RV12 – Prof. Dr. Christine Knipping: Mathematische Leistungsunterschiede – empirische Befunde und Konsequenzen für das mathematische Lernen

  1. In meinen Augen sind die Leistungsunterschieden bei den SuS in den niedrigeren Klassen durchaus ein großer Grund zur Sorge. Bis etwa zur achten Klasse haben wir in Mathematik die Grundkenntnisse erlangt, die wie auch heute noch anwenden. Sei es die Prozentrechnung beim Einkaufen o.ä. Alles, was danach kam, also ab der neunten Klasse und in der Oberstufe, ist in meinen Augen weniger relevant für den Alltag. Ich hatte zwar keine Probleme und sogar recht gute Noten, da ich es dank meiner Nachhilfelehrerin gut verstanden habe, dennoch habe ich es seit dem in meinem Leben nie wieder gebraucht und werde es vermutlich auch nie wieder brauchen. Viele in meinem Kurs haben es auch gar nicht verstanden, eben gerade weil dieser Bezug zum Alltag gefehlt hat. Deshalb denke ich, dass die Leistungsunterschiede in den jüngeren Klassen durchaus mit Sorge betrachtet werden müssen, alles was danach kommt, kann aber etwas weniger streng gesehen werden, finde ich, da SuS, die wirklich mit diesem Fach arbeiten wollen, (jedenfalls war es in meiner Schulzeit so) dann auch gut mit dem Fach zurecht kamen.
  2. Wenn ich mich an meine Schulzeit zurückerinnere, dann war das Spiel „Eckenrechnen“ sehr beliebt bei uns und unser Lehrer hat es gerne mit uns gespielt. Ich finde, dass Spiele durchaus ein guter Ansatz sind, aber erst dann, wenn die Grundlagen sitzen. Wenn die SuS nicht verstehen, wie sie auf das Ergebnis der Aufgabe kommen, die der Lehrer oder die Lehrerin stellt, dann verlieren sie womöglich oder kommen keine einzige Ecke weiter und das frustriert sie vielleicht sogar, wenn das häufiger passiert. Deshalb denke ich, dass Spiele durchaus das Interesse wecken und genutzt werden sollten, jedoch erst, wenn ein wenig Theorie erfolgt ist.
  3. Eine mögliche Beobachtungsaufgabe wäre, wie der Lehrer den Stoff vermittelt. Dazu könnte er ja beispielsweise Gruppenarbeit nutzen, Einzelarbeit oder auch Stationsarbeit, was bei uns im Matheunterricht bei einigen Lehrern durchaus genutzt wurde. Interessant zu sehen fände ich auch, ob die Lehrkraft sich für eine spielerische Vermittlung entscheidet und wenn ja, an welcher Stelle er das für sinnvoll erachtet und weshalb.

 

Ein Gedanke zu „RV12 – Prof. Dr. Christine Knipping: Mathematische Leistungsunterschiede – empirische Befunde und Konsequenzen für das mathematische Lernen“

  1. Liebe Jasmine,

    auch ich teile deine Sorge bezüglich der Leistungsunterschiede in niedrigeren Klassen, da dort elementare Grundkenntnisse vermittelt werden, auf denen die fortgeschrittene Mathematik später aufbaut. Die „frühere Mathematik“ hat tatsächlich einen gewissen lebensweltlichen Bezug und kann, bzw. muss in manchen alltäglichen Situationen angewendet werden. Leistungsunterschiede in späteren Klassen finde ich auch nicht so schlimm. Meine Mathe-Noten waren in dieser Phase, anders als deine, nicht so gut.

    Im Mathematikunterricht wurde bei uns leider kaum gespielt. Ich hätte dies als Bereicherung empfunden, da Mathematik eins meiner „Hassfächer“ war und ich den Unterricht als sehr dröge empfunden habe. Natürlich sollten Spiele erst ab einem gewissen Niveau Teil des Unterrichts sein, damit die Grundlagen sitzen.

    Deine Beobachtungsaufgaben erscheinen mir sehr sinnvoll. Eventuell könnte man ja die Meinung der SuS und der Lehrkraft bezüglich verschiedener Spiele im Mathematikunterricht erfragen. Eventuell werden Spiele ja bereits eingesetzt.

    Insgesamt ein schöner Beitrag!

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