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April 19, 2018 | Tagged rv03 | Ein Kommentar
Das Alter und unser Geschlecht, soziale, kulturelle oder die ethnische Herkunft. In all diesen Dingen unterscheiden wir uns voneinander. Heterogenität beschreibt eine Vielzahl menschlicher Eigenschaften, welches ein großes Thema in unserem Bildungssystem geworden ist. Dieses kennzeichnet sich nicht nur durch die Vielfältigkeit der SchülerInnen an den jeweiligen Schulen, sondern meint auch die unterschiedlichen Vorstellungen, Gedanken und Wahrnehmungen der SchülerInnen im Unterricht.
,,Doppelte Heterogenität’’. Eine täglich zu beobachtende Situation in Klassenzimmern. Die Lehrkraft fragt nach einer Definition eines Begriffes und bekommt von 20 SchülerInnen, genau 20 verschiedene Erklärungen und Definitionen zu diesem Begriff. Faktoren wie der familiäre Hintergrund, die persönlichen Erfahrungen oder auch das eigene Umfeld tragen dazu bei, unsere Definitionen oder unsere Gedanken zu einem Begriff, von der Definition eines anderen zu unterscheiden.
Ich der Kunst arbeiten wir ständig mit verschieden Künstlern und analysieren wichtige Werke der Geschichte. Eine Frage die uns immer wieder gestellt wird ist: ,,Was sehen Sie in diesem Gemälde?’’ Abgesehen von den wirklich eindeutig zusehenden Dingen in den Bildern, werden Farben oder Formen, Gefühle der Personen oder des Künstlers, immer unterschiedlich wahrgenommen. Jeder assoziiert mit Farben andere Gefühle oder mit Formen andere Gedanken. Ich muss zugeben, dass uns in der Kunst im Vergleich zu anderen Fächern diese Offenheit gegeben wird.
Um als Klasse an ein gemeinsames Ziel zukommen, könnte man die SchülerInnen in verschiedene Gruppen einteilen, damit sie ihre Gedanken, ihre Wahrnehmungen und Erfahrungen austauschen können. Dann erstellen sie in den jeweiligen Gruppen eine Mindmap. Diese wird dann vor der Klasse präsentiert und diskutiert. Es sollte während der Präsentation deutlich werden, wie die Gruppen zu ihren Ergebnissen gekommen sind. Anschließend werden die Begriffe, Sätze und Gedanken mit der ganzen Klasse besprochen, verglichen und nach Wichtigkeit sortiert. So wird allen das Gefühl gegeben, ein Teil des Ergebnisses zu sein. Eine richtige oder falsche Antwort wird es somit nicht mehr geben.
In meinem Orientierungspraktikum werde ich beobachten, inwiefern der Lehrende Begriffe und Definition festlegt, ohne auf die SchülerInnen einzugehen. Es wird spannend zu beobachten, wie in den jeweiligen Schulen mit der ,,doppelten Heterogenität’’ umgegangen und gearbeitet wird.
Comments
1 Comment so far
Lieber Timur,
du sprichst in deinem Beitrag ein sehr wichtiges Thema im Bezug Heterogenität in der Schule an. In den ersten beiden Absätzen hast du sehr schön dargelegt, was Heterogenität überhaupt bedeutet und wie sie sich auf den Lernalltag in der Schule auf den Unterricht auswirkt. Im dritten Absatz sprichst du an, dass der Vielfalt an Gedanken, Ideen und Vorstellungen außer im Fach Kunst nicht die Freiheit gewährt werden würde, die ihr eigentlich zusteht. In dem vierten Absatz hast du dann ein gutes Beispiel genannt, wie der großen Menge an unterschiedlichen Beiträgen von Schülern im Unterricht mehr Raum geboten werden kann. Ich zweifle nicht daran, dass dir dies in deiner späteren Laufbahn als Lehrer gelingen wird und wünsche dir bei deinem Praktikum viel Erfolg und natürlich Spaß.
Mit freundlichen Grüßen
Jonas Böttcher