernentwicklung benötigen und diese in Restklassen oftmals fehlen, wodurch sie sich in den Feldern, dann nicht besonders gut entwickeln können und Probleme evtl. verstärkt werden oder sogar neue Probleme oder Verhaltensstörungen auftreten können. Für mich ebenfalls sehr interessant zu erfahren war, dass ein Austausch mit anderen Lehrkräften, Schulleiter/-innen, Schulen, Eltern, Sonderpädagogen, Therapeuten, etc. essentiell wichtig ist und auch eine sehr große Hilfe sein kann. Vor allem in Bezug auf den Austausch von Lernmaterialien, da ein breites Angebot hilfreich ist um die Schüler individuell zu fördern, da jeder SuS anders lernt und mit unterschiedlichen Materialien unterschiedlich gut lernen kann. Somit ist es wichtig ein breites Spektrum abzudecken und möglichst alle Sinne mit einzubeziehen. Hierfür gibt es auch ein großes und stetig wachsendes Angebot an frei zugänglichen Materialien, die es einen erleichtern den SuS viele verschiedene Lernmöglichkeiten zu bieten, man selbst kann auch eigens oder in der Gruppe erstellte Materialien frei zugänglich machen und mit anderen teilen um auch anderen Lehrkräften eine Nutzung dieser zu ermöglichen.

3.Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium im Bezug auf das Modulthema UMHET. Bitte begründen Sie Ihre Wahl?

Ich würde gerne mehr noch darüber erfahren, wie man bestmöglich SuS mit Förderbedarf in den normalen Schulalltag inkludiert und worauf man vielleicht besonders achten sollte, damit sich diese nicht ausgegrenzt fühlen und es zu einer inkludieren Exklusion kommt, worauf Dr. Eileen Schwarzenberg in Ihrer Vorlesung Bezug nahm. Darüber würde ich gerne mehr erfahren, da ich in meiner bisherigen praktischen Erfahrung nicht immer einen sehr positiven Umgang damit beobachten konnte und ich mir selbst noch etwas unsicher bin, wie ich das später im Berufsleben gut umsetzen kann und manche möglichen Probleme vermeiden kann. Des Weiteren würde ich gerne mehr zur Umsetzung der Individualisierung von Unterricht erfahren, wie in der Vorlesung von Prof. Dr. Till Sebastian Idel thematisiert wurde. Derzeit stelle ich es mir noch relativ schwierig vor Unterricht zu individualisieren, da die Institution Schule eine Struktur vorgibt, die eine vollständige Individualisierung meiner Meinung nach nicht möglich macht und auch eine teilweise Individualisierung erschwert. Allerdings ermöglicht eine Individualisierung des Unterrichts eine bessere Förderung der einzelnen SuS und kann somit auch teilweise zu besseren Lernergebnissen führen. Daher würde ich gerne mehr darüber erfahren wie man trotz der vorgegeben Strukturen den Unterricht mehr individualisieren kann.

4.Welche in den Vorlesungseinheiten von BAUMHET thematisierten Problematiken/Aspekte sehen Sie für sich persönlich als besondere Herausforderung? Wie könnten Sie sich, im Uni-Kontext oder auch darüber hinaus, auf diese Herausforderungen vorbereiten?

Für mich stellt die Umsetzung der Inklusion eine besondere Herausforderung dar, da ich es als schwierig betrachte gleichermaßen den SuS mit und ohne Förderschwerpunkt gerecht zu werden und gleichermaßen auf ihre individuellen Bedürfnisse einzugehen, um sie bestmöglich zu fördern. Eine zusätzliche sonderpädagogische Lehrkraft in der Klasse würde dies zwar erleichtern, aber meiner Meinung nach nicht das Problem lösen. Darauf vorbereiten kann ich mich vor allem durch weitere Aneignung von Wissen, speziell in Bezug auf den Umgang mit SuS mit Förderbedarf. Im Berufsleben kann ich mich dann besonders durch Gespräche mit anderen Lehrkräften und Eltern darauf vorbereiten. Eine weitere Herausforderung für mich dürfte es werden den individuellen Bedürfnissen der einzelnen SuS gerecht zu werden und den Unterricht evtl. sogar zu individualisieren. Ich denke auch hier, dass ich mich durch weiteren Wissenserwerb und vor allem durch Praxiserwerb darauf gut vorbereiten kann und es vielleicht am Ende des Studiums oder nach ein paar Jahren Berufstätigkeit es weniger als Herausforderung betrachte.

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