Dr. Christian Kulgemeyer: Sprachliche Heterogenität – rv04

1) Ähnlich wie in anderen Fächern, bringen die SuS verschiedene Erfahrungen und ein unterschiedliches Vorwissen mit in den Unterricht. In ihrem Leben haben sie individuelle Erfahrungen gesammelt und demnach andere Vorstellungen von gewissen Dingen. Bezogen auf die Vorlesung vom 24. April würden die Kinder beispielsweise mit unterschiedlichen Vorstellungen an Experimente herangehen und diese würden ihre Beobachtungen beeinflussen. Dessen muss sich der Lehrer oder die Lehrerin bewusst sein, damit die SuS daraus lernen können und sich ihre Vorstellungen auch langfristig verändern können. Andernfalls würden sie nach der Klausur wieder zurück in ihre alten Vorstellungsmuster fallen und keine Lehre aus dem Unterricht ziehen.

Außerdem haben Mädchen und Jungs andere Interessen. Während sich die Mädchen eher für den menschlichen Körper, den Sport oder die gesellschaftliche Bedeutung der Naturwissenschaften interessieren, liegt der Fokus des Interesses der Jungs auf Technik. Der technische Bereich wird auch deutlich häufiger abgedeckt, womit die Mädchen im Unterricht benachteiligt werden. Auch dieser Punkt muss von der Lehrkraft beachtet werden und diese muss den Unterrichtsanhalt auf beide Geschlechter gleichermaßen abstimmen.

2) In meinen Augen erschient mir die innere Differenzierung als die sinnvollste Möglichkeit, um auf die Heterogenität einzugehen. Hierbei wird beispielsweise der Schwierigkeitsgrad der Aufgaben an das Niveau jedes einzelnen angepasst, die Lernzeit auf jeden einzelnen abgestimmt und durchaus auch die Möglichkeit von Zusatzaufgaben gegeben. Diese Differenzierung kommt allen SuS zugute, keiner wird benachteiligt. Anders sieht es mit der äußeren Differenzierung aus: teilt man die SuS in stark, mittel und schwach ein, so profitieren davon nur die Leistungsstarken. Die Schwächeren hingegen verlieren hier eher.

3) Ein Unterrichtsentwurf im Fach Germanistik könnte beispielsweise Folgender sein:

Zu einer Kurzgeschichte wäre die erste Aufgabe, sich in Gruppen über den Inhalt auszutauschen. Diesen würden die einzelnen Gruppen auf Plakaten o.ä. skizzieren, um inhaltlich auf demselben Stand zu sein. In der nächsten Aufgabe sollen sie eine Fragestellung beantworten, die von der Lehrkraft gewählt wurde, um die Bedeutung dieses Textes erschließen zu können. Dazu könnte kurze Sekundärliteratur helfen. Im letzten Schritt würde die Vorstellung der einzelnen Gruppen folgen. Anhand der Ergebnisse kann die Lehrperson letztlich feststellen, ob der Unterrichtsentwurf sinnvoll war und, ob die SuS daraus gelernt haben.

4) Nach dem Wissen der letzten Vorlesung würde ich ihrer Meinung widersprechen, da wir ganz deutlich herausgearbeitet haben, dass die Schwächeren SuS eher davon profitieren, in heterogenen Gruppen zu lernen. Wenn sie lernschwächeren SuS  sind, schalten sie viel eher ab und sind unmotivierter zu lernen, als wenn sie mit Leistungsstarken zusammenarbeiten können.

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