8. Skizzieren Sie bitte auf Grundlage des Artikels von HINZ (2002) zunächst die Qualitäts- und Quantitätsprobleme der Integration. Beziehen sie anschließend Stellung zur Kritik an der „Zwei-Gruppen-Theorie“ und diskutieren die praktischen Konsequenzen, die sich insbesondere im Hinblick auf die Ihnen vorliegenden Fallbeispiele ergeben.

Hinz geht in seinem Artikel auf die Qualitäts- und Quantitätsprobleme im Unterricht im Bezug auf Integration ein. Unter Qualitätsprobleme fasst er besonders, dass die Schüler die besonderen Förderbedarf haben oft gesondert unterrichtet werden und so nur schwierig ein Miteinander unter diesen Schülern und den Schülern ohne diese Förderung entstehen kann. Unter Quantitätsproblemen versteht er vor allem, dass viel zu viele Schüler auf eine Lehrkraft kommen und so keine wirklich gute Förderung statt finden kann und so die Unterschiede zwischen den Schülern immer größer werden.

Die „Zwei-Gruppen-Theorie“ sagt, dass zwei Gruppen entstehen. Einmal die, die Förderung benötigen und die, die keine Förderung benötigen. Darunter leidet die Gemeinschaft, aber auch für die Lehrer wird es immer schwieriger, da verschiedene Aufgaben angeboten werden müssen um jeden Schüler individuell zu fördern. Man könnte die lernstarken und die lernschwachen Schüler von zwei heterogenen Klassen zu zwei homogenen Klassen (Gymnasium und Realschule) unterteilen, dies fördert zwar die Integration innerhalb der einzelnen Klassen, jedoch stärkt es die Bildung von Gruppen zwischen diesen.

Letztendlich ist es jedem selbst überlassen, was man besser findet. Jede Erfahrung zeigt etwas anderes und es wird noch dauern bis eine perfekte Lösung gefunden wird, falls dies überhaupt möglich ist.

7. Sprachliche Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht – eine Herausforderung oder eine Chance?

Für mich persönlich mi den Fächern Mathematik und Chemie ist dieses Thema sehr relevant.  Meiner Meinung nach, ist es eigentlich nur als Herausforderung anzusehen. Da ich meinen Unterricht auf Deutsch mache, bringt es mir nichts wenn die Schüler andere Sprachen beherrschen, die ich jedoch nicht beherrsche.

Da man als Lehrer versuchen muss seinen Stoff durch zu bekommen, sehe ich es vor allem als Behinderung an, dass manche Schüler die Sprache in der im Unterricht gesprochen wird nicht fließend sprechen. So muss man erst viele Begriffe erklären und kommt eventuell gar nicht dazu den gesamten Stoff der geplant ist beizubringen.

Ich selbst habe innerhalb meines Bundesfreiwilligendienstes in einer Schule gearbeitet zum Teil. Dort waren einige Kinder, die Deutsch fast gar nicht oder nur Bruchstücke beherrschten. Diese Kinder hatten nicht nur im Deutschunterricht ihre Probleme, sondern in allen Fächern, da vor allem das Lesen von Texten eine echte Herausforderung war und man so im Prinzip in jedem Fach Deutsch beibringen musste.

Letztendlich finde ich es nur belastend für den Unterricht. Wenn nicht alle Kinder die gleiche Sprache sprechen oder er Lehrer diese nicht beherrscht, sehe ich keine „Chance“ in er Heterogenität der Sprache.

6. Sind Unterschiede in den mathematischen Leistungen von Schülerinnen und Schülern ein Grund zur Sorge?

Diese Frage würde ich grundsätzlich mit nein beantworten. Jeder Schüler bringt individuelle Stärken und Schwächen mit. Ein Schüler der Mathematik einfach nicht in seinen Kopf bekommt, kann hingegen vielleicht fließend Englisch sprechen, ohne dafür viel lernen zu müssen. Daher kann man so die schlechte Note mit einem anderen Fach ausgleichen. Gerade Mathematik gehört zu den Fächern die man verstehen muss um eine gute Note zu schreiben. In anderen Fächern kann man mit der „zur Not lerne ich das auswendig“ – Einstellung meistens ganz gut durchkommen.

Dennoch sollte man als Lehrer natürlich versuchen, die Schüler auch in den schwachen Fächern zu unterstützen und zu fördern und nicht in das „das lernt der sowieso niemals“ – Schema zu verfallen. Schüler sollten gefordert, aber auf keinen Fall überfordert werden, dies erhöht die Frustration des Schülers nur noch mehr. Daher sollte man die Schüler nicht unter Druck setzen und von einem Schüler der sonst eine 5 schreibt erwarten, dass er in der nächsten Klausur eine 2 schreibt, sondern dass er wenn er z.B. eine 3 schreibt diese auch noch im Zeugnis bekommt. Die Motivation des Schülers ist also meine Meinung nach sehr wichtig und nicht das Talent. Daher ist ein individueller Mathematikunterricht nötig.

5. Ermitteln Sie in einer Lehrbuchreihe Ihrer Wahl Aufgaben, die Ihrer Ansicht nach besonders Jungen oder besonders Mädchen ansprechen. Versuchen Sie diese Aufgabe(n) mit einer umgekehrten Gender-Orientierung umzuformulieren.

Da ich leider keine Schulbücher mehr Zuhause habe, habe ich eine Aufgabe aus dem Internet gewählt:

Frank hat 12 Sticker erhalten. Nur die Hälfte behält er für sich. Die andere Hälfte verteilt er gerecht an seine zwei Freunde. Wie viel Sticker erhält jeder seiner Freunde?

Antwort: Jeder Freund erhält Sticker.

(Quelle: http://www.aufgabenfuchs.de/mathematik/bruch/textaufgaben.shtml am 19.5.2016 um 13:21)

Als erstes ist mir besonders aufgefallen bei der Suche, dass besonders Grundschulaufgaben relativ stark „belastet“ sind. In der weiterführenden Schule werden die Themen meistens doch sehr „trocken“ präsentiert.

Die oben stehende Aufgabe wird wohl eher Jungen ansprechen, da ein Junge (Frank) Sticker sammelt, wie sie selbst auch (z.B. aktuell Fußball-Sticker). Diese Sammlungen werden bekannter Weise natürlich gerne auch dem Schulhof gezeigt, getauscht oder auch verteilt. Kinder im Grundschulalter haben sehr stark das Bedürfnis sich mit anderen Kindern, auch wenn diese nur in einer Aufgabe vorkommen, zu vergleichen und aus Ähnlichkeiten Sympathien zu knüpfen.

Um nun das andere Geschlecht, also die Mädchen anzusprechen könnte man folgende Aufgabe stellen:

Lea hat 12 Armbänder gebastelt. Nur die Hälfte behält sie für sich. Die andere Hälfte verteilt sie gerecht an ihre zwei Freundinnen. Wie viele Armbänder erhält jede ihrer Freundinnen?

Antwort: Jede Freundin erhält  Armbänder.

4. Wilfried Bos stellt in der Begleituntersuchung zu IGLU 2003 fest, dass Jungen sich in der Tendenz – im Vergleich mit der weiblichen Gleichaltrigengruppe – signifikant weniger sicher in Schule fühlen, deutlich weniger gerne zur Schule gehen und eindeutig häufiger das Gefühl haben, dass sich die Lehrkräfte nicht/wenig um sie kümmern. Wie erklären Sie sich diese Ergebnisse und wie könnte man diese Situation verbessern?

Als erstes müsste man, um diese Frage zu beantworten, feststellen weshalb die Jungen dieses Gefühl entwickeln und versuchen dieses dann zu beheben.

Meiner Meinung nach kann dies verschiedene Ursachen haben. Wenn ich an meine Schulzeit zurück denke, hatte ich im Schnitt wesentlich mehr Lehrerinnen als Lehrer. Jungen fühlen sich von Männern oft besser verstanden als von Frauen, daher vermute ich, dass dies auf jeden Fall ein Grund sein könnte. Auch, dass Mädchen sich gegenseitig mehr unterstützen und über Probleme mehr untereinander reden, kann für sie die Situation für die Mädchen erleichtern. Und vermutlich gibt es noch viele weitere Gründe.

Um den Jungen zu helfen, sollte man immer wieder auch Einzelgespräche suchen wenn man eine Überforderung feststellt. Gegebenenfalls sollte man auch mit den Eltern reden, damit von Zuhause aus mehr Unterstützung kommt offen über Probleme zu reden. Auch kann man den Mädchen der Klasse einen Arbeitsauftrag geben un dann mit den Jungen der Klasse alleine das Gespräch suchen, da bekanntlich die Jungen „cool“ sein wollen vor den Mädchen, und Probleme ja bekanntlich nicht sehr „cool“ sind.

Generell sollte man versuchen eine gute Kommunikation zwischen den Schülern selbst, den Lehrer/Lehrern und den Eltern zu erzeugen.

3. Eine Gefahr begegnungspädagogischer Konzepte ist das „Othering“. Was genau sind die Probleme, und wie werden sie didaktisch erzeugt? Erläutern Sie an einem Beispiel, vorzugsweise aus Ihrer eigenen Schulerfahrung.

Als Othering bezeichnet man eine Situation von einem „Wir-Gefühl“, welches durch ein gemeinsamen Ziel entsteht, dass nicht zu der „Wir“-Gruppe gehört. Hier werden Personen bestimmten Gruppen zugeordnet, wodurch eine Abgrenzung entstehen kann.

Nimmt man Themen in der Schule durch, z.B. in Religion, durch die bestimmte andere Glaubensgruppen „abgegrenzt“ werden, kann dies nicht nur positive Effekte wie Verständnis, sondern auch negative Effekte zur Folge haben – die Abgrenzung verschiedener Glaubensgruppen.

Ich selbst war die ersten Jahre der Mittelstufe auf der KGS Waldschule Schwanewede. Damals wurde der Unterricht in Fächern wie Kunst, Musik, Sport, Textil etc. im sogenannten IB-Unterricht durchgeführt. Dort hatten dann die Schüler der Haupt- und Realschule mit den Gymnasiasten zusammen Unterricht. Im Laufe meiner ersten Jahre, wurde eine neue Klasse gegründet, mit behinderten Kindern (keine gemischte Klasse), die in der Mehrzahl vor allem geistig eingeschränkt waren (z.B. durch das Down-Syndrom). Wir wurden über dies zwar aufgeklärt, jedoch wurde diese Klasse als einzige Gruppe nicht in im IB-Unterricht beteiligt.  Daher entstand immer eine Abneigung gegen diese Kinder und sie wurden zum Teil, gerade von den jüngeren Kindern, gemobbt.

Diese neue Erfahrung wurde damals nicht gut koordiniert von den Lehrern,  man hätte von Anfang an heran geführt werden müssen, dass dies normale Menschen sind, die genauso mit uns unterrichtet werden können.

2. Skizzieren Sie für eines Ihrer Unterrichtsfächer ein Beispiel für innere Differenzierung genauer, das Sie auf drei (von Ihnen zu wählende) Felder von Thaler anwenden. Diskutieren Sie im Anschluss, welchen Arten von Heterogenität durch die gewählten Felder der Differenzierung auf welche Weise in besonderem Maße Rechnung getragen wird.

Die innere Differenzierung spielt immer eine große Rolle im Unterricht, da jeder Schüler verschiedene Stärken und Schwächen hat, aber auch verschiedene Interessen verfolgt, sowie zu unterschiedlichen Lerntypen hinzu zu zählen ist.

Ich werde mich nun mit den Feldern: Hausaufgaben, Medien un Gruppenarbeit beschäftigen, da dies verschiedene Herangehensweisen sind, die man jedoch miteinander verbinden kann und mich dabei auf mein Fach Chemie beziehen.

Medien sind gut geeignet um im Fach Chemie zu einem aktuellen Thema, vielleicht aus er direkten Umgebung, etwas heraus zu finden und so das allgemeine Interesse der Schüler zu wecken. Auch können Medien von stärkeren Schülern genutzt werden um sich weiter zu informieren, und schwächere Schüler können einfachere Texte wählen, um sich mit diesen zu befassen.

Gruppenarbeit ist meiner Meinung nach für jedes Fach gut geeignet um schwächere Schüler mit stärkeren Schülern zu mischen und so vielleicht den stärkeren Schülern in diesem Fach noch neue Denkansätze zu liefern und die Möglichkeit zu geben noch einmal ihr wissen in Worte zu fassen und zu erklären, sowie den schwächeren Schülern Unterstützung zu geben.

Hausaufgaben bereiten vielen Schülern Probleme und es gibt keine große Motivation diese zu bewältigen, jedoch ist es sehr wichtig, dass Schüler ihr gelerntes vom Tag noch einmal wiederholen können, hierbei ist es wichtig die Schüler mit den Hausaufgaben nicht zu überfordern, sondern zu fordern.

Ziel ist es mit jedem Feld alle Schüler im gleichen Maße anzusprechen und vor allem die Leistungsschwächeren besonders durch neues Interesse und durch Erfolge zu motivieren. Auch kann man versuchen durch die verschiedenen Methoden versuchen, möglichst viele Lerntypen zu motivieren und das Lernen so zu erleichtern.

 

1. Reflektieren Sie in eigenen Worten ausgewählte, für Sie zentrale Aspekte des in der Vorlesung aufgemachten Spannungsfeldes von Heterogenität und Homogenität im schulischen Feld.

Was ist Heterogenität und was ist Homogenität? Eine Frage die jeder individuell beantworten muss, da jeder seine eigenen Erfahrungen gemacht hat. In der ersten Vorlesung wurde daher vor allem thematisiert was überhaupt Homo- oder Heterogenität ist und dass man oft eine starke Heterogenität in Bremer Schulen trifft. Wir müssen damit rechnen, dass die Heterogenität eventuell größer ist als an unseren eigenen Schulen.

Als Lehrer hat man dann die Aufgabe die Schwächen und Stärken der einzelnen Schüler zu erkennen, um zu versuchen ein möglichst homogenes Umfeld zu schaffen, nicht nur auf den Wissensstand bezogen, sondern auf alle Komponenten im Leben der Schüler. So können alle Schüler zeigen wie sie selbst eine Aufgabe lösen würden, ohne in eine bestimmte Herangehensweise gedrängt zu werden. Jeder Schüler hat starke und schwache Fächer. Manche lernen besser über das Lesen, andere über das hören. Um jedem Schüler die gleiche Chance zu geben, muss man für jeden Lern- und Interessentyp etwas anbieten.

Das Ziel sollte hierbei nicht sein am Ende des Jahres 30 genau gleiche Schüler vor sich sitzen zu haben, sondern aus jedem Schüler die individuelle Bestleistung raus zu holen.