- Inwiefern lässt sich das vorgestellte Förderkonzept für die Kita auf den schulischen Kontext übertragen? Wo rechnen Sie mit Problemen und wie könnten Sie diesen begegnen?
Das Förderkonzept „Entdecken und Erzählen“ wirkt auf mich positiv und lässt sich meines Erachtens auf die Schule übertragen. Ein Vorteil in dem Förderkonzept stellt in jedem Fall die damit verbundene Elternarbeit, auch wenn diese Hürden aufzeigen kann. Beginnend mit der Nicht-Teilnahme an den 45minütigen Eltern-Kind-Nachmittagen aufgrund des durchgetakteten Lebens von vollzeitbeschäftigten Eltern. Umgehen könnte man dieses Problem, indem die Eltern-Kind-Nachmittage alle zwei bis drei Wochen veranstaltet werden, um mit allen Eltern in Interaktion zu treten. Alternativ kann man SuS Paten zuteilen, die zum Einsatz kommen, wenn die Eltern keine Zeit haben.
Ein weiteres Problem kann der Zeitmangel im Schulalltag selbst sein, sodass wenig bis kaum Zeit für freie Spiele oder Stuhlkreise bleibt. Unterstützung kann man sich hier bei Kollegen*innen holen, um z.B Sitzkreise in zwei Gruppen zeitgleich zu realisieren. Auf diese Weise wird Zeit gespart und die zentralen Komponente des Förderkonzepts bewahrt.
- Konkretisieren Sie die verschiedenen Funktionen der Sprache jeweils an einem konkreten Beispiel in einem Ihrer Unterrichtsfächer.
Eine zentrale Funktion der Sprache ist die Lesehürde im Bezug auf Textaufgaben. Darunter versteht man, dass sprachlich schwächere Kinder nicht am Textformat selbst behindert werden, sondern Probleme beim Verstehen von komplexen Vokabeln haben. Beispielsweise kann die Aufgabenstellung „Mit welchem Summand musst du den Summanden 2 addieren, damit die Summe 5 ergibt?“ nicht gelöst werden, wenn die Fachbegriffe nicht transparent sind und das sogar bei guten mathematischen Kenntnissen.
Außerdem gibt es eine kommunikative Funktion der Sprache, worunter die Sprache als Mittel der Verständigung akzeptiert wird. Beispielsweise müssen einfache Wörter und Satzstrukturen den Kindern hier bereitgestellt werden, damit SuS sich an Gesprächen beteiligen können. Wenn es darum geht, über ausgeliehene Bilderbücher oder Spiele zu berichten, wäre es hilfreich Kärtchen mit Satzanfängen und Satzendungen den Kinder auszuhändigen, um die Erzählfähigkeit zu fördern.
Unter der kognitiven Funktion versteht man die Sprache als Werkzeug des mathematischen Denkens. Dabei muss vorhandenes Wissen mit neuen Inhalten verknüpft gegebenenfalls gegenübergestellt werden. Man spricht hier also von gedanklichen Vorgängen.
- Formulieren Sie zwei Beobachtungsfragen zum Thema Sprachförderung im fachlichen Kontext für kommende Praktika.
1. Wie geht die Lehrkraft mit sprachliche Hürden um? Unterscheiden sich die Aufgabenstellungen für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache? Falls ja, worin?
2. Wird der Scaffolding- Ansatz von Gibbons im Unterricht (Macro-Scaffolding) oder bei der Unterrichtsgestaltung (Micro-Scaffolding) berücksichtigt?