Pluralismus im Religionsunterricht

  1. Die Begegnungspädagogik fokussiert sich auf die Pluralität von Religionen und soll dazu dienen, dass sich die SuS untereinander austauschen und ins Gespräch kommen um so die Religion oder Kultur anderer SuS zu lernen die sie vorher vielleicht nicht kannten oder von denen sie nur die Namen wussten. So soll natürlich die Toleranz für andere Religionen und Kulturen gefördert werden und ein Verständnis für die Pluralität von Religionen gewonnen werden.
    Jedoch treten verschiedene Probleme bei dieser Pädagogik auf, zum Beispiel das Attributiren von gewissen Eigenschaften auf Grund einer Religion oder einer Kultur. Ein Beispiel dafür wäre ein interkulturelles Frühstück bei dem alle SuS etwas mitbringen sollen das typisch für deren Religion oder Kultur ist. So wird zum Beispiel erwartet das türkische SuS Oliven mitbringen, auch wenn diese sonst niemals zum Frühstück Oliven essen.
    Ein anderes Problem ist das so genannte „Othering“ welches einen Prozess beschreibt bei dem die Begegnungspädagogik dazu führt, das einzelne Aussagen von SuS oder dem Lehrer dazu führen können, dass stark generalisiert wird und die Eigenschaften von einer Person einer Religion oder Kultur auf alle anderen auch übertragen wird. Wenn zum Beispiel ein Moslem eine Aussage macht, heißt es nicht das alle anderen auch die gleiche Meinung über ein Thema hat. Auch muss der Pluralismus in einer Religion selber aufgezeigt werden, da nicht alle Menschen der einen Religion auch den gleichen Regeln folgen. Ein Beispiel dafür wäre schon der Katholische und der Evangelische Christliche Glauben. Es gibt oft Untergruppen in allen Religionen.
  2. Während meiner Schulzeit habe ich nicht besonders viel von Begegnungspädagogik mitbekommen. Ich ging meine gesamte Schulzeit in Niedersachsen zur Schule und hatte bis zur zehnten Klasse hin Religion, danach dann eine andere Form mit dem Namen „Werte und Normen“ welche sich kaum noch mit Religion befasst hat und mehr mit Philosophy. Der Religionsunterricht den ich besuchte war sehr evangelisch-christlich geprägt. Wir haben mehrere Themen gehabt die andere Religionen eingeschlossen haben und manchmal wurden Referate gehalten um über andere Religionen informiert zu werden aber wir haben uns nie auf einer persönlichen Basis mit anderen Religionen befasst sondern immer nur sehr thematisch und abgegrenzt.
  3. In folgenden Praktika würde ich beobachten ob sich Gruppen oder Gemeinschaften in einer Klasse bilden bei denen die Schüler einer Kultur oder einer Religion sich von den anderen abwenden oder negativ auf andere solche Gruppen reagieren.
    Jedoch möchte ich auch sehen ob eine Lehrkraft wirklich mit der Pluralität der Religionen in jedem Unterricht arbeiten sollte. Ich habe das Gefühl das es dazu zur Verfremdung kommen kann wenn immer die Ansichten von verschiedenen religiösen Gruppen genommen werden und bei jedem möglichen Thema verglichen werden. So entsteht ein „wir denken so, sie denken so“ Gefühl weil immer wieder Unterschiede gezeigt werden anstatt versucht wird diese Verfremdung zu bekämpfen.


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