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Abschlussreflexion

1. Benennen Sie die für Sie zentralsten (mindestens zwei verschiedene ) theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich als besonders prägnant mitgenommen haben.

Die Vorträge waren im allgemeinen sehr informativ und interessant. Mir persönlich werden die Erkenntnisse aus den jeweiligen Sitzungen in der Praxis und auch im weiteren Verlauf meines Studiums sehr hilfreich sein.

Für mich waren die zwei zentralen theoretischen Erkenntnisse aus der Vorlesung zu einem die zweite Sitzung: „ (Welt-)Gesellschaftliche Veränderungen, Migration und die Reaktion von Schule – ein Blick auf schulpolitische Hintergründe, Strukturen und Konzepte“ von Prof. Dr. Yasemin Karakaşoglu und zum anderen die dritte Sitzung: „Sind „andere“ Gesellschaften und Kulturen plausible Lerngegenstände im Fremdsprachenunterricht?“ von Bàrbara Roviró. 

Sehr interessant war für mich die Auseinandersetzung mit dem Begriff „nationale Orientierung des Bildungssystems“. Dieser setzt den Fokus auf den Inhalt  der Schulfächer des Landes, in dem es unterrichtet wird. Fächer wie Geschichte, Politik und Religion werden demnach national orientiert geschult. Für mich war es besonders wichtig, sich damit zu beschäftigen, da ich selber Politik studiere und nicht möchte, dass meine zukünftigen SuS , genau wie ich, monoton unterrichtet werden. Sie sollen die Chance haben, auch die Politik, Geschichte und die Kultur anderer Länder kennenzulernen. 

Ein weiteres Thema war „Schüler mit Migrationshintergrund“ und „Migration als Herausforderung für die Schule“.  Das ausschlaggebende in der Vorlesung, war für mich die Statistik, dass „jede 4. Einwohner*in und jede*r 3. Minderjährige einen Migrationshintergrund hat“ (Vogel/Linnemann/Karakaşoglu, 2019). Wenn man sich an diese Zahlen orientiert, sollte sehr schnell klar sein, dass Migration in der heutigen Zeit keine Herausforderung mehr für die Schule darstellen sollte. 

Beim Thema „Doing Culture“ hat mir die Vorlesung mit den Empfehlungen in Hinblick auf das Lehrer/innenhandeln in der Schule der Migrationsgesellschaft (Karakaşoglu,/Mecheril 2019) sehr geholfen.

Bei der dritten Sitzung fand ich es sehr interessant, dass man auf den Umgang mit Fremdsprachen zurückgegriffen hat. Auch wenn ich später keine Fremdsprache unterrichten werde, finde ich es sehr wichtig, dass man sich mit der sogenannten „Stereotypenfalle“ auseinandersetzt. Denn in diese können wir sehr schnell geraten, wenn wir uns nicht mit der Kultur des jeweiligen Landes beschäftigen, sondern nur die Sprache erlernen. 

2. Welche Faktoren zum schulischen Umgang mit Heterogenität (z.B. Unterrichtsformen, Schulformen, schulstrukturelle Fragen, schulkulturelle Aspekte, Lehrer*innenhandeln), die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, prägen im Rückblick auf ihre eigenen Praxiserfahrungen (eigene Schulzeit, Berichte aus der Praxis, ggf. auch schon eigene Praxiserfahrungen) den Schulalltag besonders stark – und warum? Hier können Sie aus Ihrer Sicht besonders gelungene oder auch weniger gelungene Beispiele geben. Inwiefern helfen Ihnen die Inhalte der Vorlesung, eine solche Einschätzung vorzunehmen? Nehmen Sie konkret Bezug auf entsprechende Begriffe, Theorien, Konzepte, die Sie jetzt kennengelernt haben.

Der Begriff „Inklusion“ ist für mich ein sehr spannendes und erweiterungsnötiges Konzept in der heutigen Zeit. Die Anwendung verspricht meiner Meinung nach eine aufgeschlossenere Gesellschaft, Toleranz und Vielfalt. Komplikationen könnten jedoch bei der Umsetzung auftreten, welche Greiner (2019) anhand verschiedener Dilemmata deutlich macht. Zum Beispiel beschreibt das Autonomiedilemma, dass von jedem Schüler*in eine autonome Lernmöglichkeit voraus, welcher nur die leistungsstarken Schüler*innen stärkt. Schüler*innen mit Förderungsbedarf werden außen vor gelassen, da sie sowieso Schwierigkeiten mit selbständigem Lernen haben. 

,Das Thema „Mehrsprachigkeit“ mit dem wir uns in der 11. Sitzung beschäftigt haben, hat zu einem großen Teil mein Praxissemester geprägt. Ich absolvierte mein Praktikum an einer integrierten Gesamtschule in Kassel. In der Klasse gab es einen Schüler, der erst seit einem Jahr in Deutschland war, jedoch, abgesehen vom besuch des DAZ-Unterrichts, alle Fächer gemeinsam mit den anderen SuS belegte. Ich konnte beobachten, wie sich seine Deutschkenntnisse von Tag zu Tag verbesserten, da er durch die Heterogenität in der Klasse gezwungen war Deutsch zu sprechen. Die  Klassengemeinschaft war so stark, dass er sich nie schämte, etwas falsches zu sagen oder etwas falsch auszusprechen. Das fand ich persönlich, bei einer 7.Klasse, sehr bewundernswert. 

3.    Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium im Bezug auf das Modulthema UMHET? Welche haben Sie vermisst? Bitte begründen Sie Ihre Wahl.

Ich würde gerne viel mehr über das Thema Inklusion erfahren, vor allem auch, wie man die verschiedenen Methoden und Konzepte in der Praxis anwenden kann. Mir hat hierbei die Sicht der SuS gefehlt, da in den meisten Fällen die Aufgaben der Lehrkräfte näher erläutert wurden. Auch wenn die Zielsetzung positiv und effektiv erscheint, kann es meiner Meinung nach nur durch geeignete Konzepte und Weiterbildungen für Lehrer*innen erreicht werden. 

Quellen:

Karakaşoglu, Yasemin/Linnemann, Matthias/Vogel, Dita (2019): Schulischer Umgang mit transnationaler Migration und Mobilität. Rückschlüsse aus Empfehlungen der Kultusministerkonferenz seit den 1950er Jahren

Karakaşoglu, Y. & Mecheril, P. (2019): Pädagogisches Können. Grundsätzliche Überlegungen zu Lehrer*innenbildung in der Migrationsgesellschaft, Doreen Cerny & Manfred Oberlechner (Hg.): Das Professionsfeld Schule in der Migrationsgesellschaft. Opladen: Budrich, S.17-32 

Grainer (2019)

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Heterogenitätskategorie Gender

1. Erläutern Sie das in der Vorlesung thematisierte Spannungsfeld zwischen Inszenierung und Zuschreibung in Bezug auf Genderdynamiken und -pädagogik in der Schule. Nehmen Sie dafür Bezug auf die in der Vorlesung genannten theoretischen Ansätze.

Die Geschlechterrollen werden in der Gesellschaft permanent konstruiert und reproduziert. Da wir eine bestimmte Vorstellung darüber haben, wie eine Frau oder ein Mann sich verhalten und auszusehen hat, wenden wir diese auch auf uns an. Hierdurch wird ein bestimmtes Bild geschaffen. Durch verschiedene Studien in der Vorlesung wurden genderspezifische Merkmale verdeutlicht. In der Schule sollte man sich mit diesen Themen besonders Auseinandersetzen, damit SuS die Möglichkeit haben sich zu entfalten.

2. Reflektieren Sie ihre bisherigen Praxiserfahrungen aus der eigenen Schulzeit und ersten Praktika zum schulischen „Genderplay“, möglichst unter Bezugnahme auf mindestens ein anderes Heterogenitätsfeld der Ringvorlesung, wie Sprache, soziokultureller Background, Leistung, Inklusion.

Die erste Sache die mir zu meiner Schulzeit einfällt ist, dass es eine klare Rollenverteilung in meiner Grundschule gab: die Jungs waren die „Störenfriede“ die „harten“, die sich keine Sorgen um Konsequenzen machten, wohingegen die Mädchen eher die „ruhigen“ waren, die sich stets bemühten nicht aufzufallen und gute Noten zu bekommen. 

Im Praktikum  ist mir dann aufgefallen, dass die SuS ganz anders agierten. Die Klasse war eine sehr leistungsorientierte Klasse, in welcher die Jungs sich ebenso bemühten, gute Noten zu erzielen und im Unterricht aufzupassen und die Mädchen auch mal die ein oder andere Störung in den Unterricht einbrachten. 

3. Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika zum Thema „gendersensible Pädagogik“, auch hier möglichst unter Bezugnahme auf mindestens ein anderes Heterogenitätsfeld der Ringvorlesung, wie Sprache, soziokultureller Background, Leistung, Inklusion, um deutlich zu machen, dass die Kategorie Gender nicht für sich steht, sondern andere Dimensionen von Heterogenität oftmals wesentlich mit beeinflusst.

Eine interessante Frage wäre, ob die Leistung von Mädchen und Jungen, bei gleicher Beteiligung und Bemühung gleich gewertet wird. 

Denn in meiner Grundschulzeit ist mir im Nachhinein aufgefallen, dass obwohl die Jungs sich auch am Unterricht beteiligten, manchmal sogar mehr als die Mädchen, trotzdem eine schlechtere mündliche Note erhielten. 

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Heterogenität und Inklusion im Deutschunterricht

1. Greiner (2019) formuliert verschiedene Dilemmata, die mit der Forderung nach Inklusion an den Schulen verbunden sind. Nehmen Sie zu dreien Ihrer Wahl Stellung.

Differenzstärkungsdilemma: Die Heterogenitätswahrnehmung wird verschärft. Grund hierfür sind große Differenzen in Leistung und Verhalten. Durch die Vergleichsdifferenz erfahren leistungsschwache SuS Beschämung und Abwertung. Eine Möglichkeit zum Umgehen dieser Folge wäre, dass man Gruppenarbeiten öfters in den Unterricht einführt. Somit können durch zufällig gewählten SuS in einer Gruppe die leistungsschwachen SuS von den leistungsstarken profitieren. 

Kategorisierungsdilemma: Hier ist das Problem, dass jede*r SuS eigentlich eine individuelle Förderung benötigt. Zwar ist es ein sehr wichtiger und richtiger Punkt, jedoch schwer in der Umsetzung, wenn man den hohen Arbeits- und Zeitaufwand für Lehrkräfte berücksichtigt. In Folge dessen müsste man wieder Kategorien bilden, was eigentlich nicht Sinn einer inklusive Bildung ist. 

„Als ob“-Dilemma: Dass SuS mit Förderbedarf für ihre Leistungen nicht angemessen anerkannt werden, zeigt ein weiteres Problem in der Inklusion. Zwar werden sie zu diesen Leistungen ermutigt jedoch nicht entsprechend gewürdigt. Wertschätzung ist das richtige Schlüsselwort. Zum Beispiel könnte man durch einfache Taten, wie das auszeichnen ihrer Arbeitsblätter mit Sternchen etc., oder die besonders gute Leistung vor der Klasse präsentieren lassen, dieses Dilemma umgehen. 

2. Die Vermittlung und Reflexion der deutschen Sprache ist nicht nur Aufgabe des Deutschunterrichts, sondern fächerübergreifendes Unterrichtsprinzip. Wo sehen Sie in Ihrem (ggf. zweiten) Fach Möglichkeiten, um

  1. Vielsprachigkeit als Ressource zu nutzen,
  2. gendersensibel Unterrichtsgegenstände auszuwählen und Aufgaben zu konstruieren.

In meinem zweiten Fach (Politik), könnte man den Unterricht so gestalten, dass man auch die Politik der anderen Länder (die der SuS) in den Unterricht einbringt. Somit könnte man eventuell Informationen finden, die man ohne das Wissen der jeweiligen Sprache nicht verstehen und entschlüsseln könnte. Hier kommen die jeweiligen SuS zum Einsatz und übersetzen der Klasse diese Information. Somit erfahren Sie Wertschätzung und Anerkennung.

Hier könnte man Literatur in den Unterricht einbauen, wo die Protagonisten genderspezifische Aspekte ablehnen. Beispielsweise werden oftmals höhere Positionen im Berufsleben mit der Rolle eines Mannes assoziiert, diese könnte man umgehen, in dem man Literatur auswählt, in der eine Frau eine solche Rolle einnimmt. Eine weitere Möglichkeit wäre, Literatur zu finden, in der die LGBT Rollen herrschen, um die SuS auch bei diesem Thema zu sensibilisieren. 

 

 

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Meint Inklusion wirklich alle?

1. Benennen Sie bitte die für Sie zentralen theoretischen Aspekte aus der Vorlesung und begründen Sie die Auswahl.

Für mich waren folgende Aspekte zentral: die Entwicklung von der Exklusion zur Inklusion. Hier wird das Bewusstsein über die unrechtliche Ausschließung der Schüler*innen mit Behinderung verstärkt. Mithilfe dieser tabellarischen Darstellung der Entwicklung kann möglicherweise die Exklusion in Schulen zu erkennen und umzuwandeln in Inklusion. 

Ebenso war für mich das individuelle und das soziale Modell zentral. Dass Personen durch die Gesellschaft (Etikettierung und/oder Diskriminierung) behindert werden, finde ich persönlich sehr erschreckend und beklagenswert. Wenn man als Lehrer*in sich mit diesen Fragen auseinandersetzt, kann mein ein Lernumfeld gestalten, indem jede*r SuS sich entfalten kann. 

2. Lesen Sie bitte die Fallbeispiele und beantworten die Fragen.

Finn: In meiner Praltikumsklasse gab es einen ähnlichen Fall wie bei Finn. Der Schüler gehörte eigentlich zu den leistungsstarken SuS in der Klasse, fiel aber durch Unterrichtsstörung öfter auf. Durch die kleinsten Sachen wurde er abgelenkt und machte hierfür seine Mitschüler*innen verantwortlich. Durch eine konsequente Stillarbeit bei Einzelarbeitsphasen, könnte man die Ablenkung Finns umgehen. 

Hanna: Hier würde ich versuchen, Hanna vor Augen zu führen, dass sie eine gute Schülerin ist, ihre Arbeit ganz toll macht, aber durch das lange radieren ihrer Fehler sich selbst im Weg steht, wodurch sie keine Zeit mehr für Aufgaben hat, die ihr Spaß machen und die sie gut bewältigen kann. 

Malik: Ich würde versuchen die stärken von Malik in die Unterrichtsgestaltung mit einzubeziehen. Beispielsweise könnte man Methoden entwickeln, wobei man das Spiel Memory mit einbaut. Hierdurch kann er seine stärken präsentieren und erfährt Anerkennung von seinen SuS.

Lena: Ehrlich gesagt ist mir keine Verbesserungsmöglichkeit zu Lenas Fall eingefallen. Sie ist eine gute und engagierte Schülerin. Hilfe zu ihrer „Schwäche“ bekommt sie schon mit der Unterstützung der Assistentin. Als Lehrerin würde ich mich nur bemühen Lenas Begeisterung für den Unterricht aufrecht zu erhalten. 

a) Wie würden Sie ihre Erfahrungen im Hinblick auf die theoretischen Aspekte aus der Vorlesung einordnen?

Diese Frage kann ich leider nicht beantworten, da die Schule die ich besuchte ein reines Gymnasium mit Regelklassen war. Somit habe ich in meiner Schulzeit leider keine Inklusionserfahrung gemacht. 

b) Welchen Meinungen sind Ihnen im Praktikum / in Praxiserfahrungen insbesondere zu der Frage der Inklusion von SuS mit sonderpädagogischem Förderbedarf an Oberschulen und Gymnasien begegnet und welche Auffassung vertreten Sie selbst?

Zwar fand in meiner Praktikumsklasse Inklusion statt, jedoch sehr begrenzt und kritisch. Die SuS mit Förderbedarf nahmen geregelt am gemeinsamen Unterricht teil, jedoch nur bis sie ihre Aufgabe bekamen. Sie erhielten meist andere Arbeitsblätter mit komplett anderen inhaltlichen Aufgabenstellungen. Diese erledigten sie auch meist in einem anderen Raum mit einer zuständigen Sonderpädagogin. Diese Methoden grenzen meiner Meinung nach stark von einer Inklusion ab. Man merkte, dass die Lehrkräfte Weiterbildungen und Auseinandersetzung zum Thema Inklusion dringend benötigten. 

3. Formulieren Sie bitte eine Beobachtungaufgabe für den inklusiven Unterricht für zukünftige Praktika.

Wie empfinden die SuS mit Förderbedarf die Methoden zur Inklusion und wie ist ihre Reaktion darauf?