Jeder im Land Bremen hat davon gehört. Die Schulleiterin des Gymnasiums Horn verklagt den Senat, weil sie keine behinderten Kinder an ihrer Schule haben möchte. Diese Situation zeigt mal wieder, welch ein schwieriges Thema Inklusion ist. Die einen befürworten es, die anderen sind strickt dagegen. Aus diesem Grund war die Vorlesung von Dr. Eileen Schwarzenberg: ..Meint Inklusion wirklich alle?’’, für mich sehr hilfreich mir ein zweites Bild von dem ganzen zu machen. Inklusion meint nicht nur die Integration der Schülerinnen und Schülern mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen in den Unterricht, sondern beinhaltet auch den Förderbedarf von Sonderpädagogen im Unterricht. Eine weitere Beeinträchtigung bei Schülerinnen und Schülern ist die Lernschwäche. Aus der vorgeführten Statistik von Dr. Eileen Schwarzenberg geht hervor, dass diese sogar mit 40% am meisten Förderbedarf beansprucht.

 

In der Vorlesung wurden uns drei Modelle der Inklusion vorgestellt. Die ,,full-inclusion’’ spricht, wie der Begriff schon sagt, über eine grundlegende Veränderung des Bildungssystems und seiner Organisation. Das Ziel ist es eine absolute Inklusion zu erreichen. Die ,,two-track-approach’’ ist ein Modell der Doppelstruktur, welche eine Vielzahl an Beschulungsformen unterstützt. Das dritte Modell, welches die ,,twin-track-inclusion’’ ist, beschreibt das gemeinsame Lernen in gemischten Klassen. Im Gegensatz zu der ,,full-inclusion’’, sollen den Schülerinnen und Schülern mit den jeweiligen Beeinträchtigungen im dritten Modell Fördermöglichkeiten geboten werden.

 

Ich war auf einer Schule, in der die ,,twin-track-inclusion’’ angewendet wurde und immer noch angewendet wird. Meiner Meinung nach ist dieses Modell für alle beteiligten Schülerinnen und Schüler die beste Lösung. Sonderpädagogen und ein breites Spektrum an Fördermaßnahmen und angeboten, ermöglichten den betroffenen Schülerinnen und Schülern am Regelunterricht teilzunehmen. Es gab in meiner Klasse weder eine Ausgrenzung der jeweiligen Personen, noch gab es weitere Probleme. Ganz im Gegenteil. Ich hatte das Gefühl, das der Zusammenhalt unserer damaligen Klasse viel Stärker war. Die stärkeren Schüler unterstützen die schwächeren und brachten es somit dazu, dass sich jeder in der Klasse wohl gefühlt hat und jeder mit seinen Defiziten akzeptiert wurde. Aufgrund dieser Erfahrung bin ich ein Befürworter des letzten Modells. Ein Spruch der hier sehr passend ist: ,,Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg’’.

 

In meinem zukünftigen Praktikum würde ich gerne beobachten, wie die Lehrkraft mit den jeweiligen Schülerinnen und Schülern umgeht. Ich würde aber auch gerne beobachten wie die Schülerinnen und Schüler aufgrund von verschiedenen Lernständen miteinander umgehen.


Comments



2 Comments so far

  1.    Louisa Hoffmann on Mai 29, 2018 10:23

    Lieber Timur,

    Deinen Beitrag hat man gerne gelesen, denn bereits in der Einleitung weckte dein Text das Interesse des Lesers. Mir erschien es passend, dem Leser erst einmal eine kleine Einführung in die Thematik zu geben. Natürlich haben wir alle die Vorlesung gehört, aber so hast du noch einmal interessante und aktuelle Fakten aufgegriffen und deine eigene Position schien durch. Vielleicht hättest du auch die zwei Begriffe Medizinisches Modell von Behinderung und Soziales Modell von Behinderung kurz anführen können. Die bietet sich an der Stelle an, an der du aufführst, dass Inklusion sich nicht nur auf körperlich und geistig eingeschränkte SuS bezieht. Meiner Meinung nach, ist das soziale Modell von Behinderung, welches Partizipationsbeeinträchtigung durch soziale Benachteiligung auch ein wichtiger Bestandteil der Inklusiven Pädagogik.
    Die von dir schon erwähnten Prozentzahlen der unterschiedlichen Förderschwerpunkte, machen die Heterogenität der SuS mit sonderpädagogischem Förderbedarf deutlich.

    Deine Definitionen zu den theoretischen Modellen der Inklusion erschien hilfreich und fasste noch einmal das Wesentliche zusammen.
    Von diesem Punkt aus, fiel die Überleitung zu deiner Erfahrung mit Inklusion in der Schule leicht.
    Ich bin auf ein Gymnasium in Hamburg gegangen und habe anschließend dort ein FSJ gemacht und mich um das erste Kind mit sonderpädagogischem Förderbedarf an der Schule seit Jahren gekümmert. Es war ein Kind mit Asperger Autismus und stellte für alle Lehrer und Schüler eine Herausforderung dar, die die Schule gerne angenommen hat. Obwohl mein Gymnasium keinen Sonderpädagogen im Kollegium hat und die Lehrer selten bis gar keine Fortbildungen zu der Thematik der Inklusion erhielten, meisterten alle die neue Situation mit Bravur. Denn was in dieser Thematik viel zählt, sind primär Herz, Wille und Offenheit. Diese Fähigkeiten besaßen meine Lehrer und Ich als FSJ-lerin und die Schule kümmerte sich zügig um Fortbildungen und Kooperationen mit denn Sonderpädagogen der benachbarten Stadtteilschule. Ich erhielt durch mein FSJ weiterbildende Seminare zu der Thematik. Ich würde abschließend sagen, dass die Schule gerade weil sie noch nicht viel Erfahrung mit Inklusiver Pädagogik bezüglich des Medizinischen Modells von Behinderung hatte, sehr motiviert war, alles “richtig“ zu machen. Die anderen Kinder wurden umfassend aufgeklärt und so konnten wir innerhalb von einem Jahr erzielen, dass sich ein 12- Jähriger Junge mit Asperger- Autismus von “nicht benotbar“ zu “nur 1 und 2en und versetzt in Klasse 7“ entwickelte. Dank der positiven Erfahrung mit diesem Schüler öffnete sich die Schule für mehr Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf und hat nun schon 6 Kinder mit einem solchen Bedarf. Ich hoffe, dass auch die Behörde dies unterstützt und die nötigen Kapazitäten, wie Sozialpädagogen und eventuelles spezielles ‘Equipment‘ stellt und nicht davon ausgeht, die Schule würde alles ohne Hilfe vom Staat schon hinbekommen. Dies ist nämlich teilweise in diesem Land mein Eindruck der Bildungspolitik.

    Bezüglich der Beobachtungsaufgabe wäre es sicher hilfreich für dich, diese noch etwas zu konkretisieren. Du kannst dich ja eventuell auf den Umgang der Lehrperson mit SuS mit einem Förderschwerpunkt konzentrieren, wie zum Beispiel die Lernschwäche, die du anfangs aufgegriffen hast.

    Danke für deine Gedanke zu der Thematik.

    Lieben Gruß,
    Louisa Hoffmann

  2.    Louisa Marie on Mai 29, 2018 10:28

    Lieber Timur,

    Deinen Beitrag hat man gerne gelesen, denn bereits in der Einleitung weckte dein Text das Interesse des Lesers. Mir erschien es passend, dem Leser erst einmal eine kleine Einführung in die Thematik zu geben. Natürlich haben wir alle die Vorlesung gehört, aber so hast du noch einmal interessante und aktuelle Fakten aufgegriffen und deine eigene Position schien durch. Vielleicht hättest du auch die zwei Begriffe Medizinisches Modell von Behinderung und Soziales Modell von Behinderung kurz anführen können. Die bietet sich an der Stelle an, an der du aufführst, dass Inklusion sich nicht nur auf körperlich und geistig eingeschränkte SuS bezieht. Meiner Meinung nach, ist das soziale Modell von Behinderung, welches Partizipationsbeeinträchtigung durch soziale Benachteiligung auch ein wichtiger Bestandteil der Inklusiven Pädagogik.
    Die von dir schon erwähnten Prozentzahlen der unterschiedlichen Förderschwerpunkte, machen die Heterogenität der SuS mit sonderpädagogischem Förderbedarf deutlich.

    Deine Definitionen zu den theoretischen Modellen der Inklusion erschien hilfreich und fasste noch einmal das Wesentliche zusammen.
    Von diesem Punkt aus, fiel die Überleitung zu deiner Erfahrung mit Inklusion in der Schule leicht.
    Ich bin auf ein Gymnasium in Hamburg gegangen und habe anschließend dort ein FSJ gemacht und mich um das erste Kind mit sonderpädagogischem Förderbedarf an der Schule seit Jahren gekümmert. Es war ein Kind mit Asperger Autismus und stellte für alle Lehrer und Schüler eine Herausforderung dar, die die Schule gerne angenommen hat. Obwohl mein Gymnasium keinen Sonderpädagogen im Kollegium hat und die Lehrer selten bis gar keine Fortbildungen zu der Thematik der Inklusion erhielten, meisterten alle die neue Situation mit Bravur. Denn was in dieser Thematik viel zählt, sind primär Herz, Wille und Offenheit. Diese Fähigkeiten besaßen meine Lehrer und Ich als FSJ-lerin und die Schule kümmerte sich zügig um Fortbildungen und Kooperationen mit denn Sonderpädagogen der benachbarten Stadtteilschule. Ich erhielt durch mein FSJ weiterbildende Seminare zu der Thematik. Ich würde abschließend sagen, dass die Schule gerade weil sie noch nicht viel Erfahrung mit Inklusiver Pädagogik bezüglich des Medizinischen Modells von Behinderung hatte, sehr motiviert war, alles “richtig“ zu machen. Die anderen Kinder wurden umfassend aufgeklärt und so konnten wir innerhalb von einem Jahr erzielen, dass sich ein 12- Jähriger Junge mit Asperger- Autismus von “nicht benotbar“ zu “nur 1 und 2en und versetzt in Klasse 7“ entwickelte. Dank der positiven Erfahrung mit diesem Schüler öffnete sich die Schule für mehr Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf und hat nun schon 6 Kinder mit einem solchen Bedarf. Ich hoffe, dass auch die Behörde dies unterstützt und die nötigen Kapazitäten, wie Sozialpädagogen und eventuelles spezielles ‘Equipment‘ stellt und nicht davon ausgeht, die Schule würde alles ohne Hilfe vom Staat schon hinbekommen. Dies ist nämlich teilweise in diesem Land mein Eindruck der Bildungspolitik.

    Bezüglich der Beobachtungsaufgabe wäre es sicher hilfreich für dich, diese noch etwas zu konkretisieren. Du kannst dich ja eventuell auf den Umgang der Lehrperson mit SuS mit einem Förderschwerpunkt konzentrieren, wie zum Beispiel die Lernschwäche, die du anfangs aufgegriffen hast.

    Danke für deine Gedanken zu der Thematik.

    Lieben Gruß,
    Louisa Hoffmann

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