1.Reflektieren Sie die Konsequenzen der Aussonderung von Schüler/-innen mit Förderbedarf.
Die Aussonderung oder Trennung von Schüler/-innen mit Förderbedarf hat viele Konsequenzen, die meines Erachtens nach allerdings nicht alle negativ sind. Eine negative Konsequenz wäre, dass sich SuS mit Förderbedarf ausgegrenzt fühlen könnten, wenn sie getrennt von anderen SuS ohne Förderbedarf unterrichtet werden. Diese Ausgrenzung kann allerdings auch passieren, wenn sie mit SuS ohne Förderbedarf unterrichtet werden, da Mobbing ein großes Problem ist an deutschen Schulen und oftmals Kinder die „nicht normal“ oder „anders“ sind als der Durchschnitt ausgegrenzt und gemobbt werden. Wenn SuS mit Förderbedarf separiert an Schulen oder in Klassen mit ausschließlich anderen SuS mit Förderbedarf unterrichtet werden, dann kann es auch passieren, dass dadurch z.B. deren sprachliche, geistige und motorische Entwicklung eingeschränkt wird, da evtl. Vorbilder in Form von anderen SuS mit „normalem“ und „gesundem“ Verhalten fehlen und die Lehrkraft allein nicht als Vorbild ausreicht. Jedoch befinden sich meistens auch in solchen Klassen SuS die ein “normales“ und „gesundes“ Verhalten haben und vielleicht „nur“ eine Lernschwäche haben und somit dennoch eine Vorbild Funktion erfüllen können. Meines Erachtens nach, gibt es auch eine positive Konsequenz für SuS mit Förderbedarf, wenn diese an speziellen Förderschulen unterrichtet werden. Ich bin der Meinung, dass SuS mit Förderbedarf an einer Förderschule mit speziell ausgebildeten Förderschullehrkräften besser gefördert werden können und auf ihre individuellen Bedürfnisse besser eingegangen werden kann, als in einer Regelschulklasse, wo die Lehrkraft im schlimmsten Fall noch überfordert ist, weil es ihr schwerfällt den SuS ohne Förderbedarf und den SuS mit Förderbedarf gleichermaßen gerecht zu werden.
2.Welche Informationen sind in der Diagnose „Förderschwerpunkt Wahrnehmung&Entwicklung“ bzw. „Förderschwerpunkt Lernen“ enthalten? Welche Informationen benötigen Sie von einer Schüler/-in um Ihren Unterricht ggf. anzupassen?
Diese beiden Diagnosen enthalten nicht sehr viele Information, geben aber schon mal einen sehr groben Überblick, wo das Problem liegen könnte. Der Förderschwerpunkt Wahrnehmung und Entwicklung sagt zumindest schon mal aus, dass es sich hierbei höchstwahrscheinlich um eine Beeinträchtigung der geistigen Entwicklung handelt. Mit der Information, dass es sich um die Diagnose Förderschwerpunkt Lernen handelt, kann man sich schon darauf vorbereiten, dass der/die Schüler/-in in einem oder mehreren Fächern Probleme beim Lernen hat und somit dort gezielt gefördert werden muss. Um den Unterricht ggf. anzupassen sollte man das Gespräch mit dem/der Schüler/-in suchen und versuchen Informationen über konkrete Probleme, Schwächen, Stärken, bisherige Schullaufbahn, bereits erfolgreiche (Lern)Strategien und Ziele zu erhalten. Zusätzlich zu dem Gespräch mit dem/der Schüler/-in kann man ggf. noch mit Eltern, ehemaligen Lehrkräften, Freunden und eventuellen Therapeuten sprechen.
3.Wie können Sie der Vielfalt der Schüler/-innen gerecht werden und welche Verbündeten können sie dazu gewinnen?
Um der Vielfalt der SuS gerecht zu werden, kann man beispielsweise Gruppentische bilden, an denen sowohl SuS mit Förderbedarf als auch SuS ohne Förderbedarf sitzen und sich somit die SuS gegenseitig unterstützen können. Eine weitere Möglichkeit wäre eine zusätzliche Sonderschullehrkraft in der Klasse zu haben, die zusätzlich SuS mit Problemen bei Bedarf unterstützen kann. Als Verbündete kann man beispielsweise Sonderschullehrkräfte, die Schulleitung, Eltern und Therapeuten gewinnen.
4.Warum stellte die Entwicklung der Sonderschulen historisch betrachtet einen Fortschritt dar? (vgl. Feuser in Müller 2019)
Die Entwicklung der Sonderschulen stellt historisch betrachtet einen Fortschritt dar, da durch Entstehung dieser Schulen auch Menschen mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen der Zugang zu Bildung ermöglicht wurde und somit die Weichen für eine Gleichberechtigung gelegt wurden. Diese Gleichberechtigung gab es beispielsweise zu Zeiten des zweiten Weltkrieges nicht, da dort Behinderte sehr oft stark diskriminiert und nicht zuletzt getötet wurden. Zudem kann man an Sonderschulen auch besser die Menschen fördern, wodurch man ihnen historisch gesehen auch eine Möglichkeit auf ein besseres Leben gab.