Kategorien
Allgemein

RV09: „Heterogenitätskategorie Gender – Ansätze zur Entwicklung einer interkulturellen gendersensiblen Pädagogik“

1. Erläutern Sie das in der Vorlesung thematisierte Spannungsfeld zwischen Inszenierung und Zuschreibung in Bezug auf Genderdynamiken und -pädagogik in der Schule. Nehmen Sie dafür Bezug auf die in der Vorlesung genannten theoretischen Ansätze.

Der Begriff „Gender“ trennt heutzutage die Auffassung des Geschlechtes im biologischem Aspekt von dem der Selbstwahrnehmung. Geschlechterrollen sind ein beständiges Element unserer Gesellschaft, welches sich ebenfalls in der Schule widerspiegelt und Spannungsfelder entstehen lässt. Das Zuschreiben der Begabung männlicher Schüler in Unterrichtsfächern wie Sport, Mathematik oder allgemein naturwissenschaftlichen Fächern, lässt Schülerinnen den Nachteil erleben. Gegenteilig wird weiblichen Schülerinnen zugeschrieben, sie seien begabter in sprachlichen Fächern, was auf der anderen Seite den Schülern eine Benachteiligung ist. Die Genderinszenierung auf Seiten der Lehrer fällt ebenfalls ins Gewicht, denn hier prägen sich ebenso Geschlechterrollen aus. Die Lehrerin als fürsorgliche und aufmerksame Lehrperson, während Lehrer als distanzierter wahrgenommen werden.

2. Reflektieren Sie ihre bisherigen Praxiserfahrungen aus der eigenen Schulzeit und ersten Praktika zum schulischen „Genderplay“, möglichst unter Bezugnahme auf mindestens ein anderes Heterogenitätsfeld der Ringvorlesung, wie Sprache, soziokultureller Background, Leistung, Inklusion.

Ich habe selten Genderspezifisches Zuschreiben in meiner Zeit als Schülerin erlebt. Auffällig war nur, dass in meinem Deutschleistungskurs von 14 Teilnehmern, zwei Jungen waren. Häufig wurde dies dann auch betont, „Jetzt lasst doch mal die Jungs zu Wort kommen.“ oder ähnliches. Hier wurden die Schülerinnen meist als begabter dargestellt oder zumindest als aktivere Teilnehmerinnen des Unterrichts. Die männlichen Schüler waren uns nicht unbedingt im Aspekt der Leistung im Nachteil, jedoch finde ich es unfair, dass man ihnen eine gewisse Faulheit zugeschrieben hat.

3.Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika zum Thema „gendersensible Pädagogik“, auch hier möglichst unter Bezugnahme auf mindestens ein anderes Heterogenitätsfeld der Ringvorlesung, wie Sprache, soziokultureller Background, Leistung, Inklusion, um deutlich zu machen, dass die Kategorie Gender nicht für sich steht, sondern andere Dimensionen von Heterogenität oftmals wesentlich mit beeinflusst.

Beobachten Sie die jeweiligen Kurse in denen Sie hospitieren. Sind die Genderspezifischen Zuschreibungen in den jeweiligen Kursen vorhanden? Sind die Geschlechter ungleich in den Kursen vertreten?  Leidet die Leistung unter einem Ungleichgewicht oder unter den jeweiligen Zuschreibungen? Beobachte.