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Empirische Forschung zu Heterogenität

1. In einer Konferenz in Ihrem Fachbereich in Ihrem Fach an Ihrer Schule diskutiert das Kollegium über Maßnahmen zum Umgang mit Heterogenität. Sie erinnern sich kurz an diese Vorlesung: nennen Sie zwei empirisch überprüfte Fakten zum Umgang mit Heterogenität, die der Diskussion dienen könnten!

Ich würde gerne zunächst auf Hoffers Studie zurückgreifen. In dieser wurde untersucht und festgestellt, dass eine Einteilung nach Leistungsniveaus, insgesamt negative Effekte auf die Fachleistung hat. Auch wenn die Leistungsstarken SuS zunächst davon profitieren, so hat es jedoch auf die Leistungsschwachen SuS einen so großen negativen Effekt, dass diese Einteilung sich insgesamt negativ auswirkt (Hoffers 1992).

Eine weitere Studie von Ireson, zeigt ebenfalls, dass diese Differenzierung insgesamt keinen Effekt auf die Leistungsentwicklung hat, weder positiv noch negativ. Der Ausschlaggebende Punkt hierbei ist, dass alle SuS tendenziell davon profitieren, wenn der Gesamtkurs leistungsstark ist (Ireson et al 2005).

2. Erläutern Sie, welches Unterrichtsmuster Sie in Ihrer bisherigen Erfahrung selbst als das wirkungsvollste erlebt haben! Diskutieren Sie Ihre Beobachtung vor dem Hintergrund der Vorlesung!

Ich habe mich immer auf  Gruppenarbeiten gefreut, weil ich wusste, dass ich dadurch das Thema am besten lernen und verstehen kann. Jedoch war ein negativer Aspekt dabei, dass wir uns die Gruppen selbst aussuchen durften. Damals fand ich das natürlich sehr toll, da ich dadurch mit meinen Freunden zusammen arbeiten konnte. Wenn ich jedoch jetzt darüber nachdenke, fände ich die Einteilung durch die Lehrkraft oder das auslosen der Gruppen viel effektiver, da dadurch heterogene Gruppen entstehen können.

3. Eine Kollegin sagt: „Gesamtschulen sind ja immer mal wieder der letzte Trend, ob wir sie nun Oberschulen nennen oder Sekundarschulen, die Idee ist doch dieselbe. Alle werden gemeinsam unterrichtet, was für eine Ideologie. Dabei zeigt doch die empirische Forschung klar, dass das Gymnasium nur von den besten SuS besucht werden sollte. Die schlechten fühlen sich hier doch viel zu schnell überfordert und das frustriert sie so sehr, dass sie vollkommen abschalten.“ Was antworten Sie der Kollegin?

Ich würde ihr raten, dass sie besser recherchieren sollte und würde ihr sogar vorschlagen, sich die heutige Vorlesung anzuschauen. Denn leistungsstarke SuS profitieren von jederlei Förderung. Leistungsschwache SuS hingegen profitieren von Leistungsstarken SuS. Dies beweisen auch die Forschungen, die im Vorlesungsvideo gezeigt werden. Ich finde man kann diese Auswirkungen auch sehr gut in Gruppenarbeiten erkennen. Die leistungsschwachen SuS sind, wie ich finde, motivierter, wenn sie mit SuS zusammenarbeiten, die ihnen bei den Aufgaben helfen können und sie dadurch fördern. 

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Mehrsprachigkeit

 

1. Meiner Meinung nach, wäre es der falsche Weg, die SuS, aufgrund ihrer nicht ausreichenden Deutschkenntnisse, einer Oberschule zu überweisen. Man würde sie nur demotivieren und gegebenenfalls in Kauf nehmen, dass sie dadurch die Motivation verlieren, die Ziele zu verfolgen, die sie nach einem Abschluss auf einem Gymnasium verfolgt hätten. Ich denke, man sollte die SuS nicht lediglich auf ihre Deutschkenntnisse reduzieren, sondern sollte Verständnis zeigen, dass diese Mehrsprachigkeit durchaus Vorteile mit sich bringen kann. Man sollte die SuS vielmehr fördern und sie in ihren anderen Fähigkeiten fordern.

2. Ich bin zweisprachig aufgewachsen. Ich war die meiste Zeit die einzige in meiner Klasse, die Mehrsprachig aufwuchs. In meiner Schulzeit wurde ich von meinen Lehrern und Lehrerinnen, als auch von meinen Mitschülern, einige Male korrigiert, was ich aber nicht als negativ empfand, sondern vielmehr als Hilfe und Unterstützung gesehen habe. 

Nur einmal musste ich eine negative Erfahrung machen. Eine Lehrerin kritisierte mich in jeder Stunde, vor meinen Mitschülern, aufgrund meiner Grammatik -und Rechtschreibfehler. Dies war mir nach einer Zeit sehr unangenehm und ich suchte das Gespräch mit ihr auf und sagte ihr, dass mich das stört, ich mich meiner nicht vollständigen Deutschkenntnisse bewusst bin und daran arbeite. Von ihr kam nur der Satz: „Das wird nichts, solange du auch türkisch sprichst, gewöhnt dir das besser ab und sag auch deinen Eltern, dass sie nur noch Deutsch sprechen sollen“. Ich sah nicht ein, weshalb ich meine andere Sprache, mit der ich mich genauso identifiziere, wie die deutsche Sprache, ablehnen soll. Das wäre so, als würde ich eine Hälfte von mir ablegen müssen. 

Desto mehr freute es mich, als ich sah, dass die Schule, in der ich mein Praxissemester absolvierte, Mehrsprachigkeit unterstützte und den SuS das Gefühl gab, dass ihre Zweitsprache etwas besonderes ist und sie diese genauso gut beherrschen sollten, wie die deutsche Sprache. 

3. Ich würde versuchen, meinen Unterricht nach den Fähigkeiten und Kompetenzen meiner SuS anzupassen. Ich finde es aber auch sehr wichtig, Fachausdrücke einzusetzen, um den SuS in der Zukunft einiges zu erleichtern. Ich möchte auf jeden Fall darauf achten, meine SuS nicht auf ihre unzureichende Fähigkeiten, sei es in der deutschen Sprache, oder auch andere, zu reduzieren, sondern sie genau da zu fördern. Jeder SuS soll sich im Klassenbund wohlfühlen und keine Angst davor haben, etwas „falsch“ zu machen oder zu sagen. 

4. Zuallererst, müssten den Lehrkräften klar sein, dass Mehrsprachigkeit kein Hindernis, sondern eine Bereicherung für alle sein kann, wenn man richtig damit umgeht. Zum Beispiel könnte man dies erreichen, in dem man sich mich anderen Kulturen und Sprachen auseinandersetzt. Möglicherweise gibt es auch Fortbildungen diesbezüglich, mithilfe dieser man dann die Vorurteile ablegen kann.