Umgang mit soziokultureller Heterogenität im schulischen Umfeld

1.)

 

Meine Erfahrungswerte zu schulischen Maßnahmen zum Umgang mit soziokultureller Heterogenität belaufen sich auf die eigene Schulzeit. In der Orientierungsstufe gab es in meiner Heimatstadt mehrere Maßnahmen um die Integration von Schülern mit Migrationshintergrund zu verbessern. So wurde der Religionsunterricht vom Gedanken geprägt, dass jeder die religiösen und kulturellen Praktiken des anderen kennen sollte. So standen neben dem dafür konzipierten Unterricht auch eine Reihe von Workshops und Exkursionen auf dem Plan.

Ich kann mich beispielsweise noch immer sehr gut an die Unterrichtseinheit zum Unterschied von Weinachten& Ostern zu anderen religiösen Festen, wie in diesem Fall zum Zuckerfest, erinnern. Da dieses zum Zeitpunkt der Unterrichtseinheit vor der Tür stand, wurde der aktuelle Anlass der zeitlichen Nähe zum Fest genutzt, um ein Bewusstsein für die mögliche Andersartigkeit von kulturell-religiösen Festen zu schaffen.

Ein anderes Beispiel wäre der Besuch einer Moschee im Zuge des Unterrichts und das zur Verfügungstehen von Sprachunterricht in Türkisch und Deutsch für alle Kenntnisstufen. Die Teilnahme am Deutschunterricht konnte verpflichtend für  Schüler werden, welche anhand ihrer Noten und Sprache einen Verdacht auf eine nötige Förderung der Sprachkenntnisse im Deutschen erregten.

Ein weiteres Highlight war der Besuch einer türkischen Bäckerei im Umkreis der Schule. Spielerisch wurde hier, verknüpft mit Fachwissen über den Umgang mit Nahrungsmitteln und des Bäckerhandwerks, eine Basis für die Vertiefung des Bewusstseins soziokultureller Heterogenität geschaffen.

Ich glaube, dass diese beschriebenen Maßnahmen einen antirassistischen und interkulturrell bildenden Gedanken in sich getragen haben. Es sollte eine Basis für Verständnis und Wissen geschaffen werden, was eine wirkliche Integration meiner Meinung nach erst möglich macht.

Die Maßnahmen wurden damals mit viel Spaß durchgeführt und gut allgemein gut angenommen. Die Tatsache, dass ich mich nach gut 15 Jahren immer noch lebhaft daran erinnern kann, belegt einen nachhaltigen Erfolg.

 

2.)

 

Interessant zu beobachten wäre nun im Praktikum, ob und in welchem Umfang im heutigen Schulalltag Maßnahmen zu eben jenem Zweck erfolgen. Die Art und Weise der Annahme der Schüler dieser Maßnahmen wäre für mich ein geeigneter Fokus, da es meiner Meinung nach wichtig ist, neben Verständnis auch das Interesse der Schüler zu wecken.

 

3.)

 

Deutschland ist als Einwanderungsland dazu verpflichtet eine möglichst gute Integration zu gewährleisten. Ich denke daher, ein wichtiger Ansatzpunkt wäre, dass Anbieten einer Schnittstelle in der Schule, bei der sich für die Zielgruppe ein interessantes Rahmenprogram erstellen lässt. Man sollte Projekte mit einer Zielsetzung beginnen, die nur im funktionierenden Team zu erreichen sind um einen regen und konstruktiven kulturell-informativen Austausch zu fördern. Dieser sollte unter Aufsicht einer Lehrkraft für mögliche Rückfragen und als moderierende Stelle erfolgen. Ich bin der Auffassung, dass Integration nur durch gegenseitiges Verstehen und Akzeptanz zu erreichen ist.