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Unsere Umfrage

Um uns einen Überblick über das derzeitige Wohlbefinden von Menschen in unserem Umfeld zu machen, haben wir eine Umfrage erstellt und diese mit Hilfe von sozialen Medien verschickt. Letzten Endes haben wir rund 60 Antworten erhalten. Wichtig zu betonen ist hier, dass die Befragten alle zwischen 15 und 30 Jahre alt sind und ein Großteil dieser derzeit studiert. 

Mit dem Wissen, dass es uns nicht möglich sein wird eine quantitative Umfrage im großen Rahmen durchzuführen, wollten wir lediglich ein paar Eindrücke sammeln. So haben wir zum Beispiel, einfache “Ja-und-Nein-Fragen”, wie “Hat sich dein psychischer Allgemeinzustand seit Beginn der Pandemie verschlechtert” sowie auch eine sehr offene Frage – “Hat die Pandemie positive Einflüsse auf dein Leben” gestellt. Die ganze Umfrage haben wir mit Google Forms erstellt, versendet und ausgewertet. Die folgenden Grafiken habe ich mit Canvas erstellt.

Mit den ersten Fragen, wird schnell deutlich, was für Menschen wir in etwa Befragt haben. Sie sind wie gesagt größtenteils Studierende und allesamt unter 30 Jahre alt. Mit der Frage, wie die aktuelle Wohnsituation der Menschen ist, wollten wir im Nachhinein die Möglichkeit haben, zu filtern, ob die verschiedenen Wohnsituationen einen unterschiedlichen Einfluss auf das Wohlbefinden und das Gefühl von möglicher Einsamkeit haben. Entgegen meiner Erwartungen wohnen die meisten der befragten Menschen mit ihrer Familie oder alleine.

Im Nachhinein wüsste ich gerne noch, ob die Menschen vielleicht nur aufgrund der Corona-Pandemie mit ihrer Familie zusammen wohnen. Vielleicht war es nicht möglich derzeit eine Wohnung oder eine WG zu finden – Oder in eine neue Stadt zu ziehen?

Die letzte Frage auf den obigen Grafiken zeigt, dass es nicht allzu vielen der Befragten zur Zeit wirklich schlecht im Bezug auf die Pandemie geht – wirklich gut jedoch auch nicht. Ich persönlich kann mich dem nur Anschließen, auch wenn es irgendwie ein stetiges “Auf-und-Ab” ist. Für mich fühlen sich die ganzen Einschränkungen im alltäglichen Leben und im Miteinander mittlerweile aber auch schon so normal und gewohnt an, dass es einfach selten vorkommt, dass es mit akut wegen der Pandemie schlecht geht. Irgendwie ist es eher so ein ausharren und abwarten, es passiert zwar nichts, aber so wirklich schlimm ist das auch nicht, ich erinnere mich einfach schon fast nicht mehr daran, wie es vorher war. Im Nachhinein, hätte ich gerne mehr offene Fragen in die Umfrage eingebaut. Gerade weil die Umfrage nicht wirklich das Potenzial für eine quantitative Umfrage hat, wäre es schön gewesen, mehr qualitative Fragen zu stellen und ein bisschen mehr auf persönliche Geschichten oder Empfinden der Befragten eingehen zu können. 

Im Folgenden wird der Versuch zu sehen sein, die Fragen und Antworten nach der jeweiligen Wohnsituation der befragten Menschen zu filtern. Dies hat technisch zwar wunderbar funktioniert, jedoch lässt sich meines Erachtens nach kein klares Muster erkennen, welches beispielsweise darauf hindeutet, dass Menschen die derzeit alleine leben grundsätzlich einsamer sind. Unter unseren Befragten ist es vielmehr das Gegenteil, die Befragten die alleine leben, haben am wenigsten angegeben, dass sie sich “Sehr oft” einsam fühlen. 

Um nicht den Anspruch auf eine professionelle quantitative Umfrage zu erheben, möchte ich nicht viel mehr auf diese Ergebnisse eingehen. Ich möchte ungerne krampfhaft versuchen, irgendwelche eindeutigen Erkenntnisse aus dieser Umfrage zu ziehen.

Dennoch folgt hier noch einmal die Auswertung der drei Fragen unter allen Befragten. Hier lässt sich eindeutig erkennen, dass sich der psychische Allgemeinzustand bei etwa ⅔ der Befragten seit Beginn der Pandemie verschlechtert hat. Zudem fühlen sich einige der Befragten derzeit zumindest manchmal einsam. Ob hier ein klarer Zusammenhang besteht ist unklar, aber die Gewichtung der Antworten der zweiten Frage, macht für mich deutlich, dass es wichtig ist sich auch mit dem Wohlbefinden der Studierenden zu beschäftigen. Ich habe den Eindruck, dass sich zur Zeit zwar häufig Sorgen um Schüler*Innen gemacht wird (was auch absolut wichtig ist), aber die Studierenden selten “beachtet” werden. Gerade was Möglichkeiten der Präsenzlehre sind. Vielleicht ist es wahr, dass es vielen Studierenden leichter fällt im Home Office zu arbeiten, als vielen Schüler*Innen, dennoch bekomme ich von vielen Studierenden in meinem Umfeld mit, dass es ihnen mit der derzeitigen Uni-Lehre nicht gut geht. Auch wenn ich die Wichtigkeit der Corona-Einschränkungen absolut nicht anzweifeln will, habe ich das Gefühl, dass Studierende derzeit ein bisschen alleine mit der Situation gelassen werden. Ich merke, dass es gerade in solchen Zeiten umso wichtiger ist, untereinander Unterstützung zu bieten oder auch Hilfe zu suchen. Ich befürchte, dass es derzeit sehr einfach ist, sich von seinen Mitmenschen zu isolieren und möchte deswegen Menschen dazu motivieren ein wenig aufeinander aufzupassen. Ein Spaziergang mit einem anderen Menschen bewirkt für mich zur Zeit häufig Wunder.

Zuletzt die Antworten auf die Frage, was für positive Einflüsse, die Pandemie auf das Leben unserer Befragten hat. Gerade die Antworten, die sich darauf beziehen, dass es Menschen leichter fällt sich an den kleinen schönen Dingen im Leben zu erfreuen oder sich mehr auf positive Erlebnisse zu fokussieren, sind für mich ein schöner Abschluss dieser Umfrage.

Schlussendlich möchte ich noch auf zwei kleine Artikel verweisen, die für mich ganz gut zu dem Thema passen.

Ersterer ist ein Zeitungsartikel, welchen ich heute morgen beim Frühstücken gelesen habe. Dieser beschäftigt sich zum einen mit der Thematik, wie die Psychatrie und Care-Arbeit, Thema oder auch Nicht-Thema linker Debatten zu Zeiten der Pandemie sind. Und zum anderen schreibt die Autorin Bilke Schnibbe aber auch ein paar wichtige Dinge oder Probleme zum Thema Studien über das psychische Wohlbefinden von Menschen seit Beginn des ersten Lockdowns. 

https://www.akweb.de/gesellschaft/corona-psyche-linke-debatte-psychiatrie-care-arbeit/

Zweitens möchte ich auf die statistische Auswertung der TelefonSeelsorge Deutschland auf dem Jahre 2020 hinweisen. Dort werden einige klare Veränderungen im Vergleich zum Jahr 2019 deutlich. Weil über die Hälfte der Menschen, die die Möglichkeit der TelefonSeelsorge nutzen über 50 Jahre alt sind, wollte ich mit diesem Hinweis unseren Blick, auf bis hierhin größtenteils Studierenden, ein wenig weiten. Besonders die Zahl der Menschen, die aufgrund von Einsamkeit anrufen, ist im Vergleich zu 2019 um rund 27% gestiegen.

https://www.telefonseelsorge.de/statistische-auswertung-2020-abgeschlossen/

https://www.telefonseelsorge.de/unsere-statistiken/

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