Englischunterricht zwischen Selektion und Inklusion

1) Da ich selbst an meiner Schule Englisch- und Russischunterricht von der 1. bis zur 13. Klasse hatte, kann ich aus beiden Fächern berichten, dass sie anfangs sehr spielerisch unterrichtet wurden. Wir haben viel gesungen, Gedichte auswendig gelernt und Geschichten über die Sprache und teilweise auf der Fremdsprache erzählt bekommen, so dass wir den Klang der Fremdsprache und auch die englische und russiche Kultur kennenlernten. Im Laufe der Jahre lernten wir immer mehr auf der jeweiligen Sprache zu schreiben, selbst zu sprechen und somit auch die Grammatik. Dies wurde sehr schonend eingeleitet und trotzdem durch viel Sprechübungen für die Aussprache und die Übung der Anwendung unterstützt, indem wir selbst Texte verfassen und vorlesen, oder frei etwas referieren sollten. Dementsprechend wurde anfangs mehr auf den funktionalen, natürlichen Aspekt und später auch auf den formalen Aspekt geachtet.

2) In meiner Schulzeit gab es SchülerInnen die besser im Fremdsprachenlernen waren als ich und ich denke das lag teilweise an unseren unterschiedlichen Interessen aber auch an ihren Vorkenntnissen. Denn, obwohl meine Mutter sich immer mit mir hingesetzt und gelernt hat und fließend englisch sprechen konnte, hat mich die Sprache anfangs nicht interessiert und ich konnte mir spannendere Dinge vorstellen als Vokabeln oder Gedichte zu lernen und die Grammatik zu verstehen. Außerdem haben die „guten“ SchülerInnen oft Filme auf englisch geguckt, was ich nicht tat, da ich nicht gut in englisch war und dementsprechend nichts verstand aber mich so auch nicht in der englischen Sprache weiter entwickelte. Ich denke, dass aber auch einige durch ihre Geschwister manchmal schon Worte aus der Schule auf englisch hörten und ich nicht. Nun hört allerdings meine Schwester mich öfter auf englisch mit meinem Freund sprechen und hat denke ich unter anderem deswegen auch bessere Noten in englisch als ich.

3) Während meines POE mit Fokus auf die Inklusive Pädagogik habe ich in meiner Praktikumsklasse einige Kinder gehabt, welche einen vermuteten Förderbedarf aufwiesen. Besonders im Umgang mit dieses Schülern hätte ich mir noch Unterstützung gewünscht. Beispielsweise gab es in meiner Klasse einen Jungen, welcher durch eine Krankheit unter anderem eine veränderte Beinstruktur hatte und demzufolge nicht so gut laufen konnte. Während des für alle Kinder stattfindenden Sportunterrichts machte er so gut es ging mit, was allerdings bedeutete, dass er beim Aufwärmlaufen hinter den anderen Kindern zurückfiel und auch weniger Runden laufen musste/konnte. Dies fand ich sehr schade, dass der Junge dadurch vor den anderen Kindern bloßgestellt wurde bzw. für alle zu bemerken war, dass er auf gewisse Weise „anders“ war. Der Junge zeigte aber keine Regung und auch für die anderen SchülerInnen schien es eine normale Situation zu sein und keiner empfand es als komisch oder reagierte irgednwie darauf. Dies fand ich erschreckend und schade und vorallem als der Junge später berichtete, dass keiner ihn mögen würde und er nie zu Geburtstagstagen eingeladen werden würde, empfand ich besonders im Sportunterricht, dass falsch mit ihm Umgang wurde. Dies geschah wahrscheinlich unbeabsichtigt und aus Unwissenheit der Lehrkraft darüber, wie in so einer Situation umgegangen werden müsste. Hier hätte ich mir für die Lehrkraft und auch für mich mehr Hilfestellungen und Unterweisungen oder Tipps für den Umgang in solch einer und auch anderen Situationen gewünscht, so dass der Junge besser in die Klasse integriert werden würde, sich nicht ausgeschlossen fühlen würde und er zu seinem individuellen Höchstziel gelangen könnte.

4) Wie kann ein möglichst differenzierter und an jeden Schüler individuell angepasster Unterricht aussehen bzw. wie, wann und wo werden wir lernen so zu unterichten?

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